Futures – Definition, Erklärung & Beispiel
Spannend sind Futures zudem in Verbindung mit dem Handel von Optionen, da mit Terminkontrakten Optionsstrategien beispielsweise auch auf Rohstoffe angewandt werden können. Auf dieser Seite haben wir nicht nur die wichtigsten Futures aufgelistet, sondern bieten weiterführende Links zu zahlreichen Grundlagenartikeln.
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Futures – Definition
Futures sind Terminkontrakte, bei denen sich der Verkäufer verpflichtet, die vereinbarte Menge eines Basiswerts zu einem festgelegten Preis an einem zukünftigen Datum in einer bestimmten Qualität an einen bestimmten Ort zu liefern. Gleichzeitig verpflichtet sich der Käufer zur Abnahme.
Da der Kurs des Terminkontrakts von einem Basiswert (z. B. einem Rohstoff oder einem Index) abhängt, wird er als Derivat bezeichnet. Zudem ist dieser standardisiert: Die Rahmenbedingungen der Kontrakte wie Laufzeit und Abnahmemenge sind festgelegt und können zwischen Käufer und Verkäufer nicht frei ausgehandelt werden.
Arten von Futures
Zahlreiche Waren und Vermögenswerte werden als Terminkontrakte gehandelt, darunter Edelmetalle, Öl, Getreide, Währungen, Indizes und Zinssätze. Diese Basiswerte ermöglichen eine Aufteilung der Terminkontrakte in „Financial“ und „Commodity“ Futures.
- Financial Futures, auch Finanzterminkontrakte genannt, beziehen sich auf immaterielle Basiswerte, wie beispielsweise Aktienindizes, einzelne Aktien oder Zinsen.
- Commodity Futures oder Rohstoff-Futures beziehen sich dagegen auf physische Basiswerte, wie beispielsweise Rohstoffe (z. B. Öl) oder Edelmetalle (wie z. B. Gold oder Silber).
Commodity Futures können in zwei Kategorien unterteilt werden:
- Hard Commodities sind natürliche Ressourcen, die aus der Erde gewonnen werden. Dazu gehören vor allem Metalle und Energierohstoffe (z. B. Erdgas, Kupfer).
- Soft Commodities sind landwirtschaftliche Produkte und natürliche Ressourcen, die in der Regel angebaut und geerntet werden (z. B. Weizen).
Wie funktionieren Futures?
Die Funktionsweise eines Terminkontrakts lässt sich am Beispiel des Basiswerts Öl veranschaulichen.
Ein Öl-Future ist ein standardisierter Kontrakt, der an einer Börse wie der Chicago Mercantile Exchange (CME) gehandelt wird. Der Kontrakt legt genau fest, wie viel Öl gehandelt wird (bspw. 1.000 Barrels bzw. Fässer), die Qualität des Öls (z. B. West Texas Intermediate) und die Lieferbedingungen.
- Margin und Hebelwirkung
Um einen Öl-Future zu kaufen oder zu verkaufen, muss der Händler eine Margin hinterlegen. Angenommen, der Kontraktwert beträgt 75.000 USD (bei 75 USD pro Barrel für 1.000 Barrels), könnte die erforderliche Initial Margin beispielsweise nur 7.500 USD betragen. Diese Margin dient als Sicherheit und gleichzeitig geht der Trader mit einem relativ geringen Kapitaleinsatz eine größere Position ein. - Erfüllung
Der Ausgleich von Terminkontrakten kann sowohl physisch als auch in Form eines Cash Settlements (Barausgleich) stattfinden. Bei Fälligkeit des Öl-Futures ist eine physische Lieferung vorgesehen. In der Praxis werden jedoch viele Terminkontrakte vor Fälligkeit glattgestellt, indem der Händler eine Gegenposition einnimmt. - Marktliquidität
Der Ölterminmarkt ist sehr liquide. Transaktionen können daher schnell und zu engen Spreads (geringe Differenz zwischen An- und Verkaufspreis) durchgeführt werden. - Preisbildung
Die Preise für Ölterminkontrakte werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Faktoren wie politische Ereignisse, Wirtschaftsindikatoren und Marktstimmung beeinflussen die Preisbildung und können zu Marktvolatilität führen. Gefährden z. B. Unruhen in einem ölproduzierenden Land die Versorgung, so kann der Preis für Öl-Futures steigen.
Mögliche Marktteilnehmer für Ölterminkontrakte sind:
- Hedger: Ein Ölproduzent, der in sechs Monaten 100.000 Fässer Öl liefern muss, kann heute 100 Terminkontrakte verkaufen, um den Verkaufspreis auf 75 USD pro Barrel festzulegen, unabhängig davon, wie sich der Marktpreis (Spot) entwickelt. Ist der Spot Rate innerhalb der Laufzeit gestiegen, war die Fixierung des Preises nicht sinnvoll.
- Spekulanten: Ein Trader, der auf steigende Ölpreise spekuliert, könnte einen Öl-Future kaufen. Steigt der Preis auf 80 USD pro Barrel, kann der Händler den Kontrakt vor Fälligkeit mit Gewinn verkaufen, ohne das Öl tatsächlich abzunehmen.
Wo werden Futures gehandelt?
Futures werden an regulierten Terminbörsen wie der Chicago Mercantile Exchange (CME), der Intercontinental Exchange (ICE) und der EUREX gehandelt. Diese Börsen legen die Kontraktbedingungen fest, überwachen den Terminhandel und sorgen für die Abwicklung der Transaktionen.
Für den Handel als Privatperson an den Terminbörsen ist zunächst die Eröffnung eines Handelskontos bei einem zugelassenen Broker erforderlich. Der Broker wickelt das Termingeschäft im Namen der Privatperson ab und verbucht die Positionen auf dem Handelskonto.
Fälligkeit von Futures
Terminkontrakte haben bestimmte Fälligkeitstermine, an denen der Kontrakt abgewickelt oder physisch geliefert werden muss. Diese Fälligkeitstermine sind standardisiert und variieren je nach Art des Future-Kontrakts (bspw. monatlich oder vierteljährlich).
Monatscodes
Um die Fälligkeit von Futures-Kontrakten zu kennzeichnen, werden sogenannte Monatscodes verwendet. Jeder Monat ist dabei einem bestimmten Buchstaben zugeordnet:
Zum Beispiel:
- CL ist das Symbol für den WTI Crude Oil Futures-Kontrakt.
- F steht für den Monat Januar.
- 25 bezeichnet das Jahr 2025.
Ein typischer Kontrakt mit diesen Angaben würde also folgendermaßen aussehen: CLF25
Diese Codierung ist international standardisiert und wird für alle Futures-Märkte verwendet, unabhängig vom zugrunde liegenden Basiswert. Die folgende Tabelle zeigt alle Monatscodes im Überblick.
Monat | Monatscode | Beispiel-Kontrakt (CL) |
Januar | F | CLF25 |
Februar | G | CLG25 |
März | H | CLH25 |
April | J | CLJ25 |
Mai | K | CLK25 |
Juni | M | CLM25 |
Juli | N | CLN25 |
August | Q | CLQ25 |
September | U | CLU25 |
Oktober | V | CLV25 |
November | X | CLX25 |
Dezember | Z | CLZ25 |
Front Month und Back Month Futures
Im Futures-Handel wird zwischen Front Month und Back Month Kontrakten unterschieden. Diese Begriffe helfen Tradern, zwischen kurzfristig und langfristig fälligen Terminkontrakten zu differenzieren.
- Front Month: Der Front Month ist der nächstfällige Futures-Kontrakt, also der Kontrakt mit dem geringsten zeitlichen Abstand zur Fälligkeit. Trader konzentrieren sich oft auf den Front Month, da er in der Regel das höchste Handelsvolumen und die beste Liquidität bietet. Preisbewegungen im Front Month gelten häufig als marktführend.
- Back Months: Als Back Months werden alle Kontrakte mit Fälligkeiten nach dem Front Month bezeichnet – also mit längerer Restlaufzeit. Diese Kontrakte sind oft weniger liquide und haben geringere Handelsvolumina, können aber für strategische Positionierungen (z. B. bei längerfristigen Erwartungen zu Zinsen, Inflation oder Rohstoffpreisen) relevant sein.
Hexensabbat
Der sogenannte Hexensabbat (auch „dreifacher Verfallstag“ genannt) ist ein bedeutendes Ereignis im Terminhandel. An diesem Tag laufen gleich drei Arten von Derivaten gleichzeitig aus: Aktienoptionen, Aktienindex-Futures und Indexoptionen.
Der Hexensabbat findet viermal jährlich statt, jeweils am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember. Diese Termine stimmen exakt mit den Standard-Fälligkeiten vieler Futures-Kontrakte, insbesondere der Equity Index Futures wie dem S&P 500 (ES) oder dem DAX-Future (FDAX), überein.
Aus diesem Grund sind folgende Auswirkungen möglich:
- Starke Marktbewegungen: Durch das gleichzeitige Auslaufen zahlreicher Kontrakte kommt es oft zu erhöhter Volatilität und intensiven Umschichtungen.
- Rollvorgänge: Viele Trader „rollen“ ihre Positionen vom Front Month in den nächsten liquiden Kontrakt (z. B. von ESU25 zu ESZ25), um ihre Strategien weiterzuführen.
- Preisverzerrungen möglich: Kurzfristige Preisverzerrungen oder Volumen-Spikes treten auf, was vor allem für Daytrader und institutionelle Anleger von Bedeutung ist.
E-Mini Futures: Terminkontrakte mit kleinerem Hebel handeln
E-Mini Futures sind standardisierte Terminkontrakte mit einer deutlich kleineren Kontraktgröße als ihre regulären Pendants. Sie wurden entwickelt, um Privatanlegern und kleineren institutionellen Investoren den Zugang zu Futures-Märkten zu erleichtern, die sonst oft nur professionellen Akteuren mit großem Kapital vorbehalten waren.
E-Minis sind für viele verschiedene Basiswerte verfügbar – darunter:
- Aktienindizes (z. B. S&P 500, Nasdaq-100)
- Rohstoffe (z. B. Gold, Öl)
- Währungen
Beispiel: E-Mini S&P 500 Futures (Symbol: ES)
Der bekannteste und meistgehandelte E-Mini ist der E-Mini S&P 500 Future, der an der CME (Chicago Mercantile Exchange) unter dem Symbol ES notiert.
Die wichtigsten Eigenschaften dieses Kontrakts:
- Basiswert: S&P 500 Index
- Kontraktgröße: 50 × der Punktestand des Index (Beispiel: Bei 5.000 Punkten entspricht ein Kontrakt 250.000 USD)
- Tick Size: 0,25 Index-Punkte
- Tick Value: 12,50 USD pro Tick (= 0,25 Punkte × 50 USD)
- Fälligkeit: Vierteljährlich – März, Juni, September, Dezember
Micro Futures: noch kleinerer Hebel, große Flexibilität
Micro Futures sind standardisierte Terminkontrakte mit einer sehr kleinen Kontraktgröße, die noch kleiner ist als die der E-Minis. Sie funktionieren jedoch grundsätzlich genauso wie reguläre Futures oder E-Minis.
Da ein Micro Future oft nur ein Zehntel eines E-Mini-Kontrakts ausmacht, ist er besonders beliebt bei
- Tradern mit kleineren Konten,
- Neueinsteigern im Futures-Handel,
- und risikobewussten Investoren.
Die hohe Liquidität, Transparenz und der regulierte Börsenhandel machen Micro Futures zudem zu einer attraktiven Alternative zu CFDs oder anderen Hebelprodukten. Letztere gehen oft mit einem Emittentenrisiko und einer intransparenten Preisfindung einher.
Beispiel: Micro E-Mini S&P 500 Future (Symbol: MES)
Ein typischer Micro Future ist der Micro E-Mini S&P 500 Future, gehandelt an der CME unter dem Symbol MES.
Eigenschaften im Überblick:
- Basiswert: S&P 500 Index
- Kontraktgröße: 5 × der Punktestand des Index (Beispiel: Bei 5.000 Punkten entspricht ein Kontrakt 25.000 USD)
- Tick Size: 0,25 Index-Punkte
- Tick Value: 1,25 USD pro Tick (= 0,25 Punkte × 5 USD)
- Fälligkeit: Quartalsweise – März, Juni, September, Dezember
Verschiedene Micro Futures
Futures vs. Optionen
Futures und Optionen sind beides derivative Finanzinstrumente, die an regulierten Terminbörsen gehandelt werden. Sie unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrer Verpflichtungsstruktur und im Risikoprofil.
Futures – das unbedingte Termingeschäft
Ein Futures-Kontrakt verpflichtet beide Vertragsparteien, einen bestimmten Vermögenswert (z. B. Öl, Aktienindex, Währung) zu einem festen Preis an einem festgelegten zukünftigen Datum zu kaufen bzw. zu verkaufen. Es handelt sich also um ein verbindliches Geschäft, das automatisch bei Fälligkeit erfüllt wird – entweder durch physische Lieferung oder (häufiger) durch Barausgleich.
Optionen – das bedingte Termingeschäft
Eine Option gibt dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, einen bestimmten Basiswert zu einem festgelegten Preis innerhalb einer bestimmten Frist (amerikanisch) oder zu einem festen Datum (europäisch) zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put). Dafür zahlt der Käufer eine Optionsprämie. Der Verkäufer (Stillhalter) geht hingegen die Verpflichtung ein, falls die Option ausgeübt wird.
Zusammenspiel: Optionen auf Futures
In der Praxis lassen sich Futures und Optionen kombinieren, z. B. durch sogenannte Future-Optionen. Dabei handelt es sich um Optionen, bei deren Ausübung ein Futures-Kontrakt gekauft oder verkauft wird – nicht der Basiswert selbst.
Beispiel:
Ein Anleger kauft eine Call-Option auf den E-Mini S&P 500 Future (ES).
- Steigt der S&P 500, kann er bei Ausübung der Option den ES-Future zu einem vordefinierten, günstigeren Preis kaufen.
- Der Vorteil dabei ist, dass er ein begrenztes Risiko (nur die Prämie) hat, aber ein volles Gewinnpotenzial, wenn sich der Markt in seine Richtung bewegt.
Vorteile von Futures
Zu den Vorteilen zählt ein geringer Kapitalbedarf für den Handel mit Futures, verglichen mit dem direkten Handel des Basiswertes. Daraus kann sich ein Hebeleffekt ergeben, da ein Händler häufig zusätzliches Fremdkapital einsetzt, also „auf Margin“ handelt.
Vorteilhaft an Terminkontrakte ist auch ihre Funktion als Absicherungsinstrument. Im Rahmen des Hedgings können mit Terminkontrakte Risiken für Unternehmen, Produzenten und Anleger gesenkt oder sogar ausgeschlossen werden. Beispielsweise kann ein Landwirt mit Hilfe von Terminkontrakten den Verkaufspreis seiner Ernte im Voraus festlegen und sich so gegen Preisschwankungen absichern.
Nachteile von Terminkontrakten
Die Hebelwirkung von Futures kann dazu führen, dass Verluste die ursprüngliche Margin übersteigen. In solchen Fällen entstehen Nachschusspflichten, das heißt, es muss zusätzliches Kapital eingezahlt werden, um die Position aufrechtzuerhalten oder Zwangsliquidationen zu vermeiden.
Ein konsequentes Risikomanagement ist deshalb beim Handel mit Terminkontrakten unerlässlich, insbesondere durch Stop-Loss-Strategien, Margin-Überwachung und klare Positionsgrößen.
Auch für Unternehmen, die Futures zur Absicherung (Hedging) einsetzen, besteht ein Risiko. Ein Unternehmen, das beispielsweise seine zukünftigen Öl-Einkaufspreise mit Futures festlegt, schützt sich zwar vor steigenden Preisen, verzichtet aber gleichzeitig auf mögliche Vorteile fallender Preise.
Futures Basiskurs – Die wichtigsten Begriffe
Der Einstieg in den Futurehandel fällt auch deshalb teilweise nicht so leicht, weil zahlreiche Fachbegriffe den Anfang „holprig“ gestalten. Wir haben deshalb im Folgenden einige zentrale Begriffe zusammengefasst und für Sie verlinkt. Für weitere Hilfestellung empfehlen wir unsere Webinarreihen oder unser kostenfreies Erstgespräch.
Terminbörsen
Preisstruktur
Ausgewählte Futures
Währungsfutures
Rohstoff-Futures
Im folgenden Abschnitt listen wir Kontraktspezifikationen und Erläuterungen zu liquideren Futures. Die Liste erhebt somit bewusst keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern fokussiert sich auf Rohstoff-Futures mir hoher bis akzeptabler Liquidität bezogen auf den Future selbst als auch etwaige Future-Optionen.
Getreide bzw. Agrar-Futures
Metall-Futures
Fleisch-Futures
Energie-Futures
Soft-Commodity-Futures („Softs“)
Häufige Fragen
Wozu dient der Handel mit Futures?
Im Handel mit Terminkontrakten treten zwei Hauptakteure auf: produzierende Unternehmen und Kapitalmarktteilnehmer.
- Unternehmen nutzen Terminkontrakte, um Preise oder Wechselkurse über einen bestimmten Zeitraum abzusichern und so ihre Finanzplanung zu stabilisieren – etwa durch den frühzeitigen Kauf von Rohstoffen wie Weizen. Hierbei sind Kontrakte mit physischer Lieferung üblich.
- Kapitalanleger und Spekulanten hingegen zielen meist auf Kursgewinne ab und vermeiden die physische Lieferung. Sie bevorzugen Kontrakte mit Barausgleich (Cash Settlement) oder schließen Positionen vor Fälligkeit.
Für beide Gruppen bieten Futures eine Möglichkeit zur Risikominimierung – das sogenannte Hedging – etwa gegen Wechselkurs- oder Preisschwankungen.
Wie funktioniert der Future-Handel?
Ein Händler spekuliert auf steigende Ölpreise und kauft einen WTI Crude Oil Future (CL) mit dreimonatiger Laufzeit und einem Ausübungspreis von 50 $. Der Kontrakt bezieht sich auf 1.000 Barrel, der Gesamtwert beträgt also 50.000 $. Zur Eröffnung genügt die Hinterlegung einer deutlich geringeren Initial Margin.
Am dritten Freitag des Fälligkeitsmonats steht der Ölpreis bei 65 $. Der Händler erzielt somit 15 $ Gewinn pro Barrel, insgesamt 15.000 $. Da ein Barausgleich vereinbart wurde, wird ihm der Gewinn ausgezahlt – eine physische Lieferung entfällt.
Wie wird der Futurekurs berechnet?
Die Preisbildung eines jeden Terminkontraktes basiert auf Angebot und Nachfrage. Verschiedene mathematische Modelle helfen dabei, den Preis zu bestimmen, zu dem ein Future bepreist sein sollte. Verschiedene Komponenten spielen hierbei eine Rolle, die im Folgenden erklärt werden.
- Kassakurs (auch "Spot Price")
- Laufzeit bis zum Verfall
- Cost of Carry (auch "Lagerhaltungskosten")
Je nach Future und je nach Detailgrad des Modells werden zwei weitere Faktoren berücksichtigt.
- Dividenden oder Zinsen: Regelmäßige Cashflows (sofern vorhanden), die vom Basiswert erzeugt werden, müssen berücksichtigt werden
- Risikofreier Zinssatz
Aus diesen Komponenten kann der theoretisch erwartete Terminkurs eines bestimmten Futures mit bestimmtem Verfall recht zuverlässig ermittelt werden. Letztlich unterliegt ein Future jedoch den Gesetzen von Angebot und Nachfrage, die sich zumindest kurzfristig vom theoretisch erwarteten Kurs entfernen können.
Vereinfacht setzt sich der Terminkurs also aus dem Kassakurs (engl.: "Spot Rate") und den Cost of Carry, also "Lagerhaltungskosten" bis zum Erfüllungstag zusammen.
Was ist die Cost of Carry?
Die Cost of Carry, auch bekannt als Lagerhaltungskosten, fallen bei der Lagerung eines Basiswertes an. Im Handel mit physischen Basiswerten, wie Rohstoffen, spielen die Cost of Carry eine zentrale Rolle, da sie höher ausfallen als beispielsweise bei Aktien oder Devisen. Dennoch existieren die Cost of Carry auch bei immateriellen Basiswerten.
Die Terminkurse werden folglich von den Cost of Carry beeinflusst. Im Preis eines Kontraktes für beispielsweise Weizen wird nicht nur der Preis für den Rohstoff selbst berücksichtigt. Die Ernte des Weizens, die Lagerung bis zur Auslieferung und der Transport können neben weiteren Kostenfaktoren bei der Preisbildung des Future-Kontrakts berücksichtigt werden.
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