Futures Margin – Definition & Berechnung

Autor: Armin Hecktor Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Die Futures Margin drückt aus, wie viel liquide Mittel auf einem Handelskonto vorhanden sein müssen, um eine Futures-Position einzugehen. Dieser Betrag stellt eine Sicherheit dar, die nur einen Bruchteil des Gesamtwerts des Kontrakts ausmacht. Damit sollen das Risiko und die potenziellen Verluste für den Broker und die Gegenpartei in einem stark gehebelten Markt wie dem Terminhandel begrenzt werden.

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Futures Margin – Erklärung

Im Wesentlichen gibt die Futures Margin den Geldbetrag an, den ein Händler auf seinem Handelskonto hinterlegt haben muss, um einen Futures-Kontrakt zu „kontrollieren“.

Dabei gilt es zu beachten, dass es sich bei der Futures Margin um keine Anzahlung oder Ähnliches handelt. Vielmehr verfolgt die Futures Margin die Intention einer Erfüllungsgarantie, die sicherstellen sollen, dass ein Händler seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann.

Festsetzung der Futures Margin-Sätze

Die Prozentsätze der zu hinterlegenden Futures Margin werden von den Terminbörsen (bspw. EUREX, NYMEX, COMEX) festgelegt und nicht von den Brokern. Es kommt jedoch vor, dass Broker eine zusätzliche Gebühr auf die von den Börsen festgesetzte Margin aufschlagen, um ihr eigenes Risiko zu verringern.

Im Allgemeinen wird die Sicherheitsleistung auf Basis der Marktvolatilität und des Preisänderungsrisikos festgesetzt. Deshalb gilt grundsätzlich, wenn die Marktvolatilität oder die Preisschwankungen am Terminmarkt zunehmen, steigen die Margin-Sätze an.

Berechnung der Futures Margin

Die meisten Terminbörsen kalkulieren die Sicherheitsleistung für Futures mit Hilfe eines computergestützten Systems namens SPAN (Standardized Portfolio Analysis of Risk).

Das System basiert auf Algorithmen, die die Margin-Anforderungen anhand des Gesamtportfoliorisikos bewerten, indem sie den größtmöglichen Verlust berechnen, den ein Portfolio aus derivativen und physischen Finanzinstrumenten über einen bestimmten Zeitraum (normalerweise einen Handelstag) erleiden könnte.

Diese Bewertung erfolgt durch Berechnung der Gewinne und Verluste, die dem Portfolio unter verschiedenen Marktbedingungen entstehen würden. Der wichtigste Faktor bei der Festlegung der Margin-Anforderungen ist die aktuelle und zukünftige Volatilität des jeweiligen Terminmarkts. Die Börsen passen ihre Margin-Anforderungen entsprechend kontinuierlich an die Marktbedingungen an.

Futures Margin Kennzahlen – Erläuterung & Beispiele

Nachfolgend werden einige wichtige Begrifflichkeiten und Kennzahlen erläutert, denen Anleger beim Handel mit Futures-Kontrakten begegnen.

Initial Margin

Die Initial Margin weist den Geldbetrag aus, den ein Händler benötigt, um einen Futures-Kontrakt initial zu kaufen oder initial zu verkaufen. Anders formuliert entspricht die Initial Margin dem Geldbetrag, den ein Händler benötigt, um eine Long- oder Short-Position im Futures-Kontrakt zu eröffnen.

Angenommen sei eine Initial Margin für einen DAX Futures-Kontrakt von 8 %. Der Käufer eines DAX Futures-Kontrakts im Wert von 375.000 EUR (DAX Indexstand 15.000 Punkte x Multiplier 25 EUR) muss aufgrund der Initial Margin aber keine 375.000 EUR hinterlegen, sondern nur 30.000 EUR bzw. 8 % des Kontraktwerts.

Maintenance Margin

Die Maintenance Margin (engl. Maintenance = dt. Erhaltung) ist der Geldbetrag, den ein Händler nach der Eröffnung einer Futures-Position zu jedem Zeitpunkt der Haltedauer auf seinem Handelskonto hinterlegt haben muss, um etwaige Verluste decken und eine Zwangsschließung der Futures-Position vermeiden zu können.

Angenommen, die Initial Margin für einen Weizen Futures-Kontrakt (Kontraktwert 35.000 USD) beträgt 11 % bzw. 4.000 USD und die Maintenance Margin beträgt 9 % bzw. 3.200 USD. Der initiale Kauf eines Weizen-Futures-Kontrakts erfordert also liquide Mittel in Höhe von 4.000 USD, die auf dem Handelskonto hinterlegt sein müssen.

Um die Position aufrechtzuerhalten, muss hingegen jederzeit ein Geldbetrag in Höhe von 3.200 USD auf dem Handelskonto zur Verfügung stehen. Kann dies nicht mehr gewährleistet werden, kommt es zu einem sog. Margin Call.

Liquidation Margin

Die Liquidation Margin, auch bekannt als Liquidation Level, ist der Kontowert bzw. Kontostand, der sich aus den liquiden Mitteln und dem aktuellen Marktwert aller offenen Positionen ergibt. Diese wird in der Regel als Prozentsatz ausgedrückt.

Beim Einsatz von Margin muss, zusätzlich zu der Initial und Maintenance Margin für eine bestimmte Handelsposition, ebenfalls darauf geachtet werden, dass der Kontowert ein bestimmtes Niveau einhält.

  • Wenn der Händler Long-Positionen besitzt, entspricht die Liquidation Margin dem aktuellen Betrag, den der Anleger oder Händler bei Schließung der Positionen einnehmen würde.
  • Wenn der Händler Short-Positionen einnimmt, entspricht die Liquidation Margin dem aktuellen Betrag, den der Händler für den Rückkauf der Wertpapiere zahlen müsste.

Um ein Margin Call bzw. das Schließen von bestehenden Positionen aufgrund einer niedrigen Liquidation Margin zu verhindern, werden meist zusätzliche Barmittel auf das Handelskonto eingezahlt. Es können auch andere Formen von Sicherheiten verwendet werden.

Variation Margin

Wenn der Wert eines Handelskontos unter das Level der Maintenance Margin für eine Handelsposition fällt, muss der Anleger Gelder nachschießen, um einen Margin Call zu vermeiden. Die Gelder müssen dabei das Level der Initial Margin erreichen. Die Differenz wird als Variation Margin oder Nachschusspflicht bezeichnet.

Die Höhe der Nachschusspflicht hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich der erwarteten Kursbewegungen, der Art der Anlage und der aktuellen Marktbedingungen.

Angenommen die Initial Margin für einen E-mini S&P 500 Future-Kontrakt beträgt 12.650 USD und die Maintenance Margin beträgt 11.500 USD. Fällt der Kontowert unter 11.500 USD, muss der Händler genug Mittel nachschießen, mindestens jedoch eine Variation Margin von 1.150 USD, um den Kontostand wieder auf 12.650 USD zu bringen.

Margin Call bei Futures

Margin Calls werden ausgelöst, wenn der Wert der Sicherheiten, die auf dem Handelskonto hinterlegt sind, unter das erforderliche Level der Maintenance Margin fällt.

Nachschusspflicht

Angenommen der Wert fällt auf 2.500 USD. Um die Weizen Futures-Position aus dem obigen Beispiel weiterhin aufrechterhalten zu können, müsste der Händler Sicherheiten in Höhe von mindestens 1.500 USD auf das Konto nachschießen. Erst dann wäre der Wert der Sicherheiten wieder auf dem Niveau der geforderten Initial Margin von 4.000 USD.

Handelsmöglichkeiten

In diesem Szenario hat der Händler eine von drei Möglichkeiten, um sein Margin-Defizit von 1.500USD auszugleichen:

  1. Einzahlung von 1.500 USD in Bar auf das Handelskonto
  2. Einzahlung von beleihbaren Wertpapieren im Wert von 1.500 USD auf das Handelskonto, wodurch der Wert der Sicherheiten wieder auf 4.000 USD steigt
  3. Positionen schließen, um dem Margin-Defizit nachzukommen

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