Währungsfutures – Definition & Beispiel
Währungsfutures (auch: “Devisenterminkontrakte”, englisch: “FX Futures” oder “Currency Futures”) sind börsengehandelte Terminkontrakte, die den Preis in einer Währung festlegen, zu dem eine andere Währung zu einem zukünftigen Datum gekauft oder verkauft werden kann (Wechselkurs). Devisentermingeschäfte können zur Absicherung von anderen Geschäften oder Währungsrisiken oder zur Spekulation auf die Preisentwicklung von Währungen eingesetzt werden.
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Währungsfutures – Definition
Als Währungsfutures werden börslich gehandelte Terminkontrakte bezeichnet, welche den terminierten Wechselkurs zweier Währungen zwischen zwei Vertragsparteien (Käufer und Verkäufer des Futures) festlegen. Devisenterminkontrakte sind rechtlich bindend, und die Gegenparteien, die die Kontrakte am Fälligkeitstag noch halten, müssen den Währungsbetrag zum festgelegten Preis am festgelegten Liefertag liefern.
Wie funktionieren Währungsfutures?
Der erste Währungsfuture wurde 1972 an der Chicago Mercantile Exchange (CME) aufgelegt. Die CME ist heute der weltweit größte Markt für Devisentermingeschäfte. Währungsfutures werden täglich zu Marktpreisen (mark-to-market) bewertet.
Das bedeutet, dass die Händler dafür verantwortlich sind, genügend Kapital auf ihrem Konto zu haben, um die Margin und Verluste zu decken, die sich aus der Übernahme der Position ergeben. Futures-Händler können ihre Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf der Währung vor dem Lieferdatum des Kontrakts beenden. Dies geschieht durch Glattstellung der Position.
Devisenterminkontrakte an der CME viermal im Jahr physisch geliefert, und zwar am dritten Mittwoch der Monate März, Juni, September und Dezember. Ein Barausgleich ist nur für den brasilianischen Real, russischen Rubel, indische Rupie, chinesischer Renminbi und chilenischer Peso vorgesehen.
Mit Währungsfutures handeln
Als Beispiel für den Handel mit Devisenterminkontrakte wird hier der Euro-Future aufgeführt. Der Kauf eines Euro-Futures an der US-Börse zu 1,20 bedeutet beispielsweise, dass der Käufer sich verpflichtet, Euro zu 1,20 US-Dollar zu kaufen. Lässt er den Kontrakt auslaufen, muss er 125.000 Euro zum Preis von 1,20 USD kaufen.
Jeder Euro-Future an der Chicago Mercantile Exchange (CME) hat einen Wert von 125.000 Euro (Kontraktgröße), weshalb der Futures-Käufer je Future diese Summe kaufen muss. Auf der anderen Seite müsste der Verkäufer des Kontrakts die Euro liefern und würde dafür US-Dollars erhalten.
Der tägliche Verlust oder Gewinn eines Terminkontrakts wird auf dem Handelskonto ausgewiesen. Er entspricht der Differenz zwischen dem Einstiegskurs und dem aktuellen Futures-Kurs, multipliziert mit der Kontaktgröße (Multiplikator), die im obigen Beispiel 125.000 beträgt.
Wenn der Kontrakt beispielsweise auf 1,19 fällt oder auf 1,21 steigt, entspricht dies einem Gewinn oder Verlust von 1.250$ pro Kontrakt, je nachdem, auf welcher Seite des Handels der Anleger steht.
Gründe: Warum gibt es Währungsfutures?
Die verschiedenen Teilnehmer am Währungsfuture-Markt lassen sich ihrer Absicht nach kategorisieren. Gründe, die hinter dem Eingehen eines Währungsfutures-Geschäfts stehen, können unter anderem die folgenden sein:
- Planungssicherheit: Unternehmen, welche große Aufträge in Fremdwährungen abwickeln, können durch Währungsfutures bereits heute ihre Wechselkurse für Transaktionen, die erst in einigen Monaten abgewickelt werden, fixieren. Somit kann das Unternehmen präzise seine Cash Flows aus Fremdwährungsgeschäften planen.
- Absicherung: Durch den Kauf oder Verkauf von Währungsfutures, kann sich die jeweilige Vertragspartei gegen einen starken Anstieg oder Fall einer Währung absichern, die beispielsweise für ein Geschäft in der Zukunft benötigt wird.
- Spekulation: Spekulanten schließen ihre Positionen am Verfallstag und sind nicht an der Lieferung oder Abnahme von Fremdwährungen interessiert. Vielmehr spekulieren sie auf einen Anstieg oder Fall einer Währung und kassieren oder bezahlen den Differenzbetrag am Verfallstag.
Zusammenhang zwischen Zinssätzen und Wechselkursen
Die sogenannte gedeckte Zinssatzparität (“covered interest rate parity”) bezieht sich auf eine theoretische Bedingung, bei der die Beziehung zwischen den Zinssätzen und den Kassa- und Terminkursen der Währungen zweier Länder im Gleichgewicht ist.
Die Situation der gedeckten Zinssatzparität bedeutet, dass es keine Möglichkeit zur Arbitrage mit Terminkontrakten gibt, die häufig zwischen Ländern mit unterschiedlichen Zinssätzen besteht. Das heißt, dass es nicht möglich ist über die Geldanlage in einem Land mit höherem Zinssatz einen risikolosen Ertrag zu erwirtschaften.
Die gedeckte Zinssatzparität lässt sich wie folgt berechnen:
Steigen die Zinsen beispielsweise in einem Land, während die Zinsen in einem anderen Land stagnieren, so müsste sich der Wechselkurs zwischen den Währungen der beiden Länder dahin gehend verändern, dass die Währung mit den höheren Zinsen teurer wird.
Die meist gehandelten Währungsfutures
Man kann über Währungsfutures eine Vielzahl an Währungspaaren handeln. Allerdings unterscheidet sich die Liquidität des Währungspaars teils stark, je nachdem auf welche Währungen es sich bezieht. In der Regel hängt das Interesse am jeweiligen Währungspaar von den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den jeweiligen Heimatländern bzw. Währungsunionen ab.
Die meistgehandelten Währungspaare sind typischerweise die Folgenden:
Kassakurs vs. Terminkurs
Der Devisenkassakurs ist der aktuelle Kurs, zu dem eine Währung im Austausch gegen eine andere Währung gekauft oder verkauft werden kann. Die beiden beteiligten Währungen werden als „Währungspaar“ bezeichnet.
Wenn ein Marktteilnehmer ein Geschäft zum Devisenkassakurs abschließt, findet der Austausch der Währungen zu dem Zeitpunkt statt, an dem das Geschäft getätigt wurde oder kurz danach. Da Devisenterminkurse auf dem Devisenkassakurs basieren, neigen die Werte von Devisentermingeschäften dazu, sich mit den Veränderungen des Kassakurses zu verändern.
Wenn der Kassakurs eines Währungspaars steigt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Terminkurse des Währungspaars ebenfalls steigen. Sinkt hingegen der Kassakurs eines Währungspaars, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Preise der Futures sinken.
Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Manchmal kann sich der Kassakurs bewegen, aber Futures, die zu weit entfernten Terminen ablaufen, nicht. Dies liegt daran, dass die Bewegung des Kassakurses als vorübergehend oder kurzfristig angesehen wird und sich daher wahrscheinlich nicht auf die langfristigen Preise auswirkt.
FX-Optionen vs. FX-Futures
Eine FX-Option (Devisenoption) verbrieft dem Käufer das Recht, eine Fremdwährung zu einem bestimmten Preis und zu einem festgelegten Zeitpunkt oder Zeitraum zu kaufen oder zu verkaufen. Eine Devisenterminoption verbrieft dasselbe Recht für einen Terminkontrakt in einer Fremdwährung.
Der Hauptunterschied zwischen Währungsoptionen und Währungsfutures besteht darin, dass Optionskäufer nicht verpflichtet sind, den Basiswert des Derivats zu kaufen oder zu verkaufen, Futures-Händler schon. Lediglich Optionsverkäufer (Stillhalter) müssen unter Umständen die Währung kaufen oder verkaufen, wenn die Option ausgeübt wird.
Im Gegensatz zu Futures-Käufer, müssen Optionskäufer keine Marge hinterlegen. Ihr potenzieller Verlust ist auf die Anschaffungskosten bzw. die Optionsprämie begrenzt. Optionsverkäufer im Rahmen eines Stillhaltergeschäftes und Futures-Händler sind aber verpflichtet, eine Margin zu hinterlegen und haben ein praktisch unbegrenztes Risiko.
Währungsfutures im Beispiel
Angenommen, das hypothetische Unternehmen „X“ mit Sitz in den Vereinigten Staaten ist in hohem Maße dem Wechselkursrisiko ausgesetzt und möchte sich gegen den für September erwarteten Eingang von 125 Millionen Euro absichern.
Vor September könnte das Unternehmen Futures-Kontrakte auf die zu erhaltenden Euro verkaufen. Euro-Währungsfutures haben eine Kontraktgröße von 125.000 Euro. Das Unternehmen verkauft Euro-Futures, weil es ein amerikanisches Unternehmen ist und die Euros nicht benötigt. Da das Unternehmen weiß, dass es Euro erhalten wird, kann es diese jetzt verkaufen und sich einen Kurs sichern, zu dem diese Euro in US-Dollar umgetauscht werden können.
Unternehmen „X“ verkauft 1.000 Futures-Kontrakte auf den Euro, um seine voraussichtlichen Einnahmen abzusichern. Wenn also der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert verliert, sind die erwarteten Einnahmen des Unternehmens geschützt.
Das Unternehmen hat seinen Kurs festgeschrieben, sodass es seine Euro zum festgeschriebenen Kurs verkaufen kann. Das Unternehmen büßt jedoch alle Vorteile ein, die sich ergeben würden, wenn der Euro aufwertet. Es ist immer noch gezwungen, seine Euros zum Preis des Terminkontrakts zu verkaufen, was bedeutet, dass es auf den Gewinn (im Vergleich zum Preis im August) verzichtet, den es erzielt hätte, wenn es die Kontrakte nicht verkauft hätte.
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