Währungsfutures – Definition & Beispiel

Autor: Philipp Berger

Währungsfutures (auch: Devisenterminkontrakte, englisch: „FX Futures“ oder „Currency Futures“) sind börsengehandelte Terminkontrakte, die den zukünftigen Wechselkurs zweier Währungen zwischen zwei Vertragspartnern (Käufer und Verkäufer) festlegen. Sie werden häufig zur Absicherung von Währungsrisiken oder zur Spekulation auf die Kursentwicklung von Währungen eingesetzt.

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Währungsfutures – Definition

Währungsfutures dienen der Fixierung des Wechselkurses eines bestimmten Währungspaares für einen zukünftigen Zeitpunkt. Dabei handelt es sich um rechtlich bindende Devisentermingeschäfte, die von den Kontrahenten, sofern sie die Kontrakte bis zum Fälligkeitstag halten, zum vereinbarten Preis am festgelegten Liefertag erfüllt werden müssen.

Ausgewählte Währungsfutures (FX Futures) im Überblick

Hinweis: Der Hauptunterschied zwischen dem Devisenmarkt (FOREX) und Währungsfutures besteht darin, dass FOREX nicht den Börsenregeln und -vorschriften unterliegt, während Währungsfutures an etablierten Terminbörsen gehandelt werden.

Wichtige Währungsfutures

Mit Währungsfutures können zahlreiche Währungspaare gehandelt werden. Die Liquidität der einzelnen Devisenterminkontrakte ist jedoch je nach Währung sehr unterschiedlich. In der Regel spiegelt das Handelsinteresse die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den jeweiligen Heimatländern oder Währungsunionen wider.

Die wichtigsten Devisenterminkontrakte beziehen sich typischerweise auf bestimmte Hauptwährungen. Daneben gibt es so genannte Micro Futures auf Währungen, die geringere Kapital- und Marginanforderungen stellen und daher auch für kleinere Anleger attraktiv sind.

Währungspaar Future Micro Future
EUR/USD EUR/USD Futures (6E) Micro EUR/USD Futures (M6E)
EUR/GBP EUR/GBP Futures (RP)
JPY/USD Japanese Yen Futures (6J) Micro JPY/USD Futures (MJY)
GBP/USD British Pound Futures (6B) Micro GBP/USD Futures (M6B)
AUD/USD Australian Dollar Futures (6A) Micro AUD/USD Futures (M6A)
CAD/USD Canadian Dollar Futures (6C) Micro CAD/USD Futures (MCD)
CHF/USD Swiss Franc Futures (6S) Micro CHF/USD Futures (MSF)

Wie funktionieren Währungsfutures?

Ein Währungsfutures-Kontrakt ist ein standardisierter Vertrag, der den Kauf oder Verkauf einer festgelegten Menge einer Währung zu einem bestimmten Preis und an einem definierten zukünftigen Datum regelt. Ein Beispiel dafür ist der EUR/USD-Future, der an der Chicago Mercantile Exchange (CME) gehandelt wird.

  • Kontraktgröße: Der Euro-Future an der CME umfasst eine Kontraktgröße von 125.000 Euro. Das bedeutet, jeder Kontrakt steht für den Kauf oder Verkauf von 125.000 Euro zum vereinbarten Preis.
  • Kursfestlegung: Kauft ein Anleger beispielsweise einen Euro-Future zu 1,10 USD, verpflichtet er sich, 125.000 Euro zu einem Kurs von 1,10 USD je Euro zu erwerben.
  • Lieferung: Der Verkäufer des Kontrakts ist verpflichtet, die 125.000 Euro zu liefern und im Gegenzug die entsprechende Menge US-Dollar zu erhalten.
  • Tägliche Abrechnung: Der Gewinn oder Verlust eines Terminkontraktes wird täglich nach dem Mark-to-Market-Verfahren auf dem Handelskonto des Anlegers verrechnet. Diese Anpassung erfolgt basierend auf der Differenz zwischen dem Einstiegskurs und dem aktuellen Kurs des Futures, multipliziert mit der Kontraktgröße.

Beispielrechnung

  • Einstiegskurs: 1,10 USD pro Euro
  • Kontraktgröße: 125.000 Euro
  • Preisänderung: Der Kurs steigt auf 1,11 USD pro Euro oder fällt auf 1,09 USD pro Euro.

Der tägliche Gewinn oder Verlust wird wie folgt berechnet:

  • Bei einem Anstieg des Wechselkurses auf 1,11 USD:
    (1,11 − 1,10) × 125.000 = 0,01 × 125.000 = 1.250 USD Gewinn
  • Bei einem Rückgang des Kurses auf 1,09 USD:
    (1,09 − 1,10) × 125.000 = −0,01 × 125.000 = −1.250 USD Verlust

Rolle der Margin

Die Margin ist die Sicherheitsleistung, die Händler hinterlegen müssen, um sicherzustellen, dass sie ihre Verpflichtungen aus dem Futures-Kontrakt erfüllen können. Es gibt zwei Arten von Margins:

  1. Initial Margin: Die Anfangsmargin, die erforderlich ist, um eine Position zu eröffnen.
  2. Maintenance Margin: Die Mindestmargin, die auf dem Konto gehalten werden muss, um die Position aufrechtzuerhalten. Sinkt das Kontoguthaben unter diese Schwelle, muss der Händler eine Nachschusszahlung (Margin Call) leisten, um die Position zu halten.

FX-Optionen vs. FX-Futures

Eine FX-Option (Devisenoption) verbrieft dem Käufer das Recht, eine Fremdwährung zu einem bestimmten Preis und zu einem festgelegten Zeitpunkt oder Zeitraum zu kaufen oder zu verkaufen. Eine Devisenterminoption verbrieft dasselbe Recht für einen Terminkontrakt in einer Fremdwährung.

Der Hauptunterschied zwischen Währungsoptionen und Währungsfutures besteht darin, dass Optionskäufer nicht verpflichtet sind, den Basiswert des Derivats zu kaufen oder zu verkaufen, Futures-Händler schon. Lediglich Optionsverkäufer (Stillhalter) müssen unter Umständen die Währung kaufen oder verkaufen, wenn die Option ausgeübt wird.

Im Gegensatz zu Futures-Käufer, müssen Optionskäufer keine Margin hinterlegen. Ihr potenzieller Verlust ist auf die Anschaffungskosten bzw. die Optionsprämie begrenzt. Optionsverkäufer im Rahmen eines Stillhaltergeschäftes und Futures-Händler sind aber verpflichtet, eine Margin zu hinterlegen und haben ein praktisch unbegrenztes Risiko.

Einflussfaktoren bei Devisentermingeschäften

Zusammenhang zwischen Zinssätzen und Wechselkursen

Die gedeckte Zinssatzparität (“covered interest rate parity”) bezieht sich auf eine theoretische Bedingung, bei der die Beziehung zwischen den Zinssätzen und den Kassa- und Terminkursen der Währungen zweier Länder im Gleichgewicht ist.

Diese besagt, dass es keine Möglichkeit zur Arbitrage mit Terminkontrakten gibt, die häufig zwischen Ländern mit unterschiedlichen Zinssätzen besteht. Kurz gesagt: Es nicht möglich ist über die Geldanlage in einem Land mit höherem Zinssatz einen risikolosen Ertrag zu erwirtschaften.

Die gedeckte Zinssatzparität lässt sich wie folgt berechnen:

(1+Zinssatz~eigene~Währung)=\frac{Wechselkurs~Terminkurs}{Wechselkurs~Kassakurs}*(1+Zinssatz~Fremdwährung)

Steigen die Zinsen beispielsweise in einem Land, während die Zinsen in einem anderen Land stagnieren, so müsste sich der Wechselkurs zwischen den Währungen der beiden Länder dahin gehend verändern, dass die Währung mit den höheren Zinsen teurer wird.

Kassakurs vs. Terminkurs

Der Devisenkassakurs ist der aktuelle Kurs, zu dem eine Währung im Austausch gegen eine andere Währung gekauft oder verkauft werden kann. Die beiden beteiligten Währungen werden als „Währungspaar“ bezeichnet.

Wenn ein Marktteilnehmer ein Geschäft zum Devisenkassakurs abschließt, findet der Austausch der Währungen zu dem Zeitpunkt statt, an dem das Geschäft getätigt wurde oder kurz danach. Da Devisenterminkurse auf dem Devisenkassakurs basieren, neigen die Werte von Devisentermingeschäften dazu, sich mit den Veränderungen des Kassakurses zu verändern.

  • Wenn der Kassakurs eines Währungspaars steigt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Terminkurse (Forward Rate) des Währungspaars ebenfalls steigen.
  • Sinkt hingegen der Kassakurs eines Währungspaars, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Preise der Futures sinken.

Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Manchmal kann sich der Kassakurs bewegen, aber Futures, die zu weit entfernten Terminen ablaufen, nicht. Dies liegt daran, dass die Bewegung des Kassakurses als vorübergehend oder kurzfristig angesehen wird und sich daher wahrscheinlich nicht auf die langfristigen Preise auswirkt.

Absicherung mit Währungsfutures im Beispiel

Das in den USA ansässige Unternehmen „X“, das in hohem Maße dem Wechselkursrisiko ausgesetzt ist, plant, im September erwartete Einnahmen in Höhe von 125 Mio. EUR abzusichern. Es verwendet Euro-Futures mit einer Kontraktgröße zu je 125.000 EUR und verkauft 1.000 dieser Kontrakte, um den Wechselkurs zu fixieren.

Damit ist das Unternehmen gegen einen Wertverlust des Euro abgesichert. Es verliert jedoch die Möglichkeit, von einer Aufwertung des Euro zu profitieren, da es verpflichtet ist, die Euro zum festgelegten Terminkurs zu verkaufen, unabhängig von einer möglichen günstigeren Kursentwicklung.

Grundlagen & Hintergründe

Handelsablauf

Der erste Währungsfuture wurde 1972 an der Chicago Mercantile Exchange (CME) eingeführt, die heute der weltweit größte Markt für Devisentermingeschäfte ist. Währungsfutures werden täglich zu Marktpreisen (Mark-to-Market) bewertet, wodurch Händler verpflichtet sind, ausreichendes Kapital zur Deckung der Margin und möglicher Verluste auf ihrem Konto vorzuhalten.

Händler können ihre Verpflichtung vor dem Lieferdatum durch Glattstellung der Position aufheben. An der CME erfolgt die physische Lieferung von Devisenterminkontrakten viermal jährlich, jeweils am dritten Mittwoch der Monate März, Juni, September und Dezember. Ein Barausgleich ist nur für bestimmte Währungen wie den brasilianischen Real, russischen Rubel, die indische Rupie, den chinesischen Renminbi und den chilenischen Peso möglich.

Mögliche Kontrahenten

Die verschiedenen Teilnehmer am Währungsfuture-Markt lassen sich ihrer Absicht nach kategorisieren. Gründe, die hinter dem Eingehen eines Devisentermingeschäfts stehen, können unter anderem die folgenden sein:

  • Planungssicherheit: Unternehmen, welche große Aufträge in Fremdwährungen abwickeln, können durch Währungsfutures bereits heute ihre Wechselkurse für Transaktionen, die erst in einigen Monaten abgewickelt werden, fixieren. Somit kann das Unternehmen präzise seine Cash Flows aus Fremdwährungsgeschäften planen.
  • Absicherung: Durch den Kauf oder Verkauf von Währungsfutures, kann sich die jeweilige Vertragspartei gegen einen starken Anstieg oder Fall einer Währung absichern, die beispielsweise für ein Geschäft in der Zukunft benötigt wird.
  • Spekulation: Spekulanten schließen ihre Positionen am Verfallstag und sind nicht an der Lieferung oder Abnahme von Fremdwährungen interessiert. Vielmehr spekulieren sie auf einen Anstieg oder Fall einer Währung und kassieren oder bezahlen den Differenzbetrag am Verfallstag.

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