Kaffee Futures | Coffee Futures (Terminkontrakt) | Symbol: KC – Definition & Erklärung

Autor: Armin Hecktor Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Kaffee Futures (engl. Coffee Futures, ICE Symbol: „KC“) gehören zur Gruppe der Soft Commodities (Agrarrohstoffe). Kaffee ist nach Wasser das am meisten konsumierte Getränk weltweit und wertmäßig nach Rohöl der wichtigste Rohstoff. 2019 belief sich das Exportvolumen auf insgesamt 26,6 Milliarden Euro. Die jährliche Erntemenge beträgt rund 10 Millionen Tonnen. Größter Kaffeeproduzent und -exporteur ist derweil Brasilien. Die dominierende Kaffeesorte ist Arabica mit einem weltweiten Produktionsanteil von knapp 70 %, gefolgt von Robusta.

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Kaffee Futures (Coffee Futures) im Überblick

Kaffee Futures (Coffee Futures) Kontraktspezifikationen
Kontraktbezeichnung Kaffee Futures (Coffee Futures)
Symbol (ICE) KC
Kontraktgröße 37,500 Pfund
Kursnotierung US-Dollar und US-Dollar-Cent pro Pfund
Min. Tickgröße (Tick Size)
0,0005 USD
Min. Tickwert (Tick Value)
18,75 USD
Wert/Punkt (Multiplikator)
375,00 USD
Kontraktwert
Kaffee Futurekurs x Mutiplikator
Fälligkeiten (Monatsbezeichnung)
März, Mai, Juli, September, Dezember
Fälligkeiten (Monatscodes)
H, K, N, U, Z
Letzter Handelstag
Der Handel endet am achtletzten Werktag des Kontraktmonats.
Lieferung
Physische Lieferung
Börsenplätze
Intercontinental Exchange U.S. (ICEUS, früher NYBOT), New York Mercantile Exchange (NYMEX)
Optionen verfügbar?
Ja

Ausgewählte Fakten zu Kaffee

Kaffee zählt zu den weltweit am meisten exportierten Agrarprodukten und in der Kategorie der tropischen Rohstoffe zum am meisten gehandelten Gut der Welt. Die Kaffeepflanze wächst in tropischen Regionen entlang des Äquators, in denen das ganze Jahr für Temperaturen über 21 Grad und viel Niederschlag gesorgt ist. Durchschnittlich dauert es zwischen drei und vier Jahren, bis eine Kaffeepflanze erstmalig Früchte trägt.

Die Nachfrage nach Kaffee unterliegt saisonalen Schwankungen. Es gibt zwar keine extremen Bewegungen, wie sie etwa bei Schweinebäuchen vorkommen, es hat sich aber gezeigt, dass in den warmen Sommermonaten 12 % weniger Kaffee getrunken werden als im Jahresdurchschnitt. Aus diesem Grund gehen die Kaffeeimporte im späten Frühjahr und im Sommer zurück, bevor sie dann im Herbst und Winter wieder anziehen.

Ernte und Verarbeitung

Üblicherweise erfolgt die Ernte der sog. Kaffeekirschen per Hand oder maschinell. Den Namen erhielt die Frucht, da sie sich im Zuge der Reifung rot färbt. Ein erfahrener Kaffeepflücker schafft an einem Tag bis zu 200 Pfund Ernteertrag. Nach der Weiterverarbeitung entspricht das tatsächlich knapp 40 Pfund Kaffeebohnen. Wichtig ist dabei, dass der Verarbeitungsprozess möglichst schnell erfolgt, um die Frische und damit die Qualität der Kaffeebohne zu erhalten. Dies kann auf zwei Arten erfolgen – trocken oder nass:

  • Das älteste Verfahren ist das Trocknen der Kaffeekirschen in der Sonne auf flachen Oberflächen. Dabei werden die Kaffeekirschen regelmäßig geharkt und gewendet, damit sie nicht verderben. Sobald der Feuchtigkeitsgehalt unter 11 Prozent fällt, werden die getrockneten Kaffeekirschen zur Aufbewahrung in Lagerhallen transportiert.
  • Bei der Nassmethode wird das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche entfernt, sodass nur die Pergamenthaut erhalten bleibt und die Bohne antrocknen kann. Anschließend werden die Kaffeebohnen nach Gewicht getrennt und mit Wasser fermentiert. Danach sind die Bohnen bereit zur endgültigen Trocknung.

Das Ergebnis ist Rohkaffee, der je nach Verwendungszweck entsprechend weiterverarbeitet wird. Letztlich werden die Kaffeebohnen von Hand oder maschinell sortiert und nach Grad der Qualität eingestuft. Es wird zwischen vier Kaffeesorten unterschieden: Arabica, Robusta, Liberica und Excelsa. Während die letzten beiden Sorten eher unbedeutend sind, liegt der Anteil von Arabica an der weltweiten Kaffeeproduktion bei etwa 70 %.

Kaffeekonsum und Export

Weltweit werden täglich rund 2,25 Milliarden Tassen Kaffee getrunken. Die Variationen der Zubereitung sind hierbei völlig unterschiedlich. Europa ist mit über 30 Prozent absoluter Spitzenreiter hinsichtlich des weltweiten Kaffee­konsums. Angeführt wird die Länderliste von Luxemburg mit durchschnittlich rund 11 Kilogramm Kaffee pro Kopf und Jahr, gefolgt von den Niederlanden und Skandinavien. Auf Asien und Ozeanien entfallen rund 20 Prozent des weltweiten Kaffeekonsums, gefolgt von Nord- und Südamerika mit knapp 18 Prozent und 16 Prozent. Zentral­amerika und Mexico bilden mit einem Anteil von gerade einmal 3 Prozent die Schlusslichter.

Obwohl Kaffee seinen Ursprung in Afrika hat, liegt der Exportanteil nur bei rund 16 Prozent. Beim Kaffeeanbau und -export ist Brasilien mit einem Anteil von 34 Prozent am weltweiten Export­volumen unangefochtener Spitzenreiter. Im ganzen Land existieren ungefähr 300.000 Kaffee­farmen, die bis zu 25.000 Hektar groß sind. Die geernteten Kaffeebohnen werden vor allem in die USA und nach Europa verschifft. Fast die Hälfte der Kaffee-Ernte trinken die Brasilianer allerdings selbst.

Hinsichtlich gerösteten und weiterverarbeiteten Kaffeebohnen sind Deutschland, die Schweiz und Italien die führenden Exporteure. Der wesentliche Grund hierfür sind Unternehmensgrößen wie Nestlé mit den Marken Nespresso und Nescafé, Lavazza, Segafredo sowie die größten deutschen Kaffeeröster Jacobs, Tchibo und Melitta.

Verschiedene Kaffee Futures im Überblick

  • Gehandelt an der Intercontinental Exchange U.S. (ICEUS, physische Lieferung) – Ticker-Symbol: KC
  • Gehandelt an der New York Mercantile Exchange (NYMEX; Barausgleich) – Ticker-Symbol: KT
  • Gehandelt an der A Bolsa do Brasil (B3; Barausgleich) – Ticker-Symbol: ICF (Arabica)
  • Gehandelt an der Intercontinental Exchange Europe (ICEEUR; Barausgleich) – Ticker-Symbol: RC (Robusta)

Kaffee Future (Terminkontrakt) Geschichte

Kaffee wurde ursprünglich in Äthiopien vor über 2.000 Jahren entdeckt. Ausgehend von Afrika fand Kaffee seinen Weg in den Nahen Osten und in Kaffeehäuser. Diese trugen wesentlich zur Erhöhung der Bekanntheit bei, da nun viele Reisende in den Genuss des Heißgetränks kamen. Im 15. Jahrhundert weitete sich die Kaffeeproduktion auf Südamerika und Asien aus. Heutzutage ist die Tasse Kaffee am Morgen ein fester Bestandteil des Alltags von vielen Menschen geworden.

Kaffee Futures – Beispiel

An einem konkreten Beispiel sollen nun die Anforderungen, die für den Handel eines Kaffee Futures bestehen, erläutert werden. Zunächst sollte der Kontraktwert (engl. “notional value”) ermittelt werden. Dieser drückt aus, welchen Gesamtwert der Future derzeit hat.

Ermitteln lässt sich der Wert, indem der aktuelle Kurs des Underlyings mit dem Multiplikator multipliziert wird. Die Formel dafür lautet:

Kontraktwert = aktueller Kurs Underlying * Multiplikator.

Benötigte Margin bestimmen

Hier ist zu beachten, dass der Kontraktwert deutlich höher ist als der Wert, den ein Händler tatsächlich aufbringen muss. Dieser muss lediglich eine Sicherheitsleistung, die sog. Margin hinterlegen, die von der Börse bestimmt wird. Der Kontraktwert gibt also den tatsächlichen monetären Gesamtwert eines Kontrakts an, der auch tatsächlich am Terminmarkt bewegt wird, während die Margin die Sicherheitsleistung beschreibt, die der Händler beim Kauf oder Verkauf eines Future-Kontrakts vorhalten muss.

Wichtig ist an dieser Stelle, dass die Marginanforderungen und somit der genannte Prozentsatz variieren können. Gründe hierfür sind unterschiedliche Anforderungen der Broker unter anderem hinsichtlich der Marktvolatilität, des Overnight-Risikos und der Volatilität des Underlyings selbst.

Berechnung der Margin

Angenommen der Kurs eines Kaffee-Future-Kontrakts mit einer bestimmten Monatsfälligkeit taxiert zu 100 US-Cent und einem Multiplier von 375 USD. In diesem Fall würde der Kontraktwert 37.500 USD betragen. Ein Händler, der diesen Kontrakt kaufen möchte, müsste nun aber keine 37.500 USD bezahlen, sondern lediglich die geforderte Initial Margin hinterlegen. Demnach müsste der Händler derzeit bspw. eine Margin von 3.750 USD hinterlegen, was nur einem Zehntel, also 10 % des Kontraktwerts entspricht. Der Erwerb des Futures würde die Kaufkraft des Händlers also statt um 37.500 USD lediglich um 3.750 USD reduzieren.

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