Optionen vs. Futures – Was ist besser?
In der Betrachtung Optionen vs. Futures geht es um den Vergleich von zwei bedeutenden Derivaten. Sowohl Optionen als auch Futures gehören zu den Termingeschäften, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten und ihrer Spezifikationen. Neben den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Kontrakte gibt es spezifische Vor- und Nachteile, die in diesem Artikel erläutert werden sollen.
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Grundlagen – Was sind Derivate?
Der Begriff Derivat stammt aus dem lateinischen „derivare“ (deutsch: „ableiten“) und bezieht sich im Rahmen dieses Artikels auf „derivative Finanzinstrument“. Es handelt sich bei Derivaten um einen gegenseitigen Vertrag zwischen zwei Parteien. Der Wert dieses Vertrages kann hierbei nur über eine Referenzgröße, den sogenannten Basiswert (Underlying), abgeleitet werden.
Als Basiswert können beispielsweise Wertpapiere, Zinsen und Rohstoffe verwendet werden. Mit einem Derivat handelt der Marktteilnehmer folglich nicht den Basiswert selbst, sondern nur ein Produkt, dessen Wert vom Basiswert bzw. Underlying abhängt. Zu den Derivaten zählen Optionsscheine, Zertifikate, Optionen, Futures und CFDs. Im Folgenden sollen nur Optionen und Futures im Fokus der Betrachtungen stehen.
Optionen – Definition & Erklärung
Eine Option gewährt ihrem Käufer das Recht, einen Basiswert zu einem festgelegten Zeitpunkt (Verfallstag) und einem fixen Preis (Strike) zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Für dieses Optionsrecht hat der Käufer der Option, dem Verkäufer eine Prämie zu zahlen. Der Käufer hat zum Verfallstag das Recht, jedoch nicht die Pflicht, die Option auszuüben. Im Vergleich dazu agiert der Verkäufer einer Option als Stillhalter und kann keinen direkten Einfluss ausüben.
Aufgrund der Konstellation, dass nur eine der beiden Vertragsparteien das Recht zur Ausübung besitzt, handelt es sich bei Optionen um bedingte Termingeschäfte.
Zu unterscheiden sind Call- und Put-Optionen. Eine Call-Option verbrieft ein Kaufrecht für den Basiswert, eine Put-Option dagegen ein Verkaufsrecht.
- Kauft ein Optionshändler einen Optionskontrakt, geht er eine Long-Position ein.
- Der initiale Verkauf einer Option als Stillhaltergeschäft (also nicht der Verkauf zum Zwecke der Glattstellung einer ursprünglichen Kaufposition) begründet dagegen eine Short-Position.
Insgesamt ergeben sich hierdurch vier grundlegende Konstellationen:
Futures – Definition & Erklärung
Mithilfe eines Futures schließen zwei Vertragspartner eine Vereinbarung über den Verkauf und die Abnahme eines bestimmten Basiswertes. Auch der Fälligkeitstag, die Menge und die Qualität des Basiswertes sind exakt bestimmt. Es besteht folglich kein Wahlrecht bezüglich der Ausübung. Daher werden Futures auch als unbedingte Termingeschäfte bezeichnet.
Futures sind aus dem Handel mit Rohstoffen (ursprünglich Tulpenzwiebeln und Baumwolle) entstanden. Inzwischen können auch andere Basiswerte gehandelt werden. Dazu zählen beispielsweise:
- Rohstoffe (Commodities) (z.B. Gold, Öl)
- Zinsen
- Währungen
- Aktienindizes (z.B. DAX, S&P 500)
- Aktien (Single Stock Futures)
Was sind Optionen auf Futures?
Eine spezielle Form der Optionen sind die sogenannten Future-Optionen. Es handelt sich dabei um Optionskontrakte, deren Basiswert ein Future ist. Die grundlegende Funktionsweise der Option bleibt dabei unverändert. Der Käufer hat das Recht, aber nicht die Pflicht, den Basiswert, also den Future, zu einem festgelegten Preis und Datum zu kaufen oder zu verkaufen.
Dadurch, dass es sich bei einer Option auf einen Future um ein „Derivat im Derivat“ handelt, gibt es auch Unterschiede zu anderen Optionen. Eine Option auf einen Future bedeutet beispielsweise, dass der Fremdkapitalhebel (Leverage) in der Regel weiter erhöht wird, als bei der Verwendung von lediglich einem Derivat. Zusätzlich können die Verfallstage von Future-Optionen und anderen Optionsarten abweichen.
Gleichzeitig werden Futures nicht auf jeden Basiswert mit dem gleichen Rhythmus gehandelt. Beispielsweise werden einige Futures monatlich ausgegeben, während bei anderen Kontrakten nur quartalsweise Fälligkeitstage vereinbart sind. Aufgrund dieser unterschiedlichen Verfallstage ergeben sich mehr Variablen als beim Handel von Optionen auf andere Basiswerte.
Optionen vs. Futures – Gemeinsamkeiten
Optionen und Futures gehören beide zu den derivativen Finanzprodukten. Sie beziehen sich auf einen Basiswert und verbriefen ein Kauf- oder Verkaufsrecht. Beide Derivate werden an Terminbörsen gehandelt. Dabei sind die Kontrakte selbst streng standardisiert, um einen reibungslosen Handel zu ermöglichen. Das bedeutet, dass wesentliche Merkmales eines Kontraktes, wie Bezugsverhältnis und Verfallstage vorgegeben sind und nicht abweichend zwischen den Handelspartnern vereinbart werden können.
Händler können bei den untersuchten Finanzprodukten eine Long- oder eine Short-Position einnehmen. Sie können folglich Futures und Optionen nicht nur kaufen, sondern auch eine initiale Position durch den Verkauf von Kontrakten eröffnen.
Unabhängig davon, ob Futures oder Optionen gehandelt werden, kann der Händler den sogenannten Leverage-Effekt nutzen. Das notwendige Kapital zum Kauf einer Option oder eines Futures ist grundsätzlich durch das Bezugsverhältnis niedriger als das Kapital, das zum Kauf des Basiswertes notwendig wäre.
Beim Handel von Optionen und Futures auf Margin hat der Händler eine Sicherheit, die Maintenance Margin, zu hinterlegen. Auch dieser Betrag fällt geringer aus als der Gegenwert des Underlyings. Somit benötigt ein Händler tendenziell weniger Eigenkapital als beim Handel der Basiswerte und kann, Gewinne vorausgesetzt, seine Eigenkapitalrendite überproportional erhöhen. Umgekehrt kann der Leverage-Effekt auch eine Beschleunigung von Verlusten bedeuten.
Optionen vs. Futures – Unterschiede
Bei Optionen handelt es sich um einen bedingten Terminkontrakt, weil nur der Verkäufer eine Verpflichtung eingeht. Ein Future dagegen ist ein unbedingter Terminkontrakt. Sowohl Käufer als Verkäufer verpflichten sich, einen Handel einzugehen.
Darüber hinaus unterscheiden sich die Basiswerte von Optionen und Futures. Optionen können ausschließlich auf Finanzprodukte wie Aktien, ETFs oder Futures gehandelt werden. Futures können sich dagegen zusätzlich auf materielle Rohstoffe wie Öl, Weizen oder Rinder beziehen.
Eine Prämie für den Verkäufer eines Kontraktes gibt es nur bei Optionen. Weil dem Käufer eines Futures (unbedingtes Termingeschäft) nicht mehr Rechte zustehen als dem Verkäufer, ist keine Kompensation in Form einer Prämie notwendig und entfällt daher. Aus diesem Grund unterscheidet sich auch die Preisbildung der beiden Produkte.
Preisbildung von Optionen und Futures
Der Preis einer Option setzt sich aus dem inneren Wert und dem Zeitwert zusammen. Einen inneren Wert besitzen ausschließlich Optionen im Geld (in the money). Einen Zeitwert besitzt jede Option, solange der Verfallstag noch nicht erreicht ist. Je länger die Restlaufzeit einer Option ist, desto höher fällt tendenziell der Zeitwert aus.
Die Preisbildung bei Futures folgt dagegen einem anderen Konzept. Der Preis eines Future-Kontraktes setzt sich aus dem Spot Rate des Basiswertes selbst und den sogenannten Cost of Carry zusammen. Die Cost of Carry spiegeln unter anderem die Lager- und Versicherungskosten des Basiswertes wider. Im Vergleich zu den immateriellen Basiswerten von Optionen können insbesondere bei physischen Rohstoffen wesentliche Cost of Carry anfallen. Von diesen wird noch eine Verfügbarkeitsprämie abgezogen. Diese beschreibt den Vorteil des Eigentümers (z. B. laufende Erträge) durch das Halten des Basiswertes.
Optionen vs. Futures – Direktionale und nicht direktionale Strategien
Existiert bei einer Wertpapierposition nur die Möglichkeit bei steigenden oder sinkenden Kursen einen Profit zu realisieren, ist von einer direktionalen Strategie die Rede. Dem gegenüber stehen nicht direktionale Strategien, die von mehr als einer Kursbewegung profitieren können.
Mit Futures sind lediglich direktionale Ansätze möglich. Dadurch, dass es sich um unbedingte Terminkontrakte handelt, erwirtschaftet entweder der Käufer oder der Verkäufer des Kontraktes am Ende der Laufzeit einen Gewinn. Von einem Seitwärtstrend kann für gewöhnlich keine der Vertragsparteien spürbar profitieren.
Da der Käufer einer Option nicht zur Ausübung verpflichtet ist, können sich hier zusätzliche Möglichkeiten ergeben. Der Verkäufer einer Option profitiert beispielsweise durch den Erhalt der Optionsprämie von ungefähr gleichbleibenden Kursen. In diesem Fall sinkt der Zeitwert einer Option und der Verkäufer kann die Option zu einem günstigeren Preis zurückkaufen oder spekuliert auf deren wertlosen Verfall. Der Stillhalter in einem Optionsgeschäft geht dabei immer eine nicht direktionale Position ein. Neben einer Abwärts-/Aufwärtsbewegung profitiert er immer von konstanten Kursen.
Durch die Kombination verschiedener Option sind auch andere nicht direktionale Strategien möglich. Beispielsweise kann ein Optionshändler mit einem Long Straddle von steigenden und fallenden Kursen des Basiswertes profitieren. Lediglich konstante Kurse würden sich negativ auswirken.
Optionen vs. Futures – Absicherungsstrategien (Hedging)
Der ursprüngliche Zweck von Optionen und Futures war die Absicherung gegen verschiedene finanzielle Risiken. Beispielsweise können sich Anleger und Unternehmen gegen schwankende Kurse oder Zinssätze absichern. Dieser Vorgang wird auch als Hedging bezeichnet. Für das Hedging können sich sowohl Optionen als auch Futures eignen. Jedoch sind bei den beiden Finanzprodukten bestimmte Eigenarten in Bezug auf das Hedging zu beachten.
Hedging mit Optionen
Optionen können beispielsweise genutzt werden, um eine Long- oder Short-Position auf Aktien oder ETFs abzusichern. Voraussetzung ist dabei, dass das Bezugsverhältnis der Option eine vollständige Absicherung der Position ermöglicht.
Beispiel: Aktienoptionen haben ein Bezugsverhältnis von 1:100. Folglich lassen sich mit einem Optionskontrakt 100 Aktien des gleichen Unternehmens absichern. Bei einer Position von 50 Aktien wäre der Investor mit einem Optionskontrakt überversichert. Würde er 150 Aktien besitzen, könnte ein einzelner Optionskontrakt nicht das gesamte Risiko abdecken.
Mithilfe der Optionen kann ein Investor grundsätzlich nachteilige Kursbewegungen der Ausgangsposition absichern. Eine Long-Aktienposition kann folglich mit dem Kauf einer Put-Option gehedged werden. Der Investor muss jedoch bedenken, dass sich der Basiswert und der Preis einer Option nicht unbedingt proportional entwickeln. Hierüber kann das Delta einer Option Auskunft geben. Das Ziel beim Hedging mit Optionen ist häufig eine delta-neutrale Position.
Hedging mit Futures
Wertpapierpositionen, beispielsweise Indizes oder Aktien, können alternativ zu der Verwendung von Optionen mit Future-Kontrakten abgesichert werden. Darüber hinaus können Futures auch zur Senkung von Risiken in Unternehmen dienen.
Anders als Privatanleger müssen Unternehmen unter Umständen einen langfristigen Rohstoffbedarf decken und besitzen Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten in Fremdwährungen. Schwankende Rohstoffpreise oder Wechselkurse stellen folglich ein Risiko für das Geschäft dar. Futures können dieses Risiko verringern oder eliminieren.
Beispiel: Ein Unternehmen produziert Brot und benötigt dafür jedes Jahr 5.000 Tonnen Weizen. Der Preis für das verkaufte Brot ändert sich nicht, weil mit den Supermärkten, in denen das Brot verkauft wird, Rahmenverträge geschlossen wurden. Ein Hauptrisiko besteht folglich in schwankenden Rohstoffpreisen. Mithilfe von Future-Kontrakten auf Weizen kann sich das Unternehmen für die gesamte Vertragslaufzeit einen festen Preis für den Weizen sichern. Gleichzeitig muss es nicht für die Lagerung sorgen, wenngleich diese über die Cost of Carry indirekt bezahlt wird.
Im Unternehmenskontext ist das Ziel des Hedgings häufig eine langfristige Absicherung, beispielsweise für ein gesamtes Geschäftsjahr. Dabei akzeptiert das Unternehmen eine Limitierung seines Gewinnes. Auch wenn die Preise für Weizen sinken, kann das Unternehmen nicht mehr davon profitieren. Umgekehrt ist es gegen steigende Preise abgesichert. Da der Zweck eines Unternehmens die Gewinnerzielung aus operativem Geschäft ist, wiegt dieses Zugeständnis weniger schwer als beispielsweise bei Privatinvestoren. Hier ist langfristiges Hedging nur selten sinnvoll, weil während des Hedgings mit Futures keine positive Rendite der abgesicherten Position möglich ist.
Optionen vs. Futures – Was handeln?
In diesem Video werden Optionen und Futures einfach und verständlich gegenübergestellt.
Was sind diese Finanzprodukte genau? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede stecken dahinter? Ist das eine wirklich besser als das andere? Und, vor allem, was können Anleger beachten, um mit solchen Finanzprodukten erfolgreich an der Börse zu agieren?
Optionen vs. Futures auf einen Blick
Optionen und Futures ähneln sich in ihrem grundsätzlichen Aufbau. Beide Produkte verfügen jedoch über individuelle Einsatzmöglichkeiten. In der folgenden Tabelle findet sich eine Übersicht der verschiedenen Merkmale von Optionen und Futures im direkten Vergleich.
Merkmal | Optionen | Futures |
Geringer Eigenkapitaleinsatz / Hebelwirkung | ✔️ | ✔️ |
Stillhaltegeschäfte möglich | ✔️ | |
Standardisiertes Finanzprodukt | ✔️ | ✔️ |
Absicherungsstrategie (Hedging) möglich | ✔️ | ✔️ |
Ausübungswahlrecht des Käufers | ✔️ | |
Handelbar auf Aktien | ✔️ | ✔️ |
Handelbar auf Rohstoffe | ✔️ | |
Handelbar auf Zinsen & Währungen | ✔️ | |
Handelbar auf Futures | ✔️ | |
Börsengehandelt | ✔️ | ✔️ |
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