Baumwolle Future | Cotton Future (Terminkontrakt) | Symbol: CT – Definition & Erklärung

Autor: Armin Hecktor Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Baumwolle Futures (engl. Cotton Futures, ICE US-Symbol: „CT“) gehören zur Rohstoffgruppe der Soft Commodities. Baumwolle dient seit über 7000 Jahren als Basis für die Herstellung von Textilien. Heutzutage hat sich das Anwendungsgebiet auf die Produktion von beispielsweise Fischnetzen und sogar Schießpulver ausgeweitet. Baumwolle macht weltweit 35 % des Verbrauchs von Faserstoffen aus.

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Baumwolle Future (Cotton Future) im Überblick

Baumwolle Future (Cotton Future) Kontraktspezifikationen
Kontraktbezeichnung Baumwolle Future (Cotton Future)
Symbol (ICE US) CT
Kontraktgröße 50.000 Pfund
Kursnotierung US-Dollar-Cents bzw. Hundertstel US-Dollar-Cent pro Pfund
Min. Tickgröße (Tick Size)
0,0001 USD
Min. Tickwert (Tick Value)
5,00 USD
Wert/Punkt (Multiplikator)
500,00 USD
Kontraktwert
Baumwolle Futurekurs x Mutiplikator
Fälligkeiten (Monatsbezeichnung)
März, Mai, Juli, Oktober, Dezember
Fälligkeiten (Monatscodes)
H, K, N, V, Z
Letzter Handelstag
Der Handel endet 17 Werktage vor Ende des Kontraktmonats.
Lieferung
Physische Lieferung
Börsenplätze
Intercontinental Exchange U.S. (ICEUS, früher NYBOT), New York Mercantile Exchange (NYMEX)
Optionen verfügbar?
Ja

Ausgewählte Fakten zu Baumwolle

Die USA sind der größte Baumwollexporteur, allerdings nur der drittgrößte Baumwollproduzent, hinter Indien und China. Hingegen sind Indien und China die beiden größten Baumwollkonsumenten, während China sogar der größte Baumwollimporteur darstellt. Dies liegt sicherlich nicht zuletzt an der Textilindustrie, die in diesen Ländern billig produzieren lässt.

Die Baumwollproduktion in den USA reicht bis in die Zeit des Bürgerkriegs 1861 bis 1865 zurück. Zwar umfasst die Produktion unterschiedlichste Baumwollsorten, die beliebteste und weit verbreitetste Sorte heißt jedoch American Upland, die mit 97 % fast die gesamte Baumwollernte in den USA ausmacht.

Einflussfaktoren auf den Baumwollpreis

Während Baumwolle im textilen Endproduktmarkt nur wenige direkte Preiswettbewerber hat – Wolle wird für unterschiedlichste Produkte verwendet und Polyester reflektiert mehr die petrochemischen Rohstoffpreise als die Nachfrage auf dem textilen Endproduktmarkt – führt US-Baumwolle einen interessanten Bestandskampf mit Sojabohnen.

Soja

Die beiden Pflanzen können auf denselben Ackern im Süden der USA angebaut werden. Das führt zu folgendem Phänomen: Steigt oder fällt der Preis für Sojabohnen, so ändert sich entsprechend auch der Anteil an Anbauflächen, der für die Beackerung von Sojabohnen zur Verfügung steht. Gleiches gilt für Baumwolle. Die Preisentwicklung hat also direkten Einfluss auf die Anpflanzungsabsichten der beiden Gewächse und entsprechend auch auf die anteilige Verteilung der Anbauflächen.

Mais

Ein weiterer Einflussfaktor auf die Baumwollproduktion stellt der Kampf um Anbaufläche zwischen Mais und Sojabohnen im mittleren Westen der USA dar. Je höher die Nachfrage von Ethanoldestillationen nach Mais ist, umso geringer fällt die Anbaufläche für Sojabohnen aus. Dies führt wiederum dazu, dass der Anbau von Sojabohnen im Süden der USA attraktiver wird, was wiederum eine Reduktion der Anbaufläche für Baumwolle bedeutet, soweit dies der Sojabohnenpreis zulässt.

Verschiedene Baumwolle Futures im Überblick

  • Gehandelt an der Intercontinental Exchange U.S. (ICE U.S., physische Lieferung) – Ticker-Symbol: CT
  • Gehandelt an der New York Mercantile Exchange (NYMEX; Barausgleich) – Ticker-Symbol: TT

Baumwolle Future (Terminkontrakt) – Geschichte

Baumwolle wird auf der ganzen Welt angebaut und wurde bereits vor über 7.000 Jahren verwendet. Während die ältesten archäologischen Fragmente in Mexiko gefunden wurden, befand sich das erste kommerzielle Baumwollanbauzentrum im Industal des modernen Pakistans. Letztlich war es Alexander der Große, der Baumwolle aus dem Industal in die hellenistische Welt brachte.

Handel

Der Handel mit Baumwolle Futures begann Mitte des 19. Jahrhunderts in Alexandria (Ägypten) und kurz danach in New York sowie Liverpool. Ende des 19. Jahrhunderts wurden insgesamt fünf Terminbörsen betrieben, an denen mit Baumwolle Futures gehandelt werden konnte.

Zwei Börsen hatten in den USA ihren Sitz, zwei in Europa und eine in Ägypten. Während des 20. Jahrhunderts stieg die Anzahl auf mindestens 15 Terminbörsen, die den Handel mit Baumwolle Futures unterstützten. Ende des 20. Jahrhunderts war von diesen aber lediglich eine einzige übrig geblieben, die New York Cotton Exchange (NYCE).

Börsen

Heutzutage gibt es drei weitere Baumwollbörsen: Zhengzhou Commodity Exchange (ZCE in China), National Commodity & Derivatives Exchange (NCDEX in Indien) und Bolsa de Mercadorias e Futuros (BM&F in Brasilien). Die NYCE ist allerdings nicht nur die älteste, sondern auch die größte und liquideste Baumwollbörse der Welt. Der erste Baumwolle Future-Kontrakt wurde am 1. Oktober 1870 gehandelt.

Abgesehen von der vorübergehenden Einstellung des Betriebs bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 und während der Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1933, hat an der Börse kontinuierlich Handel stattgefunden. 1998 wurde die NYCE Teil der New York Board of Trade (NYBOT). Mittlerweile gehört die NYBOT zur Intercontinental Exchange (ICE).

Baumwolle Future – Beispiel

An einem konkreten Beispiel sollen nun die Anforderungen, die für den Handel eines Baumwolle Futures bestehen, erläutert werden. Zunächst sollte der Kontraktwert (engl. “notional value”) ermittelt werden. Dieser drückt aus, welchen Gesamtwert der Future derzeit hat.

Ermitteln lässt sich der Wert, indem der aktuelle Kurs des Underlyings mit dem Multiplikator multipliziert wird. Die Formel dafür lautet:

Kontraktwert = aktueller Kurs Underlying * Multiplikator.

Benötigte Margin bestimmen

Hier ist zu beachten, dass der Kontraktwert deutlich höher ist als der Wert, den ein Händler tatsächlich aufbringen muss. Dieser muss lediglich eine Sicherheitsleistung, die sog. Margin hinterlegen, die von der Börse bestimmt wird.

Der Kontraktwert gibt also den tatsächlichen monetären Gesamtwert eines Kontrakts an, der auch tatsächlich am Terminmarkt bewegt wird, während die Margin die Sicherheitsleistung beschreibt, die der Händler beim Kauf oder Verkauf eines Future-Kontrakts vorhalten muss.

Wichtig ist an dieser Stelle, dass die Marginanforderungen und somit der genannte Prozentsatz variieren können. Gründe hierfür sind unterschiedliche Anforderungen der Broker unter anderem hinsichtlich der Marktvolatilität, des Overnight-Risikos und der Volatilität des Underlyings selbst.

Berechnung der Margin

Angenommen der Kurs eines Baumwolle-Future-Kontrakts mit einer bestimmten Monatsfälligkeit taxiert zu 70 US-Cent und einem Multiplier von 500 USD. In diesem Fall würde der Kontraktwert 35.000 USD betragen. Ein Händler, der diesen Kontrakt kaufen möchte, müsste nun aber keine 35.000 USD bezahlen, sondern lediglich die geforderte Initial Margin hinterlegen.

Demnach müsste der Händler derzeit bspw. eine Margin von 3.500 USD hinterlegen, was nur einem Zehntel, also 10 % des Kontraktwerts entspricht. Der Erwerb des Futures würde die Kaufkraft des Händlers also statt um 35.000 USD lediglich um 3.500 USD reduzieren.

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