Forwards vs. Futures – Unterschiede & Definition

Autor: Armin Hecktor Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Futures (deutsch: „Termingeschäft“ oder „Terminkontrakt“) und Forwards gehören zur Gruppe der unbedingten Termingeschäfte. Obwohl beide Finanzprodukte strukturell identisch sind und zur Risikoabsicherung oder Spekulation eingesetzt werden können, gibt es signifikante Unterschiede in der inhaltlichen Ausgestaltung und der Handelbarkeit.

🔴 Live-Webinar am 23.06.2025 um 18:30 Uhr

Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen

Lerne, wie du an der Börse ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Unterscheide gute von schlechten Aktien, führe eigenständig eine Bewertung durch und erkenne den richtigen Aktienkurs. Lerne außerdem, wie du mit dem Optionshandel einen zusätzlichen Cashflow generierst.

Einführung: Optionsstrategien für alle Marktlagen Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien 
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel

Futures vs. Forwards auf einen Blick

Ein Forward ist ein flexibler, außerbörslich abgeschlossener Terminkontrakt, der am Ende der Laufzeit vollständig abgewickelt wird. Ein Future hingegen ist ein standardisierter, börsengehandelter Terminkontrakt, der täglich bis zur Fälligkeit über ein Margin-System abgerechnet wird. So bieten Futures eine höhere Liquidität und ein geringeres Kontrahentenrisiko, während Forwards an individuelle Bedürfnisse angepasst werden können.

Futures vs. Forwards - Die wichtigsten Unterschiede

Was sind Forwards?

Forwards sind unbedingte, außerbörslich (OTC) abgeschlossene Termingeschäfte, bei denen zwei Parteien individuell vereinbaren, einen bestimmten Basiswert zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu einem heute festgelegten Preis zu kaufen (Long-Position) oder zu verkaufen (Short-Position).

Typischerweise wird der Forward-Preis so festgelegt, dass der Vertragswert zum Zeitpunkt des Abschlusses null ist. Das bedeutet, zu Beginn fließt in der Regel kein Geld, und es wird keine Sicherheitsleistung (Margin) hinterlegt. Stattdessen einigen sich Käufer und Verkäufer heute auf Preis, Menge und Lieferdatum eines Basiswerts – etwa Rohstoffe, Währungen oder Finanzinstrumente –, und die tatsächliche Zahlung sowie Lieferung erfolgen erst am vereinbarten Fälligkeitstag.

Forwards sind daher immer individuell ausgestaltete Kontrakte, die aufgrund dieser charakteristischen Eigenschaft nicht zum Handel an Terminbörsen geeignet sind.

Beispiel: Ein Getreidehändler schließt heute einen Forward-Vertrag mit einem Lebensmittelhersteller ab, in dem er sich verpflichtet, in drei Monaten 10.000 Tonnen Weizen zu einem Preis von 220 EUR/Tonne zu liefern. Egal wie der Marktpreis zum Lieferzeitpunkt steht, der vereinbarte Preis gilt. Steigt der Marktpreis auf 250 EUR/Tonne, profitiert der Käufer, fällt er auf 190 EUR/Tonne, profitiert der Verkäufer.

Was sind Futures?

Ein Future ist ein standardisiertes, unbedingtes Termingeschäft, das an einer Terminbörse gehandelt wird. Es verpflichtet beide Vertragsparteien, den Käufer (Long) und den Verkäufer (Short), einen bestimmten Basiswert zu einem festgelegten Preis, in einer vorgegebenen Menge und Qualität, zu einem bestimmten zukünftigen Termin zu kaufen bzw. zu liefern.

Ein zentrales Merkmal von Futures ist das tägliche Mark-to-Market: Gewinne und Verluste aus Kursschwankungen werden täglich abgerechnet. Zur Absicherung möglicher Verluste ist in der Regel eine Margin (Sicherheitsleistung) erforderlich.

Da es sich bei Futures um unbedingte Termingeschäfte handelt, besteht für keine der beiden Vertragsparteien, also weder für den Käufer noch für den Verkäufer, ein Wahlrecht. Das Termingeschäft ist für beide Seiten bindend und muss bei Fälligkeit erfüllt werden (Lieferung oder Barausgleich). Anders als bei Optionen gibt es somit bei Futures kein Wahlrecht für den Käufer. 

Beispiel: Ein Investor kauft an der Börse einen Future auf 1.000 Barrel Rohöl mit Fälligkeit in drei Monaten zum Preis von 70 USD/Barrel. Steigt der Marktpreis bis zur Abrechnung auf 75 USD/Barrel, erzielt er durch tägliche Mark-to-Market-Abrechnungen einen Gewinn von 5 USD/Barrel. Fällt der Preis auf 65 USD/Barrel, entsteht ein entsprechender Verlust, der durch die Margin gedeckt werden muss.

Forwards vs. Futures – Gemeinsamkeiten

Sowohl bei Futures als auch bei Forwards handelt es sich um unbedingte Termingeschäfte, die in ihrem strukturellen Aufbau im Wesentlich gleich sind. In beiden Fällen wird im Voraus eine Vereinbarung getroffen, einen Basiswert zu einem bestimmten Preis an einem festgelegten Termin in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Entsprechend zählen beide Finanzprodukte zur Gruppe der Derivate, deren grundsätzliche Intention die Absicherung gegen Marktpreisrisiken im Zeitraum zwischen Vertragsabschluss und Liefertermin darstellt. 

Zuordnung von Futures und Optionen

Forwards vs. Futures – Unterschiede

Der wesentlichste Unterschied zwischen den beiden Finanzprodukten besteht in der Handelbarkeit. Futures werden im Gegensatz zu Forwards an Terminbörsen wie der New York Mercantile Exchange (NYMEX), Chicago Board of Trade (CBOT), Chicago Mercantile Exchange (CME) und European Exchange (EUREX) gehandelt.

Um einen möglichst reibungslosen Handel zwischen den Marktteilnehmern zu gewährleisten, sind Futures-Kontrakte hinsichtlich ihrer qualitativen und quantitativen Spezifikationen des Basiswerts, ihrer Größe, ihres Liefertermins und ihres Lieferorts standardisiert. Anders als Forwards, können Futures also nicht individuell ausgestaltet werden.

Dadurch, dass Futures an Terminbörsen einem kontinuierlichen Handel unterliegen und es somit zu einer stetigen Preisbildung kommt, stellen Futures wesentlich liquidere Finanzprodukte dar als Forwards. An den Terminbörsen werden nicht nur Angebot und Nachfrage der Marktteilnehmer zusammengeführt, sondern es wird auch die ordnungsmäßige Geschäftsabwicklung gewährleistet. Eine derartige Regulierung gibt es bei Forwards nicht.

Außerdem besteht bei Futures kein Kontrahentenrisiko, da sie durch verschiedene Anforderungen hinsichtlich Sicherheitsleistungen durch die Terminbörsen sowie der Clearingstellen abgesichert sind. Forwards sind diesem Risiko ausgesetzt, da es sich um individuell ausgehandelte Geschäfte zwischen zwei Vertragspartnern handelt. Fällt eine Seite aus und kann den Vereinbarungen nicht nachkommen, dann scheitert das Geschäft, ohne eine Gegenleistung zu erhalten.

Fazit

Die folgende Tabelle fasst die wichtigste Unterschiede zwischen Futures und Forwards zusammen.

Futures Forwards
  • Handel über Terminbörsen
  • nicht über Terminbörsen handelbar
    (außerbörslicher OTC-Handel)
  • standardisiert
  • nicht standardisiert (individueller Vertrag)
  • handelbar
  • nicht handelbar bzw. übertragbar
  • reguliert
  • nicht reguliert
  • kontinuierliche Preisbildung
  • keine kontinuierliche Preisbildung
  • kein Kontrahentenrisiko
  • Kontrahentenrisiko besteht
  • hochliquide
  • nicht liquide
  • Settlement findet täglich durch die Variation Margin sowie am Laufzeitende durch die Schlussabrechnung statt
  • Settlement findet erst am Laufzeitende durch die Schlussabrechnung statt
  • Werden überwiegend vor Ausübung glattgestellt
  • Werden meist ausgeübt (Settlement in bar)
  • Es fallen lediglich Brokergebühren an
  • Es fallen Anwaltskosten, Bankgebühren usw. an

Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen

Einführung: Optionsstrategien für alle MarktlagenLerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 23.06.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.

DeltaValue GmbH hat 4,81 von 5 Sternen | 216 Bewertungen auf ProvenExpert.com