Call-Optionen – Definition & Erklärung

Autor: Pit Wilkens Inhaltlich geprüft von: Philipp-Malte Lingnau

Eine Call-Option (deutsch: Kaufoption) gibt dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, einen bestimmten Basiswert (z. B. eine Aktie) zu einem festgelegten Preis (Strike) innerhalb einer Frist oder am Verfallstag zu kaufen. Calls werden häufig genutzt, um von steigenden Kursen zu profitieren, können aber auch zur Absicherung oder Einkommensgenerierung eingesetzt werden. 

🔴 Live-Webinar am 24.11.2025 um 18:30 Uhr

Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen

Generiere ein zusätzliches regelmäßiges Einkommen an der Börse, indem du ein klares Handelssystem mit sofort umsetzbarem Investment-Wissen erlernst. Lerne Strategien kennen, die dir einen statistisch und wissenschaftlich belegbaren Vorteil an der Börse verschaffen.

Einführung: Optionsstrategien für alle Marktlagen Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien 
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel

Call-Optionen – Definition

Call-Optionen (Kaufoptionen) geben dem Käufer das Recht (aber nicht die Pflicht), eine bestimmte Menge eines Basiswerts zu einem vereinbarten Preis (Strike) und Zeitpunkt (oder Laufzeit) zu kaufen.

Kurz gesagt: Der Käufer einer Call-Option hat das Recht, die Aktie unter bestimmten Bedingungen vom Verkäufer „einzufordern“. In der Regel ist das der Fall wenn der Call einen inneren Wert hat. Übt der Käufer dieses Recht aus, ist der Verkäufer verpflichtet, die Aktie zum Strike zu liefern.

Hinweis: Zusammen mit Puts bilden Calls die beiden Hauptkategorien von Optionen.

Call-Optionen handeln

Calls können als eigenständige Optionsstrategie oder in Kombination mit Aktienpositionen und/oder anderen Optionen auf den gleichen Basiswert eingesetzt werden. Den Kauf einer Call-Option nennt man Long Call (Eröffnung einer Long-Position ), den Verkauf eine Short-Position bzw. Short Call.

Die folgende Tabelle fasst zusammen, wie sich eine Kursänderung des Basiswerts auf die beiden Call-Positionen auswirkt.

Position Richtungserwartung Gewinner bei Verlust bei
Long Call Steigende Kurse steigendem Basiswertkurs fallendem Basiswertkurs
Short Call Seitwärts / Fallende Kurse gleichbleibendem oder fallendem Basiswertkurs steigendem Basiswertkurs

Hinweis: Ein Optionskontrakt bezieht sich bei Aktien typischerweise auf 100 Stück. Dieses Bezugsverhältnis kann je nach Börse oder Basiswert bzw. Underlying abweichen. Amerikanische Optionen können jederzeit während der Laufzeit ausgeübt werden, europäische Optionen nur am Verfallstag.

Call-Optionen kaufen (Long Call)

Der Kauf einer Call-Option (Long Call) gibt dir das Recht, aber nicht die Pflicht, den Basiswert zum Strike-Preis zu kaufen. Ziel ist meist, von steigenden Kursen zu profitieren – oft mit weniger Kapitaleinsatz als beim direkten Aktienkauf. Ein Long Call kann daher eine Alternative sein, um auf „teure“ Aktien zu spekulieren.

Bei einem Kursanstieg kannst du die Option verkaufen (Position schließen bzw. glattstellen) oder ausüben. Der maximale Gewinn eines Long Calls ist theoretisch unbegrenzt. Der maximale Verlust ist auf die bezahlte Prämie (zzgl. Kosten) begrenzt.

Liegt die Option am Verfall aus dem Geld (OTM), verfällt sie wertlos. Alternativ kannst du die OTM-Position vor Fälligkeit glattstellen oder in eine spätere Laufzeit rollen.

So funktioniert die Long-Call-Strategie:

  • Kauf einer Call-Option auf einen Basiswert (z. B. eine Aktie)
  • Wahl des Strikes passend zur Strategie (z. B. leicht aus dem Geld) und einer passenden Laufzeit
  • Break-even: Strike + gezahlte Prämie
Payoff-Profil und Kursdiagramm der Long Call Optionsstrategie
Auszahlungsdiagramm bzw. Payoff-Diagramm (links) und Kursdiagramm (rechts) einer Long Call Optionsstrategie.

Hinweis: Der Optionspreis hängt nicht nur vom Aktienkurs ab. Zeitwertverfall (Theta) wirkt beim Long Call negativ, und steigende implizite Volatilität (Vega) wirkt positiv. Eine frühzeitige Ausübung ist meist nicht optimal. Oft ist der Verkauf der Option sinnvoller.

Beispiel: Kauf einer Call-Option

Du kaufst eine Call-Option (Long Call) auf eine Aktie mit Strike 100 EUR und Laufzeit 1 Monat. Die Prämie beträgt 5 EUR pro Aktie (Kontrakt = 100 Aktien).

  • Szenario 1: Kurs steigt auf 120 EUR
    • Innerer Wert: 120 EUR − 100 EUR = 20 EUR pro Aktie
    • Gewinn pro Aktie: 20 EUR − 5 EUR (Prämie) = 15 EUR
    • Gesamtergebnis: 15 EUR × 100 = 1.500 EUR Gewinn (zzgl./abzgl. Kosten)
  • Szenario 2: Kurs bleibt unter 100 EUR (z. B. 95 EUR)
    • Die Option ist OTM. Es kommt nicht zur Ausübung.
    • Verlust = gezahlte Prämie: 5 EUR × 100 = 500 EUR (zzgl. Kosten)

Break-even im Beispiel: 100 EUR + 5 EUR = 105 EUR. Erst ab einem Preis von über 105 EUR erzielst du mit dem Long Call einen Gewinn.

Call-Optionen verkaufen (Short Call)

Der Verkauf einer Call-Option (Short Call) ist das Gegenstück zum Long Call. Als Verkäufer (Stillhalter) erhältst du vorab eine Prämie, die dir zunächst gehört. Im Gegenzug gehst du die Verpflichtung ein, den Basiswert zum Strike-Preis zu liefern, wenn der Käufer sein Recht ausübt.

Der maximale Gewinn eines Short Calls ist auf die vereinnahmte Prämie begrenzt. Der maximale Verlust ist (theoretisch) unbegrenzt, weil der Aktienkurs stark steigen kann.

Short Calls profitieren von gleichbleibenden oder fallenden Kursen, vom Zeitwertverfall (Theta) und oft von fallender impliziter Volatilität (Vega). Bei amerikanischen Optionen kann es jederzeit zu einer frühzeitigen Zuteilung kommen (z. B. rund um Ex-Dividende).

Grundprinzip der Short-Call-Strategie:

  • Verkauf einer Call-Option
  • Wahl des Strikes häufig über dem aktuellen Kurs (OTM), passend zur Markterwartung
  • Break-even: Strike + vereinnahmte Prämie
Payoff-Profil und Kursdiagramm der Short Call Optionsstrategie
Auszahlungsdiagramm bzw. Payoff-Diagramm (links) und Kursdiagramm (rechts) einer Short Call Optionsstrategie.

Hinweis: Ein ungedeckter (nackter) Short Call kann sehr riskant sein und erfordert meist hohe Margin. Eine risikoärmere Alternative ist der Covered Call (Besitz der Aktie + Verkauf eines Calls).

Beispiel: Verkauf einer Call-Option

Du verkaufst eine Call-Option (Short Call) auf eine Aktie mit Strike 100 EUR und Laufzeit 1 Monat und erhältst 5 EUR Prämie pro Aktie (Kontrakt = 100 Aktien).

  • Szenario 1: Kurs bleibt unter 100 EUR (z. B. 95 EUR)
    • Die Option verfällt wertlos, es erfolgt keine Lieferung.
    • Gewinn = vereinnahmte Prämie: 5 EUR × 100 = 500 EUR Gewinn (abzgl. Kosten)
  • Szenario 2: Kurs steigt über 100 EUR (z. B. 120 EUR)
    • Du wirst (evtl. auch vor Verfall) zugeteilt und musst zum Strike 100 EUR liefern
    • Verlust relativ zum Kurs: 120 EUR − 100 EUR = 20 EUR pro Aktie
    • Abzüglich der erhaltenen Prämie: 20 EUR − 5 EUR = 15 EUR Verlust pro Aktie
    • Gesamtergebnis: 15 EUR × 100 = 1.500 EUR Verlust (zzgl. Kosten)

Break-even im Beispiel: 100 EUR + 5 EUR = 105 EUR. Du erzielst einen Gewinn mit dem Short Call, solange der Kurs maximal 105 EUR beträgt. Darüber hinaus entstehen Verluste.

Gründe für den Verkauf einer Call-Option

Prämieneinnahmen ohne Besitz der Aktie (nackter Call)

Besitzt der Verkäufer einer Call-Option die Aktie nicht, handelt es sich um einen sogenannten „nackten Call“ (Short Call) im Rahmen eines Stillhaltergeschäftes. Damit setzt er lediglich auf stagnierende oder sinkende Kurse, damit der Käufer der Option diese nicht ausübt. Solange die Kurse nicht über den Ausübungspreis steigen, erhält der Verkäufer die Prämie und macht somit Gewinn.

  • Verlustrisiko theoretisch unbegrenzt, weil der Kurs stark steigen kann.
  • Eine risikoärmere Alternative ist z. B. ein Bull Call Spread.

Prämieneinnahmen mit Besitz der Aktie

Hältst du die Aktie bereits im Depot, kannst du darauf einen Covered Call verkaufen. Die Position ist durch die vorhandenen Aktien „gedeckt“. Du kassierst die Prämie und senkst damit deinen Break-even der Gesamtposition. Steigt die Aktie über den Strike, kann sie dir ausgebucht werden (du verkaufst effektiv zum Strike).

Wenn du sicher und sofort verkaufen willst, ist eine Limit- oder Market-Order auf die Aktie oft der direktere Weg. Der Covered-Call-Ansatz eignet sich eher, wenn du bereit bist, die Aktie zum Strike abzugeben und bis dahin Prämie zu vereinnahmen.

Verkauf einer Aktie

Manche Anleger nutzen einen nahe am Geld (ATM) oder im Geld (ITM) verkauften Call, um eine bestehende Aktienposition abzugeben. Ziel ist, dass die Aktie bei Zuteilung zum Strike verkauft wird. Garantiert ist das nicht (Zuteilung kann früher oder später erfolgen).

Dein effektiver Verkaufspreis lautet:

Verkaufspreis=Strike~+~vereinnahmte~Prämie~-~Kosten/Steuern

Hinweis: Zwischen Verkauf des Calls und Zuteilung trägst du Kursrisiko (die Aktie kann stark schwanken). Es können Gebühren für den Handel bzw. die Andienung anfallen. Beachte bitte auch die Steuern.

Video zu Call-Optionen

In diesem Video wird erklärt, was Call-Optionen sind, wie sie funktionieren und welche Chancen und Risiken mit ihnen verbunden sind.

Anhand praktischer Beispiele, wie etwa der Meta-Platforms-Aktie, wird gezeigt, wie Anleger mit Calls auf steigende Kurse setzen oder durch deren Verkauf regelmäßige Prämien erzielen können.

Call-Optionen Quiz


Vielen Dank fürs Mitmachen! Nach Abgabe des Quizzes siehst du das Ergebnis.



Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen

Einführung: Optionsstrategien für alle MarktlagenLerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 24.11.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.

DeltaValue GmbH hat 4,90 von 5 Sternen | 239 Bewertungen auf ProvenExpert.com