Kontraktgröße (Futures) – Definition & Erklärung

Autor: Maik Engelkamp Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Die Kontraktgröße bezieht sich auf die lieferbare Menge einer Aktie, eines Rohstoffs oder eines anderen Finanzinstruments, die einem Futures- oder Optionskontrakt zugrunde liegt (Basiswert). Diese Größe ist standardisiert, um den Handel und den Vergleich verschiedener Kontrakte an den Terminbörsen zu erleichtern.

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Kontraktgröße – Definition

Die Kontraktgröße ist in der Regel die Menge des Basiswerts einer Option oder eines Futures, die bei Fälligkeit geliefert werden kann. Es handelt sich um einen standardisierten Wert, der Käufern und Verkäufern die genaue Menge angibt, die sie gemäß den Vertragsbedingungen kaufen oder verkaufen müssen.

Beispielsweise entspricht ein Gold-Future-Kontrakt, wie er an der COMEX in den USA gehandelt wird, 100 Feinunzen Gold. Dies ist die Goldmenge, auf die sich die Liefer- oder Empfangsverpflichtungen im Rahmen des Standard-Goldfutures-Kontrakts beziehen.

Die Kontraktgrößen werden häufig von den Börsen festgelegt, wobei die Größe eines Kontrakts je nach Basiswert stark variieren kann. Sie bestimmt auch den Geldwert der kleinstmöglichen Bewegung (Tickgröße) in dem zugrunde liegenden Rohstoffs oder dem Instrument.

Bedeutung der Kontraktgröße

Um den Börsenhandel zu erleichtern und effizienter zu gestalten, standardisieren Termin- und Optionsbörsen die Kontrakte in Bezug auf Verfallstermine, Liefermodalitäten und Kontraktgrößen. Dies senkt die Kosten und erhöht die Effizienz des Handels, da die Vertragsparteien wesentliche Bestandteile des Geschäfts nicht jedes Mal individuell aushandeln müssen. Die Festlegung der Kontraktgröße ist daher ein wichtiger Bestandteil. Die Menge des Basiswerts, die in einem Derivatekontrakt repräsentiert wird, ist seine Kontraktgröße.

Basiswerte können unter anderem Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Währungen sein.  Derivatkontrakte, wie Optionen oder Futures, sind Produkte, die sich aus dem Preis eines Basiswerts ableiten (lat. “derivate”, “ableiten”).

Zuordnung von Futures und Optionen

Derivate und andere Finanzinstrumente werden auf unterschiedliche Art und Weise gehandelt.

  • Handel über die Börse: Die Derivate können auch an einer regulierten Börse (Terminbörse) gehandelt werden.
  • Over-the-Counter-Handel (OTC): Eine Transaktion kann direkt zwischen den Vertragsparteien selbst stattfinden (bilateral), was als Over-the-Counter-Handel (OTC) bezeichnet wird. Bei einem OTC-Geschäft erfolgt der Kauf oder Verkauf direkt zwischen zwei Instituten und nicht direkt an einer regulierten Börse.

Vorteile und Nachteile einer standardisierten Kontraktgröße

Die Tatsache, dass die meisten Börsen die Kontraktgrößen standardisieren, hat sowohl Vor- als auch Nachteile.

Ein wesentlicher Vorteil ist, dass sich die Händler über ihre Verpflichtungen im Klaren sind. Wenn ein Landwirt beispielsweise drei Sojabohnenkontrakte verkauft, wird davon ausgegangen, dass die Lieferung 15.000 Scheffel (3 x 5.000 Scheffel) umfasst, für die genau der Dollarbetrag gezahlt wird, der durch die Kontraktgröße festgelegt ist.

Ein Nachteil des standardisierten Kontraktes ist hingegen, dass er, sofern er an der Börse gehandelt wird, nicht veränderbar ist und die Kontraktgrößen somit fixiert sind. Benötigt also ein Lebensmittelhersteller 7.000 Scheffel Sojabohnen, so hat er die Wahl, entweder einen Kontrakt über 5.000 Scheffel (mit einer Unterdeckung von 2.000 Scheffel) oder zwei Kontrakte über 10.000 Scheffel (mit einer Überdeckung von 3.000 Scheffel) zu kaufen. Eine Änderung der Kontraktgröße wie am OTC-Markt ist nicht möglich.

Auf dem OTC-Markt ist daher die gehandelte Produktmenge flexibler, da die Kontrakte einschließlich ihrer Größe nicht standardisiert sind. Im Gegenzug ist die Vertragsanbahnung OTC natürlich komplexer.

E-Minis

Dem Nachteil fixer Kontraktgrößen wirken Börsen entgegen, indem sie bei beliebten, also häufig gehandelten Produkten, alternative Produkte mit kleineren Kontrakten anbieten. Die sogenannten E-Minis als besondere Gattung sind ein solches Beispiel elektronisch gehandelter Futures, deren Kontraktgröße einen Bruchteil des entsprechenden Standard-Futures-Kontrakts ausmacht.

E-minis werden überwiegend an der Chicago Mercantile Exchange (CME) gehandelt und sind für eine Vielzahl von Indizes wie den Nasdaq 100, den S&P 500, oder den Russell 2000 sowie für Rohstoffe, wie Gold oder Silber oder auch Währungen wie den Euro verfügbar. Der E-Mini S&P 500 ist beispielsweise ein elektronisch gehandelter Futures-Kontrakt an der CME, dessen Kontraktgröße ein Fünftel der des Standard-S&P-500-Futures-Kontrakts beträgt. Darüber hinaus gibt es auch Micro Futures.

Produkttyp Erklärung
Standard-S&P-500-Futures-Kontrakt In der Regel mit einer größeren Kontraktgröße gehandelt
E-mini S&P 500 Futures Ein kleinerer Kontrakt, üblicherweise ein Fünftel der Standardgröße
Micro E-mini S&P 500 Futures Noch kleiner, in der Regel ein Zehntel der Standardgröße

Abgesehen von der Kontraktgröße gibt es in der Regel keine vertraglichen Unterschiede zwischen einem E-Mini und einem standardisierten Future. Beide sind wertvolle Instrumente, die von Anlegern zu Spekulations- und Absicherungszwecken eingesetzt werden. Der einzige explizit gewollte Unterschied besteht also darin, dass sich bestimmte Marktteilnehmer bereits mit kleineren Beträgen an E-minis beteiligen können.

Kontraktgröße – Verschiedene Beispiele

Die Kontraktgrößen können je nach Basiswert stark variieren.

  • So beträgt beispielsweise die Kontraktgröße für einen kanadischen Dollar-Future 100.000 CAD, die Größe eines an der Chicago Board of Trade gehandelten Sojabohnenkontrakts 5.000 Scheffel und die Größe eines Silber-Future-Kontrakts an der COMEX 5.000 Feinunzen. Jede Bewegung des Silberpreises um 1 $ entspricht somit einer Wertveränderung des Silber-Future-Kontrakts um 5000 $.
  • Auf den Märkten für börsennotierte Optionen beträgt die Standardkontraktgröße für eine Aktienoption 100 Aktien. Das bedeutet, dass ein Anleger, der eine Call-Option ausübt, um die Aktie zu kaufen, berechtigt ist, 100 Aktien pro Optionskontrakt zu kaufen (zum Strike-Preis, bis zum Verfall). Ein Inhaber einer Verkaufsoption (Put-Option) kann dagegen 100 Aktien pro gehaltenem Kontrakt verkaufen, wenn er sich entscheidet, seine Verkaufsoption auszuüben.

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