Sojabohnenmehl Future | Soybean Meal Future | Symbol: ZM – Erklärung & Chart

Autor: Armin Hecktor Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Sojabohnenmehl Futures (engl. Soybean Meal Futures, CME Globex Symbol: „ZM“) sind aktiv gehandelte Warenterminprodukte, deren Markt hochliquide ist. Sie beziehen sich auf das Nebenprodukt Mehl, das bei der Verarbeitung von Sojabohnen anfällt. Sojamehl wird hauptsächlich als proteinreiches Futtermittel in der Tierhaltung verwendet, insbesondere für Schweine, Geflügel und Rinder.

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Sojabohnenmehl Future (Soybean Meal Future) im Überblick

Kontraktspezifikationen
Kontraktbezeichnung Sojabohnenmehl Futures (Soybean Meal Future)
Symbol (CME Globex) ZM
Kontraktgröße 100 amerikanische Tonnen (Short Tons) ~ 91 Tonnen
Kursnotierung US-Dollar und Cent pro Short Ton
Min. Tickgröße (Tick Size)
0,10 USD
Min. Tickwert (Tick Value)
10,00 USD
Wert/Punkt (Multiplikator)
100,00 USD
Kontraktwert
Sojabohnenmehl Futurekurs x Mutiplikator
Fälligkeiten (Monatsbezeichnung)
Januar, März, Mai, Juli, August, September, Oktober, Dezember
Fälligkeiten (Monatscodes)
F, H, K, N, Q, U, V, Z
Letzter Handelstag
Der Handel endet am Werktag vor dem 15. Tag des Kontraktmonats.
Lieferung
Physische Lieferung
Börsenplätze
Chicago Board of Trade (CBOT)
Optionen verfügbar?
Ja

Verschiedene Sojabohnen Futures

Gehandelt an der Chicago Board of Trade (CBOT)

Sojabohnenmehl Future – Beispiel

An einem konkreten Beispiel sollen nun die Anforderungen, die für den Handel eines Sojabohnenmehl Future bestehen, erläutert werden. Zunächst sollte der Kontraktwert (engl. “notional value”) ermittelt werden. Dieser drückt aus, welchen Gesamtwert der Future derzeit hat.

Ermitteln lässt sich der Wert, indem der aktuelle Kurs des Underlyings mit dem Multiplikator multipliziert wird. Die Formel dafür lautet:

Kontraktwert = aktueller Kurs Underlying * Multiplikator.

Benötigte Margin bestimmen

Hier ist zu beachten, dass der Kontraktwert des Sojabohnenmehl Futures deutlich höher ist als der Wert, den ein Händler tatsächlich aufbringen muss. Dieser muss lediglich eine Sicherheitsleistung, die sog. Margin hinterlegen, die von der Börse bestimmt wird.

Der Kontraktwert gibt also den tatsächlichen monetären Gesamtwert eines Kontrakts an, der auch tatsächlich am Terminmarkt bewegt wird, während die Margin die Sicherheitsleistung beschreibt, die der Händler beim Kauf oder Verkauf eines Future-Kontrakts vorhalten muss.

Wichtig ist an dieser Stelle, dass die Marginanforderungen und somit der genannte Prozentsatz variieren können. Gründe hierfür sind unterschiedliche Anforderungen der Broker unter anderem hinsichtlich der Marktvolatilität, des Overnight-Risikos und der Volatilität des Underlyings selbst.

Berechnung der Margin

Angenommen der Kurs eines Sojabohnenmehl Future-Kontrakts mit einer bestimmten Monatsfälligkeit taxiert zu 430 US-Dollar und einem Multiplier von 100 USD. In diesem Fall würde der Kontraktwert 43.000 USD betragen. Ein Händler, der diesen Kontrakt kaufen möchte, müsste nun aber keine 43.000 USD bezahlen, sondern lediglich die geforderte Initial Margin hinterlegen.

Demnach müsste der Händler derzeit bspw. eine Margin von 4.300 USD hinterlegen, was nur einem Zehntel, also 10 % des Kontraktwerts entspricht. Der Erwerb des Futures würde die Kaufkraft des Händlers also statt um 43.000 USD lediglich um 4.300 USD reduzieren.

Sojabohnenmehl Future-Optionen

Die Chicago Mercantile Exchange (CME) bietet neben dem Sojabohnenmehl Future auch Optionen auf Sojamehl Futures (Ticker: OZM) zum Handel an. Die Future-Optionen beziehen sich auf die jeweiligen Terminkontrakte, wobei ein Terminkontrakt 100 Short Tons entspricht. Die kleinstmögliche Preisänderung (Tick Size) beträgt 0,05 USD und der Tickwert (Tick Value) ist auf 5 USD festgelegt. Der Multiplikator ist 100 USD. Die Notierung erfolgt in US-Dollar und Cents pro Short Ton.

Es werden Optionen für zwei aufeinander folgende Monate sowie für jeden Januar, März, Mai, Juli, August, September, Oktober und Dezember angeboten. Die Optionskontrakte haben eine amerikanische Ausübungsart und werden durch die physische Lieferung von Sojabohnenmehl Futures erfüllt.

Sojabohnenmehl Future – Chart & Kurs

Der folgende Chart zeigt den Sojabohnenmehl Future als fortlaufenden Index („Front month contracts“). Die tatsächlichen Future-Kontrakte können daher in Abhängigkeit von der jeweiligen Fälligkeit leicht von der Darstellung abweichen.

Ausgewählte Fakten zu Sojabohnenmehl

Sojabohnen sind weltweit die wichtigste Quelle für Eiweißfuttermittel und die zweitwichtigste Quelle für Pflanzenöl. Darüber hinaus ist die Ölsaat zusammen mit ihren Nebenprodukten der weltweit am meisten gehandelte Agrarrohstoff. Das Handelsvolumen macht mehr als 10 % des Gesamtwertes des Weltagrarhandels aus.

Sojaverarbeitung

Etwa zwei Drittel der gesamten Sojaernte werden zu den beiden wichtigsten Nebenprodukten Sojamehl und Sojabohnenöl verarbeitet. Dieser Prozessschritt, bei dem unter anderem die ganzen Sojabohnen zerkleinert werden, wird auch als „Crush“ bezeichnet. Der sogenannte Crush Spread bezieht sich somit auf die Differenz zwischen dem Preis für Sojamehl bzw. Sojaöl und dem Preis für die Sojabohnen selbst. Der Crush Spread stellt somit die Bruttoverarbeitungsmarge bei der Zerkleinerung von Sojabohnen dar.

Produktion und Verwendung des Sojabohnenmehls

Sojamehl wird durch Mahlen der festen Rückstände der Sojaölproduktion gewonnen. Aufgrund seines hohen Proteingehalts wird Sojaschrot von den Futtermittelherstellern als Hauptbestandteil von eiweißreichem Tierfutter für Geflügel und Rinder verwendet. Darüber hinaus wird es in der Lebensmittelherstellung eingesetzt. In Fleisch- und Milchersatzprodukten wie Sojamilch und Tofu ist Sojamehl ein wichtiger Bestandteil.

Es gibt zwei Hauptarten:

  • Vollfettes Sojamehl: aus ganzen Sojabohnen, enthält noch das Sojaöl.
  • Entfettetes Sojamehl: aus Sojabohnen, deren Öl zuvor extrahiert wurde (meist durch Pressen oder mit Lösungsmitteln).

Wichtige Sojabohnenmehl Produzenten

Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) ist USA nach China der zweitgrößte Sojabohnenmehlproduzent und -exporteur der Welt. Der Anteil der USA an den weltweiten Exporten liegt bei 19 %. Weitere wichtige Produzenten sind Brasilien und Argentinien. Auf die Europäische Union entfallen nur 4 % der weltweiten Sojamehlproduktion (2025).

Sojabohnenmehl Anbaugebiete weltweit

Saisonalität

Der Markt für Sojamehl folgt einem saisonalen Muster, das eng mit der Verfügbarkeit und Verarbeitung von Sojabohnen zusammenhängt, da Sojamehl ein Nebenprodukt der Sojabohnenverarbeitung ist.

Die Erntezeit für Sojabohnen in den USA beginnt im September und endet Mitte November. Während dieser Zeit steigt das Angebot an Sojabohnen, was die Produktionskapazität für Sojamehl erhöht und typischerweise zu einem Preisrückgang führt.

Nach der Ernte und in den Wintermonaten kann durch verstärkte Verkäufe der Landwirte ein weiterer Preisdruck entstehen. Besonders relevant ist die sogenannte „Februarpause“: In dieser Zeit verkaufen US-Farmer häufig Restbestände an Sojabohnen, um Liquidität für die kommende Anbauperiode zu schaffen, was sich ebenfalls auf die Sojamehlpreise auswirken kann.

Im Frühjahr und Sommer können die Preise für Sojamehl wieder steigen. Dies ist auf eine geringere Verfügbarkeit von Sojabohnen nach der Winterverarbeitung sowie auf eine erhöhte Nachfrage der Futtermittelindustrie während der Wachstums- und Mastzeiten in der Landwirtschaft zurückzuführen. Wetterrisiken in den Anbaugebieten der USA während der Pflanz- und Wachstumsphase tragen ebenfalls zu möglichen Preissteigerungen bei.

Die saisonalen Preisschwankungen für Sojamehl folgen daher direkt dem Produktions- und Vermarktungszyklus von Sojabohnen, wobei Angebotsspitzen zur Erntezeit und Angebotsengpässe vor der nächsten Ernte die Haupttreiber sind.

Geschichte der Sojabohne

Die Sojabohne war über Jahrhunderte ein fester Bestandteil der asiatischen Kultur, bevor sie ihren Weg in den Westen fand. In den USA wurde sie zwar bereits um 1800 bekannt, jedoch zunächst überwiegend industriell genutzt. Erst ab den 1920er Jahren etablierte sich die eiweißreiche Hülsenfrucht auch als Nahrungsmittel.

Der Handel mit Sojabohnen-Futures begann 1932 an der Chicago Board of Trade (CBOT). Später folgten Terminkontrakte auf Nebenprodukte: Sojaöl im Jahr 1946 und Sojamehl 1947. Einen entscheidenden Impuls erhielt der Sojaanbau in den 1940er Jahren – vor allem durch die gestiegene Nachfrage während des Zweiten Weltkriegs.

Obwohl die Pflanze ursprünglich aus China stammt, zählt das Land heute nicht mehr zu den drei größten Produzenten weltweit. In den USA hingegen ist die Sojabohne mit einer jährlichen Ernte von über 110 Millionen Tonnen zur führenden Ölsaat avanciert. In den 1970er Jahren erreichte die US-amerikanische Sojaproduktion ihren globalen Höhepunkt und dominierte den Weltmarkt mit einem Anteil von über 70 %.

Heute werden in den Vereinigten Staaten mehr als 150 Sorten angebaut – angepasst an unterschiedliche Boden- und Klimaverhältnisse vom Süden Mississippis bis zur kanadischen Grenze. Auf den globalen Märkten überwiegt jedoch eine Sorte: die gelbe Sojabohne.

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