Nickel Futures | Symbol: NI – Definition & Erklärung
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Nickel Futures im Überblick
Nickel Futures Kontraktspezifikationen |
Kontraktbezeichnung | Nickel Futures |
Symbol (LME) | NI |
Kontraktgröße | 6 Tonnen |
Kursnotierung | US-Dollar pro Tonne |
Min. Tickgröße (Tick Size) |
5,00 USD |
Min. Tickwert (Tick Value) |
30,00 USD |
Wert/Punkt (Multiplikator) |
6,00 USD |
Kontraktwert |
Nickel-Futurekurs x Mutiplikator |
Fälligkeiten (Monatsbezeichnung) |
|
Fälligkeiten (Monatscodes) |
F, G, H, J, K, M, N, Q, U, V, X, Z |
Letzter Handelstag |
Der Handel endet am dritten Mittwoch des Kontraktmonats. |
Lieferung |
Physische Lieferung |
Börsenplätze |
London Metal Exchange (LME) |
Optionen verfügbar? |
Ja |
Ausgewählte Fakten zu Nickel
Nickel wird in der Industrie hauptsächlich für die Produktion von nichtrostenden Stählen und Nickellegierungen für Industrie- und Konsumgüter verwendet.
Endprodukte, in denen Nickel vorkommt, sind bspw. Edelstahl, Bargeldmünzen, Sanitärarmaturen, Beschichtungen von Gläsern und spezielle Legierungen wie Permalloy. Eines der größten Anwendungsgebiete, aufgrund der physischen Eigenschaften von Nickel, ist die Chemieindustrie sowie der Stahlverarbeitungssektor.
Gewinnung
Die Nickelvorkommen in elementarer Form, sind verschwindend gering. Heutzutage wird Nickel nahezu vollständig aus sulfidischen Erzen oder Nickelmineralien gewonnen.
Aufgrund der bereits fortgeschrittenen Ausbeutung der Lagerstätten gehen Unternehmen vermehrt auf die aufwendige Gewinnung aus lateritischen Nickelerzen über. Weltweit beläuft sich das Nickelvorkommen nach aktuellen Schätzungen auf 100 Millionen Tonnen.
Produzenten
Indonesien ist mit rund 1,6 Millionen Tonnen der größte Nickelproduzent der Welt. Obwohl auf Neukaledonien nach Schätzungen rund ein Viertel des weltweiten Nickelvorkommens liegen soll, rangiert die Inselgruppe lediglich auf Platz 4 der größten Produzenten, hinter den Philippinen und Russland. Weltweit beläuft sich die jährliche Nickelproduktion auf rund 3,3 Millionen Tonnen.
Verschiedene Nickel Futures im Überblick
- Gehandelt an der London Metal Exchange (LME) – Ticker-Symbol: NI
- Gehandelt an der Multi Commodity Exchange of India (MCX) – Ticker-Symbol: NICKEL
- Gehandelt an der Moscow Exchange (MOEX) – Ticker-Symbol: NL
Nickel Futures (Terminkontrakt) – Geschichte
Vom Ersten Weltkrieg bis in die späten 1970er-Jahre wurden die Weltmarktpreise für Nickel durch Erzeugerpreislisten festgelegt. Die drei Hauptlieferanten INCO, Falconbridge und Société Le Nickel produzierten rund 75 % der weltweiten Nickelnachfrage und kontrollierten die Preisgestaltung. In den 1970er-Jahren begannen die Produzenten ihre Preissetzungsmacht aufgrund von drei Faktoren zu verlieren:
- Die technologische Entwicklung der AOD-Verfahren und die Verarbeitung von Lateriterzen führte zur Entstehung vieler neuer Nickelproduzenten.
- Im Jahr 1969, führte ein großer Streik in sowie mehrere Folgestreiks zu einer Nickelknappheit und in der Folge zu Preisspitzen, wodurch viele Verbraucher das Vertrauen in die Listenpreise der Produzenten verloren.
- Die Marktteilnehmer begannen zu erkennen, dass die Listenpreise nur bei hoher Nachfrage und geringen Lagerbeständen der Produzenten funktionierten. Bei schwächerer Nachfrage waren die Produzenten gezwungen, Rabatte auf die offiziellen Listenpreise zu gewähren, um Aufträge zu erhalten.
Die Erzeugerpreislisten verloren im Laufe der 1970er-Jahre an Bedeutung und der physische Nickelhandel übernahm nach und nach die Nickelpreise der London Metal Exchange als Referenzpreise, wodurch der Handel mit Nickel Futures zum Florieren begann.
Nickel Futures – Beispiel
An einem konkreten Beispiel sollen nun die Anforderungen, die für den Handel eines Nickel Futures bestehen, erläutert werden. Zunächst sollte der Kontraktwert (engl. “notional value”) ermittelt werden. Dieser drückt aus, welchen Gesamtwert der Future derzeit hat.
Ermitteln lässt sich der Wert, indem der aktuelle Kurs des Underlyings mit dem Multiplikator multipliziert wird. Die Formel dafür lautet:
Kontraktwert = aktueller Kurs Underlying * Multiplikator.
Benötigte Margin bestimmen
Hier ist zu beachten, dass der Kontraktwert deutlich höher ist als der Wert, den ein Händler tatsächlich aufbringen muss. Dieser muss lediglich eine Sicherheitsleistung, die sog. Margin hinterlegen, die von der Börse bestimmt wird.
Der Kontraktwert gibt also den tatsächlichen monetären Gesamtwert eines Kontrakts an, der auch tatsächlich am Terminmarkt bewegt wird, während die Margin die Sicherheitsleistung beschreibt, die der Händler beim Kauf oder Verkauf eines Future-Kontrakts vorhalten muss.
Wichtig ist an dieser Stelle, dass die Marginanforderungen und somit der genannte Prozentsatz variieren können. Gründe hierfür sind unterschiedliche Anforderungen der Broker unter anderem hinsichtlich der Marktvolatilität, des Overnight-Risikos und der Volatilität des Underlyings selbst.
Berechnung der Margin
Angenommen der Kurs eines Nickel Futures-Kontrakts mit einer bestimmten Monatsfälligkeit taxiert zu 22.000 USD und einem Multiplier von 6 USD. In diesem Fall würde der Kontraktwert 132.000 USD betragen. Ein Händler, der diesen Kontrakt kaufen möchte, müsste nun aber keine 132.000 USD bezahlen, sondern lediglich die geforderte Initial Margin hinterlegen.
Demnach müsste der Händler derzeit bspw. eine Margin von knapp 18.000 USD hinterlegen, was nur rund 14 % des Kontraktwerts entspricht. Der Erwerb des Futures würde die Kaufkraft des Händlers also statt um 132.000 USD lediglich um 18.000 USD reduzieren.
Nickel Future-Optionen
Die London Metal Exchange (LME) bietet neben dem Nickel Future auch Nickel-Future-Optionen zum Handel an (Ticker: NI). Die Future-Optionen beziehen sich auf die jeweiligen Terminkontrakte, wobei ein Terminkontrakt sechs Tonnen entspricht. Die kleinstmögliche Preisänderung (Tick Size) beträgt 0,01 USD. Der Multiplikator ist 6 USD. Die Notierung erfolgt in US-Dollar und Cents pro Tonne.
Es werden Optionen für 27 aufeinander folgende Monate angeboten. Die Optionskontrakte haben eine amerikanische Ausübungsart und werden durch die physische Lieferung von Nickel Futures und nicht durch die Lieferung des Rohstoffs selbst erfüllt.
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