Optionen handeln – Erklärung mit Beispielen [2025]
Der Optionshandel ist einer der vielfältigsten Handelsstile an der Börse und kann sowohl für den aktiven, kurzfristigen Handel als auch für den mittel- bis langfristigen Vermögensaufbau genutzt werden. Obwohl der Handel mit Optionen oberflächlich komplex erscheinen kann, sind die Vorteile – darunter Strategien zur Ertragsgenerierung („Einkommensstrategien“) – einen genauen Blick wert. Worauf es bei den ersten Schritten im Optionshandel ankommt, ist Inhalt dieses Artikels.
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Was sind Optionen?
Optionen verbriefen das Recht, eine bestimmte Anzahl von Anteilen eines Basiswertes (z.B. einer Aktie) zu einem festgelegten Preis (Strike) und zu einem vereinbarten Datum (oder Laufzeit) zu kaufen oder zu verkaufen. Dieses Recht wird beim Optionshandel gegen eine Prämie getauscht.
- Der Käufer der Option kann – muss aber nicht – durch eine Ausübung der Option aktiv werden.
- Der Verkäufer der Option fungiert dabei als Stillhalter. Er kann lediglich die Kursentwicklung des Basiswertes bis zum Laufzeitende abwarten oder seine Position vorher glattstellen.
Welche Arten von Optionen gibt es?
Optionen lassen sich grundsätzlich in Calls und Puts unterteilen.
- Call-Optionen verbriefen das Recht zum Kauf des Basiswertes zu einem bestimmten Strike.
- Put-Optionen hingegen ermöglichen den Verkauf des Basiswertes zum Festpreis.
Optionen kaufen und verkaufen
Calls und Puts können gekauft und verkauft werden.
- Optionen kaufen wird auch als eine Long-Position bezeichnet.
- Optionen verkaufen dagegen als Short.
Die 4 Grundpositionen eines Optionshandels
Aufgrund der jeweils zwei Optionstypen und Positionierungen sind vier Grundkombinationen möglich. Dabei handelt es sich um Long Call und Short Call oder Long Put und Short Put.
Die folgende Tabelle zeigt, wie die einzelnen Kombinationen auf Kursänderungen des Basiswertes reagieren.
Position | Call | Put |
Long | profitiert von steigenden Kursen | profitiert von sinkenden Kursen |
Short | profitiert von seitlichen und sinkenden Kursen | profitiert seitlichen und steigenden Kursen |
Die folgende Grafik fasst die vier Grundpositionen eines Optionshandels zusammen.
Was sind die Voraussetzungen zum Optionen handeln?
Um mit Optionen handeln zu können, benötigt der angehende Optionshändler eine Bank oder einen Broker, der ihm Zugang zu einer Terminbörse verschafft. Diese Terminbörse heißt in Deutschland Eurex und ist die drittgrößte der Welt. Auch in den USA gibt es verschiedene Optionsbörsen, wie z.B. die CME.
Seit wann können Optionen überhaupt gehandelt werden?
Optionen existieren in ihrer konkreteren Form schon seit mehreren Jahrhunderten. So traden Optionen im modernen Finanzwesen erstmals im 17. Jahrhundert in den Niederlanden während der Tulpenmanie auf.
Der systematische Handel mit Optionen begann jedoch erst im 20. Jahrhundert. 1973 eröffnete die Chicago Board Options Exchange (CBOE) als erste regulierte Börse für den Handel mit standardisierten Optionen und legte damit den Grundstein für den heutigen Optionsmarkt.
Wo können Optionen gehandelt werden?
Standardisierte Optionen können weltweit an verschiedenen Terminbörsen gehandelt werden. Terminbörsen funktionieren grundsätzlich wie Börsen für andere Wertpapiere, z.B. Aktien. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass an diesen Börsen ausschließlich Terminkontrakte wie Futures und Optionen gehandelt werden. Die Terminbörsen sind auch für die ordnungsgemäße Ausführung der Börsenaufträge verantwortlich.
An den Terminbörsen können alle dort notierten Optionen gehandelt werden. Darüber hinaus können die Handelsplätze unterschiedliche Handelszeiten haben. Hier sind einige der wichtigsten Terminbörsen weltweit:
- Eurex: Eine der größten europäischen Terminbörsen, bekannt für eine breite Palette an Optionskontrakten.
- Euronext Frankreich: Ein bedeutender europäischer Handelsplatz für Optionen, der Teil der Euronext-Gruppe ist.
- Chicago Board Options Exchange (CBOE): Die größte Optionsbörse der Welt, die eine Vielzahl von Optionskontrakten anbietet und maßgeblich für die Entwicklung des Optionshandels in den USA verantwortlich ist.
- Japan Exchange Group (JPX): Ein zentraler Handelsplatz in Asien für Optionen, der eine wichtige Rolle im asiatischen Finanzmarkt spielt.
Zusätzlich zum Handel an diesen Terminbörsen gibt es auch außerbörsliche Märkte (OTC-Märkte), auf denen Optionen direkt zwischen zwei Parteien gehandelt werden können. Diese Märkte bieten größere Flexibilität in Bezug auf die Vertragsbedingungen, bergen jedoch auch ein höheres Risiko aufgrund der fehlenden Regulierung und Standardisierung.
Optionen handeln außerhalb der Börse
Optionen, die nicht an einer Terminbörse gehandelt werden, heißen auch OTC-Optionen und sind bei Privathändlern praktisch kaum vertreten. OTC steht dabei für Over the Counter. Im OTC-Handel wird keine Terminbörse für die Geschäftsabwicklung eingebunden. Zudem müssen die gehandelten Optionen nicht mehr die bereits erwähnten Standardisierungen einhalten. Optionshändler können folglich Kontrakte handeln, die an den Terminbörsen nicht handelbar sind. Dennoch können aus diesem Umstand Risiken, wie ein Kontrahentenrisiko oder fehlende Marktliquidität entstehen.
Welche Broker eignen sich für den Optionshandel?
Die Wahl des geeigneten Brokers ist eine individuelle Angelegenheit, denn bei der Auswahl eines Brokers gibt es eine Reihe von Punkten zu beachten, die für jeden Anleger mehr oder weniger wichtig sind. Optionen können hierbei bei einer Vielzahl von Brokern gehandelt werden, die sich auf den Handel mit Derivaten spezialisiert haben. Zu unterscheiden ist unter anderem, ob es sich um internationale oder deutsche Broker handelt.
- Internationale Broker: Zu den bekanntesten internationalen Brokern gehören Interactive Brokers, TD Ameritrade, und Charles Schwab, die umfassende Handelsplattformen und eine breite Palette an Optionskontrakten anbieten. Diese Broker bieten Zugang zu internationalen Märkten, fortschrittlichen Handelstools und Schulungsmaterialien für Anleger. Allerdings können Europäer nicht zwingend Konten bei jedem der genannten Brokern eröffnen.
- Deutsche Broker: Auch spezialisierte europäische Broker wie Captrader, teilweise Degiro und flatex bieten den Handel mit Optionen an und richten sich insbesondere an Kunden in der EU. Bei der Auswahl eines Brokers sollten Anleger auf Aspekte wie Handelsgebühren, Plattformfunktionen und den Kundenservice achten, um die beste Entscheidung für ihre individuellen Handelsbedürfnisse zu treffen.
Regulierung
Ein wesentliches Kriterium für einen seriösen Broker ist seine Zulassung. Ist ein Broker beispielsweise in Deutschland tätig, sollte auch eine deutsche Lizenz der Finanzaufsichtsbehörde(n) vorliegen.
Kosten
Transaktionsgebühren sind ein weiterer wichtiger Faktor. Gerade für aktive Trader können sich die Kosten eines Brokers negativ auf die Rendite auswirken. Geringe Kosten, wie z.B. Ordergebühren, sind daher oft wünschenswert. Aus diesem Grund werden Broker bevorzugt, die professionell agieren, aber einen gewissen Kostenrahmen nicht überschreiten.
Mögliche zu berücksichtigende Kosten können neben den Ordergebühren auch Provisionen oder Gebühren für Orderänderungen sein. Detaillierte Informationen zu den Kosten eines Brokers können dem jeweiligen Preis- und Leistungsverzeichnis entnommen werden.
Handelsplattform
Neben diesen Aspekten ist für den Handel mit Optionen eine professionelle Handelsplattform erforderlich. In der Regel stellen deutsche Broker dem Händler eine Handelsplattform zur Verfügung. Eine der gängigsten Handelsplattformen ist die Trader Workstation (kurz: TWS). Diese Handelsplattform kann unter anderem flexibel an die individuellen Bedürfnisse des Händlers angepasst werden.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob für den Handel mit Optionen Realtime-Kurse benötigt werden oder nicht. Die meisten Optionsbroker bieten gegen eine geringe Gebühr Realtime-Kurse für die gängigen Terminbörsen an. Sollte dieses Angebot nicht (mehr) gewünscht sein, kann es oft sehr kurzfristig abbestellt werden.
Verfügbare Handelsplätze und Ordertypen
Letztlich muss ein geeigneter Broker für den Optionshandel alle notwendigen Handelsplätze abbilden und die erforderlichen Ordertypen zur Verfügung stellen. Andernfalls wäre die Auswahl eines zweiten Brokers notwendig, was einen zusätzlichen administrativen Aufwand bedeuten würde.
Zusätzlich zu diesen Faktoren können persönliche Bedürfnisse des Händlers in Bezug auf Support oder Benutzeroberfläche berücksichtigt werden.
Kontogröße beim Handel mit Optionen
Eine Empfehlung für die optimale Depotgröße im Optionshandel kann nicht gegeben werden. Wichtig ist jedoch, dass ein Depot in der Aufbauphase handlungsfähig ist und anfängliche Verluste verkraften kann. Auch bei einer soliden Handelsstrategie kann es zu vorübergehenden Verlusten kommen. In einer solchen Phase sollte der Depotwert noch so hoch sein, dass weitere Trades möglich bleiben.
Daher kann es hilfreich sein, zunächst nur wenig Geld einzuzahlen. Was „wenig“ im Einzelfall bedeutet, hängt von der finanziellen Situation des Optionshändlers ab. Viel weniger als 5.000 Euro sollten jedoch zu Beginn nicht eingezahlt werden, um sowohl ein gewisses Polster als auch genügend Handlungsspielraum zu haben.
Video: Optionen handeln – Aber auf welche Aktien?
Wer z.B. mit Optionen regelmäßige Erträge erwirtschaften will, steht vor vielen Herausforderungen.
Eine Frage, die viele beschäftigt, ist: Welche Optionen soll ich überhaupt handeln? Welches ist der richtige Basiswert? Und wie finde ich ihn systematisch?
Genau mit diesen Fragen beschäftigt sich dieses Video. Am Ende gibt es noch ein paar Tipps, die für den Einstieg hilfreich sein können.
Was ist beim Handel mit Optionen zu beachten?
Grundsätzlich muss beim Handel mit Optionen das gehandelte Produkt zur vorgegebenen Optionsstrategie passen. Darüber hinaus muss der Händler das Produkt verstehen und sich der Chancen und Risiken bewusst sein. Neben diesen grundlegenden Faktoren gibt es weitere Faktoren, die bei der Auswahl von Optionen berücksichtigt werden sollten. Diese werden im Folgenden erläutert.
Basiswert (Underlying)
Der Basiswert einer Option bzw. dessen Kurs bestimmt maßgeblich die Wertentwicklung der Position. Als Basiswerte kommen beispielsweise Aktien, Indizes oder ETFs in Frage. Um den Basiswert einschätzen zu können, muss der Optionshändler das jeweilige Wertpapier eingehend analysiert haben.
Je nach gewünschter Optionsstrategie können die Volatilität, der Basiswert oder andere Kennzahlen und Faktoren eine Rolle spielen, wie die sogenannten Optionsgriechen. Diese sollten vom Optionshändler berücksichtigt werden, um die richtigen Optionen profitabel zu handeln.
Optionsart (Options Type)
Der Trader kann beim Handeln mit Optionen zwischen einer Kaufoption (Call) und einer Verkaufsoption (Put) wählen. Die Wahl der Optionsart hängt von der Marktmeinung und der Strategie des Händlers ab. Einige Handelsstrategien kombinieren auch Call- und Put-Optionen in mehreren „Option-Legs„. Eine Festlegung auf eine einzige Optionsart ist daher nicht erforderlich.
Positionierung (Long/Short)
Neben der Art der Option können zwei Positionsarten unterschieden werden. Dies sind die Long-Position und die Short-Position. Schreibt ein Händler eine Option und tritt als Stillhalter auf, nimmt er eine Short-Position ein. Bei einer Long-Position kauft der Händler eine Option und kann über deren Ausübung entscheiden.
Ausübungspreis (Strike)
Der „Strike“ oder Ausübungspreis ist der festgelegte Preis, zu dem der Basiswert einer Option gekauft (bei einer Kaufoption, Call) oder verkauft (bei einer Verkaufsoption, Put) werden kann. Der Strike-Preis ist ein entscheidender Faktor für die Bewertung einer Option und bestimmt, ob eine Option am Verfalltag „im Geld“ (in the money), „am Geld“ (at the money) oder „aus dem Geld“ (out of the money) ist. Anleger sollten den Strike-Preis sorgfältig auswählen, da er maßgeblich die potenziellen Gewinne und Verluste beeinflusst.
Laufzeit (Expiration)
Die Laufzeit oder Restlaufzeit (englisch: „days to expiration“ oder „DTE“) einer Option hängt von der Optionsstrategie ab und kann stark variieren. Optionen können mit Laufzeiten von wenigen Tagen bis hin zu vielen Monaten, teilweise je nach Basiswert auch Jahren, gehandelt werden. Die Prämien, Erwartungen und Verwendungen dieser verschiedenen Optionen unterscheiden sich ebenfalls. Insbesondere bei Strategien, die aus mehreren einzelnen Optionen bestehen, kann die Laufzeit eine wichtige Rolle spielen. Sollen z.B. alle gehandelten Optionen am gleichen Tag verfallen, ist diesem Umstand besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Ausübungsstil (Exercise Style)
Optionen können sowohl im amerikanischen als auch im europäischen Stil gehandelt werden. Die Art der Ausübung unterscheidet sich jedoch bei diesen beiden Optionstypen.
- Amerikanische Optionen können während ihrer gesamten Laufzeit ausgeübt werden.
- Europäische Optionen hingegen können nur am Verfalltag ausgeübt werden.
Richtet ein Händler seine Strategie beispielsweise auf die vorzeitige Ausübung einer Option aus, muss er einen Basiswert wählen, auf den amerikanische Optionen gehandelt werden.
Auslieferung (Settlement)
Im Optionshandel wird zwischen der physischen Lieferung des Basiswertes und dem Barausgleich (engl.: „Cash Settlement“) unterschieden. Bei der physischen Lieferung wechselt beispielsweise eine Aktie bei Ausübung der Option tatsächlich den Besitzer. Beim Barausgleich wird lediglich der Geldwert der Option übertragen. Da es Optionsstrategien gibt, die auf die physische Lieferung des Basiswertes setzen oder diese bewusst vermeiden wollen, ist auch dies ein Punkt, der bei der Auswahl einer Option berücksichtigt werden kann.
Optionen handeln mit der richtigen Strategie
Neben grundlegenden Kenntnissen über die Finanzmärkte, den Basiswert und das Handelsprodukt „Option“ ist eine Strategie entscheidend für Erfolg oder Misserfolg. Die Wahl einer Optionsstrategie entscheidet im Vorfeld, welche Optionen (Call oder Put) gekauft oder verkauft (long oder short) werden. Das folgende Video gibt einen Überblick, welche häufiger genutzten Optionsstrategien es gibt und wie man eine zu den eigenen Markterwartungen passende Optionsstrategie findet.
Risikomanagement
Zu einer erfolgreichen Optionsstrategie gehört häufig ein individuelles Risikomanagement. Das heißt, der Optionshändler setzt sich selbst Rahmenbedingungen, an die er sich zusätzlich halten möchte. So kann beispielsweise beim Erreichen bestimmter Gewinn- oder Verlustschwellen oder beim Eintreten vorher definierter Ereignisse (z.B. Kurssteigerung um 5%) in der Optionsstrategie festgelegt werden, wie damit umgegangen werden soll.
Börsenpsychologie
In diesem Zusammenhang kann der Handel mit Optionen auch eine intensive Auseinandersetzung mit der Börsenpsychologie und eine gewisse „mentale Stärke“ erfordern. Der Optionshändler sollte nicht nur in der Lage sein, die selbst aufgestellten Regeln zu verwerfen, sondern auch in der Lage sein, nach diesen Regeln zu handeln, wenn die Strategie in die Praxis umgesetzt wird.
Ist der Verlust einer Position so groß, dass die vorher festgelegte Strategie den Verkauf vorsieht, dann sollte diese auch in die Praxis umgesetzt werden. Sollte sich eine Strategie oder Teile davon als nicht sinnvoll erweisen, können diese vom Optionshändler jederzeit angepasst werden.
Warum Optionen handeln? 3 ausgewählte Gründe im Überblick
Es gibt zahlreiche Gründe, warum der Handel mit Optionen vorteilhaft sein kann. Einer der Hauptvorteile ist die hohe Flexibilität, die Optionen bieten: Sie ermöglichen es, in nahezu jeder Marktsituation – auch in Seitwärtsphasen (!) – potenzielle Erträge zu erzielen. Voraussetzung hierfür ist, dass die ausgewählte Optionsstrategie zu den Markterwartungen passt und diese wie prognostiziert im weiteren Sinne eintreffen.
Es kann aber auch der Wunsch sein, das Depot abzusichern oder durch den Optionshandel ein passives Einkommen, um finanzielle Freiheit zu erlangen. Für den Handel mit Optionen gibt es jedoch in der Regel drei Gründe.
1. Optionsstrategien für jede Marktlage
Mit Optionen lassen sich in jeder Marktsituation Strategien umsetzen, die zu Gewinnen führen können. Der Optionshändler kann auf steigende, fallende oder gleich bleibende Kurse setzen. Auch die Veränderung der Volatilität (Kursschwankungen) kann mit der richtigen Strategie ausgenutzt werden.
Mit einem Long Call von steigenden Kursen profitieren
Eine Strategie in der Erwartung steigender Kurse ist beispielsweise der Long Call. Bei einem Long Call wird eine Call-Option gekauft. Der Ausübungspreis wird häufig so gewählt, dass er leicht unter dem aktuellen Kurs liegt. Steigt der Kurs des Basiswertes, kann der Optionshändler einen Gewinn erzielen.
Mit einem Long Put auf fallenden Kursen setzten
Im Gegensatz zum Long Call bietet der Long Put die Möglichkeit, bei fallenden Kursen Gewinne zu erzielen. Dazu kauft der Optionshändler eine Put-Option. Der Strike wird in der Regel so gewählt, dass der vom Händler erwartete Zielkurs unter dem Strike liegt. Fällt der Basiswert unter diese Schwelle, erzielt der Inhaber der Option einen Gewinn.
Seitwärtstrends zunutze machen mit Optionen
Eine einzigartige Möglichkeit in der Welt der Optionen ist es, von einer neutralen, also seitlichen Kursentwicklung zu profitieren. Optionsstrategien bzw. Optionskombinationen, die von einer eher seitwärts gerichteten Marktphase profitieren, gibt es viele – allen gemein ist, dass jene Kombinationen mindestens zu einem Teil aus verkauften Optionen (sogenannte Short-Position) bestehen.
Beispiel: Ein „Iron Condor“ ist eine Möglichkeit, von Seitwärtsmärkten zu profitieren. Hier realisiert der Optionshändler dann einen Gewinn, wenn der Kurs des Basiswertes während der Laufzeit seitlich tendiert und sich idealerweise die implizite Volatilität im Zeitverlauf rückläufig verhält. Die nachfolgende Grafik zeigt den Aufbau eines „Long Iron Condor Spread“.
2. Depot mit Optionen absichern
Neben Strategien, mit denen ein Gewinn erzielt werden soll, können Optionen auch der Absicherung von bestehenden Positionen dienen. Dieses Vorgehen wird auch als Hedging bezeichnet.
Der Protective Put ist ein Beispiel für eine Hedging-Strategie. Grundvoraussetzung ist der Besitz des Basiswertes. Dazu kauft der Anleger eine Put-Option, die sich auf den identischen Basiswert bezieht. Sinkt der Kurs des Basiswertes, steigt im Gegenzug der Preis der Option. Die Option wirkt somit wie eine Versicherung gegen Kursverluste. Bei konstanten oder steigenden Kursen ist die gezahlte Optionsprämie jedoch verloren.
3. Passives Einkommen mit Optionen
Der Begriff passives Einkommen drückt aus, dass kein oder nur ein geringer Aufwand erforderlich ist, um einen Einkommensstrom zu generieren. Davon zu unterscheiden ist das aktive Einkommen, z.B. aus einer abhängigen Beschäftigung. Aktives Einkommen entsteht durch eine tatsächliche Arbeitsleistung – passives Einkommen dagegen dadurch, dass Kapital arbeitet.
Auch Optionen können in Verbindung mit sogenannten Stillhalterstrategien zu einem zusätzlichen Einkommen mit eher passiven Charakter führen. Eine Stillhalterstrategie, auch Stillhaltergeschäft genannt, basiert auf dem Schreiben einer Option. Der Optionshändler tritt dabei als Stillhalter auf. Seine Hauptaufgabe während der Laufzeit ist die Überwachung der Positionen. Ansonsten arbeitet die Zeit für den Optionshändler.
Denn: Mit jedem verstrichenen Tag sinkt der sogenannte Zeitwert der Option. Dies wirkt sich positiv für den Stillhalter aus. Im besten Fall verfällt die Option am Ende der Laufzeit wertlos. Der Stillhalter kann dann die Prämie vereinnahmen, ohne weitere Verpflichtungen aus der Option zu haben. Dieser Vorteil wird von einigen Tradern genutzt, um ein regelmäßiges passives Börseneinkommen zu generieren.
Ein Beispiel für eine solche Strategie ist der Covered Put, auch Cash-Secured Put genannt. Bei dieser Strategie wird eine Put-Option verkauft. Der Optionshändler hält jedoch immer genügend liquide Mittel, um den Basiswert zu kaufen, falls die Option vom Käufer ausgeübt wird. Der maximale Gewinn wird erzielt, wenn die Option wertlos verfällt.
Handel mit einer Call-Option – Beispiel
Ein Optionshändler erwartet steigende Kurse einer Aktie. Die Aktie notiert aktuell bei 30 Euro. Um mit geringem Kapitaleinsatz von einer positiven Kursentwicklung der Aktie zu profitieren, kauft der Händler eine Call-Option auf diese Aktie. Als Basispreis wählt er 30 Euro.
- Steigt der Kurs des Basiswertes über den Strike-Preis, befindet sich die Option folglich „in the money“ bzw. „im Geld“ und entwickelt sich positiv für den Optionshändler.
- Bleibt der Kurs bei 30 Euro, ist die Option „at the money“ bzw. „am Geld“.
- Fällt der Kurs der Aktie unter die 30 Euro, ist die Option „out of the money“ bzw. „aus dem Geld“.
Bei fallenden oder gleichbleibenden Kursen verliert der Optionskäufer lediglich die gezahlte Prämie. Diese Konstellation ähnelt einer Versicherung, die vom Versicherungsnehmer letztlich nicht in Anspruch genommen wird.
Handel mit einer Put-Option – Beispiel
Ein weiterer Anleger hat die gleiche Aktie eingehend analysiert. Er kommt zu dem Schluss, dass sie mit einem Kurs von 30 Euro bereits leicht unterbewertet ist. Bei einem Kurs von 28 Euro wäre der Händler bereit, die Aktie zu kaufen. Daher verkauft der Optionshändler eine Put-Option mit dem Strike 28 Euro.
- Liegt der Kurs der Aktie am Verfallstag der Option unter 28 Euro, wird die Option ausgeübt. Auch wenn der Kurs z.B. auf 25 Euro fällt, muss der Stillhalter die Aktie zum Preis von 28 Euro pro Stück kaufen. Da er aber davon ausgeht, dass die Aktie bereits bei 28 Euro stark unterbewertet ist, nimmt er dieses Risiko in Kauf.
- Fällt der Kurs des Basiswertes nicht unter 28 Euro, verfällt die Option wertlos. In diesem Fall kann der Anleger die erhaltene Optionsprämie behalten. Er erwirbt aber nicht die Aktie.
Häufige Fragen
Was ist eine Option?
Als Option wird ein bedingtes Termingeschäft bezeichnet, das je nach Optionsart das Recht zum Kauf oder Verkauf eines Basiswertes (sog. Underlying) zu einem festgelegten Preis und Zeitpunkt in der Zukunft verbrieft.
Wie kann man Optionen handeln?
Um mit Optionen handeln zu können, benötigt der Optionshändler eine Bank oder einen Broker, die ihm den Zugang zu einer Terminbörse ermöglichen. Auf der Handelsplattform gibt er dann einen Kauf- oder Verkaufsauftrag auf. Bei erfolgreicher Ausführung wird in der Regel eine Transaktionsgebühr berechnet.
Sind Optionen riskant?
Optionen, die an regulierten Terminbörsen gehandelt werden, sind ein standardisiertes Produkt, dessen Preis sich durch Angebot und Nachfrage bildet. Sie unterliegen den üblichen Marktrisiken. Je nach Anwendung kann die Verwendung von Optionen in einem Portfolio das Risiko senken oder - falls mit mangelndem Verständnis gehandelt - Risiken unnötig erhöhen.
Kann man mit Optionshandel Geld verdienen?
Es ist möglich, mit Optionen nachhaltig und systematisch Geld zu verdienen. Entscheidend für den Erfolg sind viele Faktoren, u.a. das Vorhandensein einer konkreten Strategie mit statistischem Vorteil, ein fundiertes Fachwissen und eine nachhaltige mentale Einstellung.
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