Hexensabbat (Börse) – Bedeutung und Auswirkung
Der Hexensabbat (englisch: „triple witching day“), auch „großer Verfallstag“ genannt, ist ein Ereignis an den Terminbörsen, das viermal im Jahr auftritt. Zu diesen Terminen entwickeln sich die Wertpapierkurse möglicherweise unabhängig von den Unternehmensnachrichten und der aktuellen wirtschaftlichen Lage, weil die verfallenden Derivate einen zusätzlichen Einflussfaktor bilden. Daher wird der Hexensabbat häufig, auch in den Aktien- und Rohstoffmärkten, mit hochvolatilen Kursen in Zusammenhang gebracht.
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Hexensabbat – Definition
Hexensabbat an der Börse ist der gleichzeitige Verfall von Aktienoptionen, Aktienindex-Futures und Aktienindexoptionen am selben Handelstag. Dieses Ereignis findet jeweils am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember statt. Dadurch ergibt sich ein stark erhöhtes Handelsvolumen an und um diese Termine. Zudem verfallen an diesen Tagen Single Stock Futures, sodass diese Termine auch als „quadruple witching“ bezeichnet werden.
Der Hexensabbat tritt nur vier Mal im Jahr auf, weil Futures lediglich im Dreimonatstakt fällig werden. Im Vergleich dazu gibt es für Aktienoptionen und Indexoptionen monatliche Fälligkeitstermine. Erst mit dem Erreichen des Fälligkeitstermins und dem Ausgleich des Futures oder der Option kann der Investor seinen genauen Gewinn oder Verlust beziffern. Alternativ kann eine Position auch vor Fälligkeit geschlossen (glattgestellt) werden.
Hexensabbat Termine 2023 und 2024
Aufgrund der Terminstruktur der meisten Derivate ist der Hexensabbat gut vorhersagbar. Die Marktteilnehmer können sich folglich auf dieses Ereignis einstellen.
Die Termine für das Jahr 2023 und 2024 lauten wie folgt:
Hexensabbat 2023 |
17.03.2023 |
16.06.2023 |
15.09.2023 |
15.12.2023 |
Hexensabbat 2024 |
15.03.2024 |
21.06.2024 |
20.09.2024 |
20.12.2024 |
Zudem sollten Investoren berücksichtigen, dass der Handel der einzelnen Derivatkategorien am letzten Handelstag an verschiedenen Zeitpunkten endet. Der Handelsschluss für Aktienoptionen in den USA findet am Verfallstag um 16 Uhr EST statt.
Hexensabbat und seine Auswirkungen
Die besondere terminliche Konstellation am Hexensabbat kann sich auf die Kapitalmärkte auswirken. Insbesondere das Handelsvolumen und die Volatilität können unter Umständen stark ansteigen.
Banken und Hedgefonds halten zum Teil beträchtliche Derivatpositionen und profitieren, abhängig von Ihrer Positionierung, von steigenden oder sinkenden Kursen an diesem Termin. Steigende Preise für Aktien-Calls können beispielsweise mit Käufen am Aktienmarkt erzielt werden. Auch die Nutzung von Futures ist in diesem Zusammenhang denkbar. Die Nachfrage nach bestimmten Aktien wird somit erhöht und die Kurse steigen.
Solche Kursanstiege sind für gewöhnlich von kurzer Dauer und lassen sich nicht mit den fundamentalen Unternehmensdaten oder der Nachrichtenlage erklären. Umgekehrt können auch Inhaber von großen Put-Positionen versuchen, die Kurse zum Fallen zu bewegen. Sie können zu diesem Zweck Leerverkäufe nutzen.
Beispiel: Ein Hedgefonds hat Call-Optionen auf den DAX erworben. Folglich profitiert der Fonds von steigenden Kursen. Derzeit steht der DAX bei 12.400 Punkten – der Strike der Optionen liegt bei 12.500 Punkten. Daher hat der Fonds ein erhebliches Interesse daran, dass der Index zum Verfallstag bei mehr als 12.500 Punkten schließt. Ist das Kaufinteresse hoch genug, steigen die Kurse der entsprechenden Unternehmen und so auch der gesamte Index. Durch den gezielten Einsatz von Futures kann der Hedgefonds versuchen, die Kurse in seinem Sinne zu beeinflussen.
Aus diesen Gründen kann der Hexensabbat für kurzfristig orientierte Anleger (z.B. Daytrader) ein Risiko für ihre Handelsstrategie darstellen. Anstatt der sonst üblichen kursbildenden Aspekte spielen am Hexensabbat beispielsweise das Open Interest, also die Menge an offenen Future- oder Optionskontrakten, eine größere Rolle.
Derivate mit physischer Lieferung
Optionen und Futures mit physischer Lieferung spielen für den Hexensabbat eine zusätzliche Rolle. Beide der zuvor genannten Derivate stellen ein bedingtes bzw. unbedingtes Versprechen dar, Wertpapiere in der Zukunft zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen.
Wird ein Derivat ausgeübt (bei Optionen) oder erreicht seinen Fälligkeitstag (bei Futures) kann es die physische Lieferung notwendig machen, dass der Basiswert tatsächlich ge- oder verkauft wird. Dieser Umstand kann sich zusätzlich in den Kursbewegungen bemerkbar machen.
Beispiel: Wenn viele Aktien eines Unternehmens leerverkauft sind, geht dieser Teil der Händler von sinkenden Kursen aus. Steigen die Kurse entgegen den Erwartungen, entsteht ein Verlust für short-positionierte Anleger. Um diesen Verlust zu begrenzen, kaufen die Anleger die Aktie(n) des Unternehmens im Rahmen eines sogenannten Deckungskaufes. Leerverkaufspositionen können beispielsweise mit dem Kauf der Aktie geschlossen werden. Diese Konstellation kann Kurse kurzfristig stark steigen lassen und ist als Short Squeeze bekannt.
Handlungsmöglichkeiten am Hexensabbat
Für kurzfristig orientierte Anleger können sich am Hexensabbat mit der passenden Optionsstrategie interessante Profitmöglichkeiten ergeben. Beispielsweise ist der Einsatz von Strategien denkbar, die von einer steigenden impliziten Volatilität profitieren. Eine solche Strategie ist unter anderem der Long Strangle. Bei dieser Strategie profitiert der Optionshändler sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen. Lediglich bei einem neutralen Kursverlauf sind Verluste möglich.
Für Langfristinvestoren, die beispielsweise einen Value-Investing-Ansatz verfolgen, ist der Hexensabbat häufig weniger interessant, außer es sind an dem Tag Wertpapierkäufe oder Verkäufe geplant.
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