Emittent – Definition & Beispiel
Ein Emittent (auch: „Emittentin“, englisch: issuer) gibt Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Derivate aus. Dazu zählen Unternehmen, Banken, Staaten oder Institutionen. Anleger stellen Kapital bereit und erhalten im Gegenzug etwa Dividenden (bei Aktien) oder Zinsen (bei Anleihen).
Emittenten müssen wesentliche Finanzinformationen gegenüber Aufsichtsbehörden wie der SEC (USA) oder der BaFin (Deutschland) offenlegen. Darüber hinaus sind sieverpflichtet, einen Wertpapierprospekt zu veröffentlichen, der Anlegern wesentliche Informationen über Chancen und Risiken bereitstellt.
Emissionen und Emissionsarten
Eine Emission bezeichnet die Ausgabe neu platzierter Wertpapiere. Sie kann öffentlich über eine Börse oder außerbörslich (Over-the-Counter) direkt an Investoren erfolgen. Unterschieden wird zudem zwischen Fremdemissionen, die über Banken abgewickelt werden, und Selbstemissionen, bei denen das Unternehmen die Wertpapiere unmittelbar ausgibt.
Emittenten platzieren in der Regel unterschiedliche Wertpapierarten, darunter Stamm– und Vorzugsaktien, Schuldverschreibungen, Anleihen sowie Derivate wie Optionen oder Optionsscheine. Darüber hinaus legen manche Emittenten Investmentfonds oder börsengehandelte Fonds (ETFs) auf, indem sie Kapitalpools verwalten und entsprechende Anteile ausgeben.
Emittentenrisiko
Das Emittentenrisiko bezeichnet die Gefahr, dass ein Emittent seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Im Extremfall führt dies zur Zahlungsunfähigkeit, wodurch Anleger ihr Kapital teilweise oder vollständig verlieren können.
Besonders relevant ist dieses Risiko bei Unternehmensanleihen oder Staatsanleihen, da Rückzahlung und Zinszahlungen (Kupon) unmittelbar von der finanziellen Stabilität und Bonität des Emittenten abhängen.
Ratingagenturen wie Moody’s oder Standard & Poor’s bewerten die Bonität von Emittenten anhand von Kriterien wie Ertragsentwicklung und Eigenkapital. Die Ratings reichen üblicherweise von AAA (höchste Bonität) bis D (Zahlungsausfall).
Emittent – Beispiel
Gibt ein Staat, etwa die Republik XYZ, Staatsanleihen zur Finanzierung von Haushaltsdefiziten oder Projekten aus, tritt er als Emittent dieser Anleihen auf.
Die Kreditwürdigkeit wird von Ratingagenturen wie Moody’s oder Standard & Poor’s (S&P) durch ein Credit Rating bewertet. Dieses reicht von AAA (höchste Bonität) bis zu Junk Bonds (hochspekulative Anleihen mit einem Rating unter Baa3/BBB-). Das Rating signalisiert die Wahrscheinlichkeit, dass der Emittent seine Schulden bedienen kann.
Anleger in Staatsanleihen der Republik XYZ tragen somit das Emittentenrisiko, also die Gefahr, dass Kuponzahlungen oder Kapitalrückzahlungen ausfallen.
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