Emittent – Definition & Beispiel

Autor: Maik Engelkamp Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Emittent - Definition
Emittent - Definition

Ein Emittent (auch: „Emittentin“, englisch: „issuer“) ist der Herausgeber von Wertpapieren wie Aktien, Anleihen oder Derivaten. Dies können Unternehmen, Banken, Staaten oder Institutionen sein. Anleger stellen dem Emittenten Kapital zur Verfügung und können im Gegenzug Dividenden (bei Aktien) oder Zinsen (bei Anleihen) erhalten.

Emittenten sind verpflichtet, relevante Finanzinformationen über das Unternehmen gegenüber Aufsichtsbehörden wie beispielsweise der Securities and Exchange Commission (SEC) oder der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) offenzulegen.

Emissionen und Emissionsarten

Emissionen sind neu platzierte Wertpapiere und erfolgen entweder öffentlich (über Börsen) oder „Over-the-Counter“ (direkt an Investoren). Zudem gibt es Fremdemissionen (über Banken) und Selbstemissionen (direkt durch das Unternehmen).

Emittenten geben in der Regel verschiedene Arten von Wertpapieren aus, darunter Stamm– und Vorzugsaktien, Anleihen, Schuldverschreibungen und Derivate wie Optionen oder Optionsscheine. Darüber hinaus verwalten einige Emittenten Kapitalpools von Investoren, um Investmentfonds oder börsengehandelte Fonds (ETFs) aufzulegen und Anteile daran auszugeben. 

Emittentenrisiko

Das Emittentenrisiko bezeichnet die Gefahr, dass der Emittent seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Im schlimmsten Fall kann der Emittent zahlungsunfähig werden und die Anleger verlieren teilweise oder sogar vollständig ihre Investition.

Dieses Risiko ist insbesondere bei Unternehmensanleihen oder Staatsanleihen relevant, da die Rückzahlung des investierten Kapitals und die Zahlung der vereinbarten Zinsen (Kupon) direkt von der finanziellen Stabilität und Bonität des Emittenten abhängen.

Ratingagenturen wie Moody’s und Standard & Poor’s bewerten die Bonität von Emittenten anhand von Ertragsentwicklung und Eigenkapital. Die Bewertungen reichen in der Regel von AAA (höchste Bonität) bis D (Zahlungsunfähigkeit).

Emittent – Beispiel

Wenn ein Land, beispielsweise die Republik XYZ, Staatsanleihen ausgibt, um Haushaltsdefizite zu finanzieren oder bestimmte Projekte zu fördern, tritt es als Emittent dieser Anleihen auf.

Ratingagenturen wie Moody’s und Standard & Poor’s (S&P) bewerten dann die Kreditwürdigkeit des Landes mit einem Credit Rating, das von AAA (höchste Bonität) bis zu sogenannten Junk Bonds (hochspekulative Anleihen mit einem Rating unter Baa3/BBB-) reichen kann. Das Rating gibt Auskunft darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass der Emittent seine Schulden zurückzahlen kann.

Ein hohes Rating (z.B. AAA) bedeutet ein geringeres Risiko für den Anleger, während ein niedriges Rating (Junk-Status) ein höheres Risiko anzeigt. Letztere haben ein höheres Renditepotenzial, da die Emittenten als Ausgleich für das höhere Risiko höhere Kupons zahlen müssen.

Anleger, die in Staatsanleihen der Republik XYZ investieren, sind dem Emittentenrisiko ausgesetzt. Dabei handelt es sich um das Risiko, dass das Land aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nicht in der Lage ist, den Kupon zu zahlen oder das Kapital bei Fälligkeit zurückzuzahlen.

Zahlungsflüsse einer gängigen Staatsanleihe

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