Rollverluste – Erklärung & Beispiel

Autor: Maik Engelkamp Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Rollverluste (auch negative Rollrendite) bei Futures entstehen, wenn eine auslaufende Position geschlossen und durch einen länger laufenden Terminkontrakt ersetzt wird („Rollen“ oder „Roll Over“). Ist der neue Kontrakt teurer als der alte, entsteht ein Verlust. Dieses Risiko wird als Rollrisiko bzw. Rolleffekt bezeichnet.

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Rollverluste – Definition

Rollverlust bezeichnet den nachteiligen Einfluss auf die Rendite einer laufend gerollten Futures-Position, der aus der Form der Terminkurve entsteht.

Befindet sich die Kurve im Contango, muss beim Umschichten von einer kürzeren auf eine längere Fälligkeit in der Regel ein teurerer Kontrakt gekauft als verkauft werden (ceteris paribus). In Backwardation entsteht entsprechend ein Rollertrag.

Rollen einer Futures-Position

Futures-Kontrakte haben eine begrenzte Laufzeit und verfallen zu einem festgelegten Termin, der je nach Produkt bspw. monatlich oder quartalsweise sein kann. Das „Rollen“ eines Futures bedeutet, eine bestehende, bald auslaufende Position zu schließen und gleichzeitig eine neue Position mit der nächsten Fälligkeit zu eröffnen.

Dabei können Preisunterschiede und Transaktionskosten entstehen.

Rollverluste vs. Rollkosten

Rollkosten

Rollkosten sind reale, einmalige Kosten, die nur beim tatsächlichen Umschichten der Futures entstehen (alte Fälligkeit verkaufen, neue kaufen):

  • Bid-Ask-Spread der Kontrakte
  • Gebühren/Kommissionen von Börse oder Broker
  • Slippage
  • Marktauswirkung bei großen Orders
  • Finanzierung/Margin-Differenzen um den Rolltermin

Diese Kosten sind klar messbar, aber in der Praxis oft relativ gering.

Rollverluste

Rollverluste sind keine direkten Gebührenabflüsse, sondern entstehen durch die Preisdifferenz zwischen auslaufenden und neuen Terminkontrakten. Diese werden wiederum durch Contango oder Backwardation beeinflusst.

  • In einer Contango-Situation sind längere Fälligkeiten teurer als kürzere.
    • Long-Positionen werden dann in einen teureren Kontrakt gerollt und verlieren durch die spätere Konvergenz, was zu einem negativen Rollbeitrag führt.
    • Short-Positionen hingegen profitieren.
  • In Backwardation sind längere Fälligkeiten günstiger als als kürzere.
    • Long-Positionen profitieren durch einen Rollgewinn (positiver Rollbeitrag).
    • Short-Positionen verlieren hingegen durch einen negativen Rollbeitrag.

Ein Contango oder Backwardation werden in sogenannten Terminstrukturkurven dargestellt.

Konvergenz: Je näher ein Future seinem Verfall kommt, desto stärker nähert sich sein Preis dem Spotpreis des Basiswertes an.

Rollverluste in der Praxis – Beispiel

Viele Exchange Traded Products (ETPs – Oberbegriff für z. B. ETCs, ETNs und ETFs) bilden den Kursverlauf bestimmter Rohstoffe oder Indizes wie den VIX (CBOE Volatility Index) über den Kauf von Future-Kontrakten nach. Dadurch macht der Emittent Märkte investierbar, die Privatanlegern sonst nur schwer zugänglich wären.

Liegt der Future-Markt jedoch in Contango – was bei vielen Rohstoffen und beim VIX häufig der Fall ist – entstehen Rollverluste: Abgelaufene Kontrakte müssen durch teurere, länger laufende ersetzt werden. Für das ETP bedeutet dies einen systematischen Wertverlust. Solche Produkte eignen sich daher in der Regel nur für sehr kurze Anlagehorizonte.

Ein prominentes Beispiel ist der iPath Series B S&P 500 VIX Short-Term Futures ETN (Ticker: VXX). Dieser versucht, die Entwicklung des VIX über eine Serie kurzfristiger Futures abzubilden. Während der VIX selbst langfristig seitwärts tendiert (abgesehen von typischen kurzfristigen „Volatility Spikes“), verliert der VXX aufgrund der permanenten Rollverluste kontinuierlich an Wert.

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