Kassakurs vs. Terminkurs (Spot vs. Future Price)

Autor: Maik Engelkamp Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Kassakurs und Terminkurs sind Notierungsbezeichnungen aus dem Bereich der Terminmärkten. Der Kassakurs (Spot) ist der aktuelle Kurs für sofortige Transaktionen. Der Terminkurs (Future Price) hingegen ist der heute festgelegte kurs für eine zukünftige Transaktion. Der Kassakurs spiegelt die aktuellen Marktbedingungen wider, während der Terminkurs auf den erwarteten zukünftigen Marktbedingungen basiert.

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Kassakurs vs. Terminkurs – Der Unterschied

Der Kassakurs ist der Preis für sofortige Geschäfte mit einem Basiswert. Im Gegensatz dazu ist der Terminkurs der Preis für Geschäfte, die heute abgeschlossen, aber erst in der Zukunft abgewickelt werden.

  • Der Kassakurs spiegelt die aktuelle Marktsituation wider, einschließlich Angebot und Nachfrage, sowie andere Faktoren wie politische Stabilität und wirtschaftliche Leistung.
  • Der Terminkurs wird von Erwartungen über die zukünftigen Marktverhältnisse beeinflusst, einschließlich Veränderungen in Angebot und Nachfrage, Zinssätzen, Inflationserwartungen und anderen wirtschaftlichen Indikatoren.

Diese Unterschiede spiegeln sich in drei Bereichen wider.

Erfüllung

Verpflichtungs- und Erfüllungsgeschäft fallen bei Termingeschäften auseinander. Folglich wird der Terminkurs unter anderem von Lagerkosten, dem Lieferzeitpunkt, und auch von bestimmten Erwartungen über das zukünftige Angebot und die zukünftige Nachfrage beeinflusst.

Basis

In vielen Märkten (insbesondere im Rohstoff- und Zinsderivatebereich) ist „Basis“ (englisch: Basis Spread) die Differenz zwischen einem lokalen Kassakurs und einem Terminkurs.

Im Devisen- und Finanzmarkt gibt es verwandte Begriffe:

  • Forward Premium/Discount: Der Aufschlag oder Abschlag des Terminkurses im Vergleich zum Kassakurs, beeinflusst durch Zinsdifferenzen zwischen zwei Währungen.
  • Swap Rate: Bezieht sich auf den Zins- oder Währungs-Swap, der ebenfalls eine Differenz zwischen Kassa- und Terminpreis widerspiegelt.

Lokalität

Der Begriff „lokal“ ist hier von Bedeutung, da die Terminkurse die globalen Preise für jeden Rohstoff widerspiegeln und daher eine Referenz für die lokalen Preise darstellen. Die Basis kann von einer Region zur anderen stark variieren, was in erster Linie auf den Kosten für den Transport des Rohstoffs zum Lieferort beruht.

Kassakurs vs. Terminkurs – Die Basis von Terminkontrakten

Die Basis ist ein zentrales Konzept für Portfoliomanager und Händler, da sie das Verhältnis zwischen dem Kassakurs (Spotpreis) und dem Terminkurs (Futures- oder Forwardpreis) beschreibt. Diese Differenz kann entscheidenden Einfluss auf den Wert der zur Absicherung (Hedging) genutzten Kontrakte haben.

Rohstoffhändler verwenden die Basis, um den optimalen Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf eines Rohstoffs zu bestimmen. Steigt die Basis, kann es sinnvoll sein, zu einem früheren Zeitpunkt zu verkaufen oder später zu kaufen – sinkt sie, kann der umgekehrte Fall zutreffen.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

  • Lokaler Kassakurs für Rohöl: 50 USD pro Barrel
  • Terminkurs für Rohöl (2 Monate Laufzeit): 54 USD pro Barrel
  • Basis: 4 USD (54 – 50 = 4)

Die Basis ist jedoch nicht immer ein perfekter Indikator. Erstens können sich während der Laufzeit eines Terminkontrakts Preisunterschiede zum Kassamarkt ergeben. Zweitens können Produktqualitäten variieren, was ebenfalls zu Abweichungen führt. Daher bildet die Basis zwar eine wichtige Entscheidungsgrundlage, sollte aber immer im Gesamtmarkt-Kontext betrachtet werden.

Kassakurs – Erklärung

Der Kassakurs, auch Barkurs oder Spot Price genannt, ist der aktuelle Kurs, zu dem ein Basiswert sofort (in der Regel innerhalb von zwei Tagen) gehandelt wird. Bei sogenannten “Commodity Spot Contracts” (Rohstoff-Kassa-Verträgen) sind die Zahlung sowie die Lieferung sofort fällig. Das Geschäft wird „an Ort und Stelle“ (im Englischen: “on the Spot”) abgeschlossen – daher auch der Name „Spot Price“.

Beispiel: Bei der Angabe des Preises eines Rohstoffs, z. B. „Gold kostet 2.500 USD pro Unze“, ist in der Regel vom Kassakurs die Rede.

Berechnung des Kassakurses

Für die Berechnung des Spotpreises gibt es keine feste mathematische Formel. Er ergibt sich aus dem Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage:

  • Mehr Nachfrage als Angebot → Spotpreis steigt
  • Mehr Angebot als Nachfrage → fallender Spotpreis

Bedeutung und Merkmale

Der Kassakurs hat üblicherweise folgende Merkmale

  • Unmittelbare Abwicklung: Im Devisenhandel (Spot FX) erfolgt die Kassaabwicklung meist innerhalb von zwei Geschäftstagen T+2 (z. B. EUR/USD), bei einigen Währungspaaren wie USD/CAD bereits an T+1. In anderen Finanzmärkten, wie dem Aktien-Kassamarkt, variiert die Abwicklung je nach Börse zwischen T+2 und T+3, während im Rohstoffhandel physische Spot-Käufe oft unmittelbar oder in sehr kurzer Frist erfolgen.
  • Marktpreis: Der Kassakurs wird durch Angebot und Nachfrage auf dem Markt bestimmt. Das gilt sowohl im Forex- als auch im Wertpapier- und Rohstoffhandel.
  • Grundlage für Forward- und Derivate-Geschäfte: Der Spotpreis (Kassakurs) bildet die Basis für die Preisberechnung von Derivaten wie Futures, Forwards oder Optionen. Durch Hinzufügen von Zinsdifferenzen, Lagerkosten oder Dividenden ergibt sich ein Terminpreis.
  • Gängige Anwendung: Der Begriff „Spot“ bzw. „Kassa“ kommt häufig im Devisenhandel, im Rohstoffhandel (z. B. Spotpreis für Gold, Öl etc.) und auch im Wertpapierhandel zum Einsatz.

Terminkurs – Erklärung

Der Terminkurs (oder auch “Future Price”) gilt für ein Geschäft mit einem Basiswert, auch beispielsweise einem Rohstoff, das zu einem späteren Zeitpunkt – also in der Zukunft – abgewickelt wird. Ein Käufer eines Termingeschäftes sichert sich im Voraus einen Preis für eine bevorstehende Lieferung (eine “Lieferung auf Termin”).

Der Terminkurs eines Rohstoffs basiert daher zwar auf dem aktuellen Kassakurs (auch “Spot Rate”), aber zuzüglich etwaigen Kosten für die Zeit vor der Lieferung, die sogenannten „Cost of Carry“. Mögliche Kosten beziehen sich auf den Preis für die Lagerung der Ware, zu dem auch Zinsen und Versicherungen sowie andere Nebenkosten gehören können – abhängig vom Basiswert.

Berechnung des Terminkurses

Die Preise für Warentermingeschäfte können wie folgt berechnet werden: Die Lagerkosten werden mit dem Kassapreis des Rohstoffs addiert. Das Ergebnis wird mit dem Wert der Eulerschen Zahl (e = 2,718281828…), die, mit dem risikofreien Zinssatz multipliziert mit der Laufzeit, potenziert ist. Die Formel für den Terminkurs lautet somit wie folgt:

Terminkurs~=~(Kassakurs+Nebenkosten)*e~^{(risikoloser~Zins*Laufzeit~in~Jahren)}

Beispiel für einen Terminkurs

Nehmen wir an, der Kassapreis für Gold beträgt 2.500 USD pro Unze und die Lagerkosten für sechs Monate liegen bei 5 USD pro Unze. Bei einem risikofreien Zinssatz von 0,25 % ergibt sich für einen sechsmonatigen Terminkontrakt auf Gold ein Preis von etwa 2.508,14 USD. Die Berechnung lautet:

\text{Gold-Terminkurs} = (2.500 + 5) \times e^{(0.0025 \times 0.5)} \approx 2508.14\,\text{USD}

Die Preise von Termingeschäften sind nicht immer höher als die Kassapreise. Bei den Terminkursen werden unter anderem die Erwartungen in Bezug auf Angebot und Nachfrage sowie die Produktionsmengen berücksichtigt. Werden beispielsweise ein Überangebot in der Zukunft oder eine Verknappung in der Gegenwart erwartet, kann es zu einer Situation kommen, in welcher der Kassakurs höher ist als der Terminkurs.

Kassakurs vs. Terminkurs bei Rohstoffen

Für Rohstoffe gibt es zwei grundlegende Preisbildungsmöglichkeiten: den Kassakurs und den Terminkurs. Hierbei kommt es grundlegend darauf an, wann das Geschäft abgewickelt werden soll.

Der Kassakurs ist der Preis, zu dem der Rohstoff sofort gehandelt (gekauft oder verkauft) werden kann. Im Gegensatz dazu wird der Terminkurs in einem Terminkontrakt (Future) festgelegt – einer Vereinbarung zwischen zwei Parteien über den Kauf/Verkauf der Ware zu einem im Voraus festgelegten Preis an einem Liefertermin in der Zukunft.

Angebot und Nachfrage spielen eine große Rolle für den Kassakurs von Rohstoffen. Der Kassakurs wiederum dient als Grundlage für den Terminkurs. Die Aussichten für Angebot und Nachfrage der Ware sowie die Kosten für die Lagerung bis zum Verkauf beeinflussen ebenfalls den Terminkurs.

Kassakurs vs. Terminkurs – Terminstrukturkurven

Die unterschiedlichen Preise eines Rohstoffs, je nach Zeitpunkt der Lieferung, können über sogenannte Terminstrukturkurven (auch “Terminkurven”) nachvollzogen werden. Es gibt drei mögliche Formen, die eine solche Kurve annehmen kann.

Contango

Ein Contango ist die “normale” Form einer Terminkurve. Die Preise steigen mit der Laufzeit an, was zu einer positiven Steigung der Kurve führt.

Contango bei Futures am Beispiel eines Futures-Preis-Fälligkeits-Diagramms
Entstehung eines Contango veranschaulicht durch ein Diagramm der Futurepreise in Abhängigkeit von der Fälligkeit (Futurepreise auf der y-Achse, verschiedene Fälligkeiten auf der x-Achse)

Backwardation

Eine Backwardation tritt unter anderem auf, wenn zurzeit eine Verknappung des Rohstoffs herrscht oder zukünftig ein Überangebot erwartet wird. Die Preise der Kurve fallen mit der Laufzeit ab, was zu einer negativen Steigung der Kurve führt.

Backwardation bei Futures - Beispieldiagramm
Entstehung von Backwardation, dargestellt als Preis-Fälligkeits-Diagramm (Future-Preise auf der y-Achse, verschiedene Fälligkeiten auf der x-Achse)

Flache Terminkurve

In diesem untypischen Szenario verändern sich die Preise mit der Laufzeit nicht. Die Steigung der Kurve in einem solchen Szenario läge bei null.

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