Zucker Future | Sugar Future (Terminkontrakt) | Symbol: SB – Definition & Erklärung

Autor: Armin Hecktor Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Zucker Futures (engl. Sugar Futures, ICEUS Symbol: „SB“) sind hochliquide Warenterminprodukte und gehören zur Rohstoffgruppe der Soft Commodities. Zucker Futures werden seit 1914 in New York gehandelt. Die entsprechenden Optionen auf Zucker Futures (FOPs) wurden 1982 eingeführt. Die Derivate werden unter anderem von der weltweiten Zuckerindustrie zur Preisfindung und Absicherung von Transaktionen genutzt.

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Zucker Future (Sugar Future) im Überblick

Zucker Future (Sugar Future) Kontraktspezifikationen
Kontraktbezeichnung Zucker Future (Sugar Future)
Symbol (CME Globex) SB
Kontraktgröße 112.000 Pfund
Kursnotierung US-Dollar-Cent bzw. Hundertstel US-Dollar-Cent pro Pfund
Min. Tickgröße (Tick Size)
0,0001 USD
Min. Tickwert (Tick Value)
11,20 USD
Wert/Punkt (Multiplikator)
1.120 USD
Kontraktwert
Zucker Futurekurs x Mutiplikator
Fälligkeiten (Monatsbezeichnung)
März, Mai, Juli, Oktober
Fälligkeiten (Monatscodes)
H, K, N, V
Letzter Handelstag
Der Handel endet am letzten Werktag des dem Kontraktmonat vorangegangenen Kalendermonats.
Lieferung
Physische Lieferung
Börsenplätze
ICE Futures U.S. (ICE US, früher NYBOT), New York Mercantile Exchange (NYMEX)
Optionen verfügbar?
Ja

Ausgewählte Fakten zu Zucker

Zucker gewinnt zunehmend an Bedeutung für die Ethanolproduktion, wodurch er sich zu einem wichtigen Rohstoff sowohl im Energie- als auch im Nahrungsmittelsektor entwickelt.

Hauptquelle der Zuckerproduktion

Saccharose, auch bekannt als Haushaltszucker, ist der hauptsächlich gehandelte Zucker und wird aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben extrahiert. Diese beiden Quellen sind für etwa 75 % beziehungsweise 25 % der weltweiten Zuckerproduktion verantwortlich.

In Ländern wie Brasilien wird Zucker hauptsächlich aus Zuckerrohr gewonnen. In den meisten europäischen Ländern wird Zucker aus Zuckerrüben gewonnen. Um den Zuckergehalt zu bewahren, muss die Ernte beider Pflanzen zügig zu Rohzucker verarbeitet werden.

Globale Zuckerproduktion und -qualität

Mit einer prognostizierten Zuckererzeugung von rund 41,01 Millionen Tonnen im Jahr 2023/2024 führt Brasilien die Liste der Zuckerproduzenten an, dicht gefolgt von Indien und der Europäischen Union. Damit ist der südamerikanische Staat der weltweit größte Zuckererzeuger und -exporteur. Führende Zuckerproduzenten innerhalb der EU sind Deutschland, Frankreich und Polen. Interessant ist, dass die Qualität des Zuckers unabhängig von seiner Herkunft gleich ist.

Photosynthetische Effizienz von Zuckerrohr

Zuckerrohr zeichnet sich durch eine besondere biochemische Eigenschaft aus, die es zur effizientesten Pflanze in der Umwandlung von Sonnenenergie in nutzbare Kohlenhydrate macht – eine Effizienzrate von rund 8 % im Vergleich zu etwas mehr als 1 % bei Mais.

Diese Effizienz beruht auf einer biochemischen Besonderheit, der photosynthetischen Anordnung von vier statt drei Kohlenstoffatomen, die es dem Zuckerrohr ermöglicht, große Mengen Kohlendioxid aus der Luft aufzunehmen. Die Fähigkeit der Zuckerrohrpflanze, so viel Sonnenenergie zu absorbieren, macht sie zum effizientesten Ausgangsmaterial für die Ethanoldestillation.

Sugar No. 11 und U.S. Sugar No. 16

An den Terminmärkten werden zwei zentrale Futures unterschieden. Der U.S. Zuckerpreis wird vom Sugar No. 16 Future-Kontrakt widergespiegelt, während der internationale Zuckerpreis vom Sugar No. 11 Future-Kontrakt abgebildet wird.

Üblicherweise besteht zwischen den beiden Kontrakten eine Diskrepanz von 35 bis 50 Prozent, die der Sugar No. 16 Kontrakt über dem Sugar No. 11 Kontrakt notiert. Gründe für diesen Preisunterschied sind unter anderem verschiedene Subventionen der Regierungen und Einfuhrzölle.

Verschiedene Zucker Futures im Überblick

  • Gehandelt an der Intercontinental Exchange U.S. (ICE U.S., Physische Lieferung) – Ticker-Symbol: SB (Sugar No. 11)
  • Gehandelt an der Intercontinental Exchange U.S. (ICE U.S., Physische Lieferung) – Ticker-Symbol: SF (Sugar No. 16)
  • Gehandelt an der New York Mercantile Exchange (NYMEX; Barausgleich) – Ticker-Symbol: YO
  • Gehandelt an der Moscow Exchange (MOEX; Barausgleich) – Ticker-Symbol: SA

Zucker Future (Terminkontrakt) Geschichte

Das Zuckerrohr hat wesentlich zur Etablierung des Welthandels mit Zucker beigetragen. Sein Ursprung wird in Neuguinea vermutet, von wo aus das süße Gras seinen Weg nach Indien und schließlich in die arabische Welt fand. Das Wort „Zucker“ stammt vom spanischen „azúcar“ ab, das wiederum vom arabischen und persischen Wort „shakar“ abgeleitet ist. Das Zuckerrohr hat buchstäblich die Geschichte verändert.

Kolumbus brachte die Pflanze in die Karibik und nach Brasilien, wo sie bald in großen Plantagen angebaut wurde. Zucker, Melasse und Rum wurden in den gesamten Atlantikraum exportiert und bildeten die wirtschaftliche Grundlage für die europäischen Kolonien in der Neuen Welt. Heute ist Zucker überall auf der Welt zu finden und ein wichtiger Rohstoff für die Lebensmittelindustrie.

Zucker Future – Beispiel

An einem konkreten Beispiel sollen nun die Anforderungen, die für den Handel eines Zucker Future bestehen, erläutert werden. Zunächst sollte der Kontraktwert (engl. “notional value”) ermittelt werden. Dieser drückt aus, welchen Gesamtwert der Future derzeit hat.

Ermitteln lässt sich der Wert, indem der aktuelle Kurs des Underlyings mit dem Multiplikator multipliziert wird. Die Formel dafür lautet:

Kontraktwert = aktueller Kurs Underlying * Multiplikator.

Benötigte Margin bestimmen

Hier ist zu beachten, dass der Kontraktwert deutlich höher ist als der Wert, den ein Händler tatsächlich aufbringen muss. Dieser muss lediglich eine Sicherheitsleistung, die sog. Margin hinterlegen, die von der Börse bestimmt wird.

Der Kontraktwert gibt also den tatsächlichen monetären Gesamtwert eines Kontrakts an, der auch tatsächlich am Terminmarkt bewegt wird, während die Margin die Sicherheitsleistung beschreibt, die der Händler beim Kauf oder Verkauf eines Future-Kontrakts vorhalten muss.

Wichtig ist an dieser Stelle, dass die Marginanforderungen und somit der genannte Prozentsatz variieren können. Gründe hierfür sind unterschiedliche Anforderungen der Broker unter anderem hinsichtlich der Marktvolatilität, des Overnight-Risikos und der Volatilität des Underlyings selbst.

Berechnung der Margin

Angenommen der Kurs eines Zucker-Future-Kontrakts mit einer bestimmten Monatsfälligkeit taxiert zu 15 US-Cent und einem Multiplier von 1.120 USD. In diesem Fall würde der Kontraktwert 16.800 USD betragen. Ein Händler, der diesen Kontrakt kaufen möchte, müsste nun aber keine 16.800 USD bezahlen, sondern lediglich die geforderte Initial Margin hinterlegen.

Demnach müsste der Händler derzeit bspw. eine Margin von 1.680 USD hinterlegen, was nur einem Zehntel, also 10 % des Kontraktwerts entspricht. Der Erwerb des Futures würde die Kaufkraft des Händlers also statt um 16.800 USD lediglich um 1.680 USD reduzieren.

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