Short-Position – Definition & Beispiel

Autor: Maik Engelkamp Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Short-Position - Definition
Short-Position - Definition

Eine Short-Position (auch „short gehen“ oder „short sein“) bezeichnet die Verkäuferseite bei einer Wertpapier- oder Derivatetransaktion.

Im Regelfall bedeutet dies, dass ein Anleger ein Finanzinstrument veräußert und darauf setzt, dass dessen Wert fallen wird. Man spricht daher auch von einer bullischen Position.

Die Gegenseite, also die Käuferseite, wird als Long-Position bezeichnet.

Arten von Short-Positionen

Short-Positionen können bspw. durch den Leerverkauf eines Wertpapiers wie eine Aktie oder Anleihe, aber auch den Verkauf eines Termingeschäfts wie eine Option oder eines Futures eröffnet werden.

Dazu gehören:

  • Leerverkauf (Short Selling): Verkauf geliehener Aktien mit der Absicht, sie später günstiger zurückzukaufen.
  • „Naked Short Selling“: Verkauf ohne vorherige Aktienleihe (in vielen Ländern verboten).
  • Verkauf von Derivaten: Bspw. Futures, Optionen oder Swaps.

Eine umgangssprachliche Formulierung für den Leerverkauf ist bspw.: „Ich bin short Apple“ oder „Ich habe einen Short auf Microsoft“. Handelt es sich um eine Verlustposition, spricht man auch von einem Short „unter Wasser“ (engl. „Underwater“).

Bedeutung eines Shorts

Eine Short-Position bedeutet, dass man in vielen Fällen von fallenden Kursen eines Vermögenswerts profitiert, im Gegensatz zur Long-Position, bei der man auf steigende Kurse setzt. Eine Ausnahme stellt bspw. der Verkauf einer Put-Option dar, bei dem je nach Handelsstrategie darauf spekuliert wird, dass der Kurs nicht stark fällt oder stabil bleibt.

Beispiel für eine Short-Position mit Optionen

Angenommen, eine Aktie wird aktuell mit 56 USD pro Aktie gehandelt. Es wird eine Call-Aktienoption mit einem Strike-Preis von 60 USD verkauft (Short Call). Die erhaltene Prämie für den Verkauf der Option beträgt 1,20 USD pro Option, also insgesamt 120,00 USD pro Kontrakt.

Beispiel eines Short Call
Beispielhaftes Setup eines Short Call in schematischer Darstellung auf einem Chart.

Mögliche Szenarien

  • Steigt die Aktie bei Fälligkeit auf bspw. 65 USD, wird die Option ausgeübt und der Verkäufer ist verpflichtet, die Aktie zum Preis von 60 USD pro Aktie zu verkaufen. Da er die Aktie beim nackten Call („ungedeckter Call“) nicht besitzt, wird vom Broker eine Short-Position (Leerverkaufsposition) in der Aktie eröffnet.
  • Fällt die Aktie auf 50 USD, verfällt die Option wertlos und die eingenommene Optionsprämie kann als Gewinn einbehalten werden.

Risiken einer Short-Position

Ein wesentlicher Faktor bei Short-Positionen sind Margin-Anforderungen. Die erforderliche Margin hängt in der Regel von den Broker-Vorgaben und der Volatilität des Wertpapiers ab. Steigt beispielsweise der Aktienkurs stark an, kann ein Margin Call ausgelöst werden, der eine Nachschusspflicht nach sich ziehen kann.

Hinzu kommt bei einigen Positionen das unbegrenzte Verlustpotenzial. Während bei einer Long-Position der maximale Verlust auf den ursprünglichen Einsatz begrenzt ist, da der Kurs einer Aktie nur bis auf null fallen kann, gibt es bei einer Short-Position die auf fallende Kurse setzt (bspw. Short Call) theoretisch keine Obergrenze. Ein steigender Aktienkurs kann zu immer höheren Verlusten führen.

Ein weiteres Risiko ist der Short Squeeze, ein Phänomen, das auftritt, wenn viele Short-Positionen zur gleichen Zeit geschlossen werden. Dies ist häufig der Fall, wenn der Kurs einer Aktie plötzlich stark ansteigt und viele Leerverkäufer gleichzeitig versuchen, ihre Verluste zu begrenzen, indem sie die Aktie zurückkaufen.

Darüber hinaus unterliegen Short-Positionen häufig regulatorischen Beschränkungen, insbesondere in Krisenzeiten. Solche Maßnahmen wurden beispielsweise während der Finanzkrise 2008 und der COVID-19-Pandemie 2020 ergriffen, um die Stabilität der Finanzmärkte zu gewährleisten.

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