Short Call – Definition
Ein Short Call, auch Naked Call oder Uncovered Call, ist im Optionshandel der Verkauf einer Kaufoption (Call-Option). Der Käufer erwirbt damit das Recht, den Basiswert vom Verkäufer zu einem festgelegten Preis (Strike) zu kaufen. Dafür erhält der Verkäufer eine Optionsprämie.
Ein Short Call setzt auf stagnierende oder fallende Kurse und bietet einen begrenzten Gewinn (Prämie) bei unbegrenztem Verlustrisiko. Ein Long Call hingegen setzt auf steigende Kurse und bietet ein unbegrenztes Gewinnpotenzial und ein begrenztes Verlustrisiko.
Ziel der Short-Call-Strategie ist häufig der wertlose Verfall der Position, so dass dem Verkäufer (Stillhalter) die Prämie nach Abzug der Transaktionskosten als Gewinn verbleibt. Dies ist der Fall, wenn der Kurs des Basiswertes (z.B. Aktie) am Ende der Laufzeit unter dem Strike-Preis liegt. Besitzt er die Aktie nicht, handelt es sich um einen nackten Call, andernfalls ist die Option ein Covered Call.
Praxis-Tipp
Amerikanische Optionen können jederzeit ausgeübt werden. Vor allem Verkäufer von ungedeckten Call-Optionen müssen sich dieses Risikos bewusst sein, insbesondere vor dem Ex-Tag. Vorzeitige Ausübungen können z.B. bei Aktien-Calls auftreten, die im Geld (In The Money) sind und deren Zeitwert unter der Dividende liegt.
Das Risiko der Short-Call-Strategie kann reduziert werden, indem der Strike (Ausübungspreis) weiter vom aktuellen Kurs des Basiswertes entfernt ist. Eine oder mehrere Standardabweichungen aus dem Geld (Out of The Money) können angemessen sein. Die Prämie sollte jedoch weiterhin verhältnismäßig bleiben.
Alternativ kann der tatsächliche Besitz der Aktien das Risiko minimieren (siehe hierzu auch die Covered Call Strategie). Darüber hinaus kann diese Strategie sinnvoll sein, wenn die Absicht besteht, im Basiswert physisch short zu gehen, sollte es zu einer Andienung kommen.
Eine gut platzierte Stop-Loss Order kann ebenfalls das Risiko dieser Strategie eindämmen.
Short Call – Setup
Die Grundlage eines Short Calls lautet
- Verkauf einer Call-Option auf einen Basiswert (z. B. eine Aktie)
- Wahl des Strikes in der Regel höher als der aktuelle Aktienkurs
Empfohlenes Erfahrungslevel
Diese Strategie empfiehlt sich für Experten im Optionshandel. Das Risiko ist bei falscher Handhabung (theoretisch) unbegrenzt hoch.
Wann der Handel sinnvoll ist
Der Handel mit einem Short Call eignet sich bei einer bärischen bis neutralen Marktmeinung.
Break-Even-Punkt
Die Verlustschwelle ist erreicht, wenn der Basiswert am Stichtag über dem Strike zuzüglich der Optionsprämie notiert. Der Bereich zwischen dem Strike und dem Break-Even wird als Verlustzone bezeichnet.
Sweet Spot
Die Gewinnzone eines Short Calls ist breit. Solange sich der Preis des Basiswertes zum Zeitpunkt der Fälligkeit am oder unter Strike befindet, wird der maximale Gewinn erzielt.
Maximaler Gewinn & Vorteil
Der maximale Gewinn und Vorteil ist auf die Optionsprämie beschränkt.
Maximaler Verlust & Risiko
Der maximale Verlust beim Short Call ist (theoretisch) unbegrenzt, weil der Basiswert beliebig ansteigen kann.
Short Call im Zeitverlauf
Implizite Volatilität
Der Short Call profitiert von der sinkenden impliziten Volatilität, da die Optionspreise entsprechend sinken.
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