Delta-neutral (Optionen) – Erklärung & Beispiel

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Wann ist eine Position Delta-neutral?

Eine Position ist Delta-neutral, wenn die Summe der Deltas aller einzelnen Wertpapiere, die sich auf denselben Basiswert beziehen, null beträgt. Der Gesamtwert der Position wird somit nicht durch kleine Kursschwankungen des Basiswertes beeinflusst.

Was ist das Delta einer Option?

Das Delta ist einer der Optionsgriechen (Sensitivitätskennzahlen) im Optionshandel. Es misst, um wie viel sich der Preis einer Option ändert, wenn sich der Kurs des Basiswertes um eine Geldeinheit bewegt.

Darüber hinaus gibt das Delta an, wie viele Einheiten des Basiswertes gekauft oder leerverkauft werden müssten, um eine Delta-neutrale Position zu erreichen. Dies ist besonders relevant für Hedging-Strategien.

Zulässige Werte des Deltas

Das Delta kann Werte zwischen -1 und 1 annehmen.

  • Call-Optionen haben ein Delta zwischen 0 und 1
  • Put-Optionen haben ein Delta zwischen 0 und -1

Der Basiswert selbst (z. B. eine Aktie) hat immer ein Delta von 1, da sich sein Preis 1:1 mit sich selbst bewegt. Beim Short Selling (Leerverkauf) beträgt das Delta -1.

Delta von Optionen - Veränderung in Abhängigkeit vom Kurs des Basiswerts
Veränderungsdiagramm des Deltas einer Option in Abhängigkeit vom Kurs des Basiswerts

Einflussfaktor

Ein wesentlicher Einflussfaktor auf das Delta ist die Moneyness (Geldnähe) der Option:

  • In the Money (ITM): Delta nahe 1 für Calls bzw. -1 für Puts. Der Optionspreis folgt fast vollständig der Bewegung des Basiswerts.
  • At the Money (ATM): Delta liegt meist bei etwa 0,5 (Calls) bzw. -0,5 (Puts). Die Option reagiert nur halb so stark auf den Basiswert.
  • Out of the Money (OTM): Delta liegt nahe 0. Die Option reagiert nur schwach auf Kursänderungen des Basiswerts.
Beispiel zur Veranschaulichung

Steigt der Kurs des Basiswertes bei einer Call-Option mit einem Delta von 0,5 um 1 Euro, so steigt der Preis der Option (ceteris paribus) um 50 Cent. Um diese Position Delta-neutral zu machen, müsste ein Händler die Hälfte der gehandelten Kontraktgröße des Basiswertes verkaufen (oder kaufen, falls es sich um eine Put-Option handelt).

Delta-neutral handeln – die Vorteile

Das Ziel einer Delta-neutralen Position ist es, Kursrisiken zu reduzieren oder vollständig auszuschalten. Konkret bedeutet das: Das Risiko einer unerwünschten Kursbewegung des Basiswertes wird mit der Strategie minimiert, da die Position so ausbalanciert ist, dass kleine Kursänderungen keinen Einfluss auf den Gesamtwert haben. Dabei ist es grundsätzlich unerheblich, ob dieses Risiko für Einzelpositionen oder ein Gesamtportfolio ausgeglichen wird.

Zusätzliche Chancen durch Delta-neutrales Trading

Obwohl eine Delta-neutrale Position gegenüber Kursbewegungen des Basiswertes weitgehend unempfindlich ist, bleiben andere preisbestimmende Faktoren weiterhin relevant. Dadurch ergeben sich zusätzliche Handelsmöglichkeiten:

  • Profite durch den Zeitverfall (Theta): Optionen verlieren mit der Zeit an Wert, insbesondere wenn sie Out of The Money (aus dem Geld) sind. Delta-neutrale Trader, die Optionen verkaufen (z. B. über Iron Condors), profitieren, wenn der Zeitwert schwindet und die Optionsprämie sinkt.
  • Gewinne durch Veränderungen der impliziten Volatilität (Vega): Mit einer delta-neutralen Strategie kann gezielt auf steigende oder fallende Volatilität spekuliert werden. Eine Long-Volatilitätsstrategie kann bspw. durch den Kauf eines Straddles umgesetzt werden, der Delta-neutral ist, aber von einem Anstieg der impliziten Volatilität profitiert.

Nachteile einer Delta-neutralen Strategie

Im Zusammenhang mit einer Delta-neutralen Strategie gibt es eine Reihe von Herausforderungen und Einschränkungen, die in Betracht gezogen werden müssen.

  • Delta ist nicht statisch: Eine Position ist nur zu einem bestimmten Zeitpunkt exakt Delta-neutral – schon die kleinste Kursbewegung kann dies wieder ändern. Um Delta-Neutralität aufrechtzuerhalten, müssen regelmäßig Wertpapiere gekauft oder verkauft werden.
  • Hohe Transaktionskosten: Jede Anpassung erfordert den Kauf oder Verkauf von Basiswerten oder Optionen. Diese häufigen Transaktionen können erhebliche Kosten verursachen (Spreads, Gebühren, Slippage). Besonders bei hoher Marktvolatilität oder niedrigem Handelsvolumen kann das Rebalancing ineffizient und teuer werden.
  • Oft nur kurzfristig sinnvoll: Aufgrund der laufenden Anpassungen und Kosten wird eine Delta-neutrale Strategie oft nur vorübergehend eingesetzt. Sie kommt besonders in Zeiten hoher Unsicherheit zum Einsatz, z. B. vor Zinsentscheidungen, Unternehmensberichten oder geopolitischen Ereignissen. Langfristig ist das permanente Hedging kostenintensiv und reduziert potenzielle Gewinne.
  • Geringere Wirksamkeit gegen das Gamma-Risiko: Kurz vor dem Verfall einer Option steigt die Sensitivität des Deltas (hohes Gamma). Selbst kleine Bewegungen im Basiswert führen zu starken Veränderungen im Delta, sodass häufige Anpassungen notwendig wären. In dieser Phase bietet Delta-Hedging weniger Schutz, da die Reaktionsgeschwindigkeit der Option auf den Basiswert zunimmt.

Kurz: Eine delta-neutrale Position bleibt nicht automatisch neutral, da sich das Delta durch Marktbewegungen, Zeitablauf und Volatilitätsänderungen verändern kann. Daher ist eine regelmäßige Anpassung (Delta-Hedging) erforderlich, um die Neutralität aufrechtzuerhalten.

Kombination mit Gamma-Hedging

Um das Problem des steigenden Deltas gegen Ende der Laufzeit zu entschärfen, wird oft Gamma-Hedging eingesetzt. Während Delta-Hedging kleine Preisbewegungen ausgleicht, sorgt Gamma-Hedging dafür, dass sich Delta selbst weniger verändert. Diese Delta-Gamma-neutrale Strategie wird häufig von professionellen Market Makern und institutionellen Händlern genutzt, um das Risiko weiter zu minimieren.

Beispiel für eine Delta-neutrale Strategie

Ein Anleger besitzt 300 Aktien von Apple und ist langfristig optimistisch, was deren Entwicklung angeht. Kurzfristig bestehen jedoch Unsicherheiten, insbesondere aufgrund eines vorübergehenden Nachfragerückgangs in China. Der Anleger erwägt daher eine Delta-neutrale Strategie, um sich gegen unerwartete Kursrückgänge abzusichern, ohne seine Aktienposition verkaufen zu müssen.

Berechnung der Delta-Neutralität

Eine direkt gehaltene Aktie hat ein Delta von 1. Da der Investor 300 Aktien besitzt, beträgt das Gesamt-Delta seiner Long-Position 300. Um Delta-Neutralität zu erreichen, muss er eine Position mit einem entgegengesetzten Delta von -300 aufbauen.

Absicherung durch den Kauf von Put-Optionen

Put-Optionen haben ein negatives Delta, da sie im Wert steigen, wenn der Basiswert fällt. Eine Put-Option am Geld (At The Money) hat typischerweise ein Delta von etwa -0,5. Um ein Delta von -300 zu erreichen, muss der Investor so viele Puts kaufen, dass das gesamte negative Delta -300 beträgt. Dies entspricht in der Regel 6 Optionskontrakten, da jeder Standardkontrakt 100 Aktien abdeckt.

Long~Basiswert*1-Anzahl~der~\text{Optionen}*Delta~der~Option*100=0
Anzahl~der~Optionen=\frac{300}{0,5*100}=6

Hinweis: In diesem Beispiel verlieren die Aktienoptionen durch den Zeitwertverlust mit jedem Tag an Wert. Daher ist es für den Händler ratsam, die Delta-neutrale Position nur so lange aufrechtzuerhalten, wie er tatsächlich die Notwendigkeit für eine Absicherung sieht.

Häufige Fragen

Was sind die Grundlagen des Delta-Wertes bei Optionen?

Das Delta ist mathematisch betrachtet die Korrelation zwischen einer Option und Ihrem Basiswert. Dabei findet bei dieser Kennzahl eine isolierte Betrachtung des Einflussfaktors „Preis des Basiswertes“ statt. Andere preisbildende Faktoren, wie die Volatilität und der Verfallstag der Option, werden als konstant angenommen.

Aufgrund der mathematischen Grundlage sind keine anderen Wertgrenzen, als die oben genannten für das Delta möglich. Ein Wert von 0 zeigt keine Korrelation an. Die Werte von Option und Basiswert beeinflussen sich theoretisch nicht. Bei 1 und -1 wird dagegen von vollständig positiver oder negativer Korrelation gesprochen. Die Option entwickelt sich identisch oder vollständig gegenteilig zum Basiswert.

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