Verfallstag von Optionen – Erklärung & Bedeutung
Ein Verfallstag, oft auch als Fälligkeitstag oder Expiration Day bezeichnet, ist ein festgelegtes Datum, an dem Optionen ihre Gültigkeit verlieren. Bei monatlichen Optionen ist das Verfallsdatum beispielsweise der dritte Freitag des Monats. An diesem Tag – oder je nach Optionstyp bereits davor – müssen sich Investoren entschieden haben, was mit der auslaufenden Position passieren soll.
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Verfallstag von Optionen – Definition
Der Verfallstag einer Option ist der letzte Tag, an dem der Inhaber die Option gemäß den Optionsbedingungen ausüben kann. Bei standardisierten Aktienoptionen fällt dieser Tag in der Regel auf den dritten Freitag eines jeden Monats.
Bei wöchentlichen Optionen ist der Verfallstag jeder Freitag, mit Ausnahme des dritten Freitags im Monat, an dem die monatlichen Optionen verfallen. Fällt dieser Freitag jedoch auf einen Börsenfeiertag, so verschiebt sich der Verfallstag auf den unmittelbar vorhergehenden Geschäftstag.
Zusätzlich bieten Terminbörsen wie die EUREX oder CBOE Daily Options bzw. Same Day Options (auf Deutsch „Tagesoptionen“) an. Diese sind spezielle Arten von Optionen, die sich vor allem durch ihre extrem kurze Laufzeit auszeichnen – sie verfallen bereits am selben Tag, an dem sie gehandelt werden.
Wert der Option bei Verfall
Der Zeitwert ist ein entscheidender Bestandteil des Gesamtwerts einer Option. Er spiegelt die verbleibende Zeit bis zum Verfallstag wider und damit die potenzielle Chance, dass sich die Option günstig entwickelt. Je näher der Verfallstag rückt, desto stärker verringert sich der Zeitwert der Option. Am Verfallstag selbst hat die Option nahezu keinen Zeitwert mehr.
Bei Fälligkeit kann eine Option entweder im Geld (in the money), am Geld (at the money) oder aus dem Geld (out of the money) sein. Dies hängt von der Position des Kurses des zugrundeliegenden Vermögenswertes im Vergleich zum Strike-Preis (Ausübungspreis) der Option ab.
Da der Zeitwert am Verfallstag fast null ist, wird der Wert der Option hauptsächlich durch ihren inneren Wert bestimmt, falls sie im Geld ist. Optionen, die am Geld oder aus dem Geld sind, werden wertlos verfallen, da sie keinen inneren Wert besitzen.
Wie verhält sich eine Option am Verfallstag?
Ein Optionshändler muss nicht unbedingt handeln, wenn der Verfallstag näher rückt. Dies hängt von seinen Handelszielen und seiner Optionsstrategie ab. In dieser Übersicht finden Sie die automatischen Aktionen (bei Short-Positionen nur bedingt) und was diese für die eigene Optionsposition bedeuten.
Optionsposition am Verfallstag ohne separate Weisung |
Position | Moneyness | Aktion, wenn nichts unternommen wird | Folge |
Long Call | In the Money | Ausübung der Position | Kauf und Einbuchung des Basiswertes |
Long Call | Out of the Money | Verfall der Position | Verfall und Verlust der Prämie |
Long Put | In the Money | Ausübung der Position | Verkauf des Basiswertes und Gutschrift des Betrages |
Long Put | Out of the Money | Verfall der Position | Verfall und Verlust der Prämie |
Short Call | In the Money | Ausübung durch Gegenpartei | Verkauf und Ausbuchung des Basiswertes |
Short Call | Out of the Money | Verfall der Position | Verfall und Gewinn der Prämie |
Short Put | In the Money | Ausübung durch Gegenpartei | Kauf ein Einbuchung des Basiswertes |
Short Put | Out of the Money | Verfall der Position | Verfall und Gewinn der Prämie |
Uhrzeit des Optionsverfalls
Wenn Optionen auf verschiedene Arten von Basiswerten (z.B. Aktien oder Futures) am selben Tag verfallen, kann es wichtig sein, zu prüfen, bis zu welcher Uhrzeit sie jeweils ausgeübt werden können. Dies muss nicht mit den Handelszeiten übereinstimmen.
USA
Die folgenden Uhrzeiten werden von der Options Clearing Corporation (OCC) festgelegt. Einige Broker können jedoch eine frühere Frist festgelegt haben.
- Automatische Ausübung:
- Aktienoptionen: um 16:00 Uhr ET (22:00 Uhr MEZ), wenn mindestens $0,01 im Geld.
- Indexoptionen: um 16:15 Uhr ET (22:15 Uhr MEZ), wenn mindestens $0,01 im Geld.
- Manuelle Ausübung:
- Allgemeine Regelung: Optionsinhaber können ihre Optionen bis 17:30 Uhr ET (23:30 Uhr MEZ) am letzten Handelstag ausüben.
Europa
Handelsschluss für Derivate ausgewählter Anlageklassen an der EUREX am Fälligkeitstag:
- 12:00 Uhr – STOXX-Familie
- 13:00 Uhr – DAX und TecDAX
- 13:05 Uhr – MDAX
- 17:30 Uhr – Aktien
Vollständige Auflistung der letzten Handelszeitpunkte am Hexensabbat für Optionen und Futures an der Eurex
Hexensabbat (großer Verfallstag)
Der Begriff Hexensabbat oder großer Verfallstag bezieht sich in der Finanzwelt auf einen bestimmten Tag, an dem es an den Terminmärkten zu besonderer Volatilität und Handelsaktivität kommen kann. Dieser Tag findet viermal im Jahr statt, jeweils am dritten Freitag der Monate März, Juni, September und Dezember. Am Hexensabbat laufen verschiedene Arten von Derivaten gleichzeitig aus:
- Aktienoptionen: Optionen, die das Recht, aber nicht die Pflicht zum Kauf oder Verkauf einer bestimmten Aktie zu einem festgelegten Preis beinhalten.
- Indexoptionen: Optionen auf Indizes wie den DAX oder den S&P 500.
- Futures auf Aktienindizes: Terminkontrakte, die es Anlegern ermöglichen, heute einen Aktienindex zu kaufen oder zu verkaufen, der zu einem späteren Zeitpunkt abgerechnet wird.
Ausübung einer Option vor deren Verfallstag
Die Möglichkeit, eine Option vor dem Verfallstag auszuüben, hängt von ihrer Art ab.
- Bei europäischen Optionen ist eine Ausübung nur am Verfallstag (oder zu diesem) möglich.
- Amerikanische Optionen können dagegen jederzeit ausgeübt werden. Dennoch kommt es in der Praxis fast nie dazu. Das liegt an dem bereits erwähnten Zeitwert.
Bei Ausübung einer Option geht der Zeitwert nämlich verloren, da bei Ausübung nur zum inneren Wert abgerechnet wird. Daher ist es in den meisten Fällen sinnvoller, die Position zu schließen, da der verbleibende Zeitwert beim Verkauf der Option zu einer höheren Prämie führt. Diese ist in der Regel höher als der Gewinn, der sich bei Ausübung der Option ergeben hätte.
Grundlagen von Optionen
Grundsätzlich werden Optionen in Calls und Puts unterteilt. Call-Optionen sind sogenannte Kaufoptionen. Sie verbriefen das Recht, einen Basiswert zu einem festgelegten Kurs zu kaufen. Put-Optionen funktionieren umgekehrt. Der Inhaber einer solchen Option hat das Recht, einen Basiswert zu einem festgelegten Kurs zu verkaufen.
Zudem unterscheidet man zwischen den initialen Kauf oder Verkauf einer Option.
- Den Kauf einer Option bezeichnet man als die Eröffnung einer Long-Position.
- Der Verkauf einer Option ist auch bekannt als Short-Position.
Daraus ergeben sich vier grundlegende Kombinationen:
Im Gegensatz zum Optionsinhaber, der frei entscheiden kann, ob er die Option ausübt oder nicht, muss der Verkäufer einer Option am Verfallstag gegebenenfalls seine vertragliche Verpflichtung erfüllen. Daher kommt dem Verfallstag eine besondere Bedeutung zu. Mit dem Verfall einer Option sind die darin verbrieften Rechte erloschen.
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