Delta Hedging – Definition & Beispiel
Das Delta Hedging ist eine Strategie im Optionshandel, die Risiken im Kontext der Kursbewegungen des Basiswertes abzusichern versucht. Dieses Vorgehen ist eine der geläufigsten Absicherungsstrategien, welche auch als Hedging bezeichnet werden. In diesem Artikel wird die Funktions- und Vorgehensweise des Delta Hedging erläutert und mit einem Beispiel näher vorgestellt.
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Was ist Delta Hedging? – Definition
Beim Delta Hedging handelt es sich um eine Strategie im Optionshandel, die Verluste aufgrund von unerwünschten (direktionalen) Preisveränderungen des Basiswerts zu minimieren versucht. Für diesen Ansatz werden z. B. Optionen genutzt, um das Kursänderungsrisiko einer einzelnen Option oder eines Optionsportfolios auszugleichen. Das Ziel ist eine Deltaneutralität, sprich eine Neutralisierung des Kursänderungsrisikos einzelner Positionen oder des gesamten Portfolios.
Exkurs: Eine kurze Einführung in den Optionshandel
Eine Optionsprämie (Optionspreis) ist die Gebühr, die für den Kauf eines Optionskontraktes aufgewendet werden muss. Durch den Kauf eines Optionskontraktes erhält der Inhaber der Option das Recht, eine bestimmte Anzahl des Basiswertes zu kaufen oder zu verkaufen. Durch den Strike Preis ist auch festgelegt, zu welchem Kurs diese Transaktion abgewickelt werden kann.
Die Ausübung einer Option ist je nach Optionstyp grundsätzlich während der gesamten Laufzeit oder an ihrem Verfallstag möglich. Dabei gibt es einen Unterschied zwischen europäischen und amerikanischen Optionen. Erstere können nur am Verfallstag ausgeübt werden. Amerikanische Optionen können dagegen während ihrer gesamten Laufzeit ausgeübt werden. Dennoch ist eine vorzeitige Ausübung eher unüblich, da der Zeitwert der Option sonst verloren gehen würde.
Wie funktioniert ein Delta Hedging?
Um die Funktionsweise des Delta Hedging etwas anschaulicher zu machen, muss die Sensitivitätskennzahl Delta näher erklärt werden. Für den Optionshändler ist diese Information wichtig, weil er damit im Vorfeld einschätzen kann, wie sich die Optionsposition bei Kursveränderungen des Basiswertes verhält.
Das Delta ist der absolute Wert, um den sich der Preis einer Option bei einer vorgegebenen Änderung des Basiswertes ändert. Dieser Wert spiegelt also die Relation von Optionspreis und Preis des Basiswerts wider.
- Das Delta einer Call-Option kann sich zwischen 0 und 1 bewegen.
- Bei einer Put-Option sind Werte zwischen -1 und 0 möglich.
Hat beispielsweise eine Call-Option ein Delta von 1, würde sie um einen Euro steigen, sofern der Basiswert dies ebenfalls macht.
Sowohl bei Call- als auch bei Put-Optionen bedeutet ein Delta von 0, dass es keine Korrelation (gegenseitige Beziehung) zwischen Option und Basiswert gibt. Der Optionspreis ist von dem Kurs des Basiswerts abgekoppelt.
Beispiel: Ein Optionshändler erwirbt eine Call-Option mit einem Delta von 0,3. Um für diese Position eine Deltaneutralität herzustellen, kann der Optionshändler eine Put-Option mit einem Delta von -0,3 erwerben. Das Delta der beiden Optionen ist jetzt in Summe 0.
Beispiel – Delta Hedging mit Aktien
Eine Optionsposition kann nicht nur mittels einer anderen Option delta-neutralisiert werden. Für das Delta Hedging sind auch Anteile des Basiswertes denkbar. Diese werden entweder gekauft oder leerverkauft – je nachdem, welches Delta die abzusichernde Position hat.
Delta Hedging mit Put-Optionen
Soll eine Put-Option mit einem Delta von -0,7 mithilfe des Basiswertes auf ein neutrales Delta gebracht werden, müssen 70 Aktien des Basiswertes erworben werden. Die Summe von 70 Aktien resultiert daraus, dass ein Optionskontrakt üblicherweise 100 Anteile des Basiswertes umfasst. Bei einem Delta von 0 müssen folglich keine Aktien gekauft werden, bei einem Delta von -1 dagegen 100 Stück, also eine Gegenposition zu dem gesamten Optionskontrakt.
Option | Delta | Aktiensumme |
Put | -0,7 | 70 kaufen |
Put | 0 | 0 kaufen |
Put | -1 | 100 kaufen |
Delta Hedging bei Call-Optionen
Für einen Delta Hedge einer Call-Option mit einem Delta von 0,6 müssten demnach 60 Aktien leerverkauft werden. Der Rest bleibt in umgekehrte Richtung gleich.
Option | Delta | Aktiensumme |
Call | 0,6 | 60 leerverkaufen |
Call | 0 | 0 |
Call | 1 | 100 leerverkaufen |
Vorteile und Nachteile des Delta Hedging
Eine der Hauptschwachstellen des Delta Hedging ist die Notwendigkeit der permanenten Überwachung und Anpassung der beteiligten Positionen. Abhängig von der Entwicklung des Basiswertes muss der Optionshändler laufend Wertpapiere oder Derivate kaufen oder verkaufen, um nicht „über- oder unterversichert“ zu sein.
Daraus resultiert auch, dass häufig viele Transaktionen für das Delta Hedging notwendig sind. Transaktionskosten können sich hier schnell aufsummieren. Wird das Hedging mit Optionen durchgeführt, verlieren diese zudem an Zeitwert und erhöhen damit indirekt die Kosten der Strategie.
Der Zeitwert ist eine Maßeinheit für die verbleibende Zeit, in der eine Option ins Geld (in the money) laufen kann, bis die Option schließlich fällig wird. Im Zeitverlauf sinkt daher der Zeitwert der Option, weil die Zeit, die dem Optionskäufer zur Verfügung steht, verstreicht. Je länger die Laufzeit einer Option ist, desto höher ist aufgrund des hohen Zeitwertes auch tendenziell ihre Prämie.
Der wesentliche Vorteil des Delta Hedging liegt in seinem eigentlichen Zweck, nämlich der Absicherung des Portfolios. Die einhergehenden Nachteile müssen mit diesem Zweck abgeglichen werden.
Fazit
Das Delta Hedging ermöglicht es, das Risiko von Preisschwankungen in einem Portfolio zu reduzieren.
Durch das Delta Hedging können Gewinne einer Optionsposition kurzfristig gesichert werden, ohne die Position zu schließen.
Unter Umständen sind viele Transaktionen für das Delta Hedging notwendig. Diese verursachen Gebühren.
Die Strategie kann dazu führen, dass ein zu hoher oder zu niedriger Betrag gehedged wird (aufgrund von z. B. unerwarteten Kursveränderungen).
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