Delta Hedging – Definition & Beispiel
Delta Hedging (auch „Delta Hedge“) bezeichnet eine Absicherungsstrategie im Optionshandel, bei der das Kursrisiko einer einzelnen Option oder eines ganzen Portfolios durch den Kauf oder Verkauf von Optionen oder Aktien ausgeglichen wird. Diese Methode ist eine der verbreitetsten Formen der Optionsabsicherung. Im Folgenden wird die Funktionsweise einer Delta-Absicherung erklärt und anhand eines Beispiels veranschaulicht.
🔴 Live-Webinar am 23.06.2025 um 18:30 Uhr
Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen
Generiere ein zusätzliches regelmäßiges Einkommen an der Börse, indem du ein klares Handelssystem mit sofort umsetzbarem Investment-Wissen erlernst. Lerne Strategien kennen, die dir einen statistisch und wissenschaftlich belegbaren Vorteil an der Börse verschaffen.
Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel
Was ist Delta Hedging? – Definition
Delta Hedging ist eine Strategie zur Absicherung von Optionen, bei der eine gegenläufige Investition getätigt wird, um die Auswirkungen von Kursänderungen des Basiswerts auszugleichen. Ziel ist Preisbewegungen der Option im Verhältnis zu Kursänderungen des Basiswerts zu verringern oder vollständig zu neutralisieren.
Wie funktioniert ein Delta Hedging?
Um die Funktionsweise des Delta Hedging besser zu verstehen, muss zunächst die Sensitivitätskennzahl Delta erklärt werden. Für den Optionshändler ist dieser Optionsgrieche wichtig, da er das Verhalten des Optionspreises in Abhängigkeit von der Kursentwicklung des Basiswertes aufzeigt.
Delta
Delta gibt an, um wie viel sich der Preis einer Option ändert, wenn sich der Kurs des Basiswerts um eine Einheit erhöht oder fällt. Es beschreibt also die Empfindlichkeit des Optionspreises gegenüber Preisänderungen des Basiswerts.
- Call-Optionen: Delta liegt zwischen 0 und 1. Ein Wert von 1 bedeutet, dass sich der Preis der Option genauso stark ändert wie der Basiswert.
- Put-Optionen: Delta liegt zwischen -1 und 0. Ein Wert von -1 bedeutet, dass sich der Optionspreis in umgekehrter Richtung genauso stark verändert wie der Basiswert.
Beispiel: Hat eine Call-Option ein Delta von 0,3, steigt ihr Preis um 0,30 Euro, wenn der Basiswert um 1 Euro steigt. Eine Put-Option mit einem Delta von -1 würde um 1 Euro steigen, wenn der Basiswert ebenfalls um 1 Euro steigt.
Deltaneutralität
Ein Delta von 0 bedeutet, dass keine direkte Korrelation zwischen dem Optionspreis und dem Kurs des Basiswerts besteht. Der Optionspreis ist damit vollständig von Kursänderungen des Basiswerts abgekoppelt.
Beispiel: Ein Optionshändler besitzt eine Call-Option mit einem Delta von 0,3. Um Deltaneutralität zu erreichen, kauft er zusätzlich eine Put-Option mit einem Delta von -0,3. Die beiden Deltas addieren sich zu 0 und neutralisieren sich gegenseitig.
Da sich der Kurs des Basiswerts während des Handels kontinuierlich ändert, ist eine fortlaufende Überwachung und regelmäßige Anpassung (Rebalancing) der abgesicherten Positionen erforderlich, um die Delta-Neutralität aufrechtzuerhalten.
Beispiel – Delta Hedging mit Aktien
Eine Optionsposition kann nicht nur durch eine andere Option delta-neutralisiert werden. Auch der Kauf oder Verkauf von Anteilen des Basiswertes (z.B. Aktie) ist ein wirksames Mittel zur Absicherung. Diese Anteile werden je nach Delta der abzusichernden Position entweder gekauft oder leerverkauft.
Delta-Absicherung von Put-Optionen
Um eine Put-Option mit einem Delta von -0,7 mithilfe des Basiswertes auf ein neutrales Delta zu bringen, müssen 70 Aktien des Basiswertes gekauft werden.
- Ein typischer Optionskontrakt bezieht sich auf 100 Anteile des Basiswertes.
- Bei einem Delta von -0,7 bedeutet dies, dass der Kauf von 70 Aktien (100 x 0,7) erforderlich ist, um die negative Delta-Position auszugleichen.
- Die Summe der Deltas wird damit 0 (delta-neutral).
Option | Delta | Aktiensumme |
Put | -0,7 | 70 kaufen |
Put | 0 | 0 kaufen |
Put | -1 | 100 kaufen |
Delta-Absicherung von Call-Optionen
Für einen Delta Hedge einer Call-Option mit einem Delta von 0,6 müssten demnach 60 Aktien leerverkauft werden. Der Rest bleibt in umgekehrte Richtung gleich.
Option | Delta | Aktiensumme |
Call | 0,6 | 60 leerverkaufen |
Call | 0 | 0 |
Call | 1 | 100 leerverkaufen |
Beispiel: Delta Hedging mit Optionen
Angenommen, ein Optionshändler besitzt eine Call-Option mit einem Delta von 0,6. Diese Position ist positiv delta-behaftet, was bedeutet, dass der Wert der Call-Option steigt, wenn der Kurs des Basiswertes steigt. Um diese Position delta-neutral zu machen, kann der Händler eine Put-Option mit einem negativen Delta kaufen.
- Die Call-Option hat ein Delta von 0,5.
- Um das Delta auf 0 zu reduzieren, wird eine Put-Option mit einem Delta von -0,5 benötigt.
- Da ein Optionskontrakt normalerweise 100 Anteile des Basiswertes umfasst, entspricht das Delta der Put-Option in absoluten Zahlen -0,5 x 100 = -50.
Vorgehen:
- Der Händler kauft eine Put-Option mit einem Delta von -0,5.
- Die Gesamtdelta der Position ist nun: 0,5 – 0,5 = 0
- Somit ist die Position delta-neutral.
Vorteile von Delta Hedging
Der wesentliche Vorteil des Delta Hedging liegt in seinem Hauptzweck: der Absicherung von Portfolios gegen Kursänderungen des Basiswertes. Durch eine kontinuierliche Anpassung der Positionen wird das Risiko von Verlusten erheblich reduziert, insbesondere wenn der Basiswert sich in unerwartete Richtungen bewegt.
Da Absicherungsstrategie sowohl mit Aktien als auch mit Optionen durchgeführt werden kann, bietet es eine hohe Flexibilität. Insbesondere für professionelle Investoren ist dieser Ansatz attraktiv, da er präzise gesteuert werden kann, um individuelle Risikoanforderungen zu erfüllen.
Nachteile von Delta Hedging
Delta Hedging erfordert eine kontinuierliche Überwachung und Anpassung, da sich der Kurs des Basiswert ständig verändert. Ohne regelmäßige Anpassungen wird das Portfolio über- oder unterversichert, was das Absicherungsziel gefährdet.
Hohe Transaktionskosten entstehen durch die ständigen Anpassungen, da jeder Kauf oder Verkauf Kosten verursacht, die sich besonders bei dynamischen Strategien schnell summieren.
Der Zeitwertverlust (Theta) stellt ebenfalls ein Problem dar: Optionen verlieren mit der Zeit an Wert, was indirekt die Kosten des Delta Hedges erhöht.
Zudem ist Delta Hedging komplex und erfordert Fachwissen, Erfahrung und technischen Aufwand. Eine perfekte Absicherung ist besonders beim dynamischen Delta Hedging kaum dauerhaft gewährleistet.
Delta vs. Gamma Hedging
Während Delta Hedging darauf abzielt, das Portfolio gegenüber kleinen Preisänderungen des Basiswerts zu neutralisieren, konzentriert sich Gamma Hedging darauf, auch die Veränderung des Delta-Werts selbst zu kontrollieren.
- Delta Hedging: Absicherung gegenüber kleinen Preisänderungen des Basiswerts. Effektiv bei kurzfristigen Bewegungen, aber erfordert häufiges Rebalancing bei großen Kursänderungen.
- Gamma Hedging: Absicherung gegenüber Änderungen des Delta-Werts selbst. Führt zu stabileren Deltas und reduziert die Notwendigkeit häufiger Anpassungen.
Indem das Gamma eines Portfolios minimiert wird, bleiben die Auswirkungen von Preisänderungen auf das Delta geringer. Dies führt zu stabileren Positionen, geringeren Anpassungsbedarfen und somit auch zu reduzierten Transaktionskosten.
Delta Hedge mit Optionsscheinen
Optionsscheine sind wie Optionen derivative Finanzinstrumente, deren Wert sich aus dem Preis eines zugrunde liegenden Basiswerts ableitet (z. B. Aktien, Indizes oder Rohstoffe). Da der Preis eines Optionsscheins ebenfalls auf den Optionsgriechen (Greeks) basiert – insbesondere Delta und Gamma – gelten zum Teil die gleichen Absicherungsstrategien wie bei regulären Optionen.
Beispielsweise steigt der Preis eines Optionsscheins mit dem Kurs des Basiswertes bei positivem Delta (typisch für Call-Optionsscheine) und fällt bei negativem Delta (typisch für Put-Optionsscheine). Daher können auch Optionsscheinhändler ihre Position absichern, indem sie eine gegensätzliche Position eingehen, um ein delta-neutrales Portfolio zu erreichen.
Fazit
Delta Hedging versucht ein delta-neutrales Portfolio zu schaffen, bei dem die Summe aller Deltas gleich null ist.
Durch das Delta Hedging können Gewinne einer Optionsposition kurzfristig gesichert werden, ohne die Position zu schließen.
Unter Umständen sind viele Transaktionen für das Delta Hedging notwendig. Diese verursachen Gebühren.
Die Strategie kann dazu führen, dass ein zu hoher oder zu niedriger Betrag gehedged wird (aufgrund von z. B. unerwarteten Kursveränderungen).
Häufige Fragen
Wie funktioniert der Handel mit Optionen?
Eine Optionsprämie (Optionspreis) ist die Gebühr, die für den Kauf eines Optionskontraktes aufgewendet werden muss. Durch den Kauf eines Optionskontraktes erhält der Inhaber der Option das Recht, eine bestimmte Anzahl des Basiswertes zu kaufen oder zu verkaufen. Durch den Strike Preis ist auch festgelegt, zu welchem Kurs diese Transaktion abgewickelt werden kann.
Die Ausübung einer Option ist je nach Optionstyp grundsätzlich während der gesamten Laufzeit oder an ihrem Verfallstag möglich. Dabei gibt es einen Unterschied zwischen europäischen und amerikanischen Optionen. Erstere können nur am Verfallstag ausgeübt werden. Amerikanische Optionen können dagegen während ihrer gesamten Laufzeit ausgeübt werden. Dennoch ist eine vorzeitige Ausübung eher unüblich, da der Zeitwert der Option sonst verloren gehen würde.
Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen
Lerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 23.06.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.