Option (Börse) – Erklärung & Bedeutung
Eine Option an der Börse verbrieft einem Käufer das Recht, einen Basiswert zu einem vereinbarten Preis und Datum (oder Laufzeit) zu kaufen oder zu verkaufen. Für diese Rechte bezahlt er eine Optionsprämie an den Verkäufer (Stillhalter). Nur der Optionskäufer kann entscheiden, ob er dieses Recht ausüben möchte. Aktien können einen Basiswert von Optionen darstellen, sind allerdings nicht darauf begrenzt.
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Was ist eine Option? – Definition
Als Option wird das Recht verstanden, einen Basiswert während oder am Ende der Laufzeit, zu einem festgelegten Preis und Menge zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put). Da eine Option immer auf einen Basiswert, wie beispielsweise eine Aktie, Bezug nimmt, wird sie als Derivat (lat. derivare = ableiten) bezeichnet und gehört zur Familie der Termingeschäfte.Dabei handelt es sich bei einer Option um ein bedingtes Termingeschäft, da nur der Verkäufer zwingend gebunden ist, an die Forderungen des Käufers einzugehen, während der Käufer zu keinem Zeitpunkt verpflichtet ist, den Optionskontrakt auszuüben bzw. von seinem Recht Gebrauch zu machen.
- Europäische Optionen können nur am Ende der Laufzeit bzw. am Verfallstag ausgeübt werden.
- Amerikanische Optionen hingegen können während der gesamten Laufzeit ausgeübt werden.
Arten von Optionen
Grundsätzlich lassen sich Optionen in Calls und Puts unterscheiden.
Zudem besteht die Möglichkeit eine Option zu kaufen, aber auch initial zu verkaufen.
- Den Kauf einer Option bezeichnet man als die Eröffnung einer Long-Position.
- Der initiale Verkauf einer Option (auch: Stillhaltergeschäft) dagegen gilt als Short-Position.
Welche Auswirkungen eine Kursveränderung des Basiswertes auf die vier daraus entstehenden Kombinationen ergeben (Long Call und Short Call oder Long Put und Short Put), kann aus folgender Tabelle entnommen werden.
Position | Call | Put |
Long | profitiert von steigenden Kursen | profitiert von sinkenden Kursen |
Short | profitiert von sinkenden Kursen | profitiert von steigenden Kursen |
Welche Basiswerte kann eine Option annehmen?
Häufig dienen Aktien als Basiswert von Optionen. Alternativ können gesamte Indizes als Grundlage für Derivate dienen. Optionen werden auch auf Währungen oder Volatilitätsindizes geschrieben. Dies passiert häufig von institutionellen Stellen und dient der Absicherung von Kursveränderungen.
Beispiel: Hat ein deutsches Unternehmen eine große Rechnung in US-Dollar mit einem Zahlungsziel von 60 Tagen geschrieben, ist ungewiss, wie dann der Wechselkurs stehen wird. Es kann ein Kursgewinn oder –verlust entstehen. Mit einer Option kann der aktuelle Kurs, unabhängig der zukünftigen Entwicklung, festgeschrieben werden.
Unternehmensanleihen und Staatsanleihen dienen genauso als Basiswert für Optionen wie börsengehandelte Fonds (ETFs). Auch Rohstoffe wie Gold und Rohöl stehen nicht selten im Fokus der Optionshändler. Dabei kann entweder die Spekulation im Vordergrund stehen, oder abermals die Absicherung, weil der Optionsinhaber selbst Handel mit den Produkten treibt.
Der Fantasie ist bei der Wahl von Basiswerten kaum eine Grenze gesetzt. Kryptowährungen und sogar Entwicklungen des Wetters können „veroptioniert“ werden. Grundsätzlich sind auch andere Basiswerte denkbar. Diese werden meist am „grauen Kapitalmarkt“ gehandelt, der nicht sonderlich gut reguliert ist.
Wie wird eine Option preislich bewertet?
Der Preis einer Option (auch: Optionsprämie) bildet sich aus diversen Einflussfaktoren, die immer wieder mit den Begriffen innerer Wert und Zeitwert zusammengefasst werden. Der innere Wert beschreibt den Wert der Option, wenn diese umgehend ausgeübt werden würde. Daher haben nur Optionen im Geld (engl.: „in the money“) einen inneren Wert. Der Zeitwert wird durch die Restlaufzeit der Option und die Schwankungen des Basiswertes beeinflusst. Die einzelnen Einflussfaktoren werden im folgenden kurz betrachtet.
Kursentwicklung des Basiswertes
Die Kursentwicklung des Basiswertes entscheidet maßgeblich darüber, ob der Optionspreis steigt oder fällt. Calls für ein Unternehmen, das seit Jahren unaufhörlich steigt und auch kaum Zweifel daran lässt, dass diese Entwicklung in Zukunft abreißt, sind oft teuer. Denn es ist wahrscheinlicher, dass der Strike Preis erreicht wird. Daher wird der Verkäufer für diese Verpflichtung mit einer hohen Prämie entlohnt. Calls auf stark gesunkenen Werte mit schlechten Zukunftsaussichten sind demgegenüber tendenziell günstiger.
Restlaufzeit der Option
Der Zeitwert einer Option ist höher, je länger diese von ihrem Fälligkeitstag entfernt ist. Das Prinzip dahinter ist einfach. Optionshändler sind bereit, eine höhere Prämie zu bezahlen, weil der Optionskontrakt länger läuft und somit mehr Zeit hat, profitabel zu werden. Gleichsam verlangt der Stillhalter genau deshalb eine höhere Prämie, da er mögliche Verpflichtungen des Optionsgeschäftes länger akzeptiert.
Dividenden
Bei Aktienoptionen spielen auch Dividenden eine Rolle. Da die Höhe der Dividende bereits vorzeitig bekannt ist, wird sie im Optionspreis berücksichtigt. Am Tag der Auszahlung werden Calls in der Regel um die erwartete Dividendenzahlung verbilligt und Puts verteuert. Damit ist die Rolle des Dividendenabschlags wieder neutralisiert. Dennoch hat sich der Optionspreis dadurch verändert.
Zinsen
Ähnlich wie bei den Dividenden kann ein Basiswert Zinsen abwerfen. Ein klassisches Beispiel wären in diesem Zusammenhang Unternehmens- oder Staatsanleihen, die in der Regel einen Kupon auszahlen. Genau wie bereits erläutert, werden auch diese Zinszahlungen im Optionspreis berücksichtigt, um den Kurseffekt auszugleichen.
Volatilität
Eine steigende Volatilität wird mit einer höheren Schwankungsbreite der Kurse in Verbindung gebracht. Dadurch steigt, ungeachtet von anderen Einflüssen, der Optionspreis einer gekauften Option (Long-Position). Zudem steigt die Chance, dass die Option im Geld schließt, was eine mögliche Ausübung mit sich bringt.
Durch eine sinkende Volatilität sinkt der Preis der Option. Dadurch wird es für den Halter von initial verkauften Optionen (Short-Position) günstiger, diese Position wieder zu schließen. Außerdem sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die Option am Ende der Laufzeit im Geld landet, was eine unerwünschte Ausübung bedeuten könnte.
Kennzahlen einer Option
Wenn es um Kennzahlen zu Optionen geht, ist häufig auch von den „Optionsgriechen“ die Rede. Der Ursprung der Griechen, auch Sensibilitätskennzahlen genannt, liegt in der Black-Scholes-Formel zur Bestimmung von Optionspreisen. Üblicherweise werden in mathematischen Abhandlungen griechische Kennzahlen als Einflussfaktoren verwendet.
Jeder Optionsgrieche wandelt sich während der Laufzeit einer Option und beeinflusst dadurch den Optionspreis auf einer bestimmten Art und Weise. Als wichtigste Sensitivitätskennzahlen für Optionen haben sich Delta, Gamma, Theta und Vega hervorgetan.
Strategien mit Optionen
Eine Optionsstrategie ist eine selbst gewählte Form des Umgangs mit Optionen. Sie kann verschiedene Ziele, wie die Absicherung eines Depots oder Spekulation verfolgen. Sowohl für steigende, fallende als auch für stagnierende Kurse gibt es geeignete Strategien. Ob dies ein direkter Gewinn oder das Vermeiden eines Verlustes sein soll, spielt dabei keine Rolle.
Mit einer Optionsstrategie zu agieren, ist vorteilhaft für jeden Anleger. Bereits von Anfang an ist damit definiert, wann welche Option ge- oder verkauft wird. Das bietet Sicherheit und einen roten Faden. Dabei ist es nützlich, den Auszahlungsprofil einer Option zu verstehen, um Chancen und Risiken besser einschätzen zu können. Einige grundlegende Optionsstrategien werden hier einfach erklärt.
Optionsstrategien bei sinkenden Kursen (bärisch)
Im Gegensatz zu vielen anderen Wertpapieren können Optionen auch bei sinkenden Kursen Gewinne erwirtschaften. Das hängt maßgeblich davon ab, ob die Option ein Call oder Put ist und ob man eine Long- oder Short-Position eröffnet hat.
Der Klassiker für eine bärische Optionsstrategie ist der Long Put. Das Risiko ist hier begrenzt, weil der Optionshändler die Option selbst erworben hat. Er verliert also maximal seine Prämie. Sinkt der Kurs des Basiswertes aber deutlich unter den Strike Preis, dann erwirtschaftet der Optionshändler Gewinn. Bei dem Long Put handelt es sich zudem um eine der einfacheren Optionsstrategien, weil nur eine Optionsart gehandelt wird. Bei komplexeren Ansätzen werden auch drei oder vier Optionsarten (auch: Option Legs) gleichzeitig benötigt.
Optionsstrategien bei steigenden Kursen (bullisch)
Als Beispiel für eine bullische Optionsstrategie wird es mit der Long Combination ein wenig komplexer. Diese Strategie verdeutlicht jedoch sehr gut, dass mit Optionen auch das Risikoprofil einer Aktie abgebildet werden kann, ohne diese zu besitzen. Daher spricht man auch von einer synthetischen Aktienposition. Diese verhält sich genau wie eine Aktie. Jedoch muss weniger Kapital eingesetzt werden, da ein Optionskontrakt mehr als nur eine Aktie beinhaltet. Allerdings ist auch das Risiko bei Kursverlusten höher als bei dem tatsächlichen Besitz des Basiswertes.
Für die Long Combination ist eine Verwendung einer Long- und einer Short-Position gleichzeitig notwendig. Die gekaufte Call-Option sorgt dafür, dass Gewinne abgebildet werden und die verkaufte Put-Option dafür, dass die Strategie im Gegenzug auch bei sinkenden Kursen mitzieht. Das Risiko der Kursverluste wird nur deshalb eingegangen, weil die Prämie der verkauften Option die Prämie der gekauften Option neutralisiert.
- Bei steigenden Kursen macht der Optionshändler Gewinn.
- Bei sinkenden Kursen erleidet er Verlust und kann / muss die Aktien zu einem ungünstigen Kurs kaufen.
Optionsstrategien bei gleichbleibenden Kursen (neutral)
Selbst in Börsenphasen mit Seitwärtstrends gibt es Möglichkeiten, mit Optionen Gewinne zu erwirtschaften. Insbesondere Short-Positionen profitieren von neutralen Märkten. Der Optionshändler erhält zwar seine Prämie, muss aber, sofern die Aktie sich immer seitwärts bewegt, nicht damit rechnen, dass eine der Optionen ausgeübt wird.
Ein Beispiel dafür ist der Short Straddle. Durch den Verkauf zweier Optionen erhält der Optionshändler eine höhere Prämie. Dafür besteht sowohl bei steigenden als auch bei sinkenden Kursen das Risiko eines Verlustes. Bewegen sich die Kurse jedoch kaum, ist das für diese Optionsstrategie optimal. Aufgrund der erheblichen Verlustmöglichkeiten ist jedoch auch bei einem Short Straddle Vorsicht geboten. Es empfiehlt sich, diesem erst nach weitreichenden Erfahrungen im Optionshandel zu verwenden.
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