Liquidität – Definition & Beispiel
Liquidität im Bereich der Börse beschreibt die Handelbarkeit von Wertpapieren, wie einfach also ein Wertpapier oder Derivat verkauft oder gekauft werden kann, ohne den Preis signifikant zu beeinflussen. Die Liquidität ist somit auch Indikator dafür, wie viele Käufer und Verkäufer derzeit insgesamt auf einem Markt aktiv sind.
Die Liquidität hängt somit unter anderem davon ab, wie viele Wertpapiere eines bestimmten Typs insgesamt im Umlauf sind und andererseits von der Anzahl der Marktteilnehmer, die bereit sind, dieses Wertpapier derzeit zu kaufen oder zu verkaufen.
Eine Messung der Liquidität eines Wertpapiers erfolgt üblicherweise anhand des Umsatzes und der Anzahl der Transaktionen. Eine praxisorientierte Möglichkeit, die Liquidität eines Wertpapiers zu erkennen, ist die Berechnung der Geld-Brief-Spanne (Bid/Ask-Spread). Diese beschreibt den Abstand zwischen den Preisen, zu denen die Besitzer des Wertpapiers bereit wären, dieses zu verkaufen und den Preisen, zu denen die Nachfrager des Wertpapiers bereit sind, dieses zu kaufen. Je geringer die Geld-Brief-Spanne ist, desto reibungsloser ist der Handel des Wertpapiers einzustufen und desto höher ist folglich die Liquidität des Wertpapiers.
Hohe vs. geringe Liquidität an der Börse
- Hohe Liquidität bedeutet, dass es sowohl genügend Käufer als auch Verkäufer gibt, um den Handel des entsprechenden Wertpapiers oder Derivates reibungslos abzuwickeln. Da sich Geldkurs und Briefkurs nicht stark voneinander unterscheiden, werden offene Orders schnell ausgeführt.
- Geringe Liquidität bedeutet, dass es weniger Käufer und Verkäufer gibt, die bereit sind, zu einem bestimmten Preis zu handeln. Das kann zur Folge haben, dass der am Ende tatsächlich abgewickelte Preis stark vom ursprünglichen, vor der Orderabgabe beobachtete Preis abweicht. Bei der Ausführung einer Marktorder kann es zu einer sogenannten Slippage, also zu einem deutlich schlechteren Ausführungspreis, kommen. Bei der Aufgabe von Limit-Orders hingegen kann eine geringe Liquidität dazu führen, dass die Orders sehr langsam oder überhaupt nicht ausgeführt werden, dafür aber zumindest zum vorher festgelegten Preis.
Beispiel
Ein Beispiel für ein hochliquides Wertpapier stellt die Aktie von Microsoft (Unternehmenssymbol an der NYSE: MSFT) dar. Bei diesem Unternehmen unterscheiden sich die Geldkurse typischerweise kaum von den Briefkursen, sodass sowohl Käufer als auch Verkäufer der Aktien mit hoher Wahrscheinlichkeit damit rechnen können, dass ihre Orders zeitnah ausgeführt werden. Liegt der Aktienkurs beispielsweise aktuell bei 250,00 US-Dollar, können Käufer realistisch damit rechnen, dass sie die Aktie für 250,00 US-Dollar kaufen können, wohingegen Verkäufer damit rechnen können, einen Abnehmer zu ebendiesem Kurs zu finden.
Bei einem illiquiden Wert wäre ein Handel zu dem aktuellen Aktienkurs hingegen nicht garantiert. So könnte es etwa sein, dass sich erst bei einem Abschlag von bspw. 20 % auf den aktuellen Aktienkurs wieder Käufer oder erst bei einem Aufschlag von bspw. 20 % auf den aktuellen Aktienkurs wieder Verkäufer finden. Somit könnten bereits geringere Handelsvolumina bei illiquiden Werten zu größeren Kursbewegungen führen.
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