Liquidität (Aktien) – Definition & Beispiel
Liquidität (engl.: „Liquidity“) im Börsenhandel beschreibt, wie schnell und ohne größere Kursveränderungen ein Wertpapier (bspw. Aktie) gekauft oder verkauft werden kann. Je liquider eine Aktie ist, desto einfacher und effizienter kann sie gehandelt werden. Das Maß drückt somit aus, wie gut Angebot und Nachfrage bei einer bestimmten Aktie aufeinandertreffen.
Hohe vs. geringe Liquidität
Hochliquide Aktien werden in der Regel kontinuierlich gehandelt, haben enge Spannen zwischen Geld- und Briefkurs (geringer Spread) und eignen sich für den schnellen Handel mit großen Volumina. Im Gegensatz dazu weisen illiquide Aktien ein geringes Handelsvolumen, häufigere Kurslücken, größere Spreads und stärkere Kursschwankungen auf.
Bei der Ausführung einer Marktorder in wenig gehandelten Aktien kann es daher eher zu einer sogenannten Slippage kommen, also zu einem deutlich schlechteren Ausführungspreis. Bei Limit Orders hingegen kann eine geringe Liquidität dazu führen, dass Börsenaufträge nur sehr langsam oder gar nicht zum festgelegten Preis ausgeführt werden.
Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Unterschiede zwischen Wertpapieren mit hoher und geringer Liquidität.
Merkmal | Hohe Liquidität | Geringe Liquidität |
---|---|---|
Handelsvolumen | Sehr hoch | Niedrig |
Spread | Niedrig (enge Spanne) | Hoch (weite Spanne) |
Handelsgeschwindigkeit | Schnelle Orderausführung | Langsame Orderausführung |
Kursstabilität | Hohe Stabilität (kaum Beeinflussung) | Kurs anfällig für Schwankungen |
Beispiele | Blue Chip Aktien (bspw. BMW, SAP, Siemens) | Kleine Nebenwerte, Pennystocks |
Berechnung der Liquidität
Zur Messung der Liquidität gibt es unterschiedliche Kennzahlen und Methoden. Eine häufig genutzte Methode ist die Berechnung des Bid-Ask-Spreads. Ein niedriger Spread deutet auf eine hohe Liquidität hin.
Eine andere gängige Kennzahl ist das durchschnittliche Handelsvolumen (z. B. durchschnittliches tägliches Handelsvolumen in Aktien oder Euro).
Einflussfaktoren
Die Handelbarkeit eines Wertpapiers hängt von mehreren Faktoren ab, darunter:
- Handelsvolumen: Je höher das tägliche Handelsvolumen, desto enger sind in der Regel die Handelsspannen.
- Unternehmensgröße und Bekanntheit: Aktien großer und bekannter Unternehmen werden meistens kontinuierlich gehandelt.
- Anzahl der frei handelbaren Aktien: Je größer der Anteil der Free-Float-Anteil, desto liquider ist die Aktie.
- Marktsituation: In volatilen Börsenphasen kann die Liquidität stark schwanken.
- Börsenplatz: Einige Börsen bieten eine bessere Verfügbarkeit, da dort mehr gehandelt wird (z. B. Xetra, NYSE, Nasdaq).
Bedeutung der Liquidität
Liquidität ist vor allem für kurzfristig orientierte Anleger von Bedeutung, da sie zulässt, Handelspositionen schnell und ohne große Kursveränderungen zu eröffnen oder zu schließen. Sie beeinflusst auch die Preisbildung: In einem liquiden Markt spiegeln die Kurse die aktuelle Marktbewertung genauer wider, da ausreichend Transaktionen für eine effiziente Preisfindung stattfinden.
Für langfristig orientierte Anleger kann dies sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Wie Warren Buffett, ein bekannter Verfechter des Value Investing, einmal sagte: „Liquidität verleitet Investoren dazu, dumme Dinge zu tun. Die Tatsache, dass man eine Investition zehn Minuten später wieder verkaufen kann – was bei einem Bauernhof oder einer Wohnung nicht möglich ist – sollte eigentlich ein Vorteil sein. Aber viele machen daraus einen Nachteil.“
Beispiel
Ein Beispiel für ein hochliquides Wertpapier ist die Microsoft-Aktie (Tickersymbol: MSFT, NYSE). Da sich die Geldkurse (Bid) und Briefkurse (Ask) nur minimal unterscheiden, können Käufer und Verkäufer davon ausgehen, dass ihre Orders schnell und zu marktgerechten Preisen ausgeführt werden.
Angenommen, der aktuelle Aktienkurs liegt bei 350,00 US-Dollar: Ein Käufer kann realistisch erwarten, die Aktie mit einer Market Order zu diesem Preis zu erwerben, während ein Verkäufer mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Abnehmer zum selben Kurs findet.
Bei einem illiquiden Wertpapier wäre ein Handel zum angezeigten Kurs hingegen nicht garantiert. Käufer könnten erst bei einem Abschlag von beispielsweise 20 % auf den Kurs eine Kauforder platzieren, während Verkäufer möglicherweise nur bei einem Aufschlag von 20 % bereit wären zu verkaufen. Dadurch führen bereits kleinere Handelsvolumina bei illiquiden Werten zu größeren Kursbewegungen.
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