Ordertypen & Orderzusätze im Überblick [Börse]

Autor: Philipp Berger

Ein Ordertyp (auch: “Orderart”) legt fest, unter welchen Bedingungen ein Börsenauftrag ausgeführt wird. Verschiedene Orderarten, wie Limit- oder Stop-Orders, steuern den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren zu bestimmten Kursen oder Zeitpunkten. Orders und Orderzusätze sind ein wichtiges Instrument für Trader und Investoren, um Risiken zu managen und Handelsstrategien umzusetzen – vorausgesetzt, sie werden korrekt und marktgerecht genutzt.

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Ordertypen – Definition

Ein Ordertyp bestimmt die Ausführungsweise einer Handelsorder. Zu den gängigsten gehören Market-, Limit-, Stop- (teilweise ungenau als Stop-Loss-Order bezeichnet) und Stop-Limit-Orders.

Orderzusätze

Orderzusätze sind optionale Anweisungen, die einer Order hinzugefügt werden können. Beispielsweise kennzeichnet der Zusatz Good-Til-Canceled (dt. „Gültig bis Widerruf“) eine Order, die so lange aktiv bleibt, bis sie entweder ausgeführt oder manuell storniert wird.

Grundlegende Ordertypen

Market Orders

Eine Market Order wird zum aktuellen Handelskurs ausgeführt und kann entweder bestens (für Verkäufe) oder billigst (für Käufe) erfolgen. Bei ausreichender Liquidität findet die Ausführung meist nahe am Referenzpreis statt. Allerdings besteht ein Slippage-Risiko, wodurch der Auftrag zu einem besseren oder schlechteren Preis als erwartet ausgeführt werden kann. Eine Variante ist die Market-If-Touched (MIT) Order.

Anwendung und Erklärung einer Market Order (schematische Darstellung)

Limit Orders

Bei Limit Orders legt der Anleger einen Preis fest, zu dem die Order ausgeführt werden soll.

Eine Buy Limit Order gibt den maximalen Preis an, den ein Anleger für ein Wertpapier zu zahlen bereit ist. Die Order wird nur ausgeführt, wenn ein Kauf zu diesem oder einem niedrigeren Preis möglich ist.

Anwendung und Erklärung einer Buy Limit Order (schematische Darstellung)

Eine Sell Limit Order definiert den Mindestpreis, zu dem ein Wertpapier verkauft werden soll. Die Ausführung erfolgt nur, wenn ein Verkauf zu diesem oder einem höheren Preis möglich ist.

Anwendung und Erklärung einer Sell Limit Order (schematische Darstellung)

Andere Limitorder-Varianten sind:

Stop Orders

Eine Stop Order wird aktiviert, sobald ein festgelegter Kurs erreicht ist, und anschließend als Market Order ausgeführt. Sie kann sowohl zur Eröffnung einer Position als auch zur Begrenzung von Verlusten (Stop-Loss) oder zur Sicherung von Gewinnen genutzt werden. Eine verbreitete Variante ist die Trailing Stop Order.

Anwendung und Erklärung einer Buy Stop Order (schematische Darstellung)
Anwendung und Erklärung einer Stop Loss Order (schematische Darstellung)

Stop-Limit Orders

Eine Stop-Limit Order wird aktiviert, sobald ein festgelegter Preis erreicht ist, und anschließend als Limit Order ausgeführt. Im Gegensatz zur Stop Order kann es zu einer Nichtausführung kommen, wenn der gesetzte Limitpreis nicht erreicht wird. Diese Orderart ist auch als Trailing Stop-Limit Order verfügbar.

Anwendung und Erklärung einer Stop Buy Limit Order (schematische Darstellung)
Anwendung und Erklärung einer Stop Sell Limit Order (schematische Darstellung)

Bedingte Ordertypen

Conditional Orders sind Handelsaufträge, die nur ausgeführt werden, wenn vordefinierte Bedingungen erfüllt sind. Ihre Ausführung hängt von bestimmten Parametern ab, die der Händler festlegt.

Die häufigste Form einer Conditional Order ist die Limit Order. Neben Preis und Gültigkeitsdauer können zusätzliche Bedingungen definiert werden, etwa ob die Order vollständig ausgeführt werden muss oder ob sie erst nach Abschluss einer anderen Order aktiviert wird.

Einige bedingte Ordertypen sind:

  • Bracketed Buy/Sell Order: Kauf- oder Verkaufsorder mit vordefiniertem Gewinnziel und Stop-Loss zur Risikobegrenzung.
  • Order-Sends-Order (OSO): Eine nachgelagerte Order, die nur aktiviert wird, wenn die primäre Order vollständig ausgeführt wurde.
  • Order-Triggers-Two (OTT): Die Ausführung einer Order löst automatisch zwei weitere Orders aus.
  • One-Cancels-All (OCA): Wird eine Order aus einer Gruppe ausgeführt, werden alle anderen automatisch storniert.
  • All or None (AON): Die Order wird nur ausgeführt, wenn die gesamte gewünschte Menge verfügbar ist. Im Gegensatz zur FOK-Order (Fill or Kill) muss die Ausführung nicht sofort erfolgen, es gibt jedoch keine Teilausführungen.

Weiterführende Artikel:

Time-in-Force Orders

Time-in-Force ist ein Orderzusatz, der bestimmt, wie lange eine Order aktiv bleibt. Wird sie innerhalb dieser Frist nicht ausgeführt, erfolgt eine automatische Stornierung. Zu den gängigen Varianten gehören:

  • Day Order: Gültig nur für den aktuellen Handelstag. Nicht ausgeführte Orders verfallen am Tagesende.
  • Good-Til-Canceled (GTC): Bleibt aktiv, bis sie manuell storniert wird.
  • Good-Til-Extended-Market (GTEM): Gültig bis auf Widerruf und umfasst sowohl den regulären als auch den vorbörslichen und nachbörslichen Handelszeiten.
  • Good-Til-Date (GTD): Läuft zu einem festgelegten Datum ab, falls bis dahin keine Ausführung erfolgt.
  • Fill-Or-Kill (FOK): Muss sofort und vollständig ausgeführt werden, andernfalls wird die Order storniert.
  • Immediate-Or-Cancel (IOC): Wird sofort ganz oder teilweise ausgeführt. Nicht sofort ausführbare Teile der Order werden storniert.

Weiterführende Artikel zu Time-in-Force Ordertypen:

Ordertypen für die Marktöffnung

At-the-Opening Orders sind Handelsaufträge, die ausschließlich zur Markteröffnung ausgeführt werden sollen. Zu den wichtigsten Ordertypen gehören:

  • Opening-Imbalance-Only (OIO): Wird nur zur Eröffnung an der Nasdaq platziert, um Ungleichgewichte in der Liquidität auszugleichen.
  • Market-On-Open (MOO): Eine Market Order, die zum Eröffnungskurs ausgeführt wird.
  • Limit-On-Open (LOO): Eine Limit Order, die nur dann ausgeführt wird, wenn der Eröffnungskurs mindestens dem festgelegten Limitpreis entspricht.
  • Must-Be-Filled (MBF): Eine Order, die aufgrund des bevorstehenden Verfalls von Optionen oder Futures zwingend ausgeführt werden muss.

Weitere Informationen zu At-the-Opening Ordertypen:

Ordertypen bei Börsenschluss

At-the-Close Orders sind Börsenaufträge, die speziell für die Ausführung zum Marktschluss vorgesehen sind. Zu den wichtigsten Ordertypen gehören:

  • Market-On-Close (MOC): Eine Market Order, die zum Schlusskurs ausgeführt wird.
  • Limit-On-Close (LOC): Eine Limit Order, die nur dann ausgeführt wird, wenn der Schlusskurs mindestens dem festgelegten Limitpreis entspricht.

Weiterführende Artikel zu At-the-Close Ordertypen:

Spezielle Ordertypen

Basket Trade
Ein Basket Trade ist eine Order, bei der mehrere Wertpapiere gleichzeitig gekauft oder verkauft werden. Dieser Ordertyp kommt häufig bei der Verwaltung von Fonds oder ETFs vor. Er passt nicht genau in die oben genannten Kategorien und kann als ein spezieller Ordertyp betrachtet werden.

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