Glattstellen von Optionen – Erklärung & Beispiel

Autor: Pit Wilkens Inhaltlich geprüft von: Philipp-Malte Lingnau

Das Glattstellen von Optionen gehört für Optionshändler zu den Grundlagen ihres Handelns. Bei der Glattstellung handelt es sich um eine Schließung einer aktuell offenen Position, der Händler geht also eine Gegenposition zur bisher offenen Position ein, wodurch die Position effektiv geschlossen – oder eben „glattgestellt“ – ist.

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Was ist das Glattstellen von Optionen?

Der Begriff „Glattstellen“ formuliert das Schließen einer Option. Dagegen kann der „Verkauf einer Option“ sowohl das Glattstellen einer Long-Position als auch die initiale Eröffnung einer Stillhalterposition bedeuten.

  • War der Händler „Long“ positioniert, muss er zum Glattstellen die Short-Position auf den gleichen Basiswert, mit dem identischen Strike und einem unveränderten Fälligkeitstag eingehen.
  • Eine Short-Position kann im Umkehrschluss durch den Kauf des gleichen Derivates geschlossen werden.

Das Glattstellen andere Derivatepositionen (wie z. B. Futures) folgt ähnlichen Regeln.

Wie funktioniert das Glattstellen von Optionen?

Zum Glattstellen einer Option muss der Optionshändler die Gegenposition zu der bestehenden Option einnehmen. Wenn er beispielsweise eine Call-Option gekauft hat, muss er, um die Position zu schließen, eine Call-Option verkaufen. Strike, Basiswert und Verfallstag müssen identisch sein. Für das Glattstellen einer vollständigen Position muss auch die Anzahl der Optionskontrakte übereinstimmen, sonst bleibt eine Restposition weiter offen.

Abhängig davon, ob eine Option ge- oder verkauft wurde und ob es sich um eine Put- oder Call-Option handelt, gibt es verschiedene Vorgehensweisen zum Glattstellen von Optionen.

Optionsposition Transaktion zum Öffnen der Position Transaktion zum Glattstellen der Position
Short Call Verkauf einer Call-Option Kauf einer Call-Option
Short Put Verkauf einer Put-Option Kauf einer Put-Option
Long Call Kauf einer Call-Option Verkauf einer Call-Option
Long Put Kauf einer Put-Option Verkauf einer Put-Option

In der Praxis muss der Optionshändler das korrekte Wertpapier für eine Gegenposition nur selten selbst suchen. Gängige Handelssoftware bietet häufig ein unkompliziertes Glattstellen von Positionen mit wenigen Klicks an. Der Prozess, der im Hintergrund abläuft, ist jedoch identisch mit dem zuvor erläuterten.

Hinweis: Durch das Glattstellen einer Position werden alle damit verbundenen zukünftigen Risiken, aber auch Chancen aufgelöst.

Gründe für das Glattstellen von Optionen

Für das Glattstellen von Optionen gibt es in der Handelspraxis mehrere Gründe. Beispielsweise handelt es sich um den Umstand, dass eine Option besonders profitabel ist oder alternativ deutliche Verluste schreibt. Oder aber die ursprüngliche Markteinschätzung hat sich verändert – bspw. aufgrund neuer Informationen – und der Händler möchte deshalb seine Position schließen oder adjustieren.

Gewinnmitnahme

Entwickelt sich eine Position für den Optionshändler vorteilhaft, hat er die Möglichkeit, diese vor Fälligkeit mit Gewinn zu schließen. Wurde beispielsweise eine Put-Option geschrieben, profitiert der Optionshändler von steigenden Kursen beziehungsweise dem wertlosen Verfall der Option am Fälligkeitstag. Durch den Zeitwertverlust verliert die Option mit jedem verstrichenen Tag an Wert. Die Option kann zu einem günstigeren Preis zurückgekauft werden, als sie verkauft wurde. Somit realisiert der Stillhalter einen Gewinn. Zusätzlich steht das gebundene Kapital dem Optionshändler wieder zur Verfügung.

Verlustbeschränkung

Ein weiterer Grund für das Glattstellen einer Optionsposition ist die negative Entwicklung der Option. Insbesondere im Fall einer Stillhalterposition steigt das Risiko, dass die Option ausgeübt wird, wenn sie ins Geld läuft. Somit kann die Position glattgestellt werden, um die Verluste zu beschränken und die Ausübung zu vermeiden. Das Vorgehen beim Schließen der Position ändert sich nicht. Der einzige Unterschied ist, dass die Eröffnung der Gegenposition kostenintensiver beziehungsweise weniger einträglich ist als die Ursprungsposition. Es wird somit ein Verlust realisiert.

Beispiel für das Glattstellen von Optionen

Angenommen ein Optionshändler schreibt eine Call-Option auf die Allianz AG (ALV). Der Kontrakt umfasst 100 Aktien. Der Strike-Preis liegt bei 164 Euro und der Stillhalter erhält eine Prämie in Höhe von 180 Euro. Zum Zeitpunkt des Verkaufs notiert die Option leicht aus dem Geld (out of the Money). Der Kurs der Allianz beträgt aktuell 162 Euro. Die Restlaufzeit der Option beträgt 45 Tage. Der Optionshändler, der in diesem Fall eine Short-Position einnimmt, profitiert von leicht steigenden, konstanten oder sinkenden Kursen.

Sofern der Kurs der Allianz nach 15 Tagen auf beispielsweise 158 Euro sinkt, verliert die verkaufte Option bereits deutlich an Wert. Die Restlaufzeit beträgt 30 Tage. Der Kauf einer Call-Option auf die Allianz mit Strike 164 Euro ist jedoch deutlich günstiger als zuvor. Die Prämie für diese Option beläuft sich auf 73 Euro. Der Stillhalter kann also für eine Optionsprämie von 73 Euro seinen Short Call glattstellen.

Gewinn=180~EUR-73~EUR=107~EUR

In diesem Fall verbleibt ein Gewinn von 107 Euro abzüglich eventueller Transaktionskosten. Zudem ist kein Kapital mehr in diesem Trade gebunden und weitere Positionen können eröffnet werden

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