
Long Call Condor Spread – Definition
Ein Long Call Condor besteht aus dem Kauf eines Call mit Strike A, dem Verkauf zwei Calls mit Strike B und Strike C und dem Kauf eines Call mit Strike D. Die Strategie ist also wie ein Long Put Condor aufgebaut, wird aber mit Call-Optionen umgesetzt.
Dabei werden zwei bekannte Optionsstrategien kombiniert:
- Ein Bull Call Spread (bestehend aus den Strikes A und B), der sich im Geld (In The Money) befindet.
- Ein Bear Call Spread (bestehend aus den Strikes C und D), der sich aus dem Geld (Out of The Money) befindet.
Ziel ist es, dass der Bear Call Spread wertlos verfällt, während der Bull Call Spread seinen maximalen Wert erreicht. Der Long Call Condor eignet sich daher für einen Basiswert mit minimalen Kursschwankungen innerhalb einer bestimmten Bandbreite. Damit positioniert sich diese Strategie als das Gegenteil eines Short Call Condor Spread.
Praxis-Tipp
Zu Beginn der Strategie liegt der Aktienkurs typischerweise zwischen den Strikes B und C. Eine Abweichung davon verleiht dem Long Call Condor entweder eine bullische oder bärische Ausrichtung. Die Abstände zwischen den Strikes A und B sowie C und D sind in der Regel gleich, während der Abstand zwischen B und C variabel gestaltet werden kann, um die Gewinnzone zu erweitern.
Einige Optionshändler achten darauf, dass die Strikes B und C jeweils etwa eine Standardabweichung vom aktuellen Aktienkurs entfernt liegen, um die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Allerdings gilt: Je weiter die Strikes vom aktuellen Kurs entfernt sind, desto geringer fällt der potenzielle Gewinn aus.
Im Vergleich zum Long Call Butterfly bietet der Long Call Condor Spread eine breitere Gewinnspanne – allerdings auf Kosten eines reduzierten maximalen Gewinns. Besonders beliebt ist die Strategie im Handel mit Indexoptionen. Da Indizes in der Regel weniger volatil sind als Einzelaktien, steigt die Erfolgswahrscheinlichkeit dieser Optionsstrategie.
Häufig werden für den Long Condor Optionen mit einer kurzen Laufzeit von maximal 45 Tagen gewählt. Die tatsächliche Laufzeit hängt jedoch von den Marktbedingungen, dem Basiswert und der impliziten Volatilität ab.
Long Call Condor Spread – Setup
- Kauf 1 Call Strike A
- Verkauf 1 Call Strike B
- Verkauf 1 Call Strike C
- Kauf 1 Call Strike D
Alle Optionen werden im selben Monat fällig. Üblicherweise liegt der aktuelle Aktienkurs zwischen Strike B und C.
Empfohlenes Erfahrungslevel
Der Einsatz von vier verschiedenen Optionlegs erfordert Vorkenntnissen im Handel mit Optionen.
Wann der Handel sinnvoll ist
Bei neutraler Marktmeinung: Es werden innerhalb eines bestimmten Zeitraumes nur minimale Bewegungen der Aktie angenommen.
Break-Even-Punkt
Für diese Strategie existieren zwei Break-Even-Punkte:
- Strike A plus der gezahlten Prämie
- Strike D minus der gezahlten Prämie
Sweet Spot
Zum Fälligkeitstag soll sich der Aktienpreis zwischen Strike B und C befinden.
Maximaler Gewinn
Der Long Call Condor ist ein Debit Spread, bei dem sowohl der mögliche Gewinn als auch das maximale Risiko begrenzt sind. Der maximale Gewinn entspricht der Differenz zwischen Strike B und Strike A abzüglich der gezahlten Prämien und Transaktionsgebühren. Er wird realisiert, wenn der Kurs des Basiswertes am Ende der Laufzeit zwischen den Strikes der Short Calls liegt (B und C).
Maximaler Verlust
Der maximale Verlust ist begrenzt auf die gezahlte Prämie.
Long Call Condor Spread im Zeitverlauf
Diese Optionsstrategie profitiert vom Verstreichen der Zeit (Zeitwertverlust). Bestenfalls verfallen die Optionen mit den Strikes C und D wertlos, während die Optionen mit Strike A und B ihren inneren Wert behalten.
Implizite Volatilität
Der Einfluss der Volatilität auf den Long Call Condor Spread hängt davon ab, wo sich der Aktienpreis im Vergleich zu den Strikes befindet.
- Befindet sich der Aktienkurs zwischen B und C oder sehr nah daran, profitiert diese Optionsstrategie von sinkender Volatilität. Den beiden verkauften Optionen gilt dabei das Hauptaugenmerk. Durch sinkende Volatilität verlieren diese an Wert, was den Gesamtwert des Condors positiv beeinflusst.
- Befindet sich der Aktienkurs an oder außerhalb der Strikes A oder D, profitiert diese Optionsstrategie von steigender Volatilität. Der Einfluss auf den Wert der Long Calls ist dabei höher als der Einfluss auf die beiden Shorts.
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