Protective Put – Definition
Der Protective Put (auch „Put Hedge“) sichert eine bestehende Aktienposition gegen Kursverluste durch den Kauf einer Put-Option ab. Fällt der Aktienkurs unter den Strike-Preis, kann der Put gewinnbringend ausgeübt werden.
Das Grundprinzip der Optionsstrategie funktioniert wie folgt:
- Long-Position: Der Anleger kauft oder besitzt bereits eine Aktie (oder einen anderen Basiswert).
- Kauf eines Puts: Der Anleger kauft eine Put-Option auf dieselben Aktien. Diese Option gibt ihm das Recht, die Aktien zu einem bestimmten Preis (Strike) zu verkaufen, wenn der Aktienkurs unter diesen Preis fällt.
Damit unterscheidet sich der Protective Put vom einfachen Long Put, der auch ohne den Basiswert gekauft werden kann.
Ziel ist in der Regel der Verfall der Option. In diesem Fall hat sich die Aktie des Käufers positiv entwickelt – die Position wurde zwar abgesichert, das Absicherungsereignis (Kursrückgang) ist aber nicht eingetreten.
Steigt der Aktienwert stärker an, als die gezahlte Optionsprämie, wird per Saldo ein Gewinn erwirtschaftet. Sinkt der Aktienkurs, ist das Risiko auf die Optionsprämie und den Differenzbetrag zwischen aktuellem Preis und Strike beschränkt.
Praxis-Tipp
Protective Puts sind eine beliebte Alternative zu Stop-Loss-Orders. Letztere lösen oft zu sehr ungünstigen Zeitpunkten aus, obwohl der Anleger eigentlich längerfristig investiert bleiben wollte. Die Ausübung eines Puts kann hingegen frei gewählt werden. Dafür fallen „Versicherungskosten“ in Form der Optionsprämie an.
Allerdings ist ein Protective Put nicht für jede Depotposition sinnvoll. Ein breit diversifiziertes Portfolio hat eine Absicherung möglicherweise nicht nötig und ist somit günstiger.
Protective Put – Setup
Die Protective-Put-Strategie setzt sich wie folgt zusammen:
- Kauf oder Besitz von mindestens 100 gleichartigen Aktien (oder einem Vielfachen davon)
- Kauf einer sich auf diese Aktie beziehende Put-Option
- Wahl des Strikes in der Regel unter dem aktuellen Aktienkurs
Empfohlenes Erfahrungslevel
Ein Protective Put eignet sich für Einsteiger und darüber hinaus.
Wann der Handel sinnvoll ist
Diese Strategie empfiehlt sich bei grundsätzlich mittel- bis langfristiger bullischer Marktmeinung, jedoch im Rahmen kurzfristiger erwarteter Unsicherheit.
Sweet Spot
Die Long-Position des Optionskäufers soll weiter an Wert zulegen. Der Put verfällt wertlos. Da dieser ohnehin nur zur Absicherung eingesetzt wird, ist dies das erhoffte Szenario.
Maximaler Gewinn & Vorteil
Der Vorteil dieser Optionsstrategie ist, dass die Aktie im eigenen Besitz bleibt. An Kursgewinnen und Dividenden kann voll partizipiert werden. Der maximale Gewinn ist (theoretisch) unbegrenzt.
Maximaler Verlust & Risiko
Der maximale Verlust beim Protective Put ist auf die Differenz zwischen aktuellem Kurs und Strike sowie der gezahlten Prämie begrenzt.
Protective Put im Zeitverlauf
Implizite Volatilität
Der Protective Put profitiert von einem Anstieg der impliziten Volatilität nach dem Kauf der Option, da die Optionspreise entsprechend steigen. Er kann dann mit Gewinn verkauft werden. Dies ist jedoch nicht das primäre Ziel dieser Strategie.
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