Iron Condor – Definition
Der Iron Condor ist eine Optionsstrategie zur Generierung von Cashflows bei begrenzten Bewegungen des Basiswertes (z.B. Aktie). Dazu werden vier Optionen (zwei Calls und zwei Puts) mit unterschiedlichen Ausübungspreisen (Strikes), aber gleichem Verfallsdatum, gekauft und verkauft.
Der Aufbau eines Iron Condor sieht aus wie folgt.
- Short Put Verkauf einer Put-Option mit einem Strike-Preis unter dem aktuellen Aktienkurs.
- Long Put: Kauf einer Put-Option mit einem Strike noch weiter aus dem Geld (Out of The Money).
- Short Call: Verkauf einer Call-Option mit einem Strike-Preis über dem aktuellen Aktienkurs.
- Long Call: Kauf einer Call-Option mit einem noch höheren Strike.
Die Strategie besteht somit aus einem Bear Call Spread und einem Bull Put Spread, die gleichzeitig aufgesetzt werden. Der größte Gewinn wird erzielt, wenn der Kurs des Basiswertes zwischen den Strikes der verkauften Optionen bleibt.
Praxis-Tipp
Einige Optionshändler nutzen den Iron Condor als Alternative zum Long Condor Spread mit Calls oder Puts, weil bei dieser neutralen Strategie bereits zu Beginn eine erhaltene Optionsprämie realisiert werden kann. Das Ziel liegt darin, alle Optionen wertlos verfallen zu lassen. Tritt dieser Fall ein, sind keine Gebühren zu zahlen, um die Position zu schließen.
Die Verwendung von einem Iron Condor in Verbindung mit Indexoptionen ist ebenfalls bei manchen Optionshändlern beliebt. Da die Volatilität von Indizes geringer ist, als die von einzelnen Aktien, ist die Erfolgsaussicht des Iron Condors besser.
Der Abstand zwischen den gekauften und verkauften Optionen ist in der Regel der gleiche. Der Abstand zwischen den verkauften Optionen kann variiert werden, um die Gewinnzone etwas zu vergrößern.
Der Bereich des maximalen Gewinns ist im Allgemeinen größer beim Iron Condor als beim Iron Butterfly. Eine Standardabweichung vom aktuellen Aktienkurs kann die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöhen. Je weiter die Strikes jedoch vom aktuellen Kurs entfernt sind, desto geringer ist der mögliche Gewinn der Strategie.
Häufig werden für diese Strategie kurzlaufende Optionen (max. 45 Tage) verwendet. Die Laufzeit wird jedoch immer individuell von den Marktumständen, dem Basiswert und der implizierten Volatilität beeinflusst.
Iron Condor – Setup
- Kauf einer Put-Option, Strike A
- Verkauf einer Put-Option, Strike B
- Verkauf einer Call-Option, Strike C
- Kauf einer Call-Option, Strike D
Üblicherweise liegt der aktuelle Aktienkurs zwischen Strike B und C. Liegt der Kurs nicht in der Mitte, bekommt die Strategie entweder einen bullischen oder bärischen Anklang.
Alle Optionen haben den gleichen Verfallstag.
Empfohlenes Erfahrungslevel
Diese Strategie empfiehlt sich für besonders erfahrene Optionshändler.
Wann der Handel sinnvoll ist
Der Iron Condor eignet sich bei neutraler Marktmeinung: Es werden innerhalb eines bestimmten Zeitraumes nur minimale Bewegungen der Aktie angenommen.
Break-Even-Punkt
Für diese Strategie existieren zwei Break-Even-Punkte:
- Strike B minus der erhaltenen Prämie
- Strike C plus der erhaltenen Prämie
Sweet Spot
Zum Fälligkeitstag soll sich der Aktienpreis zwischen Strike B und C befinden.
Maximaler Gewinn
Der maximale Gewinn ist begrenzt auf die erhaltene Prämie.
Maximaler Verlust
Der maximale Verlust ist begrenzt auf Strike B minus Strike A, minus der erhaltenen Prämie.
Iron Condor im Zeitverlauf
Diese Strategie profitiert vom Verstreichen der Zeit (Zeitwertverlust). Bestenfalls verfallen alle Optionen wertlos.
Implizite Volatilität
Der Einfluss der Volatilität auf den Long Iron Condor hängt davon ab, wo sich der Aktienpreis im Vergleich zu den Strikes befindet.
- Befindet sich der Aktienkurs zwischen C und B oder sehr nah daran, profitiert diese Optionsstrategie von sinkender Volatilität. Durch sinkende Volatilität verlieren alle Optionen der Position an Wert. Da alle Optionen wertlos verfallen sollen, ist genau dieses Verhalten gewünscht.
- Befindet sich der Aktienkurs an oder außerhalb der Strikes D oder A, profitiert diese Optionsstrategie von steigender Volatilität. Die Long-Optionen mit Strike A und D gewinnen an Wert, wohingegen die Short-Optionen mit Strike B und C weniger beeinflusst werden. Insgesamt sinkt dadurch der Wert des Condors und es verursacht weniger Kosten, die Position zu schließen.
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