Guy Spier – Portfolio und Anlagestrategie

Autor: Philipp Berger

Guy Spier ist ein britisch-schweizerischer Investor und Manager des Aquamarine Fund, der auf Value Investing und einen langfristigen Anlagehorizont setzt. Er bevorzugt unterbewertete Qualitätsunternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen und legt Wert auf ethisches Investieren. Spier ist außerdem Autor des Buches „The Education of a Value Investor“, in dem er seine persönlichen und beruflichen Erfahrungen teilt.

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Überblick

Investoren-Profil
Name Guy Spier
Geburtstag 04.02.1966
Herkunftsland Schweiz, Deutschland, Israel
Ausbildung Oxford University, Harvard Business School
Tätigkeiten Investor, Fondsmanager
Anlagestil Value Investing

Frühes Leben und Ausbildung

Guy SpierGuy Spier wurde 1966 in Pietermaritzburg, Südafrika, geboren und wuchs in einer international mobilen Familie auf. Bereits im Alter von drei Monaten zog er mit seinen Eltern nach Tel Aviv, wo er den Kindergarten besuchte. Vier Jahre später zogen seine Eltern nach Teheran und Spier trat in die British Embassy School ein.

1977 ließ sich die Familie schließlich in Großbritannien nieder. Dort studierte er zunächst Jura am Brasenose College in Oxford, entschied sich dann aber für Politik, Philosophie und Wirtschaft (PPE) an der University of Oxford – eine Entscheidung, die, wie er selbst sagte, „mein Leben vielleicht mehr veränderte als alles andere“.

Spier schloss das PPE-Studium mit einem First-Class Degree (vergleichbar mit einem deutschen „Sehr gut“) ab und wurde mit dem George Webb Medley Award ausgezeichnet. Anschließend erwarb er 1993 einen MBA an der Harvard Business School (HBS).

Während seines ersten Semesters an der HBS hörte Guy Spier zum ersten Mal einen Vortrag von Warren Buffett. Zunächst tat er den berühmten Value-Investor jedoch als Spekulanten ab. In Oxford hatte er gelernt, “dass die Suche nach unterbewerteten Aktien sinnlos war, da die Märkte ja effizient waren”. Diesen Irrtum bereute er später.

Karriere und Investmenttätigkeit

Guy Spier begann seine berufliche Laufbahn als Associate bei Braxton Associates. Dort beriet er europäische Unternehmen zu Strategien für den bevorstehenden europäischen Binnenmarkt. Während seines MBA-Studiums in Harvard entschied sich Spier bewusst gegen eine Karriere bei etablierten Finanzinstituten wie Goldman Sachs oder J.P. Morgan und wechselte stattdessen zur Investmentbank D.H. Blair.

Später bezeichnete Spier diese Entscheidung als „die schlimmste meines Lebens“ und verglich die dortige Arbeitskultur mit dem Film „Wolf of Wall Street“. Seine Zeit bei D.H. Blair war geprägt von ethisch fragwürdigen Geschäftspraktiken, die schließlich zu seinem Ausstieg aus dem Investmentbanking führten.

Gründung des Aquamarine Fund

Nach dieser ernüchternden Erfahrung orientierte sich Spier neu und fand im Value Investing eine Philosophie, die sowohl intellektuell als auch moralisch zu ihm passte. Er begann sich intensiv mit den Lehren von Warren Buffett zu beschäftigen und besuchte die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway. “Meine Arroganz hatte einen solchen Dämpfer bekommen, dass ich auf eine Weise für Warrens Lektionen offen war, wie ich es niemals als MBA-Student gewesen wäre.”

Inspiriert von Benjamin Grahams Buch „Intelligent Investing“ und den frühen Investmentpartnerschaften von Warren Buffett gründete Spier 1997 Aquamarine Capital Management, benannt nach der Firma seines Vaters Aquamarine Chemicals. Von seiner Auflegung bis 2023 erzielte der Fonds eine Rendite von 932 Prozent und übertraf damit wichtige Indizes wie den S&P 500 und den MSCI Global.

Freundschaft mit Mohnish Pabrai

Im Jahr 2003 besuchte Guy Spier die Jahresversammlung des Value-Investors Mohnish Pabrai in Chicago und war tief beeindruckt – nicht nur von Pabrais jährlicher Rendite von über 30 Prozent, sondern auch von dessen Investmentansatz. Besonders faszinierte Spier das, was er als „Second-Level-Denken“ bezeichnete: eine tiefgehende Analyse, die über das Offensichtliche hinausgeht.

Nach dem Treffen schrieb Spier einen schlichten Dankesbrief an Pabrai – und war überrascht, als dieser ihn Monate später zu einem Abendessen einlud. Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit.

Für ein dreistündiges Mittagessen mit Warren Buffett im Juni 2008 zahlten Mohnish Pabrai und Guy Spier nach vier erfolglosen Versuchen 650.100 USD für eine Wohltätigkeitsauktion auf eBay. Spier bezeichnete das Erlebnis als den “ultimativen Meisterkurs in Kapitalismus”.

Anlagestrategien und -philosophie

Guy Spier verfolgt einen konservativen, risikoaversen Investmentansatz, bei dem das langfristige Überleben an der Börse Vorrang vor kurzfristigen Gewinnen hat. Dabei orientiert er sich an erfolgreichen Investoren wie Mohnish Pabrai und Warren Buffett, die ebenfalls einfache Investmentregeln befolgen.

Zu diesen Regeln gehören unter anderem:

  • Aktienkurse selten prüfen: Häufiges Überprüfen führt zu emotionalen Reaktionen und unüberlegten Entscheidungen.
  • Keine aktiv beworbenen Wertpapiere kaufen: Viele Aktienempfehlungen an der Börse sind interessengeleitet, siehe auch Front Running.
  • Informationen in der richtigen Reihenfolge sammeln: Zuerst objektive Quellen wie Geschäftsberichte nutzen, dann subjektive Analysen oder Nachrichten betrachten.
  • Investmentideen nur mit unabhängigen Parteien besprechen: Der Gesprächspartner sollte in keiner geschäftlichen Beziehung stehen, da das Gespräch durch ein finanzielles Eigeninteresse beeinflusst werden könnte.
  • Nach Börsenschluss handeln: Während der regulären Handelszeiten können Kursschwankungen die Anlageentscheidung beeinflussen.
  • Aktien mindestens 2 Jahre halten: Diese Strategie fördert langfristiges Denken und hilft, impulsive Entscheidungen aufgrund kurzfristiger Marktschwankungen zu vermeiden.
  • Nicht öffentlich über aktuelle Investments sprechen: Dies schützt vor dem Druck, an öffentlich geäußerten Meinungen festhalten zu müssen.

Spier verwendet die Metapher des Skifahrens, um die Bedeutung des Kapitalerhalts zu unterstreichen. „Nicht der schnellste Skifahrer gewinnt die Saison, sondern der schnellste Skifahrer, der sich nicht verletzt.“

Aktuelles Portfolio

Guy Spier arbeitet grundsätzlich eher mit konzentrierten Portfolios, gewichtet also einzelne Positionen gerne sehr hoch. Er hält seine Positionen langfristig und nimmt nur selten Änderungen vor. Ein Einblick in Spiers Portfolio ist möglich, da es zeitverzögert in den vierteljährlichen 13F-Reports der SEC erscheint. In der Vergangenheit hat Spier unter anderem in Berkshire Hathaway (BRK.A und BRK.B), American Express (AXP), Mastercard (MA), Moody’s (MCO) und Ferrari NV (RACE) investiert.

Veröffentlichungen

In seinem Buch „The Education of a Value Investor: My Transformative Quest for Wealth, Wisdom, and Enlightenment“ (2014) beschreibt Guy Spier seinen Weg vom aufstrebenden Investmentbanker zum value-orientierten Investor nach dem Vorbild Warren Buffetts. Er teilt auch die Lehren, die er als wesentlich für rationale und fundierte Investitionsentscheidungen erachtet.

Dazu gehören

  • Risikomanagement vor hohen Renditen: Im Gegensatz zu vielen anderen Investoren jagt Spier nicht riskanten Chancen nach, die zu überhöhten Gewinnen führen könnten. Sein Ziel ist stetiges, nachhaltiges Wachstum.
  • Die Rolle von Emotionen bei der Geldanlage: Spier ist sich der Komplexität der Börsenpsychologie bewusst und daher stellt er sich stets die Frage, ob seine Entscheidungen rational oder kurzfristig motiviert sind.
  • Vermeidung von übertriebenen Erwartungen: Der Investment Case sollte auf dem aktuellen Zustand eines Unternehmens basieren, nicht auf überzogenen Zukunftserwartungen.

Darüber hinaus hat Spier das Vorwort zum Buch „Winning Long-Term Games: Reproducible Success Strategies to Achieve Your Life Goals“ (2024) verfasst und betreibt einen YouTube-Kanal.

Guy Spier Zitate

Die folgenden Börsenzitate gehören zu den bekanntesten Aussagen von Guy Spier.

  • „Die Börse ist voll von Leuten, die den Preis von allem kennen, aber den Wert von nichts verstehen.“
  • „Beim Investieren geht es nicht darum, die anderen in ihrem Spiel zu schlagen. Es geht darum, sein eigenes Spiel zu beherrschen.“
  • „Der größte Feind einer guten Investition ist ein Kopf voller Angst.“
  • „Investieren ist ein Marathon, kein Sprint.“
  • „Investiere nicht in Dinge, die du nicht verstehst.“
  • „Der wahre Wert einer Aktie liegt im zugrunde liegenden Unternehmen, nicht im täglichen Börsenkurs.“
  • „Um ein erfolgreicher Investor zu sein, musst du lernen, unabhängig zu denken und der Herdenmentalität zu widerstehen.“

Interview – Nachhaltige Vermögensbildung an der Börse

In diesem Interview spricht Guy Spier mit William Green über langfristiges Vermögenswachstum, die Lehren von Warren Buffett und seine eigenen Fehler. Risikomanagement, die richtigen Beziehungen und das Erkennen persönlicher Schwächen sind für ihn die Schlüssel zum Erfolg.

Spier diskutiert auch seine Anlagestrategien, wie das langfristige Buy-and-Hold von Aktien, und reflektiert über die emotionalen Herausforderungen beim Investieren. Außerdem gibt er Einblicke in seine Börsenphilosophie, die er „finanzielle Resilienz“ nennt. Er spricht darüber, welche Fehler er beim Investieren zu vermeiden versucht und wie wichtig der emotionale Rückhalt durch enge Freundschaften ist.

Links

Weitere Informationen

Weitere Erfolge

Im Jahr 2017 trat Guy Spier dem Vorstand der Swiss Friends of Oxford University bei und engagiert sich in mehreren renommierten Organisationen wie UN Watch, Horasis, World Minds und der Global Leadership Foundation.

Darüber hinaus ist Spier für sein aktives Engagement in der Value-Investing-Community bekannt und fördert den Austausch unter Investoren durch Interviews, Podcasts und Vorträge.

Er ist der Organisator des VALUEx BRK, das jedes Jahr parallel zur Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway in Omaha stattfindet, und initiierte 2011 die VALUEx-Konferenz in Klosters. Diese Veranstaltung bringt eine internationale Gruppe von Investoren in einem informellen Rahmen zusammen, um Ideen und Wissen auszutauschen.

Privates

Guy Spier lebt mit seiner Frau Lory und seinen drei Kindern Eva, Isaac und Sarah in Zürich.

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