Wöchentliche Optionen – Definition & Erklärung
Wöchentliche Optionen, auch „weekly options“ oder „weeklys“ genannt, sind börsengehandelte Finanzderivate mit einer Laufzeit von einer Woche. Im Gegensatz zu herkömmlichen Optionen, die in der Regel monatlich oder vierteljährlich verfallen, bieten Wochenoptionen die Möglichkeit, kurzfristige Kursbewegungen zu handeln und auf bestimmte Ereignisse wie Unternehmensgewinne oder Konjunkturdaten zu spekulieren.
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Wöchentliche Optionen – Definition
Wöchentliche Optionen werden normalerweise mit einer Restlaufzeit von mindestens einer Woche angeboten. Bei einigen Produkten sind Wochenoptionen für bis zu fünf aufeinanderfolgende Wochen erhältlich, sofern sie nicht am selben Tag wie eine Monatsoption auslaufen. Dies ist in der Regel der dritte Freitag im Monat. Damit wird sichergestellt, dass in jeder Woche nur eine Optionsserie ausläuft.
Ansonsten funktionieren Wochenoptionen wie andere Optionen, indem sie dem Inhaber das Recht, aber nicht die Pflicht einräumen, ein Wertpapier vor einem bestimmten Datum zu einem festgelegten Preis (Strike-Preis) zu handeln.
- Call-Optionen geben das Recht, den Basiswert (z.B. Aktie) zu einem bestimmten Strike zu kaufen.
- Put-Optionen geben das Recht, die Aktie zu einem bestimmten Strike zu verkaufen.
Optionsstrategien für wöchentliche Optionen
Eine mögliche Strategie mit wöchentlichen Optionen ist eine Stillhalterstrategie. Der Verkäufer (Stillhalter) verkauft Optionen und im Gegenzug erhält er eine Prämie. Generell sind wöchentliche Optionen gut geeignet, um alle gängige Optionsstrategien innerhalb einer kürzeren Frist abzubilden. Die Strategie selbst bleibt gleich. Denkbar sind beispielsweise:
Monatliche vs. wöchentliche Optionen
Bei monatlichen Optionen kann eine Transaktion nur 12 Mal pro Jahr durchgeführt werden. Wochenoptionen hingegen ermöglichen 52 Zahltage pro Jahr.
Absolut gesehen ist die Prämie bei einer wöchentlichen Option natürlich geringer als bei einer monatlichen Option. Schließlich beträgt die Laufzeit nur ein Viertel. Bezogen auf die Laufzeit können wöchentliche Optionen für den Verkäufer jedoch vorteilhafter sein als monatliche, da er diese Prämie viermal im gleichen Zeitraum erhält, während er eine monatliche Prämie nur einmal erhalten würde. Über einen Monat gerechnet kann die Gesamtprämie der wöchentlichen Optionen daher attraktiver sein als die einer monatlichen Option.
Zudem nimmt der Zeitwertverfall in vielen Konstellationen gegen Ende der Optionslaufzeit stark zu. Daraus ergibt sich ein weiterer Vorteil für den Verkäufer, der diese oft wertlos verfallen lassen will. So kann er die Prämie einbehalten, ohne die zugrunde liegende Aktie liefern oder kaufen zu müssen.
Vorteile der Wochenoptionen für den Käufer
Wöchentliche Optionen werden häufig im Vorfeld von Unternehmensveröffentlichungen oder anderen Nachrichten eingesetzt. Der Grund dafür ist, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kursreaktion höher ist, wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt Nachrichten über die Wirtschaftslage, Produktinnovationen, Quartalszahlen oder ähnliches erwartet werden.
Bei einem Engagement in Wochenoptionen zahlt der Optionskäufer häufig eine geringere Prämie als bei Optionen mit längerer Laufzeit. Er investiert also weniger Kapital und geht eine kürzere finanzielle Verpflichtung ein. Zudem liegt das kursbeeinflussende Ereignis näher am Verfallstag, so dass das Risiko von Kursbewegungen nach dem entscheidenden Ereignis geringer ist.
- Tritt also das prognostizierte Ereignis ein, erfolgt die Auszahlung schneller.
- War die Prognose falsch, arbeitet die Option nicht so lange gegen den Optionshändler.
Wöchentliche Optionen – Vorteile und Nachteile
Zu den Vorteilen gehört, dass wöchentliche Optionen mit weniger finanziellem Aufwand gehandelt werden können. Das entlastet den Kapitalaufwand der Optionskäufer und verringert generell die Optionsprämie.
Außerdem bieten sie eine erhöhte Flexibilität. In Ergänzung mit herkömmlichen Optionen ergeben sich 52 Verfallstage pro Jahr. Diese höhere Anzahl an Fälligkeitstagen schafft erweiterte Freiheiten bezüglich der Handelsstrategien von Optionen. Inzwischen sind die wöchentlichen Optionen zudem auf eine Vielzahl von Basiswerten handelbar.
Im Vergleich zu den niedrigen Prämien sind die anteiligen Kosten jedoch höher als bei normalen Optionen. In den meisten Fällen verlangen die Broker eine Pauschalgebühr für den Handel mit Optionen. Je geringer das Transaktionsvolumen, desto höher der Prozentsatz.
Bei wöchentlichen Optionen sind außerdem bei bestimmten Strike-Preisen sowohl der Bid-Ask Spread als auch das Handelsvolumen geringer als bei regulären (monatlichen) Optionen. Die geringere Prämie, die für den Käufer der Option einen Vorteil darstellt, verringert auch die möglichen Einnahmen des Verkäufers der Option (Stillhalters). Gleichzeitig erschwert die kurze Laufzeit das Rollen und „Glattstellen“ einer Position.
Zusammenfassung
Niedrige Optionsprämie
Hohe Flexibilität
Große Auswahl an Basiswerten
Verhältnismäßig hohe Gebühren
Größerer Spread und geringe Liquidität für manche Strike Preise
Geringe Prämien für Verkäufer
Schwierigkeiten beim Rollen der Optionsposition möglich
Geschichte
Bereits 1973 wurden die ersten herkömmlichen Call-Optionen an der Optionsbörse von Chicago (CBOE) aufgelegt. Put-Optionen wurden 1977 eingeführt. Wöchentliche Optionen folgten erst mehr als 30 Jahre später im Jahr 2005.
Anfänglich konnten nur vier Indizes als Basiswert der wöchentlichen Optionen gewählt werden. Die Ausübung war lediglich als Barausgleich möglich. Ab 2010 waren wöchentliche Optionen erstmals auch auf einzelne Aktien und ETFs handelbar. Inzwischen wird dieser Optionstyp an verschiedenen Terminbörsen gehandelt und konnte sein Handelsvolumen deutlich erhöhen.
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