IV Crush (Implied Volatility Crush) – Erklärung
Der Implied Volatility Crush (kurz: „IV Crush“, auch: „IV Crash“) tritt häufig nach wichtigen Börsenereignissen wie einer Gewinnveröffentlichung oder einem FDA-Zulassungsdatum auf. Dabei sinkt die zuvor in den Optionspreisen enthaltene implizite Volatilität (IV) rapide ab. Selbst wenn sich der Kurs einer Aktie in die erwartete Richtung bewegt, kann der Optionspreis fallen, da die Unsicherheit am Markt verschwindet und die IV entsprechend reduziert wird.
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IV Crush – Definition
Als Implied Volatility Crush wird typischerweise eine Situation bezeichnet, in der die implizite Volatilität (IV) nach einem anfänglichen Anstieg überdurchschnittlich schnell abnimmt.
Warum passiert ein IV Crush?
Die implizite Volatilität (IV) spiegelt die erwarteten zukünftigen Schwankungen eines Basiswerts wider. Handelt es sich um eine Aktie, ist zu beachten, dass hinter dieser ein reales Unternehmen steht, dessen Bewertung stark von seiner Ertragskraft abhängt.
Im Allgemeinen tritt ein IV Crush auf, wenn der Markt von einer Periode oder einem Ereignis mit unbekannten Informationen zu einer Periode oder einem Ereignis mit bekannten Informationen übergeht.
Einfacher ausgedrückt: Die implizite Volatilität steigt in Erwartung eines Ereignisses an und fällt nach dem Ereignis wieder ab. Ein solches Ereignis kann beispielsweise die bevorstehende Veröffentlichung von Quartalszahlen sein.
Absicherungsstrategien vor Ereignissen
Wesentliche Ereignisse wie Quartalszahlen wirken sich direkt oder indirekt auf die Gewinnerwartungen und damit auf die Bewertung des Unternehmens aus. Vor der Veröffentlichung solcher Ergebnisse herrscht oft Unsicherheit, da drei Szenarien möglich sind: die Gewinnerwartungen werden übertroffen, erfüllt oder verfehlt. Besonders eine Verfehlung der Erwartungen oder ein negativer Ausblick kann den Aktienkurs stark belasten.
Anleger reagieren auf diese Ungewissheit, indem sie vermehrt Put-Optionen kaufen (auch als Long Puts bekannt), um sich gegen mögliche Kursverluste abzusichern. Diese erhöhte Nachfrage treibt die implizite Volatilität und damit die Preise der Optionen in die Höhe – ein Mechanismus, der dem Prinzip von Angebot und Nachfrage in der Realwirtschaft ähnelt.
Klarheit nach der Veröffentlichung
Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen herrscht wieder Sicherheit. Ob die Nachrichten positiv oder negativ ausfallen, ist zunächst zweitrangig – die wesentliche Unklarheit ist beseitigt. In der Regel lösen Anleger ihre Absicherungspositionen nun auf, wodurch ein Überangebot an Optionen entsteht. Dieses Überangebot führt zu einem Rückgang der impliziten Volatilität und sinkenden Optionspreisen – ein Phänomen, das als IV Crush bezeichnet wird.
Bildhafte Erklärung
Angenommen, der Wetterbericht für eine ansonsten sehr warme Region kündigt plötzlich Schneefall für ein bestimmtes Datum an. Die Bewohner dieser Region sind darauf nicht vorbereitet und wollen sich gegen den möglichen Schneefall absichern. Dies führt zu einer starken Nachfrage nach Schneeschaufeln, die aufgrund des begrenzten Angebots teuer werden.
Sobald der Termin erreicht ist, klärt sich die Situation: Entweder hat es geschneit oder nicht. Mit der Klärung verschwindet die Verunsicherung. Diejenigen, die Schneeschaufeln gekauft haben, bieten sie wieder zum Verkauf an, da der Bedarf nicht mehr besteht. Durch dieses Überangebot sinken die Preise, und die durch die Unsicherheit verursachte Preisspitze ist vorbei.
Bedeutung für Optionskäufer
Käufer zahlen vor Ereignissen wie Gewinnveröffentlichungen häufig höhere Prämien, da die implizite Volatilität (IV) bereits in den Optionspreis eingepreist ist. Nach dem Ereignis, wenn die IV fällt, verliert die Option an Wert – unabhängig davon, ob sich der Kurs des Basiswerts in die erwartete Richtung bewegt.
Besonders problematisch ist dies, wenn die tatsächliche Kursbewegung kleiner ausfällt als die durch die IV erwartete. In solchen Fällen kann der Optionspreis durch den IV Crush deutlich sinken, was zu Verlusten für Optionskäufer führt.
Bedeutung für Optionsverkäufer
Optionsverkäufer (Stillhalter) profitieren vom IV Crush, da sie während hoher IV teure Optionen verkaufen können. Nach dem Ereignis sinkt die IV und damit der Optionspreis, wodurch sie ihre Positionen günstiger zurückkaufen und einen Gewinn erzielen können. Da Optionenverkäufer häufig auf eine Reduktion der Volatilität setzen, stellt der IV Crush einen planbaren Vorteil dar – vorausgesetzt, die Kursbewegung des Basiswerts bleibt innerhalb der erwarteten Spanne.
Beispiel für einen IV Crush
Angenommen, das Unternehmen “VBM” veröffentlicht in einem Monat die Quartalszahlen. Stand heute gibt es eventuell noch einige andere Themen, welche im Laufe des Monats wichtiger erscheinen, als die bevorstehenden Quartalszahlen.
Der Aktienkurs kann sich innerhalb des Monats unabhängig von der bevorstehenden Veröffentlichung der Zahlen nach oben oder unten entwickeln oder gar stagnieren.Deswegen ist die Nachfrage nach Absicherungsgeschäften zu diesem Zeitpunkt noch gering.
Zum einen ist noch unklar, welches Niveau der Absicherung das richtige ist, da dies vom zukünftigen Aktienkurs abhängen kann. Zum Anderen ist der Zeitwert der Option einen Monat vor der Fälligkeit noch sehr hoch, was zu einem zusätzlichen Kostenfaktor führt.
IV Anstieg
Sind beispielsweise drei Wochen verstrichen, fangen einige Investoren bereits an, sich mehr mit dem bevorstehenden Ereignis zu befassen. Langsam erhöht sich die Nachfrage nach Put-Optionen, und die implizite Volatilität beginnt zu steigen. Im Laufe der letzten Woche vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen steigt die Nachfrage nach Absicherungsgeschäften typischerweise immer stärker an, was im Umkehrschluss zu einem Anstieg der impliziten Volatilität führt.
Nachfragerückgang
Sobald das Unternehmen die Quartalszahlen veröffentlicht hat, hat das Absicherungsgeschäft entweder seinen Zweck erfüllt, und ein Kursrückgang in der Aktie wurde durch den Preisanstieg des Puts kompensiert oder die Aktie ist gestiegen (oder stagniert), und das Absicherungsgeschäft ist überflüssig geworden.
In beiden Fällen werden die Positionen, welche ausschließlich zur Absicherung eines Preisfalls in der Aktie aufgebaut wurden, nach dem Ereignis wieder geschlossen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der neu gekauften Put-Optionen, was dazu führt, dass die implizite Volatilität wieder stark fällt – es kommt also zu einem IV Crush.
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