Covered Call – Definition
Ein Covered Call (auf Deutsch: gedeckte Kaufoption) ist der Verkauf einer Call-Option (Short Call) auf einen Basiswert (z.B. Aktie), die der Verkäufer (Stillhalter) bereits besitzt. Der Käufer erwirbt damit das Recht, den Basiswert vom Verkäufer zu einem festgelegten Preis (Strike) zu kaufen.
Bei einer gedeckten Call-Option sind in der Regel genug Anteile des zugrunde liegenden Wertpapiers hinterlegt, um diese zu verkaufen, falls der Aktienkurs steigt und der Strike (Ausübungspreis) des Calls überschritten wird. Erfolgt der Kauf der Aktie und der Verkauf der Option zum gleichen Zeitpunkt (Buy-Write-Strategie), kann der Kaufpreis der Aktie zusätzlich verbilligt werden.
Der Verkauf (Schreiben) eines gedeckten Calls kann zur Gewinnmitnahme verwendet werden, wenn der Anleger den Basiswert verkaufen möchte. Durch den laufenden Verkauf der Covered Calls können bis zur Ausbuchung der Aktie regelmäßige Erträge erzielt werden. In dieser Zeit erhält der Anleger neben Dividenden und eventuellen Kurssteigerungen auch die Optionsprämie.
Praxis-Tipp
Als Faustregel sind Covered Calls mit kürzeren Laufzeiten auf Aktien stabiler, etablierter Unternehmen mit geringer Volatilität sinnvoller. Bei regelmäßigen Dividendenzahlungen wie bei Dividendenaristokraten oder Dividendenkönigen können zusätzliche Renditen erzielt werden.
Beim Verkauf einer gedeckten Kaufoption ist das Bezugsverhältnis der Optionen zu berücksichtigen. Eine Aktienoption entspricht beispielsweise 100 Aktien. Andernfalls kann es zu einer Unterdeckung des Basiswertes kommen, was das Risiko eines unerwarteten Verlustes für den Stillhalter erhöht.
Ein Strike, der leicht über dem aktuellen Aktienkurs liegt, kann die Prämien maximieren und gleichzeitig die Chance auf Kursgewinne wahren. Im Gegenzug ist die Wahrscheinlichkeit der Ausübung höher. Ein höherer Strike führt zu niedrigeren Prämien, bietet aber mehr Spielraum für Kursgewinne.
Covered Call – Setup
Die Grundlage des Verkaufs einer gedeckten Kaufoption lautet:
- Kauf oder bereits im Besitz des Basiswertes (bei Aktien mindestens 100 Anteile)
- Verkauf einer Call-Option
- Wahl des Strikes in der Regel höher als der aktuelle Aktienkurs
Empfohlenes Erfahrungslevel
Covered Calls eignen sich auch für Einsteiger. Das Risiko der Optionsstrategie ist sehr gering.
Wann der Handel sinnvoll ist
Diese Strategie empfiehlt sich bei einer leicht bearishen, neutralen bis bullishen Marktmeinung und der Bereitschaft, die Aktien gegebenenfalls zu verkaufen.
Break-Even-Punkt
Der Break-Even-Punkt liegt in Höhe des Basispreises abzüglich der Optionsprämie. Er liegt damit in der Regel unter dem Kurs zum Zeitpunkt des Verkaufs.
Sweet Spot
Der Sweet Spot einer gedeckten Kaufoption hängt von den Zielen des Verkäufers ab.
- Soll ein zusätzliches Einkommen auf den Aktienbestand erzielt werden, ist ein Verkauf des Basiswertes unerwünscht. Der Strike sollte daher nicht erreicht werden.
- Wenn ein zusätzlicher Verkaufserlös mit der Option erreicht werden soll, muss der Kurs der Aktie den Strike erreichen und übersteigen. Diese Form ist eine Alternative zu einer herkömmlichen Verkaufsorder.
Generell ist ein deutliches Überschreiten des Strikes eher unerwünscht. Unabhängig vom Ziel der Strategie bedeutet dieses Szenario zusätzliche Opportunitätskosten.
Maximaler Gewinn & Vorteil
Der maximale Gewinn beim Covered Call wird nach dieser einfachen Formel berechnet:
Strike – aktueller Aktienpreis + Optionsprämie
Maximaler Verlust & Risiko
Der maximale Verlust eines Covered Calls ist bei sinkenden Kursen auf den Wert der Aktie begrenzt. Bei steigenden Kursen in Form von Opportunitätskosten (theoretisch) unbegrenzt, ohne dass dem Verkäufer ein finanzieller Schaden entstehen könnte.
Covered Call im Zeitverlauf
Implizite Volatilität
Ein Covered Call profitiert von abnehmender impliziten Volatilität, da die Preise der Optionen entsprechend sinken. Das Schließen der Position vor dem Fälligkeitstag wird dadurch günstiger.
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