Bärenmarkt in Aktien erkennen [2024]

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Was ist ein Bärenmarkt? – Definition

Man spricht von einem Bärenmarkt, wenn ein breiter Marktindex (z.B. S&P 500, DAX40) um mindestens 20% über einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten vom letzten Höchststand fällt (gemäß der US-Börsenaufsichtsbehörde). In dieser Phase kommt es häufig zu signifikanten Abverkäufen von Wertpapieren.

Ein solcher Bärenmarkt ist grundsätzlich geprägt von einer hohen Unsicherheit, sowie von der Erwartung, dass Kurse (noch) weiter sinken werden. Zudem kann ein Bärenmarkt und der damit in Verbindung gebrachte Kurssturz entweder den Gesamtmarkt oder nur einzelne Sektoren, Anleihen, Rohstoffe oder Währungen betreffen.

So kann es viele verschiedene Gründe für die Entwicklung eines Bärenmarktes geben. Dazu gehören auch exogene Ereignisse (z.B. Corona Pandemie beginnend im Februar 2020, Terroranschläge vom 11. September 2001) oder bedeutende politische Entscheidungen (z.B. die endgültige Auflösung des Gold-Devisen-Standards als festes Wechselkurssystem im Jahr 1973, Änderung des Leitzinssatzes der US-amerikanischen Zentralbank Fed).

Warum ausgerechnet der Bär?

Für die Herkunft des Begriffs Bärenmarkt gibt es verschiedene Erklärungen. Im Gegensatz zum Bullen hat der Bär eine pessimistische Haltung und signalisiert daher Kursrückgänge. Dazu zwei Veranschaulichungen, die man sich leicht merken kann: Warum ausgerechnet der Bär?

  • Bei einem Angriff schlägt der Bär mit seiner Pranke von oben nach unten.
  • Die nach unten gerichtete Haltung des Bären symbolisiert fallende Kurse.

Woran erkennt man einen Bärenmarkt?

Die Vorhersage eines Bärenmarktes ist praktisch unmöglich. Dennoch gibt es Vorboten, die Anleger vorsichtig stimmen könnten:

  • Sinkende Zinssätze bei höheren Laufzeiten (invertierte Zinsstrukturkurve)
    Die Zinsstrukturkurve beschreibt den Zinsverlauf von festverzinslichen Wertpapieren (z.B. Anleihen). Im Normalfall steigen Zinsen mit der Laufzeit der Anleihe. Hingegen bildet die inverse Zinsstrukturkurve genau das Gegenteil ab: Zinssätze nehmen mit einer zunehmenden Laufzeit ab. Ein solcher Zusammenhang könnte auf eine steigende Verunsicherung deuten, da Anleger vermehrt auf kurzfristige Anlagen setzen.
  • Anstieg der impliziten Volatilität von Gesamtmarktindizes 
    An der Börse ist die implizite Volatilität ein wichtiges Risikomaß, das angibt, wie stark Marktpreise um einen definierten Mittelwert erwartungsgemäß streuen werden. Es gibt Volatilitätsindizes, die zur Bestimmung des impliziten Volatilitätsniveaus genutzt werden. Zu den bekanntesten Volatilitätsindizes gehört der VIX (CBOE Volatility Index) – auch bekannt als “Angstbarometer”.
  • Negative Entwicklung von Konjunkturindikatoren
    Außerdem gibt es zahlreiche Konjunkturindikatoren, darunter auch Frühindikatoren, wie der Purchasing Managers Index (PMI), insbesondere für die USA, oder der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland. Sie geben grundsätzlich die Erwartungen zur konjunkturellen Lage von großen Unternehmen wieder. Sinkt ein solcher Index deutlich, hieße dies, dass die befragten Manager ihre Geschäftslage im Vergleich zum Vormonat als schlechter einschätzen.
  • Große Differenz zwischen Renditen von Junk Bonds und gängiger Staatsanleihen 
    Junk Bonds, auch bekannt als “Hochzinsanleihen” oder “Ramschanleihen”, umfassen festverzinsliche Wertpapiere, die von etablierten Ratingagenturen mit einem Rating unterhalb von BBB- (Standard and Poor´s (S&P) und Fitch Rating) oder Baa3 (Moody´s Rating) eingestuft wurden. Im Gegensatz dazu gibt es Staatsanleihen (z.B. Bundesanleihen oder Staatsanleihen der Niederlande oder von Kanada) mit höchster Bonität (2023). Je größer die Spanne der Renditen aus der risikoreichen (Junk Bonds) und risikoarmen Anlage (gängige Staatsanleihe) ausfällt, desto mehr dürften die Spannungen auf den Finanzmärkten ansteigen: Anleger verkaufen Junk Bonds und investieren ihr Geld in weniger riskante Wertpapiere.
  • Übermäßige Kursanstiege bei Aktien
    Schließlich kann eine Blasenbildung bei Aktien ein Hinweis auf einen kommenden Bärenmarkt sein. So dürften Kurse in der Zukunft deutlicher fallen, wenn vorher (unbegründete) überproportionale Kursanstiege beobachtet wurden.

Der US-amerikanische Investment-Analyst Ken Fisher konstatiert bezüglich des “richtigen” Timings einer Geldanlage: “Zeit im Markt schlägt Timing des Marktes.” („Time in the market beats timing the market.“) Demzufolge sei v.a. eine längere Laufzeit der Anlage wichtig, um letztendlich hohe Renditen erwirtschaften zu können.

Bärenmarkt vs. Korrektur

Sowohl der Bärenmarkt als auch die Korrektur von Aktienkursen sind mit fallenden Preisen an der Börse verbunden. Hierbei ist nicht klar, wie weit oder wie lange Kurse noch fallen. Zur Differenzierung der beiden Begriffe gibt es keine eindeutige Definition. Tendenziell gilt:

  • Die Höhe der Kursrückgänge im Zuge einer Korrektur (meist zwischen 10% und 20%) ist weniger deutlich als während eines Bärenmarktes.
  • Korrekturen verlaufen häufig kürzer als Bärenmarkt-Phasen (größtenteils weniger als 2 Monate).
  • Während der Korrekturphase ist häufig kein bedeutend negatives Ereignis für die Weltwirtschaft aufgetreten.

Schließlich kann eine Korrektur der Preise in einem Bullenmarkt vorkommen und ist rückblickend nicht von großer Bedeutung.

Unterschied zwischen Bärenmarkt und Börsencrash

Grundsätzlich beschreibt ein Börsencrash einen schnellen, dynamischen Kursverfall über viele Wertpapiere hinweg. Dieser kann der Beginn eines Bärenmarktes sein. Allerdings gibt es keine Kennzahlen, die nur für einen Bärenmarkt oder einen Börsencrash sprechen – die Begriffe sind nicht allgemein definiert.

Bärenmarkt vs. Bullenmarkt

Um die allgemeine Entwicklung der Börsenkurse zu beschreiben, unterscheiden Anleger zwischen Bären- und Bullenmarkt:

  • Bärenmarkt (englisch: Bear Market, französisch: Baisse): Fallende Aktienkurse innerhalb weniger Monate um mindesten 20%. Das Vertrauen der Finanzmarktakteure nimmt ab – ein Abwärtstrend wird erwartet (pessimistische Marktstimmung).
  • Bullenmarkt (englisch: Bull Market, französisch: Hausse): Steigende Aktienkurse innerhalb weniger Monate um mindesten 20%. Das Vertrauen der Finanzmarktakteure nimmt zu – ein Aufwärtstrend wird erwartet (optimistische Marktstimmung).

Merke: Bärenmarkt (abnehmend) und Bullenmarkt (zunehmend) beschreiben zwei gegensätzliche Marktphasen an der Börse.

Wie lange dauert ein Bärenmarkt?

Die Dauer einer Bärenmarkt-Phase kann unterschiedlich ausfallen. Daher besteht keine pauschale Antwort auf diese Frage. Zur Veranschaulichung gibt der folgende Chart (Quelle) die Entwicklung des S&P 500 (Index, der die Aktien von 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst) seit 1927 an.

Zeitliche Entwicklung des S&P 500 (graue Schattierungen: Rezessionen)
Zeitliche Entwicklung des S&P 500 (graue Schattierungen: Rezessionen)

Gemäß Berechnungen des KAYDAN Wealth Management entwickelte sich der längste und gravierendste Bärenmarkt während der Weltwirtschaftskrise, beginnend im Jahr 1929. Das Ergebnis: Der bärische Verlauf der Aktienkurse, der zu einem Kursrückgang von etwa 85% führte, dauerte knapp drei Jahre.

Was ist eine Bärenmarktrallye?

Eine Börsenrallye stellt eine kurzzeitige Aufwärtsbewegung während einer stärkeren und längeren Abwärtsbewegung dar. Grundsätzlich gilt dabei: Bei einer Börsenrallye im Kontext eines Bärenmarktes bleibt das Kursniveau unterhalb des anfänglichen Rückgangs.

Hinweis: Eine Börsenrallye kann sowohl im Fall eines Bullenmarktes (tendenziell eher) als auch im Fall eines Bärenmarktes beobachtet werden.

Schließlich sollte bei der Einschätzung der jeweiligen Finanzmarkt-Phasen berücksichtigt werden, dass man bei steigenden Kursen in einem Bärenmarkt zunächst nicht weiß, ob es sich “nur” um eine Bärenmarktrallye handelt oder ob der Bärenmarkt tatsächlich überwunden ist.

Wann spricht man von einer Bärenfalle?

In der Finanzwelt spricht man von einer Bärenfalle (engl. „bear trap“), wenn ein Anleger seine Wertpapiere verkauft, da er fallende Kurse erwartet. Jedoch stellt sich im Nachhinein fest, dass sich der Anleger geirrt hat – die Preise sind gestiegen.

Diese sogenannte Bärenfalle gehört zu den häufigsten Fehlern von Privatanlegern, die zu einer Underperformance im Portfolio führen kann. Nach der Börsenpsychologie spielen die Ängste eines Anlegers eine wichtige Rolle: Aufgrund emotionaler Fehlentscheidungen werden beispielsweise Aktien im Zuge eines (kurzzeitigen) Börsenabschwungs zu einem ungünstigen Preis verkauft.

Welche Chancen bietet ein Bärenmarkt?

Während einer Bärenmarkt-Phase besteht insbesondere die Möglichkeit, unterbewertete Qualitätsaktien günstig zu kaufen. Jedoch setzt dies eine gewisse finanzielle Bildung voraus. Anleger sollten beispielsweise grundlegend wissen, wie Aktien bewertet werden können und welche verschiedenen Risiken mit ihnen verbunden sind.

Merke: Ein Bärenmarkt kann für einen Anleger vor allem dann interessant sein, wenn seine Anlagestrategie langfristig ausgerichtet ist.

Gängige Bärenmarkt-Strategien mit Aktien

Es bestehen verschiedene Strategien, die Anleger im Rahmen eines Bärenmarktes implementieren können. Allerdings gilt dabei, dass ein Vorhersehen eines Bärenmarktes (sogenanntes systematisches Market Timing) grundsätzlich nicht möglich ist. In den folgenden Abschnitten geht es u.a. darum, welche Handelsmöglichkeiten kurz vor oder während einer Bärenmarkt-Phase häufiger in Betracht gezogen werden.

Umschichten in krisenresistente Branchen

Es gibt Aktiensektoren, die tendenziell als krisenfester gelten. Dazu gehöre beispielsweise:

  • Aktien von Unternehmen für Grundnahrungsmittel
  • Pharma-Aktien
  • Öl-Aktien

Solche Aktien haben normalerweise einen geringeren Betafaktor (beschreibt die erwartete Reaktion eines Wertpapiers bei Kursveränderungen des Vergleichsindex).

Fokus auf Qualitätsaktien mit attraktiver Bewertung

Value Aktien umfassen Wertpapiere, die günstig bewertet sind und deren Unternehmen in der Regel über ein langfristig etabliertes Geschäftsmodell verfügen. Mithilfe einer Fundamentalanalyse wird der innere Wert des Unternehmens und somit der Wert der Aktien ermittelt und mit dem aktuellen Preis in Relation gesetzt.

Zudem werden Qualitätsaktien häufig von Unternehmen herausgegeben, die stabile Dividenden zahlen und regelmäßig positiven Cashflow generieren. Darüber hinaus verfügen jene Unternehmen häufig über einen sogenannten Burggraben bzw. ein Alleinstellungsmerkmal.

Anstatt beispielsweise auf Growth-Aktien zu setzen, fokussieren manche Anleger das Value-Investing. Denn diese Strategie kann während einer Bärenmarkt-Phase besonders geeignet sein, da die Aktien dieser Unternehmen dann möglicherweise günstiger gekauft werden können.

Safe-Haven Investitionen

In Zeiten hoher Unsicherheit präferieren einige Anleger, ihr Geld in sichere Anlagen umzuschichten, wie Staatsanleihen mit hohem Credit Rating. Zudem könnten vermehrt unkorrelierte Basiswerte wie Rohstoffe nachgefragt werden. Beispielsweise geht Gold tendenziell mit einer geringeren Korrelation zu den Renditen von Aktien und Anleihen einher.

Portfolio-Absicherung (Hedging)

Darüber hinaus bietet sich ein Absichern des Portfolios, beispielsweise mit Optionen, an: Indem ein Anleger eine Verkaufsoption (Put) kauft, kann er sich vor einem möglichen Preisfall des Basiswertes während der Laufzeit schützen. Ferner stellen Long Puts eine Möglichkeit dar, von fallenden Kursen einer Aktie zu profitieren.

Leerverkäufe (Shorting)

Einige professionelle Anleger, die auf sinkende Preise spekulieren, setzen auf ein gezieltes Leerverkaufen von Aktien (Short Selling). Im Prinzip bedeutet ein Leerverkauf ein Verkauf eines Wertpapiers, das zum Verkaufszeitpunkt nicht im Eigentum des Verkäufers ist.

Da Aktienpreise theoretisch unbegrenzt ansteigen könnten, fallen die Risiken eines Leerverkaufs entsprechend hoch aus. Professionelle Anleger nehmen dabei insbesondere die Unternehmen ins Visier, die beispielsweise hoch bewertet erscheinen und hoch verschuldet sind.

Geld verdienen im Bärenmarkt mit Optionen

Das Handeln mit Optionen ist wenig bekannt, aber sehr beliebt unter den Praktizierenden. Im Rahmen einer gezielten Anwendung kann es möglich sein, Aktien günstiger einzukaufen und unter Einsatz eines Stillhaltergeschäftes regelmäßiges Zusatzeinkommen zu generieren.

Warum Optionen?

Im Zuge eines Bärenmarktes können Optionen eine recht günstige Hedgingmöglichkeit bieten. Da sowohl Put als auch Calls zu Börsenzeiten in der Regel jederzeit gehandelt werden können, können Anleger mit diesen Finanzinstrumenten schnell und flexibel reagieren. Ferner bieten Optionen Schutz vor sinkenden Kursen und letztlich Profitmöglichkeiten zu jeder Marktlage.

Video: Aktien-Crash – was tun? (am Beispiel China)

Was tun, wenn Aktien korrigieren oder crashen? Am Beispiel China kann man gut sehen, wie eine Korrektur bzw. crash-artige Verhältnisse verlaufen könnte.

Die Frage, die sich daher in einem solchen Fall aufdrängt, ist: Wie sollte ich in einer solchen Situation allgemein vorgehen? Haben wir eine gute Kaufchance, um günstig Aktien zu erwerben? Oder besteht das berüchtigte fallende Messer, in das man nicht greifen sollte? Genau das wird in diesem Video erläutert.

Trotz Bärenmarkt Gewinne möglich

Weder der Beginn noch das Ende einer Bärenmarkt-Phase ist praktisch vorhersehbar. Gerade bei einem längeren Anlagehorizont möchten Privatanleger vermeiden, dass Depotwerte voreilig verkauft werden. Dabei sollten sie sich vielmehr auf die Chancen konzentrieren, die im Zuge eines Bärenmarktes entstehen können: Das gezielte Kaufen von günstigeren Qualitätsaktien.

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