Defensive Aktien – Erklärung & Beispiel

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Defensive Aktien sind Unternehmensanteile, die im Vergleich zu anderen Aktien weniger anfällig für wirtschaftliche Schwankungen sind. Die dahinterstehenden Gesellschaften sind meist robuster gegenüber konjunkturellen Einflüssen und zeichnen sich durch solide Geschäftsmodelle aus. Besonders in Phasen hoher Unsicherheit greifen Anleger verstärkt auf solche Werte zurück.

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Was sind defensive Aktien?

Defensive Aktien sind Wertpapiere, die sich durch eine geringere Abhängigkeit von Konjunkturzyklen auszeichnen. Sie stehen meist für etablierte Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen. Typische Merkmale sind:

Warum gelten einige Aktien als defensiv?

Defensive Aktien zeichnen sich durch ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen aus. Weder konjunkturelle Entwicklungen (z.B. Arbeitslosenquote, Handelsbilanz oder Producer Price Index [PPI]) noch externe Schocks (z.B. Umweltkatastrophen, Pandemien) oder geld- und fiskalpolitische Entscheidungen (z.B. Zinserhöhungen der Fed, Kürzungen staatlicher Ausgaben, Regierungswechsel) beeinträchtigen ihre fundamentalen Kennzahlen erheblich.

Infolgedessen weisen defensive Aktien in der Regel eine geringere Volatilität auf. Während eines Konjunkturabschwungs sinken ihre Kurse meist weniger stark als die des breiten Marktes. Dadurch können sie nach einer wirtschaftlichen Abschwungphase – oder einem Bärenmarkt – mit einer stabileren Ausgangsbasis in den nächsten Aufschwung starten.

In der folgenden Grafik wird dies vereinfacht dargestellt:

Defensive Aktien vs. gängige Aktien
Defensive vs. gängige Aktien während eines Konjunkturzyklus

Das Ergebnis: Defensive Aktien können langfristig eine höhere Rendite erzielen als gängige Aktien – dies gilt insbesondere in Zeiten hoher und langandauernder Unsicherheiten.

Defensive Aktien erkennen

Unternehmen, die defensive Aktien herausgeben, können mit verschiedenen Merkmalen verbunden sein. Fünf davon werden im Folgenden zusammengefasst.

  • Alleinstellungsmerkmal
    Mit einem Alleinstellungsmerkmal, auch bekannt als “Burggraben”, ist ein herausragendes Leistungsmerkmal gemeint, mit dem sich ein Unternehmen von seiner Konkurrenz abhebt. Insofern haben Burggraben-Unternehmen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Somit können sie beispielsweise konstante Umsätze einfacher erreichen.
  • Stabiles Geschäftsmodell
    Ein stabiles Geschäftsmodell zeichnet sich z.B. dadurch aus, dass der Nutzen aus dem Konsum eines Produktes für den Kunden ungefähr gleich hoch ausfällt. Ein Beispiel dafür wäre das gelegentliche Trinken einer Pepsi. Angesichts einer konstanten Nachfrage sind Unternehmen eher in der Lage, schwächere wirtschaftliche Bedingungen zu überstehen.
  • Solide Cashflows
    Wenn eine Aktiengesellschaft über mehrere Jahre hinweg stabile Cash Flows generieren konnte, kann dies ein erstes Zeichen dafür sein, dass sein Geschäftskonzept unabhängig ist von den wirtschaftlichen Schwankungen. Außerdem können Cash Flows zur Reinvestition genutzt werden, womit die zukünftige Unternehmensentwicklung begünstigt werden könnte.
  • Regelmäßige Ausschüttungen
    Unternehmen mit defensiven Aktien zahlen meist Dividenden, die gerade im Niedrigzinsumfeld höher sein können als etwa Festgeldzinsen. Dieser Umstand kann den Kurs einer Aktie bei einem Marktrückgang zusätzlich abfedern.
  • Niedriges Beta
    Defensive Aktien haben meist einen Betafaktor unter 1. Demzufolge waren sie in der Vergangenheit geringeren Kursschwankungen ausgesetzt als der Gesamtmarkt. Typische Branchen mit einem Beta kleiner 1 sind z.B. Versorger oder die Pharmaindustrie. Diese sind teilweise auch bekannt als “defensive Sektoren“.

Beispiel zu den Kursschwankungen einer Aktie mit einem Beta von 0,5: Wenn der Markt in einer Woche um 2% fällt, wird erwartet, dass die Aktie nur etwa 1% verliert. Andererseits würde ein 2%iger Kursanstieg am Markt in einer Woche zu einem erwarteten Anstieg von nur 1% führen.

Beispiel für eine defensive Aktie

Ein passendes Beispiel aus der Vergangenheit ist die defensive McDonalds (MCD) Aktie. Das weltweit bekannte und umsatzstarke Unternehmen betreibt Schnellrestaurants und vertreibt Lebensmittel und Getränke. Es wurde 1955 gegründet. Dazu interessante Kennzahlen sind (Stand: 27.02.2025, Quelle: finance.yahoo):

  • Betafaktor: 0,74
  • Dividendenrendite: 2,33%

Die folgende Grafik stellt die Wertentwicklung der McDonalds-Aktie und zur Gegenüberstellung die des S&P 500 dar. Die McDonalds-Aktie hat im Zeitraum 2009 bis 2025 eine bessere Rendite erzielt als der S&P 500.

Defensive Aktien am Beispiel von McDonalds vs. S&P 500
Wertentwicklung von McDonalds und S&P 500 Index im Zeitablauf

Defensive Sektoren

Aktien-Sektoren, die gewöhnlich bei wirtschaftlich unsicheren Zeiten stabiler sind, und deshalb als defensive Aktien bezeichnet werden können, sind u.a.:

  • Basiskonsumgüter
    Egal, wie gravierend sich die Wirtschaft verschlechtert, das Konsumieren von beispielsweise Brot, Wasser und Milchprodukten bleibt ein Grundbedürfnis. Daher dürfte die Nachfrage nach diesen Produkten kaum sinken.
  • Versorger
    Ähnlich sollten sogenannte “Versorger Aktien” mit einer stabilen Wertentwicklung verbunden sein. Gemeint sind größtenteils Energiekonzerne. Auch in diesem Fall ist die Nachfrage eher unbeweglich, da es an Substituten fehlt.
  • Pharmaunternehmen
    Zudem können Unternehmen der Pharmaindustrie eine stabile Nachfrage für ihre Produkte erwarten. Ein weiterer Aspekt: Angesichts der alternden Gesellschaft dürfte die Nachfrage nach Medizinprodukten eher zunehmen.

Fazit: Unternehmen in diesen Sektoren stellen Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung, die sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten gebraucht werden.

Antizyklische vs. defensive Aktien

Antizyklische und defensive Aktien werden oftmals synonym verwendet. Sie haben zwar Gemeinsamkeiten, sind aber nicht dasselbe. Antizyklische Aktien entwickeln sich in der Regel entgegengesetzt zum Markt, insbesondere in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs.

Allerdings stellen antizyklische Aktien eher ein theoretisches Konzept dar als eine Anlageklasse: In Krisenzeiten, in denen sich Anleger zwar eine Diversifikation in Form von Antizyklikern wünschen, korrelieren trotzdem die allermeisten Aktien – schlichtweg weil sie derselben Assetklasse angehören.

Hingegen sind defensive Aktien mit dem Gesamtmarkt korreliert, aber diese Korrelation ist deutlich geringer als der Marktdurchschnitt. Somit zeigen defensive Aktien in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten eine konstantere Leistung. Ein Hauptnachteil: Diese Titel liefern dann in Zeiten der allgemeinen Markterholung aber auch tendenziell geringere Renditen.

Vorteile & Nachteile von defensiven Aktien

Grundsätzlich kann das Halten von defensiven Aktien mit verschiedenen Vor- und Nachteilen verbunden sein. Dazu gehören beispielsweise:

Vorteile

  • Teils höhere Rendite
    Der größte Vorteil von defensiven Aktien besteht darin, dass sie langfristig teils höhere Rendite bei geringerem Risiko erzielen können als der Marktdurchschnitt. Ein Grund hierfür ist, dass diese Titel in starken Abwärtstrends weniger Geld verlieren und sich deshalb von einer höheren Basis aus erholen.
  • Geringere Schwankungen
    Angesichts der geringeren Volatilität sinken auch die Verlustrisiken. Daher könnten defensive Aktien insbesondere für risikoaverse Investoren interessant sein.
  • Geeignete Kandidaten für Optionsgeschäften
    Zudem können defensive Aktien im Optionshandel berücksichtigt werden. Hierbei profitiert der Anleger möglicherweise von den geringeren Kursschwankungen, die auch im Fall unerwarteter Ereignisse bestehen. Indem er beispielsweise eine Put-Option als Investmenthandel verkauft, können unmittelbar Einnahmen in Form einer Optionsprämie generiert werden.

Nachteile

  • Geringere Rendite bei Aufwärtsbewegungen
    Zu den größten Nachteilen gehört die geringere erwartete Rendite während eines Aufschwungs bzw. eines Bullenmarkts. Diese fällt vor allem im Vergleich zu etwa zyklischen Aktien kleiner aus. Im Zuge dessen neigen Anleger dazu, ihre Position früh aufzugeben, weil diese vergleichsweise zu anderen Wertpapieren weniger gut abschneidet.
  • Oftmals “langweilig”
    Defensive Aktien sind eher nichts für Anleger, die gerne spekulieren oder sich an Unternehmen mit spannenden Entwicklungen beteiligen möchten. Beispielsweise ist eine Growth-Strategie grundsätzlich nicht mit defensiven Aktien umsetzbar.

Zu guter Letzt: Grundsätzlich könnten defensive Aktien ihren “Status” verlieren. Da jedoch viele solcher Unternehmen im Markt stark etabliert sind und/oder von einer unbeweglichen Nachfrage profitieren, dürfte dies eher schwierig sein.

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