CBOE Volatility Index (VIX) – Definition & Berechnung
Der CBOE Volatility Index (VIX) misst die erwartete Schwankungsbreite (Volatilität) des S&P 500 Index für die kommenden 30 Tage. Aufgrund seiner Tendenz, in Phasen sinkender Aktienkurse stark anzusteigen, wird er häufig als „Angstindex“ oder „Angstbarometer“ bezeichnet. Dabei ist der VIX kein Indikator für die Richtung der Kursbewegung, sondern spiegelt ausschließlich das erwartete Ausmaß künftiger Kursschwankungen wider.
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VIX-Index – Definition
Der VIX misst die implizite Volatilität des US-Aktienmarktes über einen Zeitraum von 30 Tagen auf Basis der Preise von Optionen auf den S&P 500 Index. Er gibt die Markterwartungen hinsichtlich zukünftiger Kursschwankungen wieder und gilt als wichtiger Indikator für die Anlegerstimmung.
Handelszeiten
Die Handelszeiten für den VIX sind in Eastern Time (ET) bzw. Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) wie folgt:
- Reguläre Handelszeiten: Zwischen 9:31 Uhr und 16:15 Uhr ET (15:31 bis 22:15 Uhr MEZ)
- Globale Handelszeiten: Zwischen 3:15 Uhr und 9:25 Uhr ET (9:15 bis 15:25 Uhr MEZ)
Während dieser Zeiten erfolgt die Berechnung und Veröffentlichung des Volatilitätsindex etwa viermal pro Minute. An Börsenfeiertagen oder bei verkürzten Handelstagen können sich diese Zeiten ändern.
Berechnung des VIX
Die Berechnung des VIX basiert auf den aktuellen Preisen von SPX-Optionen. Dabei werden sowohl Call- und Put-Optionen mit verschiedenen Strikes rund um das aktuelle Kursniveau des S&P 500 berücksichtigt, deren Verfallstermine zwischen 23 und 37 Tagen in der Zukunft liegen. Wichtig ist, dass nur aktiv gehandelte Optionen einfließen, die einen nicht-null Bid-Preis haben.
Die Berechnung erfolgt in vier Schritten:
- Zunächst werden zwei Gruppen von Optionen mit wöchentlicher und monatlicher Laufzeit ausgewählt.
- Anschließend werden die passenden risikofreien Zinssätze über Interpolation aus der US-Zinsstrukturkurve abgeleitet.
- Danach wird die erwartete Varianz für beide Gruppen anhand der Optionenpreise berechnet, wobei insbesondere die Preis-Mittelwerte (Bid-Ask-Midpoint) und der Abstand zwischen den Strikes wichtig sind.
- Im letzten Schritt wird eine gewichtete Durchschnittsvarianz berechnet und in eine Volatilitätszahl umgerechnet. Diese wird mit 100 multipliziert, um den finalen VIX-Wert zu erhalten.
Steigen die Optionspreise (weil beispielsweise viele Marktteilnehmer mit starken Schwankungen rechnen oder Angst bekommen), steigt auch der CBOE Volatility Index. Damit wird der VIX zu einem Stimmungsbarometer für den Aktienmarkt, das auf realen Börsenpreisen basiert.
Interpretation
Zwischen dem VIX und dem S&P 500 ist häufig eine negative Korrelation zu beobachten: Ein Anstieg des VIX deutet oft auf einen Rückgang des S&P 500 hin. Diese Korrelation ist jedoch nicht immer konsistent und sollte mit Vorsicht interpretiert werden, da der Index keinen Aufschluss über die Richtung der zu erwartenden Kursschwankungen gibt.
Im Allgemeinen kann der CBOE Volatility Index wie folgt interpretiert werden:
- Hoher VIX: Ein hoher Indexwert (z. B. > 30) signalisiert starke Kursschwankungen. Er wird oft mit Unsicherheit, Krisen oder Angst assoziiert (z. B. Finanzkrise, Pandemie, geopolitische Spannungen). Dies ist typischerweise bei fallenden Aktienkursen und einer hohen Nachfrage nach Absicherungen zu beobachten.
- Niedriger VIX: Ein niedriger Indexwert (z. B. < 15) deutet auf ruhige Märkte und stabile Erwartungen hin. Anleger gehen in der Regel von geringen Schwankungen aus. Häufig in stabilen Wirtschaftsphasen oder in Phasen übermäßigen Optimismus zu beobachten.
Die Entwicklung des CBOE Volatility Index im Zeitverlauf ist im folgenden Chart dargestellt.
Handelbarkeit und Produkte
Volatilitätsindizes wie der VIX können nicht direkt gehandelt werden. Stattdessen stehen verschiedene Derivate zur Verfügung:
- VIX-Futures und Mini VIX-Futures
- Optionen auf den VIX
- ETFs und ETNs, die den Index indirekt abbilden
Letztere nutzen in der Regel Terminkontrakte (Futures), um die Bewegungen des Volatilitätsindex nachzubilden. Dabei kann es zu Abweichungen vom tatsächlichen Indexverlauf kommen, insbesondere durch den sogenannten Rollverlust, wenn laufende Futures in länger laufende umgeschichtet werden müssen.
VIX vs. VVIX
Der VVIX-Index misst die erwartete Schwankungsbreite des VIX und wird daher auch als „Volatilität der Volatilität” bezeichnet. Während der VIX die erwartete 30-Tage-Volatilität des S&P-500-Index auf Basis von Optionen abbildet, zeigt der VVIX, wie volatil der VIX selbst in den kommenden 30 Tagen erwartet wird.
Beide Indizes basieren auf Optionspreisen. Der VIX nutzt Optionen auf den S&P 500, der VVIX hingegen VIX-Optionen. Ein hoher VVIX-Wert signalisiert, dass die Marktteilnehmer starke Schwankungen des VIX erwarten, was auf eine erhöhte Unsicherheit oder potenzielle Marktverwerfungen hinweisen kann.
Obwohl VIX und VVIX oft gemeinsam steigen oder fallen, ist ihre Korrelation nicht perfekt. So kann der VVIX beispielsweise steigen, selbst wenn der VIX stabil bleibt. Dies deutet auf eine zunehmende Unsicherheit über die zukünftige Marktvolatilität hin. Daher nutzen professionelle Anleger den VVIX als ergänzenden Indikator, um die Dynamik der Volatilität besser zu verstehen und potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen.
VIX im Beispiel
Wenn Aktienkurse fallen, steigt in der Regel das Absicherungsbedürfnis der Marktteilnehmer. Dies kann auf Nervosität, Unsicherheit oder den Wunsch nach Gewinnsicherung zurückzuführen sein. Die Folge ist eine höhere Nachfrage nach Optionen, insbesondere nach Put-Optionen.
Diese gestiegene Nachfrage treibt die Optionspreise nach oben, was wiederum einen Anstieg des CBOE Volatility Index zur Folge hat. Umgekehrt sinkt bei steigenden Kursen die Marktunsicherheit, der Absicherungsbedarf nimmt ab – und damit auch die Optionspreise und der VIX.
Diese inverse Beziehung zeigt sich deutlich:
- In Bullenmärkten, in denen der S&P 500 steigt, notiert der VIX meist auf niedrigem Niveau.
- Nach Markteinbrüchen oder Korrekturen, wie sie beispielsweise am 23. April 2010 oder am 25. Juli 2011 zu beobachten waren, ist häufig ein sprunghafter Anstieg des Volatilitätsindex zu verzeichnen.
Allerdings besteht kein linearer Zusammenhang zwischen der Stärke eines Kursrückgangs und dem Ausmaß der Volatilitätsreaktion: Auch relativ kleine Rückgänge können zu einem deutlichen VIX-Anstieg führen – wie beispielsweise am 23. Januar 2018.

Weitere Volatilitätsindizes
Neben dem VIX existieren in der Finanzpraxis zahlreiche weitere Volatilitätsindizes, die die implizite Volatilität auf Basis unterschiedlicher Zeiträume oder Basiswerte abbilden. So bietet die CBOE beispielsweise den Short-Term Volatility Index (VXST) an, der auf der erwarteten 9-Tage-Volatilität des S&P 500 basiert.
Es gibt auch Indizes für längere Zeiträume, etwa für drei oder sechs Monate. Darüber hinaus existieren Volatilitätsindizes für andere Märkte, wie etwa der VXN (CBOE Nasdaq Volatility Index) für den Nasdaq-100. In Deutschland übernimmt der VDAX-NEW eine vergleichbare Funktion für den DAX und misst die erwartete 30-Tage-Volatilität.
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