Inverted Yield Curve (Inverse Zinsstrukturkurve)

Autor: Maik Engelkamp Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

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Inverted Yield Curve – Definition

Als inverse Zinsstrukturkurve wird typischerweise ein Zustand bezeichnet, in welchem kurzfristige Anleihen eine höhere Rendite aufweisen als langfristige Anleihen der gleichen Bonität.

Exkurs – Erstellung von Zinsstrukturkurven

Zinsstrukturkurven können für alle Arten von Schuldtiteln mit vergleichbarer Bonität und unterschiedlichen Laufzeiten erstellt werden.

Einige der am häufigsten als Zinsstrukturkurve bezeichneten Kurven vergleichen Schuldtitel, die möglichst risikofrei sind, um ein möglichst klares Signal zu erhalten, das nicht durch andere Faktoren, die eine bestimmte Klasse von Schuldtiteln beeinflussen können, beeinträchtigt wird.

In der Regel handelt es sich dabei um Staatsanleihen bonitätsstarker Staaten oder Zinssätze, die mit der Federal Reserve (US-Notenbank) verbunden sind, wie die Fed Funds Rate.

Eine Zinsstrukturkurve in ihrer ursprünglichen Form vergleicht die Zinssätze für die meisten oder alle Laufzeiten einer bestimmten Art von Instrumenten und wird als Zahlenreihe oder Liniendiagramm dargestellt.

Inverted Yield Curve – Bedeutung der inversen Zinsstrukturkurve

Die Zinsstrukturkurve stellt die Renditen ähnlicher Anleihen, wie etwa Unternehmensanleihen oder Staatsanleihen, mit unterschiedlichen Laufzeiten grafisch dar.

Im Normalfall ist die Zinsstrukturkurve nach oben geneigt, was die Tatsache widerspiegelt, dass die kurzfristigen Zinssätze in der Regel niedriger sind als die langfristigen Zinssätze. Dies ist eine Folge der erhöhten Risiko- und Liquiditätsprämien für langfristige Anlagen.

Beispiel für eine normale Zinsstrukturkurve

Wenn sich die Zinskurve umkehrt, sind die kurzfristigen Zinssätze höher als die langfristigen Zinssätze. Diese Art der Zinsstrukturkurve kommt seltener vor und wird oft als Vorbote einer wirtschaftlichen Rezession interpretiert, obgleich nicht jede Situation einer inversen Zinsstruktur zu einer Rezession geführt hat. Aufgrund der Seltenheit von Umkehrungen der Zinsstrukturkurven ziehen sie in der Regel die Aufmerksamkeit aller Teile der Finanzwelt auf sich.

Beispiel für eine inverse Zinsstrukturkurve

Dennoch zeigt eine inverse Zinsstrukturkurve auf, dass der Markt als Ganzes derzeit höhere Zinsen für kurzfristige Anlagen zahlt. Ein oft angeführtes Argument lautet, dass in einem solchen Szenario das Vertrauen für längere Anlagen fehlt.

Zinsspread als Indikator der inversen Zinsstrukturkurve

Eine der beliebtesten Methoden, um festzustellen, ob die Zinsstrukturkurve invertiert ist, ist die Verwendung des Spreads zwischen den Renditen von zehnjährigen und zweijährigen Staatsanleihen, auch bekannt als 10-2 Year Treasury Yield Spread.

Der Spread zwischen 10-jährigen und zweijährigen Staatsanleihen gilt als einer der zuverlässigsten Frühindikatoren für eine Rezession im folgenden Jahr – obgleich häufig der genaue Zeitpunkt dennoch unklar bleibt. Eine Umkehrung liegt dann vor, wenn die Differenz (also der Spread) negativ sind. Dann nämlich müssen kurzfristige Anleihen höher verzinst sein als längerfristige.

Die folgende Grafik der Federal Reserve Bank of St. Louis stellt den aktuellen 10-2 Year Treasury Yield Spread dar.

Der Nachteil der Verwendung eines Spreads ist, dass nur eine teilweise Umkehrung der Zinsstrukturkurve aufgezeigt werden kann – im Gegensatz zur Form der gesamten Zinsstrukturkurve bei Berücksichtigung aller Laufzeiten.

Erklärung der Form einer inversen Zinsstrukturkurve

Die Form einer Zinsstrukturkurve ändert sich mit dem Zustand der Wirtschaft. Die normale oder aufwärts geneigte Zinsstrukturkurve tritt auf, wenn die Wirtschaft wächst bzw. die Erwartung einer wachsenden Wirtschaft vorherrscht.

Zwei primäre Wirtschaftstheorien erklären, wie eine Zinsstrukturkurve ihrer Form annimmt: die “Pure Expectations Theory” (Theorie der reinen Erwartungen) und die “Liquidity Preference Theory” (Theorie der Liquiditätspräferenz).

  • Bei der “Pure Expectations Theory” wird davon ausgegangen, dass die langfristigen Terminzinssätze ein Durchschnitt der erwarteten kurzfristigen Zinssätze für dieselbe Gesamtlaufzeit sind.
  • Die “Liquidity Preference Theory” besagt, dass die Anleger einen Aufschlag auf die Rendite verlangen, den sie als Gegenleistung für die Bindung von Liquidität in einer längerfristigen Anleihe erhalten.

Zusammen erklären diese Theorien die Form der Zinsstrukturkurve als Funktion der aktuellen Präferenzen und Zukunftserwartungen der Anleger und begründen, warum die Zinsstrukturkurve in wirtschaftlich unsicheren Zeiten nach unten neigt.

Ökonomische Zusammenhänge

Steigende Zinsstrukturkurve

In normalen Zeiten des Wirtschaftswachstums und insbesondere dann, wenn die Wirtschaft durch niedrige Zinssätze durch die Geldpolitik der Zentralbanken angekurbelt wird, ist die Zinsstrukturkurve i.d.R. nach oben geneigt.

Das begründet sich einerseits darin, dass die Anleger eine höhere Rendite für längerfristige Anleihen verlangen und andererseits darin, dass sie erwarten, dass die Zentralbanken irgendwann in der Zukunft die kurzfristigen Zinssätze anheben muss, um eine überhitzte Wirtschaft und/oder eine stark ansteigende Inflation zu vermeiden.

Unter diesen Umständen verstärken sich sowohl die Erwartungen als auch die Liquiditätspräferenz (siehe weiter oben) gegenseitig und tragen beide zu einer nach oben geneigten Zinsstrukturkurve bei.

Abflachende oder inverse Zinsstrukturkurve

Wenn sich Signale einer überhitzten Wirtschaft mehren oder wenn die Anleger anderweitig Erwartungen schüren, dass eine kurzfristige Zinserhöhung durch die Fed unmittelbar bevorsteht, beginnen diese Theorien in die entgegengesetzte Richtung zu wirken.

Die Anleger erwarten dann zunehmend, dass die Bemühungen der Zentralbanken, die überhitzte Wirtschaft durch eine Anhebung der kurzfristigen Zinssätze abzukühlen, zu einer Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit führen werden. Ebenfalls möglich ist eine proaktive Kommunikation seitens der Zentralbanken über erste Zinsschritte heraus aus der Niedrigzinspolitik – eine Kommunikation, die dann (weil so gewollt) die Erwartungen zunächst vor allem steigender kurzfristiger Zinsen schürt.

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