Nackter Call – Definition & Erklärung

Autor: Maik Engelkamp

Ein Naked Call (deutsch: „nackter Call“) ist eine Optionsstrategie, bei der ein Anleger Call-Optionen verkauft (schreibt), ohne das zugrunde liegende Wertpapier zu besitzen. Diese Strategie steht im Gegensatz zu einer Covered-Call-Strategie, bei der der Anleger das zugrunde liegende Wertpapier besitzt, auf das die Call-Optionen geschrieben werden.

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Nackter Call – Definition

Ein Naked Call ist der initiale Verkauf einer Call-Option, wenn diese nicht durch den Basiswert im Portfolio gedeckt ist. Eine Naked-Call-Strategie dient meist der Einnahme von Optionsprämien durch den Verkauf von Call-Optionen. Das ist dann der Fall, wenn der Wert des zugrunde liegenden Basiswerts stabil bleibt oder fällt. Der Gewinn ist auf die erhaltene Optionsprämie begrenzt.

Das Risiko besteht darin, dass der Wert des Basiswerts (z.B. einer Aktie) steigt. Der Verlust entspricht dann der Differenz zwischen dem Einstiegskurs und dem aktuellen Aktienkurs abzüglich der erhaltenen Prämie. Der maximale Gewinn wird eingenommen, wenn der Kurs des Basiswerts bei Fälligkeit unter dem verkauften Strike Preis (Ausübungspreis) liegt.

Beispiel für einen Naked Call (schematisch)

Ein nackter Call wird manchmal auch als Short Call bezeichnet, und der Verkäufer eines ungedeckten Calls wird auch als „Naked Writer“ oder Stillhalter genannt.

Bedeutung der Naked Call Strategie

Mit einer ungedeckten Call-Option kann ein Anleger Prämieneinnahmen erzielen, ohne den zugrunde liegenden Titel direkt zu verkaufen. Im Wesentlichen ist die erhaltene Prämie ein treibendes Motiv für das Schreiben eines Naked Call. Die Gewinnschwelle (Break-Even-Preis) für den Stillhalter wird berechnet, indem die erhaltene Optionsprämie zum Strike Preis der verkauften Option addiert wird.

Ein Anstieg der impliziten Volatilität ist für das Stillhaltergeschäft nicht wünschenswert, da die Wahrscheinlichkeit, dass die Option im Geld (engl.: In the Money – ITM) ist und somit ausgeübt wird, ebenfalls steigt.

Da der Optionsverkäufer möchte, dass die ungedeckte Option aus dem Geld (engl.: Out of the Money – OTM) bzw. wertlos verfällt, wirkt sich der Zeitwertverfall (Time Decay) positiv auf diese Strategie aus. Der Vorteil dieser Strategie besteht darin, dass der Anleger Erträge in Form von Prämien erhalten kann, ohne viel Anfangskapital einsetzen zu müssen.

Nachteile & Risiken von Naked Calls

Die Position ist von Natur aus riskant, da das Gewinnpotenzial nach oben begrenzt und das Verlustpotenzial nach unten theoretisch unbegrenzt ist, da es keine Obergrenze dafür gibt, wie hoch der Kurs des Basiswerts steigen kann. In der Praxis wird der Verkäufer der Optionen diese jedoch wahrscheinlich zurückkaufen bzw. glattstellen, bevor der Kurs des Basiswerts zu weit über den Strike Preis steigt, je nach seiner Risikotoleranz.

Ein Verkäufer von Call-Optionen möchte also, dass der Kurs des Basiswerts fällt, damit er die volle Prämie kassieren kann, wenn die Option wertlos verfällt. Steigt der Kurs des Basiswerts jedoch stattdessen, muss er die Aktie unter Umständen zu einem Preis verkaufen, der eventuell weit unter dem Marktpreis liegt, weil der Käufer der Option beschließen könnte, sein Recht auf den Kauf des Wertpapiers auszuüben, d. h. er würde zum Verkauf der Aktie verpflichtet werden.

Die Einschussanforderungen (Margin) sind bei dieser Strategie aufgrund der Neigung zu offenen Verlusten oft sehr hoch, und der Anleger kann gezwungen sein, vor dem Verfall Aktien an der Börse zu kaufen, wenn die Einschussschwelle überschritten wird und er seine Nachschusspflicht nachkommen muss.

Handeln mit nackter Calls

Wegen des damit verbundenen Risikos sollten nur erfahrene Anleger, die fest davon überzeugt sind, dass der Kurs des zugrunde liegenden Wertpapiers fallen oder gleich bleiben wird, nackte Call-Optionen verkaufen und damit die Prämie verdienen. Bleibt der Kurs der Aktie zwischen dem Zeitpunkt, zu dem die Option geschrieben wird, und dem Verfallstag unter dem Ausübungspreis, behält der Verkäufer die gesamte Prämie abzüglich der Provision.

Steigt der Kurs der Aktie hingegen bis zum Verfallstag der Optionen über den Strike Preis, kann der Käufer der Optionen vom Verkäufer die Lieferung von Aktien der zugrunde liegenden Aktie verlangen. Der Optionsverkäufer muss dann auf dem freien Markt diese Aktien zum Marktpreis kaufen, um sie dem Optionskäufer zum Strike Preis der Option zu verkaufen.

Nackter Call vs. Covered Call

Ein Covered Call ist eine Optionsstrategie, die darin besteht, ein Call zu verkaufen, der durch eine Long-Position in dem betreffenden Basiswert gedeckt ist. Diese Strategie zielt generell darauf ab, die Aktie vor Kursverlusten zu schützen und dem Anleger gleichzeitig ein Einkommen zu verschaffen.

Ein Naked Call hingegen ist eine Optionsstrategie, bei der ein Anleger zunächst eine Call-Option verkauft, um die Optionsprämie zu verdienen. Im Gegensatz zu einer gedeckten Call-Strategie besteht der Gewinn bei einer nackten Call-Strategie nur aus der erhaltenen Prämie. Ein Anleger, der einen Naked Call verkauft, geht davon aus, dass sich der zugrunde liegende Basiswert kurzfristig neutral bis negativ entwickeln wird.

Nackter Call – Beispiel

Angenommen ein Anleger verkauft einen nackten Call auf eine Aktie, welcher zum Verkaufszeitpunkt bei 19,00 $ notiert, mit einem Strike von 20,00 € und einer Laufzeit von 30 Tagen, und erhält dafür eine Prämie von 1,00 €.

Da sich eine normale Aktienoption immer auf je 100 Aktien bezieht, erhält der Anleger also zum Verkaufszeitpunkt 100,00 v. Sollte der Aktienkurs nun weiter steigen, und bspw. bei 22,00 € am Fälligkeitstag liegen, macht der Verkäufer der Call Option einen Verlust von 1,00 € pro Aktie oder 100,00 € pro Option. (22,00 € – 20,00 € + 1,00 €)

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