Moody’s Rating – Definition & Tabelle

Autor: Pit Wilkens Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

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Moody’s Ratings – Unternehmensvorstellung

Moody’s Ratings ist eine der weltweit führenden Ratingagenturen und seit 1975 von der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC als Nationally Recognized Statistical Rating Organization (NRSRO) anerkannt. Gemeinsam mit Fitch Ratings und Standard & Poor’s (S&P) gehört sie zu den sogenannten „Big Three“, den drei größten Ratingagenturen am Markt.

Kernaufgabe und Geschäftsfeld

Das Hauptgeschäft von Moody’s Ratings besteht in der Bewertung von Schuldtiteln. Dazu zählen Unternehmensanleihen, Staatsanleihen und andere Finanzinstrumente mit Rückzahlungsanspruch. Neben Kreditgebern und institutionellen Investoren können auch Aktieninvestoren Einblicke aus den Ratings gewinnen, da sie Rückschlüsse auf die Finanzstabilität und Kreditwürdigkeit eines Unternehmens zulassen.

Historie und Entwicklung

Moody’s wurde 1909 von John Moody gegründet, um Anleger mit Statistiken zu Aktien und Anleihen sowie Anleiheratings zu versorgen. 1914 folgte die Gründung der Moody’s Investors Service, der ursprünglichen Ratingeinheit.

Im Jahr 2007 wurde Moody’s Analytics gegründet (seit 2024 unter dem Namen Moody’s). Dieses Geschäftsfeld konzentriert sich auf Datenanalyse und Wirtschaftsinformationen für Unternehmen. Moody’s liefert Wirtschaftsdaten über Kunden, Lieferanten und Vertragspartner und nutzt diese teilweise auch zur Unterstützung der eigenen Ratings.

Gebührenmodell

Bis in die 1970er Jahre wurden die Gebühren für Credit Ratings von den Investoren getragen. Seitdem hat sich das Geschäftsmodell gewandelt: Die Emittenten von Finanzprodukten zahlen selbst für ihre Ratings. Das bedeutet, dass Unternehmen und Staaten ein Rating in Auftrag geben und dafür eine Gebühr bezahlen.

Aktie

Moody’s ist unter dem Börsenkürzel „MCO“ an der New York Stock Exchange (NYSE) notiert und gehört zum S&P 500. Von den insgesamt etwa 181 Millionen Aktien ausgegebenen Aktien befanden sich im Jahr 2025 rund 86,33 % im Streubesitz.

Beteiligung

Moody’s Corporation ist die Muttergesellschaft von Moody’s Ratings und Moody’s. Größter Anteilseigner ist die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway , die derzeit rund 11,50 Prozent der Unternehmensanteile hält. Neben Berkshire Hathaway halten weitere institutionelle Investoren und Fonds Anteile, wobei nur wenige Beteiligungen die Meldeschwelle von 5 Prozent überschreiten.

Moody’s Rating-Tabelle

Die Moody’s Ratingskala reicht von der höchsten Bewertung „Aaa“ bis zur niedrigsten „C“. Innerhalb der einzelnen Ratingkategorien gibt es drei Abstufungen, die durch Ziffern gekennzeichnet werden. Ein „Baa1“-Rating ist beispielsweise besser als ein „Baa3“-Rating.

  • Investment Grade bezeichnet alle als investitionswürdig eingestuften Unternehmen und Wertpapiere. Bei Moody’s umfasst dies Ratings von „Aaa“ bis „Baa3“.
  • Non-Investment Grade (auch „Junk Bonds“ oder „High Yield“) beginnt bei „Ba1“ und darunter. Diese Schuldverschreibungen gelten als risikoreicher, da die Ratingagenturen ein erhöhtes Ausfallrisiko signalisieren.
Moody’s Ratings Bedeutung
Investment Grade Hohes bis mäßiges Rating
Aaa Höchste Bonität / geringes Risiko (auch langfristig)
Aa1 Sehr hohe Bonität / hohe Wahrscheinlichkeit für Erfüllung von Verpflichtungen / langfristig etwas schwieriger abzuschätzen
Aa2
Aa3
A1 Gute bis befriedigende Bonität / Geringfügig abhängig von der wirtschaftlichen Lage
A2
A3
Baa1 Befriedigende Bonität / gegenwärtig stabile Lage, aber bei gesamtwirtschaftlichen Problemen erhöhtes Ausfallrisiko
Baa2
Baa3
Non-investment Grade
Niedriges Rating
Ba1 Angespannte Bonität / Erfüllung der Verpflichtungen nur in stabilem Umfeld zu erwarten
Ba2
Ba3
B1 Mangelhafte Bonität / kein langfristiges Investment / hohes Ausfallrisiko
B2
B3
Caa1 Ungenügende Bonität / Akute Gefahr eines Zahlungsverzuges, sofern sich die Gesamtwirtschaft nicht signifikant positiv entwickelt
Caa2
Caa3
Ca
C In Zahlungsverzug

Hinweis: Die übrigen internationalen Ratingagenturen setzen, anders als Moody’s Ratings, auf eine Unterteilung durch ein „+“ oder „-“ hinter dem jeweiligen Rating.

Moody’s Rating nach Laufzeit

Neben den Ratingstufen für längerfristige Anleihen und Schuldverschreibungen gibt es bei Moody’s weitere Ratingskalen mit geringfügigen Unterschieden. Produkte mit einer Laufzeit unter einem Jahr werden etwa mit einem Short-Term-Rating bewertet. Diese hat weniger Kategorien und unterscheidet nur zwischen den Phasen P1, P2 und P3 (P für Prime) und der Kategorie NP für Not Prime.

Das Moody’s Rating für Banken unterscheidet sich hiervon beispielsweise noch einmal und kennt Abstufungen zwischen „A“ und „E“.

Moody’s Rating – Bewertungsprozess

Ein Moody’s Rating und der Prozess seiner Erstellung folgen immer ähnlichen Regeln. Der genaue Ablauf hängt vom jeweiligen Ratingobjekt ab. So können Anleihen von verschiedenen Emittenten ausgegeben werden. Denkbar sind bspw. Staaten, (produzierende) Unternehmen, Banken oder Versicherungen.

Der Prozess zur Bestimmung eines Unternehmensratings besteht aus mehreren Stufen. Die insgesamt neun Prozessabschnitte münden in einer laufenden Überwachung des Ergebnisses, dem sogenannten Monitoring.

Moody's Rating - Bewertungsprozess

Stufe 1: Ratingantrag

Der erste Schritt im Moody’s Ratingprozess ist der Antrag des Auftraggebers. Dabei handelt es sich beispielsweise um den Emittenten einer Anleihe. Hierfür kann das Unternehmen mit Moody’s in Kontakt treten und ein Rating beauftragen. Nach einem Erstkontakt zur Bestimmung des Umfangs und einer Kostenabschätzung wird hierzu ein Vertrag geschlossen.

Eine Ausnahme zu diesem Vorgehen bilden unaufgeforderte Ratings. Sie werden durch die Ratingagentur selbst in die Wege geleitet und ohne Kooperation des Bewertungsobjektes durchgeführt. Im Gegenzug trägt die Ratingagentur die Kosten für unaufgeforderte Ratings selbst.

Stufe 2: Zusammenstellung eines Analystenteams

Analysten sind für die Erstellung des Ratings und die Informationssuche verantwortlich. Daher wird nach einem Vertragsabschluss ein Analystenteam zusammengestellt. Hierfür sind Analysten aus verschiedenen Fachbereichen üblich, um eine breite Expertise zu gewährleisten. Zudem erhält ein Analyst die Leitung und tritt auch dem Auftraggeber gegenüber als zentraler Ansprechpartner auf.

Stufe 3: Informationsbeschaffung

Der leitende Analyst beginnt mit der Informationsrecherche für das Rating, indem er öffentliche Quellen konsultiert. Hierzu können Registerauszüge und veröffentlichte Geschäftsberichte zählen. Weitere Informationen können gegen Entgelt bei Informationsdienstleistern zugänglich sein. Denkbar sind in diesem Kontext Marktdaten oder Prognosen.

Abschließend kann der Auftraggeber selbst Informationen zum Ratingprozess beisteuern. Hierbei handelt es sich in der Regel um Unternehmensinterna, die dem Analystenteam sonst nicht zugänglich gewesen wären. Diese Daten ermöglichen dem Ratingunternehmen eine genauere Einschätzung und können die veröffentlichten Zahlen erläutern.

Stufe 4: Interaktion mit Auftraggeber

Bevor die tatsächliche Analysephase beginnt, hält das Analystenteam von Moody’s Rücksprache mit dem Auftraggeber. Bei diesem Prozessschritt steht im Vordergrund, dass die vorliegenden Dokumente und Informationen nicht missverstanden wurden. Die Analysten können Nachfragen an das Management des Auftraggebers richten und sich so versichern, dass sie das Rating auf den richtigen Annahmen aufbauen.

Stufe 5: Analyse

Die Analysten verarbeiten die vorliegenden Daten in diesem Schritt des Bewertungsprozesses gemäß den jeweiligen Vorgaben. Die Kennzahlen, Checklisten und Verfahrensanweisungen können, abhängig vom jeweiligen Bewertungsobjekt, abweichen. Dennoch ist ein Moody’s Rating durch eine hohe Standardisierung geprägt.

Die zu berücksichtigenden Faktoren und Kennzahlen stehen folglich fest und können nicht verändert werden. Anpassungen aufgrund abweichender Rechnungslegungsnormen oder anderer Faktoren sind dennoch möglich. Die Analysephase endet mit einem Ratingentwurf, der vom leitenden Analysten vorgestellt wird.

Stufe 6: Rating Komitee

Das Rating Komitee ist das Organ einer Ratingagentur, das endgültig über einen Ratingvorschlag entscheidet. Es wird immer dann einberufen, wenn die Analysephase für einen Auftrag durchlaufen wurde. Das Komitee besteht ebenfalls aus Analysten der Ratingagentur. Die Fachbereiche müssen dabei nicht zwingend zu dem Bewertungsobjekt passen. Folglich könnte ein Spezialist für Bankratings auch Teil des Komitees für ein Corporate Rating sein. Das Rating Komitee darf vorab nicht über inhaltliche Aspekte des Auftrags informiert werden, damit es unabhängig bleibt.

Stufe 7 & 8: Bekanntgabe und Veröffentlichung des Moody’s Rating

Diese beiden Prozessstufen hängen eng miteinander zusammen, finden aber nicht gleichzeitig statt. Nach dem Beschluss des Ratings informiert Moody’s zuerst den Auftraggeber über das Ergebnis. Der Auftraggeber erhält darüber hinaus ergänzende Dokumente und Erläuterungen zu dem endgültigen Rating.

Erst danach wird das Ergebnis veröffentlicht. Durch die Veröffentlichung erhalten alle Marktteilnehmer Zugriff auf das Rating und können es für ihre eigenen Investitionsentscheidungen nutzen.

Stufe 9: Überwachung / Monitoring

Üblicherweise überführt Moody’s die Ratingaufträge automatisch in ein Monitoring. Dieses dient der laufenden Überwachung des Ratings. Der genaue Prozess folgt einem eigenen Framework. Überprüfungen finden unter anderem nach Vorlage neuer Finanzdaten (Jahres- oder Quartalsabschluss) oder makroökonomischer Veränderungen (z. B. Wirtschaftskrisen) statt. Damit ist das Monitoring nicht kalendarisch gebunden, sondern findet ereignisorientiert statt.

Mehr zum Ratingverfahren bei Moody’s

Im Allgemeinen ist der Bewertungsprozess von Moody’s ein sequenzieller Ansatz. Das bedeutet, dass der nachfolgende Prozessschritt in der Regel mehr Komponenten beinhaltet als der vorherige und zeitlich nachgelagert stattfindet. Beides ist bei dem Ratingprozess von Moody’s überwiegend erfüllt.

Neben dem generellen Vorgehen hat Moody’s Ratings verschiedene Schwerpunkte definiert, denen ein Rating und der Bewertungsprozess gerecht werden sollen:

  • Qualität und Integrität des Ratingprozesses
  • Unabhängigkeit und Vermeidung von Interessenkonflikten
  • Verantwortlichkeit für Investoren und Auftraggeber
  • Einhaltung der Richtlinien und Monitoring von Risiken
  • Durchsetzung und Offenlegung der eigenen Richtlinien

Moody’s Rating in der Kritik

Ratingagenturen stehen immer wieder in der Kritik – insbesondere aufgrund ihrer Bewertungspraktiken und ihres Einflusses auf Finanzmärkte und Staaten. Auch Moody’s wurde hinterfragt, da das Unternehmen nicht nur Unternehmen, sondern auch Staaten und deren Anleihen bewertet. Insbesondere die Einstufung von Staatsanleihen kann erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben.

Ein Beispiel: Während einer Rezession kann ein herabgestuftes Rating die Finanzlage eines Staates zusätzlich belasten, da er höhere Zinsen für neue Kredite zahlen muss. Dies kann eine wirtschaftliche Krise verschärfen oder verlängern und sich letztlich negativ auf die Bevölkerung auswirken. In extremen Fällen kann eine Abwärtsspirale aus Ratingsenkungen und steigenden Finanzierungskosten sogar bis zum Staatsbankrott führen.

Ein weiteres umstrittenes Thema sind unaufgeforderte Ratings – also Bewertungen, die eine Ratingagentur ohne Auftrag des Unternehmens oder Staates erstellt. Diese stehen aus mehreren Gründen in der Kritik:

  • Da der Agentur meist weniger interne Daten vorliegen als bei einem beauftragten Rating, könnte die Bewertung unvollständig oder verzerrt sein.
  • Kritiker befürchten, dass solche Ratings als Druckmittel genutzt werden, um Unternehmen oder Staaten dazu zu bewegen, in Zukunft ein offizielles, kostenpflichtiges Rating bei der Agentur zu beauftragen.

Auf der anderen Seite wird argumentiert, dass unaufgeforderte Ratings die Transparenz auf den Finanzmärkten erhöhen. Sie verhindern, dass Unternehmen oder Staaten gezielt eine Agentur auswählen, die ihnen das bestmögliche Rating ausstellt.

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