Bundesanleihen – Definition & Erklärung
Bundesanleihen, auch bekannt als „Bundesobligationen“, umfassen Schuldverschreibungen der Bundesrepublik Deutschland. Ihre Wertentwicklungen und Konditionen werden von vielen Finanzmarktakteuren weltweit beobachtet, da sie Hinweise auf (zukünftige) Zinsentwicklungen geben können. Was eine Bundesanleihe genauer bedeutet, welche Risiken mit ihr verbunden sein können und für wen diese geeignet sein könnte, wird in diesem Artikel genauer diskutiert.
🔴 Live-Webinar am 17.02.2025 um 18:30 Uhr
Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen
Lerne, wie du an der Börse ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Unterscheide gute von schlechten Aktien, führe eigenständig eine Bewertung durch und erkenne den richtigen Aktienkurs. Lerne außerdem, wie du mit dem Optionshandel einen zusätzlichen Cashflow generierst.
Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel
Was sind Bundesanleihen? – Eine Definition
Bundesanleihen sind Wertpapiere, die von der Bundesrepublik Deutschland emittiert werden, um sich (langfristig) Geld über den Kapitalmarkt zu leihen. Die Laufzeit von Bundesanleihen liegt zwischen 7 und 30 Jahren und der Zinssatz (Kupon) ist in der Regel fest vorgegeben.
Wie funktionieren Bundesanleihen?
Zunächst muss die Emission von Bundesanleihen durch den Bundeshaushalt genehmigt werden. Für den Entwurf des Bundeshaushaltsplans ist grundsätzlich das Bundesfinanzministerium zuständig, während die Bundesregierung diesen beschießt. Danach muss er noch vom Bundesrat sowie vom Bundestag genehmigt werden, bevor er Anfang des Jahres verbindlich ist.
Darauf aufbauend werden Bundesanleihen am Kapitalmarkt angeboten. Der Käufer der Bundesanleihe leiht Deutschland Fremdkapital und agiert somit als Gläubiger. Im Gegenzug erhält er für sein geliehenes Geld in der Regel jährliche, feste Zinszahlungen (Kupon). Zudem hat der Käufer die Möglichkeit, seine Wertpapiere an der Börse zum aktuellen Kurs zu verkaufen. Zum Ende der Laufzeit muss die Bundesrepublik Deutschland den Nennbetrag der Anleihe an den Anleiheinhaber zurückzahlen.
Welche Arten von deutschen Staatsanleihen gibt es?
Es gibt verschiedene Typen von Bundeswertpapieren, dazu gehören u.a.:
- Bundesanleihen (Bund)
- Bundesobligationen (Bobl)
- Bundesschatzanweisungen (Schatz)
- Inflationsindexierte Bundesobligationen (Bund/€i)
- Inflationsindexierte Bundeswertpapiere (Bund/€i)
- Grüne Bundesanleihen (Bund/g)
Die folgende Tabelle stellt die zentralen Merkmale einer “normalen” Bundesanleihe, einer inflationsindexierten Bundesobligation sowie eines inflationsindexierten Bundeswertpapiers dar. (Quelle: Deutsche Finanzagentur)
Merkmale | Bundesanleihen | Inflationsindexierte Bundesobligation | Inflationsindexierte Bundeswertpapiere |
---|---|---|---|
Anleihetyp | nominale Anleihe | inflationsgeschützte Anleihe | inflationsgeschützte Anleihe |
Laufzeit | 7, 10, 15 oder 30 Jahre | 5 Jahre | 10 bis 30 Jahre |
Ertrag | fixe jährliche Zinszahlungen | fixe jährliche Zinszahlung + Inflationsausgleich | fixe jährliche Zinszahlung + Inflationsausgleich |
Rückzahlung | zum Nennwert | mindestens zum Nennwert + Inflationsausgleich | mindestens zum Nennwert + Inflationsausgleich |
Kursrisiko | mittel bei einer Laufzeit von 7, 10, 15 Jahren und hoch bei einer Laufzeit von 30 Jahren | mittel | hoch |
Liquiditätsrisiko | sehr gering | sehr gering | sehr gering |
Emittentenrisiko | sehr gering | sehr gering | sehr gering |
Wie hoch sind die Zinsen von Bundesanleihen aktuell?
Die folgende Grafik der Federal Reserve Bank of St. Louis stellt die aktuelle Zinsentwicklung einer Bundesanleihe mit einer Laufzeit von 10 Jahren dar.
Diese Grafik zeigt, dass seit dem Jahr 2008 die Effektivrendite für Bundesstaatsanleihen immer weiter gefallen ist. Dies verdeutlicht das aktuelle Niedrigzinsumfeld in Deutschland. Der zentrale Grund liegt in der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). So hielt die EZB zwischen März 2016 und Juli 2022 den Leitzins bei 0%. Dies bedeutet, dass sich Banken bei der EZB kostenlos refinanzieren konnten.
Außerdem kaufte die EZB im Rahmen ihrer Sonderprogramme Asset Purchase Programme (APP) sowie Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) immer wieder Staatsanleihen von Euro-Mitgliedsstaaten. Dies dürfte zu einem weiteren Rückgang der Zinssätze für Staatspapiere geführt haben.
Was ist ein Stripping?
Ein Stripping bedeutet grundsätzlich die Separierung von Kapital- und Zinsansprüchen und deren getrennter Handel von bestimmten Bundesanleihen. Das hat den Vorteil, dass sowohl Institutionen als auch Privatanleger ihre Zahlungsströme genau bestimmen können. Die Option eines Strippings gibt es seit Mitte 1997. Gemäß der Deutschen Bundesbank erfordert ein Stripping allerdings ein Mindestbetrag von 50.000 Euro.
Berechnung der Rendite einer Bundesanleihe
Die Rendite einer Bundesanleihe beinhaltet den Ertrag einer Kapitalanlage. Die Anleiherendite wird in Prozent ausgedrückt und auf Jahresbasis umgerechnet. Sie ergibt sich aus den Zinszahlungen des Emittenten sowie der Wertsteigerung der Anleihe während der Laufzeit.
Formal kann die tatsächliche Rendite einer Bundesanleihe wie folgt beschrieben werden.
Zahlenbeispiel: Der Kupon liegt bei 2%, der Anleger kauft die Anleihe zum Kurs von 95% und verkauft diese nach 5 Jahren zum Kurs von 105%. Daraus ergibt sich eine Rendite von 4,21%.
Wo kann man Bundesanleihen kaufen?
Grundsätzlich können Anleihen der Bundesrepublik Deutschland über ein Wertpapierdepot einer Bank oder eines Brokers gekauft werden. Die Abwicklung erfolgt elektronisch. Die entsprechende ISIN mit den Merkmalen (z.B. Kupon und Laufzeit) der einzelnen Bundesanleihen stehen beispielsweise auf der Homepage der Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland.
Der eigentliche Handel findet auf dem Anleihenmarkt statt, auf dem sich die Kurse für die verschiedenen Staatspapiere bilden. Diese beeinflussen die Kaufentscheidung eines Anlegers. Ferner besteht weder eine minimale, noch eine maximale Anlagegrenze. Für die Neuemissionen von Bundesanleihen steht ein Emissionskalender zum Ende des Vorjahrs öffentlich zur Verfügung.
Kann man mit Bundesanleihen handeln?
Anleger können Anleihen der Bundesrepublik Deutschland an der Börse zu jedem Börsentag kaufen und verkaufen. Beim Handeln sollte der Kurs der Bundesanleihe berücksichtigt werden, der während der Laufzeit schwanken kann. Hingegen liegt der Kurs bei Ausgabe nahe 100% und am Fälligkeitsdatum wird sie zu 100% zurückgezahlt.
Unter anderem ist der Kurs einer Bundesanleihe vom aktuellen Marktzinssatz abhängig. Dieser umfasst einen Referenzsatz, zu dem sich Banken kurzfristig Geld leihen können. Zu den wichtigsten Geldmarktzinsen gehören der Euribor und früher auch der LIBOR. Im Allgemeinen gilt folgender Zusammenhang zwischen Marktzins und Anleihekurs (angesichts der Diskontierung des Barwertes):
- Sinkt der Marktzins, steigt der Anleihekurs.
- Steigt der Marktzins, sinkt der Anleihekurs.
Kann der deutsche Staat beliebig viele Anleihen ausgeben?
Bundesanleihen dürfen grundsätzlich nicht beliebig viel ausgegeben werden. Denn je mehr Anleihen Deutschland emittiert, desto höher dürfte seine Nettoneuverschuldung ausfallen. Diese ist jedoch (vertraglich) begrenzt.
Verschuldungsregeln für Euro-Mitgliedsländer
Seit dem 1.1.1999 ist Deutschland Teil der Europäischen Währungsunion (EWU). Seither ist die Europäischen Zentralbank (EZB) für die einheitliche Geldpolitik im Euroraum zuständig. Daher verfügt Deutschland nicht mehr über eine eigene nationale Währung. Zudem gelten gemeinsame Regeln für alle Euroländer, u.a. festgelegt im Stabilitäts- und Wachstumstumspakt (SWP). Dieser umfasst die beiden zentralen Regeln bezüglich der Verschuldung von Euro-Mitgliedsländern (siehe Maastricht-Vertrag von 1992):
- Nettoneuverschuldung von maximal 3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr
- Obergrenze des Gesamtschuldenstands von 60% des BIP
Allerdings zeigte sich in der Vergangenheit, dass sich mehrere Mitgliedsländer der EWU nicht an die Regeln des SWP hielten. So hat auch Deutschland als Gründungsmitlied bereits im Jahr 1997 mit 61% seines BIP die Obergrenze erreicht.
Angesichts der Corona-Pandemie entschied der Europäische Rat Anfang 2020, die Regeln vorübergehend, außer Kraft zu lassen. Gemäß Statistiken der Eurostat wies Deutschland im Jahr 2023 eine Schuldenquote von etwa 63% aus, während beispielsweise Griechenland (161,9%), Italien (137,3%), Portugal (99,1%) und Frankreich (110,6%) bereits vor der Corona-Pandemie die Obergrenze bedeutend überschritten hatten.
Schuldenbremse
Darüber hinaus hat Deutschland für sich im Jahr 2009 eine sogenannte Schuldenbremse beschlossen, die im Grundgesetz verankert ist. So lautet Artikel 109 (3): “Die Haushalte von Bund und Ländern sind grundsätzlich ohne Einnahmen aus Krediten auszugleichen.” Ebenfalls wurde diese Schuldenbremse angesichts der Corona-Pandemie vorübergehend ausgesetzt.
Für wen eignen sich Bundesanleihen?
Bundesanleihen eignen sich speziell für risikoscheue Anleger, die ihr Geld langfristig anlegen möchten. Der Grund: Das Ausfallrisiko wird von großen Ratingagenturen als äußerst gering eingeschätzt und die festen Bedingungen (Kupon, Laufzeit) machen eine Investition planbarer.
Privatanleger
Früher (z.B. in den 90er Jahren) wurden Bundesanleihen von Privatanlegern mit einem langen Anlagehorizont noch häufiger als sicheres Mittel zur Altersvorsorge genutzt. So hatte beispielsweise eine Bundesanleihe mit einer Laufzeit von 30 Jahren, herausgegeben im Jahr 1994, einen Kuponsatz von 6,25% (ISIN: DE0001134922). Im Vergleich dazu liegen die Zinsen für Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren im Jahr 2024 unter 3 %. Daher setzen Privatanleger vermehrt auf eine eigene Aktienrente.
Institutionen
Zudem werden Bundesanleihen von erfahrenen Finanzmarktakteuren gehandelt. Indem sie die Marktzinsentwicklung richtig prognostizieren, können sie von Kursanstiegen profitieren und schließlich Gewinne realisieren.
Vorteile von Bundesanleihen
Das Investieren in Bundesanleihen kann mit einigen Vorteilen verbunden sein, dazu gehören:
- Hohe Liquidität
Bundesanleihen gehören zu den meistgehandelten Staatspapieren des Euroraums und weisen daher eine hohe Liquidität auf. Derzeit stehen etwa 222 verschiedene Bundesanleihen mit einem Gesamtvolumen von 2,725 Billionen Euro zur Verfügung (Stand: 2024).
- Sicherheit
Grundsätzlich gelten Bundesanleihen als sehr sicher. Der Grund: Die Kreditwürdigkeit der Bundesrepublik Deutschland, als Emittent der Anleihe, wird als sehr hoch eingestuft. Beispielsweise stufte die Ratingagentur S&P im Jahr 2021 die Kreditwürdigkeit von Deutschland (AAA) als höher ein als für die USA (AA). Ein Grund könnte darin liegen, dass die USA mit einer Verschuldungsquote von etwa 133% am BIP im Jahr 2020 deutlich höher verschuldet war als Deutschland. Insofern sind Bundesanleihen auch als Hedging-Instrument interessant.
- Geringes Risiko
In der Summe sind Bundesanleihen, im Vergleich zu anderen Investitionsanlagen, mit geringen Risiken gekennzeichnet. Welche Risiken genau mit der Investition einer Anleihe verbunden sein können, wird weiter unten im Artikel beschrieben.
- Planbarkeit
Aufgrund der festen Konditionen (Kupon, lange Laufzeiten) einer Bundesanleihe erhält der Anleiheinhaber eine gewisse Planbarkeit bezüglich seines Vermögensaufbaus. Zusätzlich können Auszahlungen generell einfacher kalkuliert werden.
- Sehr gutes Credit Rating
Im Jahr 2024 erhielt die Bundesrepublik Deutschland von großen Ratingagenturen (Moody’s-, S&P, und Fitch) ein Credit Rating der höchsten Stufe (Aaa, AAA, AAA). Demnach sei ein Ausfallrisiko kaum vorhanden. Zum Vergleich wird in der folgenden Abbildung (Quelle) beispielhaft das langfristige Credit Rating für Staatsanleihen weltweit von Standard & Poor´s für Oktober 2024 dargestellt.
Nachteile und Risiken von deutschen Staatsanleihen
Außerdem können Bundesanleihen mit verschiedenen Risiken verbunden sein, dazu gehören:
- Emittentenrisiko
Bundesanleihe gelten als mündelsichere Finanzprodukte. Zudem sollte gemäß den Einschätzungen großer Ratingagenturen das Emittentenrisiko aus einer Bundesanleihe begrenzt sein. Grundsätzlich kann eine Verschlechterung der Zahlungsfähigkeit zu einem sinkenden Kurs der Bundesanleihe führen. Die Bundesrepublik Deutschland haftet für die (vorher fest vereinbarten) Rückzahlungen mithilfe ihrer Vermögenswerte und Steuereinnahmen. Dennoch sollten Anleger grundsätzlich nicht allein auf Credit Ratings vertrauen, sondern sich eine eigene Meinung bezüglich der Bonität von Emittenten bilden.
- Geringe und sogar negative Rendite möglich
Es besteht die Möglichkeit, dass die Rendite (siehe zur Berechnung der Rendite den Abschnitt oben) einer Bundesanleihe negativ ausfällt. Für bestimmte Bundesanleihen ist dies bereits der Fall. Vor diesem Hintergrund dürfte die Bedeutung von Bundesanleihen, insbesondere für Kleinanlegern, grundsätzlich gesunken sein.
- Kursrisiko
Während der Laufzeit können die Kurse der Bundesanleihen schwanken. Das Kursrisiko umfasst das Risiko einer Kursveränderung einer Bundesanleihe. Dabei kann der Marktzinssatz einen Einfluss auf die Entwicklung der Anleihekurse nehmen. Beispielsweise führt ein Anstieg des allgemeinen Marktzinssatzes tendenziell zu einer Abnahme des Anleihekurses. Der Marktzinssatz wird wiederum von verschiedenen Faktoren beeinflusst (z.B. Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank, konjunkturelle Entwicklung, Inflation). Falls ein Anleger jedoch bis zum Ende der Laufzeit die Anleihe halten möchte, dürfte das Kursrisiko ziemlich egal sein.
- Liquiditätsrisiko
Das Risiko, eine Bundesanleihe am Anleihemarkt nicht verkaufen zu können, ist sehr gering. Anleihen der Bundesrepublik Deutschland gehören zu den meistgehandelten Staatspapieren der Eurozone.
- Inflationsrisiko
Da sich das Preisniveau in Deutschland während der Laufzeit verändern kann, existiert ein Inflationsrisiko bei nicht inflationsgeschützten Bundesanleihen. Angesichts der längeren Laufzeiten entsteht eine spezielle Unsicherheit über die realen Auszahlungen. So kann ein Anstieg in der Inflationsrate einen Kursrückgang einer bereits emittierten Bundesanleihe bewirken.
- Wechselkursrisiko
Ein Wechselkursrisiko besteht primär für ausländische Investoren, deren Heimwährung nicht der Euro ist. Bundesanleihen sind in Euro notiert, daher wird der Handel grundsätzlich auch in Euro abgewickelt. Für beispielsweise US-amerikanische Investoren spielt daher der Dollarkurs eine wichtige Rolle. Würde der Dollarkurs (in Mengennotierung, d.h. Preis der inländischen Währung ausgedrückt in ausländischen Währungseinheiten (x$/1€)) während der Laufzeit sinken, müsste der US-amerikanische Anleger beim Verkauf seiner Bundesanleihe und dem direkten Währungs-Umtausch einen Verlust machen. Ferner dürfte im hypothetischen Fall eines Zusammenbruchs der Eurozone ein Wechselkursrisiko bestehen.
Bundesanleihen: Sichere Anlage – geringe Rendite
Die Investition in Bundesanleihen gilt als sehr sicher – gemäß großer Ratingagenturen wird das Ausfallrisiko der Bundesanleihe als äußerst gering eingestuft. Das Problem allerdings: Der Kupon einer neu emittierten Bundesanleihe ist relativ gering. Daher setzen einige Anleger vermehrt auf Aktien.
Letztlich müssen sich Aktien und Anleihen nicht gegenseitig ausschließen. So kann eine richtige Mischung aus beiden Geldanlagen eine Bereicherung für das Portfolio sein.
Häufige Fragen
Warum gibt der Staat Bundesanleihen aus?
Grundsätzlich nutzt Deutschland Bundesanleihen als Finanzierungsquelle. Indem Deutschland Bundesanleihen ausgibt, kann es sich Fremdkapital (Kredit) am Kapitalmarkt von interessierten Anlegern für eine festgelegte Zeit und meistens zu einem festgelegten Zinssatz ausleihen.
In manchen Fällen reichen die Steuereinnahmen für die staatlichen Ausgaben nicht aus, um sie gänzlich zu finanzieren. Dann gibt der Staat Bundesanleihen aus. Finanziert werden beispielsweise die Gehälter im Öffentlichen Dienst, Investitionen in die Infrastruktur, Sanierungen von öffentlichen Gebäuden wie Schulen oder Universitäten, Finanzierung der Bundeswehr und auch Notfallmaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie 2020/21.
Wer kauft Bundesanleihen?
Heutzutage sind Nachfrager von Bundesanleihen (Kreditgeber) in erster Linie große institutionelle Investoren weltweit (z.B. Geschäftsbanken, Versicherungen und Kapitalgesellschaften). Auch die Europäische Zentralbank kaufte im Rahmen ihres Ankaufprogramms für Vermögenswerte (APP) zwischen 2015 und Juli 2022 Bundesanleihen. Demgegenüber agiert Deutschland als Kreditnehmer bzw. Schuldner, wenn Anleihen auf dem Kapitalmarkt emittiert werden.
Sind Bundesanleihen sicher?
Grundsätzlich gelten Bundesanleihen als sehr sicher (d.h. die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls der Rückzahlung sei sehr gering), da der Schuldner (hier: Bundesrepublik Deutschland) von großen Ratingagenturen ein Rating der höchsten Stufe erhielt (Stand: 2024). Dennoch ist die Investition in Bundesanleihen mit anderen, verschiedenen Risiken verbunden.
Gibt es inflationsgeschützte Anleihen?
Im Jahr 2006 hat der deutsche Staat erstmals inflationsindexierte Staatsanleihen emittiert. Die zentralen Merkmale dieses Anleihentyps sind in der Tabelle oben zusammengefasst. Sogenannte inflationsgeschützte Bundesanleihen können einen Schutz vor dem Kaufkraftverlust des angelegten Geldes bieten. Der Grund: Ihre Tilgungs- und jährlichen Zinszahlungen sind an den Verbraucherpreisindex gebunden.
Was sind grüne Bundesanleihen?
Grüne Bundesanleihen sind Wertpapiere, die der deutsche Staat zur Finanzierung seiner “grünen Ausgaben” nutzt. Grundlegend soll der Sustainable Finance Market gestärkt werden. Zudem möchte Deutschland seine Investitionen in eine umweltfreundliche Wirtschaft antreiben. In der Summe gehören zu den grünen Ausgaben alle Staatsausgaben, die einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten.
Lohnen sich Bundesanleihen überhaupt?
Für viele Privatanleger ist der Kauf einer Bundesanleihe nicht mehr attraktiv, da der Fixkupon einer Bundesanleihe (Emissionsjahr 2024) kaum die Inflationsrate ausgleicht (2,0% im Oktober 2024). Dennoch können Bundesanleihen eine Daseinsberechtigung im Portfolio haben - da diese generell im Preis steigen, wenn Aktien fallen. Dies erlaubt eine gewisse Diversifikation bzw. Portfolioabsicherung. Zudem sind Gewinne angesichts steigender Kurse von Bundesanleihen möglich.
Zusätzlich können gute Renditemöglichkeiten beim Handel mit Euro-Bund-Futures bzw. Optionen auf Euro-Bund-Futures oder deutsche Staatsanleihen-ETF generiert werden. Das alles kann in der Schulung der Delta Value GmbH erlernt werden.
Bundesanleihen vs. Aktien - Was ist besser?
Da sowohl Bundesanleihen als auch Aktien mit unterschiedlichen Risiken (z.B. länderspezifische vs. unternehmensspezifische Risiken), Renditemöglichkeiten (z.B. Kupon vs. Dividenden) und Merkmalen (z.B. Fremdkapital vs. Eigenkapital) verbunden sind, kann keine pauschale Aussage getroffen werden, ob Bundesanleihen oder Aktien besser sind. Schließlich sollten Investitionsentscheidungen von den individuellen Rahmenbedingungen (z.B. Alter, Vermögen, Ausgaben, Familienstand) sowie Präferenzen (insbesondere Risikoneigung) des Anlegers abhängig sein.
Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen
Lerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 17.02.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.