Options Clearing Corporation (OCC) – Bedeutung

Autor: Pit Wilkens Inhaltlich geprüft von: Philipp-Malte Lingnau

Die Options Clearing Corporation (OCC) ist die größte Clearingstelle für börsengehandelte Derivate in den USA. Sie übernimmt eine zentrale Rolle im Finanzmarkt, indem sie als Zwischeninstanz zwischen Käufern und Verkäufern von Optionen und Futures agiert. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Abwicklung von Termingeschäften und der Minimierung von Ausfallrisiken.

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Options Clearing Corporation (OCC) – Definition

Die Options Clearing Corporation (OCC) ist die weltweit größte Clearing-Organisation für Aktien-Derivate. Sie wurde 1973 gegründet und bietet Clearing- und Abwicklungsdienste für Optionen, Futures und Wertpapierleihegeschäfte in den USA an.

Als systemrelevante Finanzmarktinfrastruktur (SIFMU) untersteht die OCC der Aufsicht der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC), der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) und der Federal Reserve. Die Clearingstelle hat über 100 Mitglieder und bietet zentrale Gegenparteien-Clearing- und Abwicklungsdienste für 21 Börsen und Handelsplattformen an.

Bedeutung der Organisation

Die Options Clearing Corporation (OCC) fungiert als Central Counterparty (dt.: „zentrale Gegenpartei“) und übernimmt im Optionshandel die Rolle des Käufers für jeden Verkäufer und des Verkäufers für jeden Käufer. Dadurch reduziert sie das Kontrahentenrisiko für die beteiligten Marktteilnehmer.

Als Garant für die Erfüllung der Verpflichtungen aus den Derivatekontrakten stellt die OCC sicher, dass alle Handelsgeschäfte ordnungsgemäß abgewickelt werden. Um ihre eigene finanzielle Stabilität zu gewährleisten, fordert sie von den Vertragspartnern Sicherheiten (z. B. Wertpapiere oder Barmittel).

Neben der Abwicklung von Derivategeschäften übernimmt die OCC auch die Anbahnung, Durchführung und Überwachung weiterer Transaktionen, wie beispielsweise Wertpapierleihgeschäfte.

Die OCC in Zahlen

Überblick
Gründungsjahr: 1973
gehandelte Kontrakte 2024: 12,28 Milliarden, davon über 6,519 Milliarden Aktienoptionen
Durchschn. täglicher Beleihungswert per Ende 2024: ca. 166,31 Milliarden USD
Durchschn. gehandelte Kontrakte pro Tag (2024): 48,75 Millionen

Quelle: TheOCC.com

Mitglieder der OCC

Die Options Clearing Corporation (OCC) erzielt den Großteil ihrer Einnahmen durch Clearinggebühren, die von ihren Mitgliedern entrichtet werden. Die Organisation wird von einem Board of Directors überwacht, das überwiegend aus Vertretern der Clearing-Mitglieder besteht.

Zu den Mitgliedern der OCC gehören US-amerikanische Broker-Dealer, Futures Commission Merchants (FCMs), US-Banken sowie internationale Wertpapierfirmen, die sowohl institutionelle als auch private Anleger betreuen.

Die wichtigsten Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft sind:

  • Die Mitglieder müssen entweder ein bei der SEC oder CFTC registrierter Broker-Dealer, ein Futures Commission Merchant (FCM), eine US-Bank oder eine nicht-amerikanische Wertpapierfirma sein.
  • Sie müssen über ein Mindestnettokapital von 10 Millionen USD verfügen.
  • Zudem müssen sie in der Lage sein, das Clearing von Optionen eigenständig durchzuführen.

Durch die Mitgliedschaft in der OCC profitieren die Unternehmen von reduzierten Transaktionskosten und einem höheren Schutz ihrer Handelsgeschäfte. Zu den aktuellen Mitgliedern der OCC zählen beispielsweise große Banken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley sowie Broker wie Interactive Brokers. Vollständige Liste der OCC-Mitglieder.

Hinweis: Alle Mitglieder der OCC und anderer Clearinghäuser zahlen regelmäßig in einen zentralen Ausgleichsfonds ein, der als zusätzliche Sicherheit dient, falls hinterlegte Sicherheiten für gehandelte Derivate kurzfristig nicht ausreichen. Reichen diese Sicherungsmechanismen nicht aus, haften alle Mitglieder zusätzlich mit ihrem Eigenkapital.

Beispiel für das Clearing einer Option

Ein Optionshändler möchte eine Call-Option auf Apple (AAPL) kaufen und platziert eine Order bei seinem Broker. Da für einen Optionskontrakt zwei Vertragspartner notwendig sind, wird ebenfalls ein Verkäufer der Option benötigt.

Käufer und Verkäufer müssen sich über den Basiswert, den Strike sowie die Laufzeit der Option einig sein. In der Praxis findet jedoch keine direkte Zusammenführung der beiden Parteien statt. Stattdessen treten sie anonym über ihre Broker in den Handel ein.

Die Abwicklung erfolgt über eine zentrale Gegenpartei, in diesem Fall die Options Clearing Corporation (OCC). Die OCC tritt zwischen Käufer und Verkäufer und wird der Käufer für jeden Verkäufer und der Verkäufer für jeden Käufer.

  • Der Käufer zahlt die Optionsprämie an sein Clearing-Mitglied, das diese an die OCC weiterleitet. Die OCC überträgt die Prämie dann an das Clearing-Mitglied des Verkäufers, welches die Zahlung schließlich an den Verkäufer weiterleitet.
  • Gleichzeitig stellt der Verkäufer Sicherheiten für den Fall, dass er seiner Lieferverpflichtung nachkommen muss.

Entscheidet sich der Käufer, die Call-Option auszuüben, kauft er den Basiswert (Apple-Aktien) zum vereinbarten Strike-Preis. Die OCC fordert vom Verkäufer (Stillhalter) die Lieferung des Basiswerts und überträgt diesen an den Käufer. Gleichzeitig erhält der Verkäufer den vereinbarten Kaufpreis.

Warum gibt es eine Clearingstelle bzw. ein Clearinghaus?

Eine Clearingstelle übernimmt grundsätzlich die Verwaltung aller Käufe und Verkäufe an einer Terminbörse. Durch die Clearingstelle wird die Durchführung der Termingeschäfte garantiert und zusätzlich abgesichert. Vertragspartner der Händler ist folglich nicht eine unbekannte Gegenpartei, sondern die Clearingstelle (oder auch Clearinghaus). Durch die Clearingstelle sinkt das Kontrahentenrisiko im Handel mit Derivaten deutlich.

Exkurs: Kontrahentenrisiko

Das Kontrahentenrisiko beschreibt ein Risiko bei Geschäften mit zwei Vertragspartnern. Konkret kann einer der Partner „ausfallen“, also nicht mehr in der Lage sein, seinen Verpflichtungen aus dem Vertrag nachzukommen. Kontrahentenrisiken finden sich bei fast allen Wertpapiertransaktionen, sind jedoch weniger ausgeprägt, wenn der Handelsplatz stark überwacht und reguliert ist.

Geld wird mit dem Clearing insofern verdient, als die Clearingstelle eine Gebühr auf die gehandelten Optionsvolumina erhebt. Diese ist für den Händler kaum spürbar, ergibt aber multipliziert mit dem Handelsvolumen eine interessante Einnahmequelle. Neben den Kosten für das Clearinghaus trägt der Optionshändler auch die Ausführungs- und Servicekosten des Brokers. Der tatsächliche Anteil, der auf das Clearing eines Kontraktes entfällt, ist für den Optionshändler in der Praxis oft nicht mehr erkennbar.

Hinweis: Clearingstellen und das Clearingverfahren sind in vielen Facetten des globalen Geschäftsverkehrs anzutreffen. In diesem Artikel geht es ausschließlich um das Clearing von Finanztransaktionen.

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