Synthetische Optionen – Erklärung & Bedeutung
Eine synthetische Option bildet das Auszahlungs- und Risikoprofil einer Optionsposition durch Kombination des Basiswerts mit Optionen nach. Entsprechend der Put-Call-Parität ergeben sich aus bestimmten Kombinationen von Basiswert, Puts und Calls äquivalente Positionen. Dadurch können Volatilitätseinflüsse, Zeitwertverlust und Opportunitätskosten reduziert werden, da sich die Positionen teilweise ausgleichen.
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Problematik der Long-Positionen im Optionshandel
Optionen wie Long Calls und Long Puts bieten attraktive Handelsmöglichkeiten, da der maximale Verlust auf die gezahlte Prämie begrenzt ist, während das Gewinnpotenzial sehr hoch sein kann. Allerdings verfallen viele Long-Optionen wertlos, wenn sie bis zur Fälligkeit nicht im Geld (In The Money) liegen.
Darüber hinaus erhöhen die so genannten Optiongriechen (Delta, Gamma, Vega, Theta und Rho) die Komplexität des Optionshandels erheblich. Diese Kennzahlen geben an, wie sich der Preis einer Option in Abhängigkeit von verschiedenen Einflussfaktoren verändert.
Von besonderer Bedeutung ist der Zeitwert einer Option, der den Wert der Restlaufzeit widerspiegelt. Je näher der Verfallstag rückt, desto stärker nimmt der Zeitwert ab – ein Effekt, der durch Theta beschrieben wird. Da Theta einen negativen Einfluss auf den Optionspreis hat, vermeiden viele Händler, Long-Optionen über längere Zeiträume zu halten.
Die Wahl des richtigen Ausübungspreises (Strike) ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Ein falsch gewählter Strike kann eine Optionsstrategie zum Scheitern bringen, selbst wenn die Markterwartung richtig ist. Wird der Ausübungspreis am Verfallstag nicht über- (bei Calls) oder unterschritten (bei Puts), hat die Option keinen inneren Wert und verfällt wertlos – der Käufer kann sie weder ausüben noch gewinnbringend verkaufen.
Synthetische Optionen – Erklärung
Synthetische Optionen kombinieren Optionen mit dem Basiswert (z.B. Aktien oder Futures), wodurch Positionen entstehen, die weniger anfällig für die typischen Probleme von Long-Optionen sind. Der Basiswert bildet den Kern der Strategie – die Option dient lediglich der Absicherung.
Synthetische Long-Optionen
Eine synthetische Long-Option besteht aus dem Kauf einer Option zusammen mit einer Position im Basiswert. Sowohl synthetische Long Calls als auch Long Puts ahmen grundsätzlich ihr reguläres Gegenstück nach. Ein synthetischer Call funktioniert wie ein klassischer Put und umgekehrt, kann aber auch von Gegenbewegungen im Basiswert profitieren.
- Ein synthetischer Long Call, auch bekannt als Protective Put, wird gebildet, wenn ein Basiswert (z.B. eine Aktie) gehalten und eine Put-Option gekauft wird. Der Long Put in dieser Strategie dient der Absicherung gegen fallende Aktienkurse. Die Long-Position im Basiswert profitiert von steigenden Kursen.
- Ein synthetischer Long Put entsteht hingegen, wenn ein Leerverkauf in Kombination mit einem gekauften Call eröffnet wird. Der Long Call in dieser Strategie dient der Absicherung gegen steigende Aktienkurse. Die Short-Position im Basiswert profitiert von fallenden Kursen.
Synthetische Short-Optionen
Ebenfalls kann durch den Verkauf einer Option zusammen mit einer Basiswert-Position eine synthetische Short-Option gebildet werden.
- Ein synthetischer Short Call besteht aus einer Short-Position im Basiswert und dem Verkauf einer Put-Option (Short Put). Diese Strategie schützt vor einem unerwarteten Kursanstieg der Aktie. Gleichzeitig profitiert der Leerverkauf von fallenden Aktienkursen.
- Ein synthetischer Short Put, auch bekannt als Covered Call, entsteht, wenn eine Long-Position im Basiswert mit einem verkauften Call kombiniert wird (Short Call). Diese Strategie schützt vor unerwarteten Kursverlusten. Gleichzeitig profitiert der Short call von steigenden Aktienkursen.
Synthetische Optionen – Gewinnpotenzial und möglicher Verlust
Beispiel – Synthetischer Long Call
Ein synthetischer Long Call entsteht durch die Kombination einer Long-Position im Basiswert mit dem Kauf eines At The Money (ATM) Put auf denselben Basiswert. Dabei muss die Anzahl der gekauften Puts der gehaltenen Menge des Basiswerts entsprechen. Viele Optionshändler betrachten diese Strategie als Absicherung gegen Kursverluste ihrer bestehenden Position.
Der synthetische Call ermöglicht es dem Investor, weiterhin von Kurssteigerungen des Basiswerts zu profitieren, während gleichzeitig ein Schutz vor Kursverlusten besteht. Zusätzlich behält der Anleger Dividendenansprüche und Stimmrechte, da er den Basiswert physisch hält. Im Gegensatz dazu bietet eine klassische Long-Call-Option diese Vorteile nicht, obwohl die Markterwartung in beiden Fällen identisch ist.
Beispiel – Synthetischer Long Put
Ein synthetischer Long Put wird durch den Leerverkauf des Basiswerts in Kombination mit dem Kauf einer At-The-Money (ATM) Call-Option auf denselben Basiswert gebildet. Die Anzahl der leerverkauften Anteile muss der Anzahl der gekauften Calls entsprechen.
Diese Strategie ist bärisch, da sie von fallenden Kursen profitiert. Allerdings ist das Risiko bei steigenden Kursen auf die gezahlte Prämie begrenzt: Während die Short-Position Verluste generiert, steigt der Wert der Call-Option entsprechend und gleicht diese aus.
Ein Gewinn entsteht, wenn der Basiswert mindestens um den Betrag der gezahlten Call-Prämie fällt. Allerdings schneidet ein synthetischer Long Put bei Kursverlusten schlechter ab als ein reiner Leerverkauf, da die gezahlte Optionsprämie die Rendite mindert.
Synthetische Optionen und ihre Nachteile
Bewegt sich der Kurs des Basiswerts entgegen der Erwartung, verliert die zugrunde liegende Position an Wert. Die zusätzlich erworbene Option soll diese Verluste abfedern, indem sie im Idealfall an Wert gewinnt. Dafür wird die Option meist At The Money (ATM) gekauft, um eine möglichst hohe Absicherung zu gewährleisten. Allerdings sind ATM-Optionen teurer als Out of The Money (OTM)-Optionen, was sich negativ auf den Break-Even-Punkt und das gebundene Kapital auswirkt.
Ein weiteres Problem ist die Timing-Entscheidung beim Schließen der Position. Selbst wenn die synthetische Position nahe am aktuellen Kurs des Basiswerts aufgebaut wurde, muss der Händler den optimalen Zeitpunkt für die Auflösung der Basiswert-Position finden. Ein Gesamtgewinn ist nur möglich, wenn die Verluste aus der Long- oder Short-Position im Basiswert begrenzt bleiben. Andernfalls kann die Absicherung durch die Option nicht ausreichen, um eine negative Gesamtrendite zu verhindern.
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