Micro-Optionen – Definition & Beispiel
Micro Options sind Optionen auf Micro Futures, also Futures mit sehr kleinem Kontraktwert. Sie sind eine relativ neue Produktkategorie im Derivatehandel, die eingeführt wurde, um einer breiteren Anlegergruppe einen kostengünstigen Zugang zu Optionsgeschäften auf wichtige Basiswerte zu ermöglichen. Trotz ihrer deutlich geringeren Größe bieten sie ähnliche Handels- und Absicherungsmöglichkeiten wie Standardoptionen.
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Micro-Optionen – Definition
Micro-Optionen sind börsengehandelte Optionen, deren Basiswert ein Micro Future ist. Durch den kleineren Nominalwert sinken Prämien und Risiko, während alle grundlegenden Optionsfunktionen unverändert bleiben. Bei Ausübung einer Micro-Option wird typischerweise ein Micro Future geliefert (anstelle eines regulären Futures oder des Basiswerts selbst).
Unterschiede zu klassischen Optionen
Der Hauptunterschied zu Vanilla-Optionen ist der kleinere Kontraktwert. Micro-Optionen haben oft nur 1/10 oder einen ähnlich kleinen Bruchteil der Größe einer regulären Future-Option (FOP).
Beispielsweise hat eine Micro-Option auf den Micro E-Mini S&P 500 Futures (MES) einen Multiplikator von 5 USD pro Punkt anstelle von 50 USD beim E-Mini-Kontrakt. Dadurch ist bspw. der Tick Value (Tickwert) und die Margin-Anforderungen deutlich niedriger.
Abgesehen von der Kontraktgröße funktionieren Micro-Optionen ansonsten wie ihre größeren Pendants – sie werden an den regulären Terminbörsen gehandelt, unterliegen den gleichen Preisbildungsfaktoren (Volatilität, Basiswert, Zeitwert etc.) und können je nach Ausgestaltung amerikanische oder europäische Ausübungsart haben.
Ausgewählte Micro-Optionen
Die folgende Tabelle listet einige derzeit handelbare Micro-Optionen auf, sowohl aus den USA (Chicago Mercantile Exchange (CME)) als auch aus Europa (EUREX), mit ihren wichtigsten Merkmalen:
Referenz | Börse | Kontraktgröße | Tick Size | Tick Value | Basiswert |
---|---|---|---|---|---|
S&P 500 Index | CME (Globex) | 5 $ × Indexpunkt | 0,25 Punkte | 1,25 $ | Micro E-Mini S&P (MES) |
Nasdaq-100 Index | CME (Globex) | 2 $ × Indexpunkt | 0,25 Punkte | 0,50 $ | Micro E-Mini Nasdaq (MNQ) |
Dow Jones Index | CME (CBOT) | 0,50 $ × Indexpunkt | 1 Punkt | 0,50 $ | Micro E-Mini Dow (MYM) |
Russell 2000 Index | CME (Globex) | 5 $ × Indexpunkt | 0,10 Punkte | 0,50 $ | Micro E-Mini Russell (M2K) |
Gold (Spotpreis) | COMEX (CME) | 10 Feinunzen Gold | 0,10 $ pro Unze | 1,00 $ | Micro Gold (MGC) |
DAX Performance-Index | Eurex | 1 € × Indexpunkt | 1 Punkt | 1,00 € | Micro-DAX-Future (FDXS) |
EURO STOXX 50 Index | Eurex | 1 € × Indexpunkt | 0,5 Punkte | 0,50 € | Micro EURO STOXX 50 (FSXE) |
Bitcoin (BTC) | CME (Globex) | 0,1 BTC (1/10 Bitcoin) | 5 $ | 0,50 $ pro Kontrakt | Micro Bitcoin (MBT) |
Handelsbeispiel mit Micro E-Mini S&P-500 Option (MES)
Zum besseren Verständnis betrachten wir ein konkretes Beispiel mit Micro-Optionen auf den S&P 500. Basiswert ist der Micro E-Mini S&P-500 Future (MES).
Der S&P-500-Index steht beispielsweise bei 4.000 Punkten. Ein Anleger erwartet seitwärts tendierende oder leicht steigende Kurse für den nächsten Monat und möchte eine Prämie vereinnahmen. Er entscheidet sich, eine Put-Option auf den Micro Future MES zu verkaufen (Short Put) mit folgenden Merkmalen.
- Strike-Preis: 3.900 Punkte
- Laufzeit: 1 Monat
Positionseröffnung
Durch den Verkauf der Put-Option erhält der Anleger sofort eine Prämie, z.B. 100 USD. Das ist deutlich weniger als die ca. 1.000 USD, die eine entsprechende E-Mini-Option gebracht hätte.
Für diese Short-Position verlangt die Börse eine Sicherheitsleistung (Margin) von ca. 700 USD (orientiert am Risiko bis zum Strike) – etwa nur 10 % der Margin einer vergleichbaren Position im Standard-Kontrakt.
Szenario 1 (positiv)
Der S&P 500 bleibt bis zum Verfall über 3.900 Punkten. Folge: Die Put-Option verfällt wertlos.
Das bedeutet:
- Keine Verpflichtung für den Anleger.
- Die vereinnahmte Prämie von 100 USD abzüglich Gebühren bleibt als Gewinn.
- Die eingesetzte Margin wird frei.
Szenario 2 (negativ)
Der S&P 500 fällt bis zum Verfall unter 3.900 Punkte. Folge: Die Put-Option wird ausgeübt.
Das bedeutet:
- Der Anleger erhält eine Long-Position im zugrunde liegenden Micro Future zum Einstandspreis von 3.900 Punkten.
- Durch die vereinnahmte Prämie (100 USD) liegt der Break-Even bei ca. 3.880 Punkten.
Fällt der Index z.B. auf einen Stand von 3.850 Punkten, so entspricht diese Bewegung einem Verlust von –150 USD ((3.850 – 3.880 Punkte)* 5 USD)
Durch den kleinen Kontraktwert bewegen sich die Verluste also in einem eher moderaten Rahmen. Der Anleger könnte die Position halten (in der Hoffnung auf Erholung) oder direkt glattstellen, um Verluste zu begrenzen.
Micro-Optionen vs. Aktienoptionen – wichtigste Unterschiede
Grundsätzlich funktionieren Micro-Optionen genauso wie Aktienoptionen, die ebenfalls das Recht verbriefen, einen bestimmten Basiswert, zu einem festgelegten Preis (Strike) bis zum Ende der Laufzeit oder am Verfallstag zu kaufen (Call-Optionen) oder zu verkaufen (Put-Optionen).
Allerdings unterscheiden sich Optionen auf Micro Futures unter anderem in den folgenden Punkten von den üblichen Aktienoptionen:
Merkmal | Micro-Optionen | Aktienoptionen |
---|---|---|
Basiswert | Micro Futures auf Indizes, Kryptos, ggf. Zinsen | Einzelaktien |
Multiplikator | Produktabhängig (z. B. 5 USD, 2 USD, 1 EUR, 0,1 BTC) | In der Regel 100 |
Risikotreiber | Index/Sektor/Gesamtmarkt | Unternehmensspezifisch |
Laufzeit | Tägliche bis Quartalslaufzeiten | I.d.R standardisiert (Monats-/Wochenoptionen) |
Ausübungsart | Oft europäisch | Oft amerikanisch |
Liquidität | Hoch bei CME-Produkten – wächst in Europa | Starke Streuung je Aktie |
Futures-Bezug | Option verfällt vor dem dahinterliegenden Future-Kontrakt | Kein Future-Bezug |
Micro Options und Micro Futures – Historie
- 2009-2010: Die ersten Micro Futures wurden im Rohstoffbereich eingeführt. So lancierte die CME bereits vor über einem Jahrzehnt Micro Gold- und Micro Silber-Futures (10 oz Gold, 1.000 oz Silber) als Bruchteile der Standardkontrakte. Diese blieben aber zunächst Nischenprodukte.
- 2019: Am 6. Mai 2019 führte die CME Group Micro E-Mini Futures auf vier wichtige Aktienindizes ein: S&P 500, Nasdaq-100, Dow Jones und Russell 2000. Jeder dieser Micro Futures hat einen Kontraktwert von nur 1/10 des entsprechenden E-Mini Futures. Die Einführung war ein großer Erfolg – im ersten Jahr wurden mehrere hundert Millionen Kontrakte gehandelt und die Micro E-Minis avancierten zur erfolgreichsten Produkteinführung in der Geschichte der CME.
- 2020: Aufbauend auf dem Erfolg der Micro Futures kündigte die CME im selben Jahr die ersten Micro-Optionen an. Im Herbst 2020 starteten Optionen auf Micro E-Mini Futures auf den S&P 500 und den Nasdaq-100. Diese Micro-Optionen sind – analog zu den Futures – genau 1/10 so groß wie die üblichen E-Mini Optionen. Dies eröffnet Privatanlegern weitere strategische Möglichkeiten (z.B. abgesicherte Optionsstrategien mit geringem Kapitaleinsatz).
- 2021: Auch in Europa wächst das Interesse. Eurex führte am 19. April 2021 zunächst Micro Futures auf den DAX-Index, den EURO STOXX 50 und den Schweizer SMI ein. Der Kontraktwert wurde auf 1 Euro pro Indexpunkt festgelegt (zum Vergleich: der große DAX-Future kostet 25 Euro pro Punkt).
- 2022: Ende des Jahres folgte in Europa der nächste Schritt: Micro-DAX-Optionen. Eurex bietet ab dem 19. Dezember 2022 Optionen auf den Micro DAX-Future an. Die Kontraktgröße beträgt 1 Euro pro DAX-Punkt (statt 5 Euro bei der traditionellen DAX-Option, ODAX), ansonsten entsprechen die Spezifikationen den regulären DAX-Optionen. In den USA wurde unterdessen die Produktpalette der Micros erweitert: Im Kryptobereich hat die CME bereits im März 2022 Optionen auf Micro Bitcoin und Micro Ether Futures aufgelegt.
- 2023: Die Rohstoffmärkte ziehen nach. Angesichts der steigenden Beteiligung von Privatanlegern an den Edelmetallmärkten führte die CME im Oktober 2023 Micro Gold-Optionen ein (Symbol: OMG). Diese haben eine Kontraktgröße von 10 Unzen Gold und ergänzen den bereits liquiden Micro Gold Future. Ähnlich wie bei Aktienindizes gibt es nun auch für Gold im kleinen Format wöchentliche und monatliche Verfallstermine. Die Einführung neuer Micro-Optionen zeigt den anhaltenden Trend, immer mehr Anlageklassen für Kleinanleger zugänglich zu machen.
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