Euro-Bund Future (Terminkontrakt) | Symbol: FGBL – Definition & Chart

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Euro-Bund Futures (englisch: federal government bond liability, Symbol: „FGBL“) sind standardisierte Terminkontrakte auf fiktive Bundesanleihen (Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland) mit einem Kupon von 6%, einer Restlaufzeit zwischen 8,5 und 10,5 Jahren und einem Nominalwert von 100.000 Euro.

Bundesanleihen umfassen Schuldverschreibungen der Bundesrepublik Deutschland. Ihre Wertentwicklungen und Konditionen werden von vielen Finanzakteuren weltweit beobachtet, da sie Hinweise auf (zukünftige) Zinsentwicklungen geben können.  

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Euro-Bund Future im Überblick

Euro-Bund Future Kontraktspezifikationen
Kontraktbezeichnung Euro-Bund Future
Symbol (CME Globex) FGBL
Kontraktgröße
100.000 EUR
Kursnotierung Euro
Min. Tickgröße (Tick Size)
0,01 EUR
Min. Tickwert (Tick Value)
10 EUR
Wert/Punkt (Multiplikator)
1000 EUR
Kontraktwert
Euro-Bund-Futurekurs x Mutiplikator
Fälligkeiten (Monatsbezeichnung)
März, Juni, September, Dezember
Fälligkeiten (Monatscodes)
H, M, U, Z
Liefertag Der zehnte Kalendertag des jeweiligen Liefermonats (Quartalsmonats).
Letzter Handelstag
Der Handel endet zwei Börsentage vor dem Liefertag.
Lieferung
Barausgleich
Börsenplätze
European Exchange (EUREX)
Optionen verfügbar?
Ja

Ausgewählte Fakten zu Euro-Bund Future

Im Normalfall weisen Euro-Bund Futures einen engen Zusammenhang mit der Renditeentwicklung von Bundesanleihen auf. Eine Rendite ergibt sich aus den Zinszahlungen sowie der Wertsteigerung der Anleihe während der Laufzeit.

Laufzeiten

Die Laufzeiten einer Bundesanleihe betragen 7, 10, 15 oder 30 Jahre, wobei fixe jährliche Zinszahlungen bestehen. Heutzutage sind Nachfrager von Bundesanleihen in erster Linie große institutionelle Investoren weltweit (z.B. Zentralbanken, insbesondere die Europäische Zentralbank, Geschäftsbanken, Versicherungen und Kapitalgesellschaften). 

Euro-Bund Future als Indikator

Zudem gilt der Euro-Bund Future als ein Indikator für Zinsentwicklungen. In der Regel existiert ein entgegengesetzter Zusammenhang zwischen dem Euro-Bund-Future-Kurs und dem allgemeinen Marktzinssatz:

  • Sinkende Euro-Bund-Future-Kurse weisen tendenziell auf steigende Marktzinssätze hin.
  • Steigende Euro-Bund-Future-Kurse sind tendenziell mit sinkenden Marktzinssätzen verbunden.

Vor diesem Hintergrund kaufen professioneller Trader häufig Euro-Bund-Futures, wenn sie einen sinkenden Marktzinssatz erwarten, da sie sich in der Zukunft höhere Euro-Bund-Future-Kurse erhoffen.

Bundesanleihen – Geschichte

Bundesanleihen, auch bekannt als Bundesobligationen oder Bundesschatzanweisungen, sind Wertpapiere, die von der Bundesrepublik Deutschland emittiert werden, um sich (langfristig) Geld zu leihen. 

Die ersten Anleihen dieser Art waren Reichsanleihen, die erstmals 1877 herausgegeben wurden. Nachfolgend emittierte der Bund erste sogenannte Bundesanleihe im Jahr 1952 mit einem Volumen von 500 Millionen DM. Die Bedingungen der ersten Bundesanleihe umfassten noch jährliche Zinszahlungen von 5% mit einer Laufzeit von 5 Jahren.

Risiko

Die Bundesrepublik Deutschland haftet für die (vorher fest vereinbarten) Rückzahlungen mithilfe ihrer Vermögenswerte und Steuereinnahmen. Das Credit Rating von Deutschland wird von führenden Ratingagenturen als äußerst hoch eingestuft (z.B. Rating von AAA gemäß Einschätzungen von Standard & Poor´s (S&P) im Jahr 2023). Demzufolge existiert hinsichtlich der Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland gegenwärtig ein sehr niedriges Emittentenrisiko.   

Rendite

Früher (z.B. in den 90er-Jahren) wurden Bundesanleihen von Privatanlegern mit einem langen Anlagehorizont noch häufiger als sicheres Mittel zur Altersvorsorge genutzt. So hatte beispielsweise eine Bundesanleihe mit einer Laufzeit von 30 Jahren, herausgegeben im Jahr 1994, einen Kuponsatz von 6,25% (ISIN: DE0001134922). 

Im Gegensatz dazu liegen die Zinssätze von 30-jährigen Bundesanleihen im Jahr 2023 bei etwa 1,8 %. Daher setzen Privatanleger vermehrt auf eine Aktienrente.

Euro-Bund Future – Beispiel

An einem konkreten Beispiel sollen nun die Anforderungen, die für den Handel eines Euro-Bund Future bestehen, erläutert werden. Zunächst sollte der Kontraktwert (engl. “notional value”) ermittelt werden. Dieser drückt aus, welchen Gesamtwert der Future derzeit hat.

Ermitteln lässt sich der Wert, indem der aktuelle Kurs des Underlyings mit dem Multiplikator multipliziert wird. Die Formel dafür lautet:

Kontraktwert = aktueller Kurs Underlying * Multiplikator.

Benötigte Margin bestimmen

Hier ist zu beachten, dass der Kontraktwert deutlich höher ist als der Wert, den ein Händler tatsächlich aufbringen muss. Dieser muss lediglich eine Sicherheitsleistung, die sog. Margin hinterlegen, die von der Börse bestimmt wird.

Der Kontraktwert gibt also den tatsächlichen monetären Gesamtwert eines Kontrakts an, der auch tatsächlich am Terminmarkt bewegt wird, während die Margin die Sicherheitsleistung beschreibt, die der Händler beim Kauf oder Verkauf eines Future-Kontrakts vorhalten muss.

Wichtig ist an dieser Stelle, dass die Marginanforderungen und somit der genannte Prozentsatz variieren können. Gründe hierfür sind unterschiedliche Anforderungen der Broker unter anderem hinsichtlich der Marktvolatilität, des Overnight-Risikos und der Volatilität des Underlyings selbst.

Berechnung der Margin

Angenommen der Kurs eines Euro-Bund Future-Kontrakts mit einer bestimmten Monatsfälligkeit taxiert zu 168 Euro und einem Multiplier von 1000 Euro. In diesem Fall würde der Kontraktwert 168.000 Euro betragen. Ein Händler, der diesen Kontrakt kaufen möchte, müsste nun aber keine 168.000 Euro bezahlen, sondern lediglich die geforderte Initial Margin hinterlegen.

Demnach müsste der Händler derzeit bspw. eine Margin von 16.800 Euro hinterlegen, was nur einem Zehntel, also 10% des Kontraktwerts entspricht. Der Erwerb des Futures würde die Kaufkraft des Händlers also statt um 168.000 Euro lediglich um 16.800 Euro reduzieren.

Euro-Bund Future – aktueller Preis & Kursentwicklung

Der folgende Chart zeigt den Euro-Bund Future als fortlaufenden Index („Front month contracts“). Die tatsächlichen Future-Kontrakte können daher in Abhängigkeit von der jeweiligen Fälligkeit leicht von der Darstellung abweichen.


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