Slippage – Erklärung & Bedeutung beim Trading

Autor: Pit Wilkens Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Slippage (deutsch etwa: Kursabweichung) bezeichnet die Differenz zwischen dem erwarteten und dem tatsächlich ausgeführten Preis einer Transaktion im Börsenhandel. Slippage kann zu jedem Zeitpunkt auftreten, tritt aber besonders bei Marktorders in Zeiten hoher Volatilität auf. Dieser Artikel erklärt, wann eine Kursabweichung als negativ gilt, wie sie entstehen kann und gibt Tipps zur Vermeidung.

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Slippage – Definition

Unter Slippage wird am Kapitalmarkt der Umstand verstanden, wenn eine Kauf- oder Verkaufsorder zu einem besseren oder schlechteren Preis ausgeführt wird als erwartet. Problematisch ist dieser Effekt für den Händler bei Abweichungen, die zu einem Verlust führen.

Der Begriff Slippage trifft keine Aussage darüber, ob eine Kursabweichung positiv oder negativ ausfällt. Wird etwa eine Order 0,5 % oberhalb oder unterhalb des erwarteten Preises ausgeführt, ist der Effekt in beiden Fällen identisch.

Slippage - Schematische Darstellung

Wie entsteht eine Slippage?

Für gewöhnlich wird eine Wertpapierorder ohne Limit („bestens“) zum günstigsten Preis ausgeführt, der von der gewählten Börse oder dem Market Maker angeboten wird. Der vorab vom Broker des Händlers kalkulierte Preis muss nicht zwingend mit diesem Ausführungspreis übereinstimmen. Die Differenz zwischen dem beabsichtigten und dem tatsächlichen Ausführungspreis kann wie folgt eingeordnet werden.

  • Positive Slippage
    • tatsächlicher Ausführungspreis > erwarteter Ausführungspreis
  • Neutrale Slippage
    • tatsächlicher Ausführungspreis = erwarteter Ausführungspreis
  • Negative Slippage
    • tatsächlicher Ausführungspreis < erwarteter Ausführungspreis

In der Praxis ändern sich Marktpreise für Wertpapiere und Derivate so schnell, dass selbst geringer zeitlicher Differenz zwischen Order und Ausführung Spielraum für diesen Effekt lässt.

Hinweis: Oft ist die Slippage gering. Es bewegt sich, sofern vorhanden, bei wenigen Cent pro Wertpapier. Der Einfluss des Effekts sollte daher in Relation zum Kurs des Wertpapiers betrachtet werden.

Wie eine Slippage vermieden werden kann

Ein wirksames Mittel zur Vermeidung von negativer Slippage sind Limit Orders. Bei diesen Börsenaufträgen legt der Anleger einen festen Handelskurs fest. Erst wenn dieser erreicht oder unterschritten wird, erfolgt die Auftragserfüllung. Aufgrund des festen Kurses hat der Broker keinen Spielraum bei der Orderausführung. Es gibt keine Slippage.

Das Risiko bei diesem Ordertyp besteht darin, dass der Auftrag möglicherweise nicht ausgeführt wird, weil der Kurs des Wertpapiers das Limit nicht erreicht. Bei sehr kurzfristigen Kursschwankungen besteht zudem das Risiko, dass das Limit zwar kurzfristig berührt, der Auftrag aber trotzdem nicht ausgeführt wird.

Stop Orders

Eine weitere Möglichkeit, den Slippage-Effekt beim Handel zu minimieren, sind Stop Orders. Dabei legt der Anleger einen Auslösekurs (Stop) für ein Wertpapier fest. Wird dieser erreicht, erfolgt automatisch eine Marktorder. Bei Stop-Orders besteht jedoch das Risiko, dass ein Wertpapier unter dem festgelegten Stop-Kurs verkauft wird, wenn sich am Markt kein Käufer zum Marktpreis findet. Einige Broker bieten jedoch garantierte Stop-Kurse an und übernehmen damit das potenzielle Slippage-Risiko.

Anwendung einer Stop Loss Order (schematische Darstellung)

Stop-Limit Orders

Stop-Limit Orders kombinieren die Eigenschaften von Stop und Limit Orders, um die Kontrolle des Anlegers über den Handelsprozess zu erhöhen. Bei einer Stop-Limit Order bestimmt der Anleger sowohl einen Stop-Kurs, der den Handel auslöst, als auch einen Limit-Kurs, zu dem das Wertpapier gekauft oder verkauft werden soll. Sobald der Stop-Kurs erreicht oder überschritten wird, erfolgt die Übermittlung einer Limit Order.

Das Risiko bei dieser Order besteht darin, dass die Limit Order bei schnellen Märkten möglicherweise „überrannt“ wird, also nicht ausgelöst wird. Der Vorteil gegenüber einer herkömmlichen Stop-Market Order ist hingegen, dass die Stop-Limit Order über den Limit-Mechanismus zu besseren Ausführungen und geringerer Slippage führt.

Fazit: In jedem Fall können Händler das Risiko der Slippage minimieren, wenn sie zu Zeiten handeln, an denen die Aktivität und die Liquidität an den Märkten entsprechend hoch sind. Zudem kann die Slippage dadurch gesenkt werden, dass Positionen (wenn möglich) nicht kurz vor oder nach wichtigen Bekanntmachungen gehandelt werden. Dabei kann es sich um unternehmensspezifische Veröffentlichungen (z. B. Quartalsergebnisse), aber auch Berichte der gesamten Marktsituation (z. B. ifo-Geschäftsklimaindex) handeln.

Slippage im Forex Handel

Im Handel mit Fremdwährungen (Forex) tritt Slippage auf, wenn Marktorders oder Stop-Loss Orders zu einem anderen Kurs ausgeführt werden, als ursprünglich in der Order angegeben. Auch am Forex Markt tritt ein Slippage-Effekt primär während Volatilitätsspitzen im Trading oder in Phasen geringen Handelsvolumens auf. In beiden Situationen führen Forex Broker die Transaktion üblicherweise zum nächsten verfügbaren Kurs aus.

Beispiel für einen Slippage-Effekt

Angenommen ein Händler platziert eine Marktorder (bestens) für 100 Aktien des Unternehmens Apple. Die Bid (Geldkurs / höchster Kaufkurs) und Ask (Briefkurs / niedrigster Verkaufskurs) Kurse lauten zum Zeitpunkt der Ordererteilung wie folgt.

Bid Ask
183,50 USD 183,53 USD

Die Order wird folglich zu einem Stückkurs von 183,53 USD vom Broker entgegengenommen. Noch bevor die Order endgültig ausgeführt wurde, kommt es innerhalb von Sekundenbruchteilen zu einer Veränderung des Bid-Ask Spreads. Ausgeführt wurde die Order letztendlich zu folgenden Kursen.

Bid Ask
183,54 USD 183,57 USD

Pro Aktie entsteht eine negative Slippage von 0,04 USD. Für die gesamte Order entsteht somit ein um 4 Dollar höherer Preis. In diesem Beispiel ist der prozentuale Slippage-Effekt gering. Es sich ungefähr um 0,02 %. Abhängig von den Rahmenbedingungen sind auch höhere Abweichungen möglich.

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