Mark-to-Market (MTM) – Definition & Bedeutung
Mark-to-Market (Abkürzung: MTM, deutsch: „Marktbewertung“) bezeichnet die tägliche Bewertung offener Positionen, die ein Händler an der Börse hält, um den aktuellen Marktwert der Positionen zu ermitteln und den entsprechenden Gewinn oder Verlust zu berechnen. Jedes Handelskonto wird daraufhin gutgeschrieben oder belastet, abhängig von den Gewinnen oder Verlusten des Tages.
🔴 Live-Webinar am 26.05.2025 um 18:30 Uhr
Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen
Lerne, wie du an der Börse ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Unterscheide gute von schlechten Aktien, führe eigenständig eine Bewertung durch und erkenne den richtigen Aktienkurs. Lerne außerdem, wie du mit dem Optionshandel einen zusätzlichen Cashflow generierst.
Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel
Markt-to-Market Bewertung – Definition
Mark-to-Market (MTM) ist die börsentägliche Bewertung offener Handelspositionen zur Ermittlung von Gewinnen und Verlusten auf Basis des aktuellen Marktwertes. Die MTM-Berechnungen erfolgen nach Handelsschluss auf Basis des jeweiligen Schlusskurses.
Insbesondere bei Futures gewährleistet dieses Verfahren die Einhaltung der Margin-Anforderungen. Im Rahmen der sogenannten Variation Margin werden Gewinne und Verluste nach jedem Handelstag während der Haltedauer der Position zwischen den Parteien ausgeglichen, wodurch das Kreditrisiko reduziert wird.
Bedeutung von MTM für Marginkonten
Bei Marginkonten wird die aktuelle Marktbewertung der gehaltenen Wertpapiere (und damit der Marktwert des Kontos) täglich auf Basis des Mark-to-Market (MTM)-Prinzips aktualisiert, um sicherzustellen, dass die Mindestmargenanforderungen erfüllt werden.
Erfüllt ein Marginkonto nach der MTM-Bewertung die Maintenance Margin nicht mehr, kann es zu einem Margin Call kommen. Dabei handelt es sich um eine Aufforderung zur Nachschusspflicht, entweder durch Einzahlung zusätzlichen Kapitals oder durch Schließen von Positionen.
Mark-to-Market bei Futures
Jeder Futures- bzw. Terminkontrakt hat zwei Gegenparteien:
- Der Käufer (Long-Position) spekuliert auf steigende Preise.
- Der Verkäufer (Short-Position) erwartet fallende Preise.
Die Terminbörse wendet das Mark-to-Market (MTM)-Prinzip an, indem sie täglich die offenen Positionen zum Schlusskurs neu bewertet. Gewinne und Verluste aus Wertveränderungen werden automatisch zwischen den beiden Handelskonten verrechnet.
- Preisrückgang des Futures am Handelstag
- Der Long-Händler erleidet einen Verlust – sein Marginkonto wird belastet.
- Der Short-Händler erzielt einen Gewinn – sein Marginkonto wird entsprechend erhöht.
- Preisanstieg des Futures am Handelstag
- Der Long-Händler macht einen Gewinn – sein Marginkonto steigt.
- Der Short-Händler trägt einen Verlust – sein Marginkonto wird reduziert.
MTM bei Investmentfonds
Bei Investmentfonds, wie etwa Aktienfonds, wird die Mark-to-Market (MTM)-Bewertung zur täglichen Berechnung des Nettoinventarwerts (Net Asset Value – NAV) herangezogen.
Der NAV gibt den Wert pro Fondsanteil an und wird berechnet, indem der Gesamtwert aller im Fonds enthaltenen Vermögenswerte (abzüglich der Verbindlichkeiten) durch die Anzahl der ausgegebenen Anteile dividiert wird.
Da die im Fonds enthaltenen Vermögenswerte – wie Aktien, Anleihen und andere Finanzinstrumente – täglich im Wert schwanken, stellt die MTM-Bewertung sicher, dass der NAV stets den aktuellen Marktwert dieser Positionen widerspiegelt.
MTM-Bewertung bei Aktien
Bei Aktien erfolgt die Mark-to-Market (MTM)-Bewertung indirekt, da ihr Marktwert durch den Börsenhandel bestimmt wird. Der aktuelle Börsenkurs einer Aktie stellt ihren fairen Marktwert dar, der sich aus Angebot und Nachfrage sowie den Erwartungen der Anleger an die zukünftige Entwicklung des Unternehmens ergibt. Dabei kann der Marktwert erheblich vom Buchwert je Aktie (engl. book value) abweichen.
Für Investoren ohne Margin-Konto (also ohne Hebelwirkung oder Kreditaufnahme) hat MTM keine direkten finanziellen Auswirkungen, solange sie ihre Aktien nicht verkaufen. Für Margin-Trader hingegen spielt MTM eine direkte Rolle, da sich die Bewertung ihrer Positionen täglich auf die benötigte Sicherheitsleistung (Margin) auswirkt.
Beispiel eines Mark-to-Market im Trading
Um sich gegen fallende Rohstoffpreise abzusichern, eröffnet ein Weizenbauer am 11. November eine Short-Position in 10 Weizen-Future-Kontrakten. Da jeder Kontrakt 5.000 Scheffel umfasst, sichert er sich gegen einen Preisrückgang bei insgesamt 50.000 Scheffel Weizen ab.
Zum Zeitpunkt des Handels beträgt der Preis eines Weizen-Futures 4,50 USD pro Scheffel. Dadurch wird das Konto des Landwirts mit folgendem Anfangswert geführt:
Szenario 1: Kursanstieg
Da der Landwirt eine Short-Position hält, profitiert er von fallenden Preisen, während steigende Preise zu Verlusten führen.
Falls der Weizenpreis auf 4,55 USD steigt, ergibt sich ein Tagesverlust von:
Dieser Betrag wird vom Konto des Weizenbauern abgezogen und gleichzeitig dem Konto des Händlers mit der Long-Position gutgeschrieben.
Szenario 2: Kursrückgang
Sinkt der Preis auf 4,45 USD, ergibt sich ein Tagesgewinn von 2.500 USD, der dem Konto des Landwirts gutgeschrieben wird, während der Händler mit der Long-Position diesen Betrag als Verlust verbucht.
Die tägliche Mark-to-Market-Anpassung wird bis zum Fälligkeitstermin des Futures-Kontrakts fortgesetzt oder bis der Landwirt seine Short-Position durch den Kauf einer Long-Position mit derselben Fälligkeit glattstellt.
Mark-to-Market Accounting
Mark-to-Market (MTM) oder Fair Value Accounting ist eine Bewertungsmethode, bei der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nicht zum ursprünglichen Anschaffungswert, sondern zum aktuellen Marktwert angesetzt werden.
MTM und Hold-to-Maturity-Anleihen
Ein Beispiel für MTM-Accounting sind bis zur Endfälligkeit gehaltene Anleihen (Hold-to-Maturity (HTM)-Bonds). Diese festverzinslichen Wertpapiere sind in der Regel nicht Teil des Handelsportfolios. Daher unterliegen sie nicht denselben Marktbewertungsanforderungen wie zum Handel gehaltene Anleihen.
Allerdings können auch HTM-Anleihen durch Marktentwicklungen an Wert gewinnen oder verlieren. Ein entscheidender Faktor dabei sind Zinsänderungen:
- Steigende Zinsen (z. B. durch Zinserhöhungen der Zentralbanken) führen dazu, dass bestehende Anleihen mit niedrigeren Kupons unattraktiver werden. Dadurch sinkt ihr Marktwert.
- Sinkende Zinsen erhöhen hingegen den Wert bestehender Anleihen, da ihre Kupons im Vergleich zu neu emittierten Anleihen attraktiver sind.
Da HTM-Anleihen jedoch nicht zum aktuellen Marktwert bilanziert werden, wirken sich diese Kursschwankungen nicht unmittelbar auf das Finanzreporting aus.
MTM-Verluste bei HTM-Bonds
Sollte der Marktwert eines HTM-Bonds am Bewertungsstichtag unter dem Buchwert liegen, kann dies in bestimmten Situationen zu einem MTM-Verlust führen.
Dies geschieht jedoch nur, wenn:
- Eine Neubewertung erforderlich wird (z. B. bei einem nachhaltigen Wertminderungsrisiko).
- Die Absicht oder Fähigkeit, die Anleihe bis zur Fälligkeit zu halten, nicht mehr gegeben ist.
Solange der Investor die Anleihe tatsächlich bis zur Fälligkeit hält, bleibt dieser Buchverlust unrealisierter Natur. In diesem Fall erhält der Anleger den vollen Nennwert der Anleihe zurück, unabhängig von zwischenzeitlichen Kursschwankungen.
Sondersituationen bei Markt-to-Market
Der Hauptzweck einer Mark-to-Market (MTM)-Bewertung besteht darin, Vermögenswerte so realitätsnah wie möglich zu bewerten. Probleme treten jedoch auf, wenn die Marktpreise in bestimmten Situationen den tatsächlichen wirtschaftlichen Wert eines Vermögenswerts nicht zuverlässig widerspiegeln.
Ein solches Szenario kann entstehen, wenn ein Unternehmen gezwungen ist, den Marktwert seiner Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten in ungünstigen oder extrem volatilen Marktphasen zu bestimmen – beispielsweise während einer Finanzkrise. In Zeiten geringer Liquidität oder erhöhter Unsicherheit kann der aktuelle Marktpreis eines Vermögenswerts erheblich unter seinem langfristigen fairen Wert liegen.
Beispiel: Finanzkrise 2008/2009
Dieses Problem wurde besonders während der Finanzkrise 2008/2009 deutlich. Banken hielten hypothekarisch gesicherte Wertpapiere (Mortgage-Backed Securities – MBS) in ihren Bilanzen. Aufgrund der extremen Marktverwerfungen waren diese Papiere jedoch kaum noch handelbar, und die wenigen stattfindenden Transaktionen fanden zu stark gedrückten Preisen statt.
Dies führte dazu, dass die MTM-Bewertung dieser Vermögenswerte eine massive Abwertung der Bankbilanzen erforderte – selbst wenn die zugrunde liegenden Hypotheken weiterhin bedient wurden.
Regulatorische Anpassungen
Um diesem Problem entgegenzuwirken, verabschiedete das Financial Accounting Standards Board (FASB) im April 2009 neue Richtlinien. Diese ermöglichten eine Bewertung auf Basis eines geordneten Marktes, anstatt den Wert eines Vermögenswerts ausschließlich auf erzwungenen Notverkäufen zu basieren. Dadurch konnten Unternehmen extreme Bilanzverluste aufgrund illiquider Märkte vermeiden.
Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen
Lerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 26.05.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.