Reverse Iron Condor - Gewinn- und Verlustdiagramm der Optionsstrategie
Auszahlungsprofil der Reverse Iron Condor Optionsstrategie

Reverse Iron Condor – Definition

Ein Reverse Iron Condor, auch bekannt als Long Iron Condor, wird durch eine Kombination aus einem Bull Call Spread und einem Bear Put Spread auf denselben Basiswert gebildet.

Im Wesentlichen ist diese Strategie ein Long Strangle mit aus dem Geld (out of the money) verkauften Optionen, die die Kostenbasis der Position reduzieren, aber das Gewinnpotenzial begrenzen.

Da der Optionshändler insgesamt eine Prämie bezahlen muss, damit die Optionsstrategie aufgesetzt werden kann, handelt es sich um einen Debit Spread. Somit ist sie die Gegenposition eines Iron Condor.

Die Absicht beim Reverse Iron Condor ist einen begrenzten Gewinn zu erzielen, wenn der zugrunde liegende Basiswert (hier: eine Aktie) eine starke Bewegung entweder nach oben oder nach unten macht. Sie kann beispielsweise vor einer Hauptversammlung und den Quartalszahlen aufgesetzt werden. Da es durch die Bekanntgabe von neuen Informationen zu Ausschlägen im Kurs kommen kann, profitiert in einem solchen Fall diese Strategie.

Praxis-Tipp

Kommt es zu einer vorzeitigen Ausübung bei einer der verkauften Optionen (Short Put oder Short Call), kann der Händler ebenso von seinem Recht der Ausübung durch seine gekauften Optionen Gebrauch machen (Long Put oder Long Call). Durch dieses Vorgehen kann vorzeitig der maximale Gewinn gesichert werden. Falls noch ein Rest Zeitwert vorhanden sein sollte, verfällt dieser durch die Ausübung.

Befindet sich der Aktienkurs bei Fälligkeit in der Nähe einer der beiden Flügel (am Short Put oder Short Call), kann die Position vorzeitig manuell geschlossen werden, falls eine Zuteilung durch die gekauften Optionen nicht erwünscht ist.

Wenn die Strategie eine größere Gewinnspanne haben soll, kann, statt eines Reverse Iron Condor, ein Long Strangle genutzt werden. Der maximale Verlust ist ebenfalls auf die gezahlte Prämie begrenzt, aber der potenzielle Gewinn ist theoretisch unbegrenzt.

Reverse Iron Condor – Setup

  • Verkauf einer Put-Option aus dem Geld, Strike A
  • Kauf einer Put-Option aus dem Geld, Strike B
  • Kauf einer Call-Option aus dem Geld, Strike C
  • Verkauf einer Call-Option aus dem Geld, Strike D

Die Strikes haben zueinander jeweils den gleichen Abstand. Alle Optionen haben denselben Verfallstag.

Empfohlenes Erfahrungslevel

Diese Strategie eignet sich für erfahrene Optionshändler. Der Einsatz von vier verschiedenen Option-Legs erfordert Vorkenntnissen im Handel mit Optionen.

Wann der Handel sinnvoll ist

Bei einer bullischen oder bärischen Marktmeinung. Ein Reverse Iron Condor hat keine Richtungstendenz, erfordert aber eine ausreichend große Kursbewegung des Basiswerts, um die Break-Even-Punkte zu überschreiten.
Reverse Iron Condor bei bärische MarktmeinungReverse Iron Condor bei bullischen Marktmeinung

Break-Even-Punkt

Es gibt 2 Gewinnschwellen für diese Optionsstrategie. Die Break-Even-Punkte lassen sich anhand der folgenden Formel berechnen:

Break-Even-Punkt bei Kurssteigerung = Strike C + gezahlte Prämie – gezahlte Provisionen

Break-Even-Punkt bei Kursrückgang = Strike B – gezahlte Prämie – gezahlte Provisionen

Sweet Spot

Der Kurs der zugrunde liegende Aktie soll bei dieser Strategie steigen oder fallen.

Maximaler Gewinn

Der maximale Gewinn für den Reverse Iron Condor wird erreicht, wenn der Aktienkurs sich am oder unter dem Strike Preis des Short Put befindet (bzw. am oder über dem Strike Preis des Short Call).

Die Formel zur Berechnung des maximalen Gewinns lautet wie folgt:

Maximaler Gewinn = Strike Preis des Short Call (oder Long Put) – Strike Preis des Long Call (oder Short Put) – gezahlte Prämie – gezahlte Provisionen

Maximaler Verlust

Der maximale Verlust tritt ein, wenn bei Fälligkeit der Aktienkurs zwischen den Strike Preisen des Long Call und des Long Put liegt. Innerhalb dieser Zone verfallen alle Optionen wertlos, und der Optionshändler verliert seinen Einsatz.

Die Formel zur Berechnung des maximalen Verlusts lautet wie folgt:

Maximaler Verlust = gezahlte Prämien + gezahlte Provisionen

Reverse Iron Condor im Zeitverlauf

Der Zeitwertverlust wirkt sich in der Regel negativ auf diese Optionsstrategie aus, insbesondere bei den Long-Optionen. Im Idealfall kommt es frühzeitig zu einer starken Kursbewegung des zugrunde liegenden Basiswerts. Dadurch kann der Händler die Long-Optionen mit noch vorhandenem Zeitwert veräußern.

Implizite Volatilität

Eine zunehmende implizite Volatilität ist vorteilhaft für den Reverse Iron Condor, da sie höhere Optionsprämien bedeutet. Idealerweise ist sie beim Aufsetzen der Strategie niedriger als beim Ausstieg oder bei Fälligkeit.

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