Vega einer Option – Definition & Erklärung
Das Vega einer Option, auch „Kappa“ (Κ) oder „Nu“ (ν), misst die Sensitivität des Optionspreises gegenüber Änderungen der impliziten Volatilität. Ein hohes Vega signalisiert eine hohe Empfindlichkeit des Optionswerts gegenüber Volatilitätsschwankungen. Dieser Optionsgrieche ist insbesondere für Volatilitäts-Trades wichtig, da er die Veränderung des Optionswerts bei schwankender Marktunsicherheit anzeigt.
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Vega einer Option – Definition
Vega misst, um wie viel sich der Preis einer Option verändert, wenn die implizite Volatilität des Basiswerts (Underlying) um einen Prozentpunkt steigt oder fällt. Bei identischen Rahmenbedingungen (z. B. Strike-Preis, Laufzeit, Volatilität) ist der Wert für Call- und Put-Optionen gleich.
Für Long-Optionen ist Vega positiv, für Short-Optionen hingegen negativ. Es liegt meist zwischen 0 und 1, kann bei langer Restlaufzeit und sehr volatilen Basiswerten jedoch deutlich größer als 1 sein.
Berechnung des Vega einer Option
Vega wird, so wie alle Optionsgriechen, üblicherweise mit dem Black-Scholes-Modell berechnet. Die Ermittlung erfolgt in der Regel durch Research-Institute, Emittenten von Wertpapieren sowie auf allen gängigen Optionshandelsplattformen mithilfe computergestützter und automatisierter Verfahren.
Das Ergebnis wird als Dezimalzahl angegeben. Beispiel: Ein Vega von 0,10 bedeutet, dass eine Änderung der impliziten Volatilität um 1 % den Optionspreis um 0,10 USD verändert.
Mathematische Bedeutung des Vega
Aus mathematischer Sicht entspricht das Vega der ersten partiellen Ableitung der Optionspreisformel nach der impliziten Volatilität des Basiswerts. Es beschreibt somit die Änderungsrate des Optionspreises in Bezug auf eine kleine Veränderung der Volatilität, während alle anderen Parameter konstant bleiben (ceteris paribus).
Konkret bedeutet das: Erhöht oder verringert sich die implizite Volatilität um eine sehr kleine Einheit (infinitesimale Änderung), so verändert sich der Optionspreis um etwa den Betrag des Vega. In der Praxis wird diese Sensitivität oft als Preisänderung pro 1 Prozentpunkt Veränderung der impliziten Volatilität angegeben. Vega misst damit die „Steigung“ der Optionspreisfunktion in Bezug auf die Volatilität.
Auswirkungen des Vega auf Optionen
Steigt die implizite Volatilität des Basiswerts, erhöht sich der Preis sowohl von Calls als auch von Puts um den Betrag des Vega (ceteris paribus). Sinkt die implizite Volatilität, verringert sich der Wert beider Optionsarten entsprechend.
Ein Anstieg der Volatilität verteuert also Long-Positionen und verbilligt Short-Positionen. Bei sinkender Volatilität ist es umgekehrt.
- Positives Vega (z. B. Long Calls und Long Puts): Preis steigt bei höherer Volatilität.
- Negatives Vega (z. B. Short Calls und Short Puts): Preis steigt bei sinkender Volatilität.
Einflussfaktoren auf Vega
Vega und Geldnähe (Moneyness)
Das Vega einer Option hängt stark von der sogenannten Moneyness der Option ab – also davon, ob die Option In The Money (ITM), At The Money (ATM) oder Out of The Money (OTM) liegt.
- At the money (ATM): Hier erreicht das Vega seinen Höchstwert.
In diesem Bereich reagiert der Optionspreis am empfindlichsten auf Änderungen der impliziten Volatilität. Der Grund: Sowohl Kursanstiege als auch -rückgänge des Basiswerts haben eine realistische Chance, die Option ins Geld zu bringen. Die Option ist also besonders „spannend“ für den Markt, und Schwankungen in der Volatilität wirken sich stark aus. - Deep in The Money oder Deep Out of The Money: Das Vega ist niedrig.
- ITM: Der Optionspreis wird hier hauptsächlich durch den intrinsischen Wert bestimmt. Eine höhere Volatilität verändert diesen kaum.
- OTM: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Option bis zum Verfall ins Geld kommt, ist so gering, dass selbst ein spürbarer Volatilitätsanstieg oft nur wenig am Preis ändert.
Die Abhängigkeit des Vega von der Geldnähe wird oft als Vega-Moneyness-Profil bezeichnet. Anhand der folgenden Grafik kann gut beobachtet werden, wie das Vega einer Call-Option in Geldnähe (ATM) zunimmt und wie es aus dem Geld (OTM) oder im Geld (ITM) abnimmt.
Beispiel für den Einfluss der Moneyness: Call, Strike 100 EUR
Das maximale Vega-Wert tritt hier bei genau ATM (Kurs 100 EUR) auf. Bei Abweichung vom Strike sinkt der Wert leicht, bleibt aber in der Nähe des Strikes relativ hoch.
| Kurs des Basiswerts (EUR) | Optionspreis (EUR) | Volatilität | Vega |
|---|---|---|---|
| 102 | 3,624 | 23 % | 0,104 |
| 101 | 3,514 | 24 % | 0,110 |
| 100 | 3,400 | 25 % | 0,114 |
| 99 | 3,286 | 26 % | 0,113 |
| 98 | 3,173 | 27 % | 0,109 |
Vega und der Einfluss der Restlaufzeit
Das Vega wird maßgeblich von der verbleibenden Laufzeit beeinflusst. Dieser Zusammenhang hängt eng mit dem Zeitwert der Option zusammen.
- Längere Restlaufzeit → höheres Vega
Je mehr Zeit bis zum Verfall bleibt, desto stärker wirken sich Änderungen der impliziten Volatilität auf den Optionswert aus.
Beispiel: Steigt die Volatilität bei einer Option mit langer Laufzeit, vergrößert sich der wahrscheinliche Bewegungsspielraum des Basiswerts erheblich. Die Option gewinnt dadurch deutlich an Wert. - Kürzere Restlaufzeit → niedrigeres Vega
Wenn der Verfallstermin kurz bevorsteht, verändern Volatilitätsschwankungen die Eintrittswahrscheinlichkeit „ins Geld“ kaum noch. Entsprechend sinkt das Vega.
Typischer Verlauf nach Moneyness
- ATM-Optionen: Profitieren am meisten von einer langen Laufzeit, da in beide Richtungen ausreichend Zeit für Kursbewegungen bleibt und das Vega besonders hoch ist.
- ITM- und OTM-Optionen: Bei kurzer Restlaufzeit ist das Vega fast null. Mit längerer Laufzeit kann aber selbst eine weit aus dem Geld liegende Option noch ein moderates Vega aufweisen.
Sonderfälle
- Sehr lange Laufzeit (LEAPS): Hier kann das Vega deutlich über 1,0 steigen.
- Sehr kurze Laufzeit: Selbst eine ATM-Option kann ein nahezu vernachlässigbares Vega haben, da kaum Zeit für Kursbewegungen bleibt.
- Hohe Volatilität: ITM- und OTM-Optionen verhalten sich tendenziell mehr wie ATM-Optionen – ihr Vega steigt mit zunehmender Laufzeit merklich an.
Die Veränderung des Vega in Abhängigkeit von der verbleibenden Laufzeit wird teils Vega Decay oder DvegaDtime genannt. Dieser Begriff beschreibt die Abnahme (oder in bestimmten Fällen auch Zunahme) der Sensitivitätskennzahl pro Zeiteinheit, je näher das Fälligkeitsdatum rückt.
Vega und implizite Volatilität
Das Vega einer Option hängt nicht nur von der Moneyness und der Restlaufzeit ab, sondern auch vom Niveau der impliziten Volatilität (IV).
- At the Money (ATM): In gängigen Optionsmodellen, wie etwa Black–Scholes, bleibt das Vega einer ATM-Option bei konstanter Laufzeit weitgehend stabil, selbst wenn sich die implizite Volatilität verändert. Ob die IV nun 20 %, 30 % oder noch höher liegt. Ergebnis: Der Vega-Wert ändert sich kaum.
- In the Money (ITM) / Out of the Money (OTM): Bei diesen Optionen steigt das Vega mit zunehmender Volatilität. Der Grund: Eine höhere IV verschiebt ihr Delta in Richtung 50 %, sodass sie sich stärker wie ATM-Optionen verhalten. Genau dort ist das Vega am größten.
Sonderfälle:
- Sehr niedrige Volatilität: ITM- und OTM-Optionen haben in diesem Umfeld kaum Vega, da die Wahrscheinlichkeit, ins Geld zu kommen, sehr gering ist.
- Sehr hohe Volatilität: ITM- und OTM-Optionen nähern sich in ihrem Verhalten den ATM-Optionen an. Das führt dazu, dass sich das Vega über alle Strikes hinweg angleicht. In extremen Fällen kann das Vega-Wachstum jedoch stagnieren, weil nahezu jede mögliche Kursbewegung bereits eingepreist ist.
Exkurs: Die Optionsgriechen
In der Finanzmathematik werden Sensitivitätskennzahlen für Derivate oft als „Griechen“ bezeichnet. Sie bilden eine wichtige Grundlage für das Risikomanagement, da sie die Auswirkungen einzelner Rahmenbedingungen auf den Optionspreis klar isolieren und bewerten.
Weitere Optionsgriechen im Überblick:
- Delta gibt an, wie sich der Optionspreis verändert, wenn der Basiswert um eine Geldeinheit schwankt.
- Gamma misst den Einfluss der Kursänderung auf das Delta.
- Rho misst die Sensitivität des Optionspreises gegenüber einer Änderung des risikolosen Zinssatzes.
- Theta ist ein Maß für den Zeitwertverlust. Es gibt an, um welchen Betrag der Optionspreis pro verstrichenen Tag sinkt.
- Omega ist eine Hebelkennzahl, die die prozentuale Veränderung des Optionspreises im Verhältnis zur prozentualen Veränderung des Basiswerts angibt.
Häufige Fragen
Wie wirkt sich Vega auf Optionen aus?
Vega misst, wie stark sich der Optionspreis bei einer Änderung der impliziten Volatilität verändert
Was bedeutet Short Vega?
Short Vega bedeutet, dass der Positionswert sinkt, wenn die implizite Volatilität steigt.
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