Dividendenaristokraten – Definition & Beispiel
Dividendenaristokraten (englisch: „Dividend Aristocrats“) sind Aktien von Unternehmen, die ihre Dividende seit mindestens 25 Jahren kontinuierlich erhöht haben. Diese Aktien stehen aufgrund ihrer stabilen Dividendenhistorie häufig im Fokus der Anleger. Stetige Dividendensteigerungen gelten als Zeichen für ein solides Geschäftsmodell und eine starke Marktposition.
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Was sind Dividendenaristokraten?
Dividendenaristokraten sind Aktiengesellschaften, die ihre Dividende mindestens 25 Jahre in Folge angehoben haben. Der Anstieg bezieht sich auf die absolute Höhe der Dividende und nicht auf die Dividendenrendite. Letztere gibt an, wie viel Prozent des Aktienkurses pro Jahr als Dividende ausgeschüttet werden. Je nach Land oder Investmentansatz können andere oder zusätzliche Kriterien berücksichtigt werden.
Was ist der S&P 500 Dividend Aristocrat Index?
Der S&P 500 Dividend Aristocrats Index bildet die Wertentwicklung dieser ausgewählten Gruppe innerhalb des S&P 500 ab. Im Gegensatz zu Indizes, die in der Regel auf hohe Dividendenrenditen von Finanz- und Versorgungsunternehmen ausgerichtet sind, ist dieser Index branchenübergreifend.
Im Einzelnen handelt es sich um Unternehmen, die folgende Kriterien erfüllen müssen
- Mitgliedschaft im S&P 500 Index: Das Unternehmen gehört zum S&P 500 Index, welcher die 500 größten US-Aktien nach ihrer Marktkapitalisierung auflistet.
- Lange Dividendengeschichte: Das Unternehmen hat seine Dividende seit mindestens 25 Jahren ohne Unterbrechung erhöht.
- Ausreichende Kapitalausstattung: Die Marktkapitalisierung des Unternehmens, nach Abzug des Streubesitzes, beträgt mindestens 3 Milliarden Dollar.
- Aktienliquidität: In den drei Monaten vor dem potenziellen Aufnahmedatum in den Dividendenaristokraten muss die Aktie einen durchschnittlichen Tagesumsatz von mindestens 5 Millionen Dollar haben.
Dividendenaristokraten im Beispiel
Die US-Dividendenaristokraten mit der höchsten Dividendenrendite im Dezember 2024 sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Diese Daten stellen eine exemplarische Momentaufnahme dar. Sowohl die Dividende als auch die Rendite können sich im Laufe der Zeit aufgrund verschiedener wirtschaftlicher, finanzieller und unternehmensspezifischer Faktoren ändern oder ganz entfallen.
Aktie | Ticker | Dividendenrendite |
---|---|---|
Universal Health Realty |
UHT | 8,06% |
Altria Group | MO | 7,77% |
First of Long Island | FLIC | 7,24% |
Enterprise Products Partners LP | EPD | 6,61% |
WP Carey | WPC | 6,48% |
Franklin Resources | BEN | 6,36% |
Enbridge | ENB | 6,08% |
Realty Income | O | 5,96% |
Universal | UVV | 5,92% |
NNN REIT | NNN | 5,78% |
Wie kann man in Dividendenaristokraten investieren?
ETFs (Exchange Traded Funds)
ETFs sind börsengehandelte Fonds, die in eine Vielzahl von Unternehmen investieren. Es gibt spezialisierte ETFs, z.B. auf den S&P 500 Dividend Aristocrats Index, die den Anlegern einen vereinfachten Zugang zu den Dividendenaristokraten bieten.
Durch die breite Streuung minimieren ETFs das Anlagerisiko. Zudem haben sie den Vorteil, dass sie wie herkömmliche Aktien jederzeit an der Börse gekauft oder verkauft werden können. Bei Exchange Traded Funds sind allerdings laufende Verwaltungskosten zu berücksichtigen. Der Anleger hat keinen Einfluss darauf, in welche Unternehmen investiert wird. Auch die Renditen dieser Produkte liegen oft nicht wesentlich über dem Marktdurchschnitt.
Direktinvestition
Bei einem Direktinvestment erwerben Anleger Aktien von ausgewählten Dividendenaristokraten. So können sie gezielt in Unternehmen investieren, von denen sie überzeugt sind, und erhalten sie die Dividenden direkt ausbezahlt. Durch eine geschickte Auswahl lassen sich mit einer Direktinvestition überdurchschnittliche Renditen erzielen. Im Gegensatz zu Fonds fallen bei Einzelaktien keine laufenden Verwaltungsgebühren an.
Optionen
Optionen sind Finanzderivate, die dem Anleger das Recht (aber nicht die Pflicht) einräumen, eine Aktie innerhalb eines bestimmten Zeitraums oder bei Fälligkeit zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Im Zusammenhang mit Dividendenaristokraten können Optionen genutzt werden, um zusätzliche Erträge zu erzielen, etwa durch Stillhaltergeschäfte. Ein bekanntes Beispiel ist Warren Buffett, der Optionen auf Coca-Cola-Aktien verkauft hat.
Durch den Verkauf von Optionen auf bestehende Aktienpositionen, kann eine passive und vergleichsweise risikoarme Ertragsquelle generiert werden. Ferner erlauben sie einen flexiblen Einsatz in unterschiedlichen Marktumfeldern, sei es zur Renditeoptimierung oder als Absicherungsinstrument.
Beispiel: Put-Option auf Dividendenaristokrat verkaufen
Ein Investor möchte einen Dividendenaristokrat kaufen, der derzeit zu 100 € pro Aktie gehandelt wird. Um zusätzliche Einnahmen zu erzielen, verkauft er eine Put-Option mit einem Strike-Preis von 95 € und erhält dafür eine Prämie.
- Bleibt der Aktienkurs über 95 €, behält der Investor die Prämie und erzielt einen Gewinn.
- Fällt der Aktienkurs jedoch unter 95 €, muss er bereit sein, die Aktie zu diesem Preis zu kaufen.
In beiden Fällen profitiert der Anleger: Entweder erhält er eine Prämie oder er kauft ein solides Dividendenunternehmen zu einem für ihn attraktiven Preis.
Dividendenaristokraten vs. Dividendenkönige
Dividendenaristokraten sind Unternehmen, die ihre Dividende seit mindestens 25 Jahren ununterbrochen steigern und damit eine beeindruckende Entwicklung aufweisen, während Dividendenkönige diese Leistung sogar seit mindestens 50 Jahren ununterbrochen erbringen. Beide Kategorien eine Art „Elite“ unter den Aktien dar, da sie über Jahre hinweg mehrere Konjunkturzyklen einschließlich Rezessionen und möglicherweise bedeutenden Branchenveränderungen überstanden haben.
Vorteile von Dividendenaristokraten
Dividendenkönige bieten eine verlässliche und planbare Einkommensquelle für Anleger, die auf regelmäßige Ausschüttungen angewiesen sind, wie bspw. Rentner oder einkommensorientierte Investoren. Ihre konstante Dividendenentwicklung und stabile Ertragskraft sind Ausdruck solider Geschäftsmodelle und robuster Finanzstrukturen. Darüber hinaus sind folgende Vorteile zu erwarten
- Geringere Volatilität: Dividendenaristokraten weisen häufig höhere Renditen bei geringerer Volatilität als der S&P 500 auf, was zu höheren Sharpe Ratios führt. Höhere Gesamtrenditen bei geringerer Volatilität werden von einigen Investoren als der „Heilige Gral“ der Geldanlage bezeichnet.
- Kapitalwachstum: Anlagen in Aktien mit steigender Dividendenhistorie bieten sowohl Chancen auf Kapitalwachstum als auch auf Dividendenrenditen. Damit kombinieren sie Renditestrategien, die nur auf Kapitalwachstum oder nur auf Dividendenrendite abzielen.
- Defensive Performance: Historisch gesehen haben Dividendenaristokraten den Gesamtmarkt in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Rezessionen oft übertroffen. Im Jahr 2008, einem der schlechtesten Jahre für Large Caps, verlor der S&P 500 38%, während die Dividendenaristokraten nur 22% einbüßten. Deshalb werden sie oft als defensive Aktien bezeichnet.
Nachteile der Dividend Aristocrats
Auch bei Dividendenaristokraten können Veränderungen im Geschäftsumfeld, konjunkturelle Abschwünge oder interne Probleme zu Dividendenkürzungen oder ausbleibenden Erhöhungen führen. In Deutschland gibt es derzeit keine Dividendenaristokraten, nachdem die Dividende bei Fresenius zwei Jahre in Folge unverändert geblieben ist.
Potentielle Nachteile sind:
- Überbewertungsrisiko: Aufgrund ihrer Popularität und ihrer stabilen Dividendenhistorie können Dividendenaristokraten manchmal überbewertet sein. Für Anleger, die zum Höchstkurs kaufen, kann dies die zukünftige Rendite schmälern.
- Investitionsdefizit: Einige Kritiker argumentieren, dass Unternehmen, die sich auf jährliche Dividendenerhöhungen konzentrieren, möglicherweise nicht genug in ihr Geschäft reinvestieren. Insbesondere bei hohen Ausschüttungsquoten könnte eine geringere Reinvestition das langfristige Wachstumspotenzial des Unternehmens einschränken.
- Geringere Wachstumsraten: Gute Dividendenzahler sind oft reife, etablierte Gesellschaften. Sie können zwar stabil sein, bieten aber möglicherweise nicht das gleiche Wachstumspotenzial wie jüngere oder aufstrebende Unternehmen.
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