Trailing Stop Order – Erklärung und Beispiel

Ein Trailing Stop (deutsch etwa: „nachlaufender Stop“, auch: “Trailing Stop Loss”) ist eine modifizierte Stop Order, die einen bestimmten Prozentsatz oder Betrag vom aktuellen Marktpreis eines Wertpapiers entfernt platziert werden kann. Bewegt sich der Markt in die gewünschte Richtung, wird der Trailing Stop nachgezogen. Fällt der Kurs jedoch um den festgelegten Prozentsatz oder Betrag, wird eine Market Order ausgelöst und die Position geschlossen.

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Was ist ein Trailing Stop? – Definition

Ein Trailing Stop ist eine Börsenorder, die sich automatisch an Kursbewegungen anpasst, um Gewinne aus einer bestehenden Position zu sichern oder Verluste zu begrenzen. Dabei wird kein fester Ausstiegskurs festgelegt, sondern ein variabler Abstand zum aktuellen Kurs, der als prozentualer Abstand oder als fester Betrag zum Marktpreis gesetzt wird.

Bewegt sich der Kurs in die gewünschte Richtung, zieht der Trailing Stop entsprechend nach. So können beispielsweise Gewinne automatisch abgesichert werden, ohne den Markt ständig beobachten zu müssen. Bei Über- oder Unterschreiten der festgelegten Schwelle durch den Marktpreis wird der Stop ausgelöst. Er generiert dann eine Market Order zum Verkauf der Position (Long) oder zum Kauf zur Glattstellung (Short).

Anwendung einer Trailing Stop Order (schematische Darstellung)

Wie funktioniert ein Trailing Stop?

Um einen Trailing Stop zu setzen, wählt man auf der Handelsplattform diese Orderart aus und gibt das gewünschte Wertpapier und die Menge ein. Anschließend wird der Stop als Abstand zum aktuellen Kurs festgelegt – zum Beispiel 1 $. Der Stop wird dann automatisch 1 $ nachgezogen, wenn sich der Kurs in die gewünschte Richtung (long oder short) bewegt. Bewegt sich der Kurs um mehr als 1 $ in die entgegengesetzte Richtung, wird die Position geschlossen.

Außerdem kann die Gültigkeitsdauer der Order gewählt werden, wobei häufig „DAY“ (für Day Order) voreingestellt ist. Das bedeutet, dass die Anweisung bis zum Ende des Handelstages aktiv bleibt, wenn sie nicht ausgeführt wird. Für einen Trailing Stop kann ein GTC (Good-Til-Canceled) jedoch sinnvoller sein, da die Order in der Regel bis zur Stornierung aktiv bleibt. Um den Auftrag abzuschließen, gibt es einen Submit-Button, der je nach Plattform unterschiedlich lauten kann, z.B. „Übermitteln“.

Ausführung einer Trailing Stop Order

Trailing Stop Loss richtig setzten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Trailing Stop zu berechnen, z.B. unter Berücksichtigung technischer Indikatoren wie gleitende Durchschnitte oder Bollinger Bänder oder der Volatilität. Eine weitere Möglichkeit ist die Fundamentalanalyse, bei der Faktoren wie Unternehmensgewinne, Dividendenausschüttungen und andere Finanzdaten berücksichtigt werden. Denkbar wäre auch eine Mischung aus technischen Indikatoren und Fundamentalanalyse.

Wichtig bei der Festlegung des Abstandes ist, dass er einerseits eng genug ist, um vor größeren Verlusten zu schützen, andererseits aber nicht zu eng, um vorübergehende Kursschwankungen auszuschließen. Sobald jedoch ein nachlaufender Stop für einen einzelnen Trade gesetzt wurde, sollte er nicht ohne triftigen Grund geändert werden. Es ist ein weit verbreiteter Handelsfehler, das Risiko nach Eröffnung einer Position zu erhöhen, um Verluste zu vermeiden. Dieser Umstand beruht auf einer kognitiven Verzerrung, die in der Börsenpsychologie als Verlustaversion bezeichnet wird.

Anwendungsbeispiel

Angenommen, die Aktie XYZ wurde zu einem Preis von 200 € gekauft. Eine Analyse der bisherigen Kursentwicklung zeigt, dass der Kurs häufig zwischen 4% und 6% fällt, bevor er wieder steigt.

Ein Trailing Stop Loss von 2 % oder gar 3 % könnte in diesem Fall zu eng sein und zu einer vorzeitigen Beendigung des Handels führen, bevor sich der Kurs wieder erholen kann, während ein Trailing-Abstand von 15 % vermutlich zu hoch wäre. Basierend auf den jüngsten Trends liegt der durchschnittliche Kursrückgang bei ca. 5%, wobei die größten Rückgänge bei fast 7% liegen.

Daher wäre ein nachlaufender Stop zwischen 8% und 10% wahrscheinlich angemessener. Dieser Abstand gibt dem Trader etwas Spielraum, stellt aber auch sicher, dass er bei einem Kursrückgang von mehr als 10% schnell aus der Position aussteigt. Außerdem wäre ein solcher Kursrückgang größer als ein typischer Kursrückgang für diese Aktie und könnte darauf hindeuten, dass es sich um eine Trendwende und nicht nur um eine Kurskorrektur handelt.

Trailing Stop vs. Trailing Stop-Limit

Der Hauptunterschied zwischen einem Trailing Stop und einem Trailing Stop-Limit liegt in der Art und Weise, wie sie nach ihrer Auslösung ausgeführt werden.

  • Ein Trailing Stop wird zu einer Market Order, sobald der Aktienkurs den festgelegten Trigger erreicht. Die Order wird somit zum besten verfügbaren Preis ausgeführt, der jedoch insbesondere in volatilen Märkten nicht unbedingt dem Wert des Trailing Stops entspricht.
  • Ein Trailing Stop-Limit hingegen wird in eine Limit Order umgewandelt, wenn der Aktienkurs den Trailing-Stop-Wert erreicht. Die Order wird nur zum festgelegten Limitpreis oder besser ausgeführt. Dies bietet eine gewisse Preisgarantie, birgt aber das Risiko, dass die Order unter bestimmten Marktbedingungen nicht ausgeführt wird.
Anwendung einer Trailing Stop Order (schematische Darstellung)

Vor- und Nachteile der Order

Da sich ein Trailing Stop dynamisch an steigende Kurse anpasst, kann er dazu beitragen, das Gewinnpotenzial eines Investments zu sichern, ohne den Markt ständig beobachten zu müssen. Dieser Ordertyp bietet somit eine emotionale Distanz zum Handelsprozess durch eine objektive Methode zur Entscheidung, wann eine Position geschlossen werden soll. Auf diese Weise können impulsive Entscheidungen, die häufig zu Verlusten führen, vermieden werden. Durch das Setzen eines nachziehenden Stops ist der Anleger außerdem in der Lage, seine Risikotoleranz besser zu definieren und zu steuern – ein wichtiger Aspekt jeder Anlagestrategie.

Der effektive Einsatz der Order hängt jedoch davon ab, dass sie weder zu nahe noch zu weit am aktuellen Marktpreis gesetzt wird. Ein zu nahe am Marktpreis platzierter Trailing Stop kann durch normale Kursschwankungen vorzeitig ausgelöst werden. Dies kann oft zu kleinen Verlusten führen, da der Trade geschlossen, also „ausgestoppt“ wird.

Umgekehrt kann ein Trailing Stop, der zu weit vom Marktpreis entfernt platziert wird, zwar den normalen Kursschwankungen standhalten, den Trader aber dem Risiko hoher Verluste aussetzen oder mögliche Gewinne schmälern. Die Herausforderung besteht also darin, den optimalen Abstand des Trailing Stops zu bestimmen, da sich die Marktsituation und die Wertpapierkurse ständig ändern. 

Beispiel für einen Trailing Stop

Angenommen, ein Anleger kauft eine Aktie der Firma ABC für 100 € und setzt einen Trailing Stop von 10 %. Das heißt, sobald der Kurs der Aktie um 10% auf 90 € fällt, wird automatisch ein Verkaufsauftrag ausgelöst.

  • Steigt der Kurs auf 150 €, passt sich der Stoppkurs dynamisch an und liegt nun bei 135 €, also 10% unter dem neuen Kurs von 150 €. Fällt der Kurs wieder, bleibt der Stoppkurs bei 135 €.
  • Sobald der Kurs auf oder unter 135 € fällt, geht die Verkaufsorder raus und die Aktie wird verkauft. In diesem Szenario wurde immer noch ein Gewinn von 35 € pro Aktie erzielt, abzüglich der Transaktionskosten.

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